Praktikant will Geburtstagskarte nicht unterschreiben

vom 02.04.2013, 21:44 Uhr

Wir haben einen Praktikanten im Unternehmen. Der bleibt nicht nur wenige Tage, sondern etwa vier bis sechs Monate hier, also richtig lange. Da dachte ich, dass er sich der Firma auch etwas zugehörig fühlt. Darum hat es mich überrascht, dass er heute eine Geburtstagskarte für einen Kollegen nicht unterschreiben wollte. Wir sammeln nämlich, wenn jemand Geburtstag hat, gerade wenn es ein runder ist und dazu bekommt derjenige noch eine Glückwunschkarte, auf der alle ihre Unterschrift setzen.

Zumindest haben das fast alle getan, der Praktikant hat sich nämlich geweigert, weil er meinte, dass er ja nur Praktikant sei. Das fand ich richtig komisch, denn so eine Unterschrift tut ja nicht weh, der hätte ja gar kein Geld geben müssen und ich habe ihn auch nicht nach Geld gefragt. Ich hatte ihn nur gebeten, die Karte mit zu unterschreiben und das wollte er nicht machen. Findet Ihr das nicht auch etwas merkwürdig? Was denkt Ihr, warum der Praktikant nicht unterschreiben wollte? Es wirkt ja total komisch, wenn da jemand die Unterschrift verweigert und das fällt allen anderen im Raum in dem Moment ja auch irgendwie unangenehm auf, sodass derjenige damit auch in negativer Weise Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat - eigentlich schon merkwürdig oder?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ihm wird es wohl im dem Moment ein wenig unwohl gewesen sein. Solche Aktionen sind nicht jedermanns Sache. Wahrscheinlich fühlt er sich nicht als Teil des Teams. Das muss nicht an seiner Stelle als Praktikant liegen, sondern einfach auch an seiner Sichtweise. Bei uns haben sogar Praktikanten auf Geburtstagskarten unterschrieben, die zwei Wochen bei uns waren. Hier hatte auch keiner großartige Benken, auch wenn manche den oder die Praktikantin nie gesehen hatten. Warum er sich hier so weigert kann ich nicht sagen, aber es ist ja seine Entscheidung. Es mag sein, dass es sich hiermit ein wenig unbeliebt macht, weil es schon komisch ist, aber am Ende sollte man das ganze nicht zu verbissen sehen.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Das Verhalten ist nicht besonders kollegial. Aber wenn der Praktikant noch sehr jung ist, hat er wahrscheinlich noch kein Gefühl dafür, wie man sich im Team verhält. Ich würde darüber hinwegsehen. Ich kenne es höchstens von manchen Kollegen, dass sie auf Fotos nicht erscheinen möchten. Das ist noch irgendwie verständlich. Aber unterschreiben sollte man eigentlich schon.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 02.04.2013, 21:59, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich muss sagen, dass ich solche Situationen auch überhaupt nicht mag, wenn man irgendwo als Praktikant oder auch als Auszubildender ist. Schließlich ist man nur für einen recht begrenzten Zeitraum in der Firma. Außerdem hat man in diesen Fällen einen ganz anderen Status in der Firma als die anderen Mitarbeiter, selbst wenn die Unternehmenshierarchie eher flach ist. Ist der Praktikant vielleicht erst seit kurzem bei euch? Vielleicht hat er sich noch nicht so recht eingelebt oder fühlt sich grundsätzlich nicht so wohl bei euch.

Trotzdem finde ich es komisch, dass er die Karte nicht mit unterschreiben wollte. Falls er sich nicht als Teil des Teams fühlt oder mit dem Kollegen nicht viel zu tun hat, ist es fast schon aufrichtiger, wenn er die Karte nicht mit unterschreibt. Aber ich würde in solchen Fällen dennoch schnell meinen Namen aufschreiben. So schlimm ist das nicht, allerdings bedeuten mir solche Karten auch nichts. Ich würde da einfach unterschreiben, weil man das eben so macht. Eigentlich sollte eine solche Karte von Herzen kommen. Vielleicht wollte der Praktikant die Karten nicht unterschreiben, weil seine Unterschrift eben nicht von Herzen kommen würde.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Vielleicht hat er von der Sammlung mitbekommen, wo er ja augenscheinlich ausgeschlossen wurde. Warum sollte er dann nun die Karte unterschreiben, wo er doch mit dem Geschenk nichts zu tun hat? Schon mal daran gedacht, dass ihr selbst dafür gesorgt habt, dass er sich jetzt verweigert?

Außerdem ist doch seine Einstellung nicht wirklich falsch. Er ist nur für ein paar Monate bei euch als Praktikant und nicht angestellt. Warum sollte er sich an solchen privaten Veranstaltungen beteiligen? Man muss da als Organisator nicht versuchen zu überzeugen. Einfach akzeptieren, dass er sich nicht beteiligen mag und gut ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kann den Praktikanten eigentlich schon verstehen, dass er nicht unterschrieben hat. Bei uns im Betrieb ist es auch so, dass diejenigen auf der Karte unterschreiben, von denen das Geschenk eben gemeinsam finanziert wurde. Verdient dieser Praktikant denn etwas bei euch oder leistet er sein Praktikum ohne Entlohnung ab? Wenn er nichts verdient, verstehe ich es gut, dass du ihn nicht um Geld zu dem Geschenk gebeten hast und dann hätte ich an der Stelle des Praktikanten auch unterschrieben, weil er in dem Moment eben auch zum Team gehörte.

Aber wenn er etwas bei euch verdient, dann wäre es vielleicht nicht verkehrt gewesen, ihn zu fragen, ob er sich auch finanziell an dem Geschenk beteiligt. So hätte er sich vielleicht eher dazugehörig gefühlt und dann die Karte vielleicht auch unterschrieben, weil er das Gefühl gehabt hätte, auch etwas für diese Unterschrift getan zu haben. So hatte er vielleicht das Gefühl, besser nicht zu unterschreiben, weil er ja auch bei den Schenkenden nicht dazu gehört.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich kann die Zwickmühle schon nachvollziehen, in der sich der Praktikant befunden hat. Die prekäre Situation eines Praktikanten irgendwo zwischen Mitarbeiter und Helferlein ist oft gar nicht so einfach zu navigieren - da lauern so viele Fettnäpfchen, die langjährig Berufstätige oft gar nicht mehr sehen.

Hätte er unterschrieben, hätte man ihm das ja auch "falsch" auslegen können, so nach dem Motto: "Nichts gespendet, aber so tun als ob - der Herr macht es sich ja sehr bequem!" Und sich zu weigern macht dagegen einen unkollegialen Eindruck. Eine No-Win-Situation, sozusagen.

In einer ähnlichen Situation hätte ich die Karte wohl auch nicht unterschrieben, mit der Begründung, dass ich ja nichts zum Geschenk beigetragen habe und mich nicht mit fremden Federn schmücken will. Dann hätten die werten Mitarbeiter wohl darauf bestanden, dass ich unterschreibe und ich hätte mich sozusagen breitschlagen lassen. Das ungute Gefühl, dass manche Kollegen mir diese Handlung ankreiden, wäre aber geblieben.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke, dass die Situation einfach sehr unangenehm für ihn war, weil er mit einer Unterschrift ja auch die Aussage getätigt hätte, Geld gespendet zu haben und wenn er das nicht machen kann, weil er kaum Geld hat, dann ist das eben blöd und dann würde ich auch nicht unterschreiben.

Immerhin kann man ja dann auch wiederum Probleme mit den Kollegen bekommen. Man kann ja auch persönlich gratulieren und das finde ich dann auch besser, wenn man eben nichts gegeben hat und auch nicht auf der Karte steht. Vielleicht fühlt er sich aber auch einfach noch nicht als Teil des Teams und man sollte ihn dann mehr integrieren.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich war selbst auch schon Praktikant und solche Situationen sind immer unangenehm. Zum einen bekommt man ja nicht unbedingt mit, dass man dann nicht spenden "muss" - als Praktikant hat man ja bekanntermaßen immer Geldprobleme. Und zum anderen gehört man eben nicht richtig dazu, weil ansonsten die unterschrieben, die etwas dazu gegeben haben zum Geschenk (wenn es denn eines gibt), oder die schon lange mit der Person zusammen arbeiten.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke mal, dass es eher ein Missverständnis zwischen euch war. Er hat sich vielleicht schon bei der Geldsammlung übergangen gefühlt, und fand es jetzt blöd auf der Geburtstagskarte zu unterschreiben. Oder anders, dass er vielleicht gemeint hat, dass er mit der Unterschrift auf der Karte auch einen kleinen Geldbetrag dazu steuern soll, und er es finanziell vielleicht nicht kann, da er ja nur Praktikant ist. Es war bestimmt nicht böse von ihm gemeint, dass er die Geburtstagskarte unterschreiben will, sondern einfach nur ein Missverständnis.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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