Was versteht man unter dem Papillo Projekt?

vom 01.04.2013, 16:10 Uhr

In diversen Kindertagesstätten wird man immer wieder auf das sogenannte Papillo Projekt hingewiesen. Womit es aber auf sich hat, was dahinter steckt und wie es umgesetzt wird, ist mir nicht bekannt. Aber es scheint, als ob keine Kindertagesstätte und kein Kindergarten ohne dieses Projekt auskommt.

Wird bei Euch im Kindergarten auch dieses Projekt behandelt? Was beinhaltet es? Wofür ist es gut? Ist die Akzeptanz und das Verständnis bei Kindern und deren Eltern gleichermaßen? Kann man sich auch als Einrichtung gegen dieses Projekt entscheiden? Welche Vorteile hat dieses Projekt? Kann man auch Nachteile haben? Wie sehen diese aus?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Also ich musste bei meiner Ausbildung den Papilio-Grundkurs mitmachen. Was ich eigentlich absolut schwachsinnig finde, denn die weitere Fortbildung ist extrem teuer und der Grundkurs alleine bringt mir nichts, denn ich darf es nicht anwenden. Papilio zu erklären finde ich persönlich eigentlich gar nicht mal so einfach.

Es ist halt ein universelles Präventionsprogramm. Es gibt einen Film von der Augsburger Puppenkiste für Kinder. In diesem Film gibt es ein Mädchen, das entdeckt beim Spielen auf dem Dachboden vier Kobolde. jeder dieser Kobolde stellt ein Gefühlt dar und zwar Wut, Angst, Freude und Traurigkeit. Es geht halt darum, dass die Kinder lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen und wissen, dass alle Gefühle normal sind. Die Kinder sollen also eine emotionale Kompetenz vermittelt bekommen. Denn ein umfassendes Wissen über Emotionen und die Fähigkeit, mit eigenen Emotionen umzugehen sind entscheidend für das Erleben positiver sozialer Interaktionen und dem Aufbau stabiler Beziehungen zu anderen Menschen. Dazu gibt es dann zum Beispiel auch den "das Spielzeug macht Ferien Tag" der dazu dient, die Fähigkeit der Kinder zu festigen, sozial kompetent miteinander umzugehen etc.

Auch eine große Rolle bei Papilio spielt das Thema "Resilienz". Aber was das ist muss ich dir ja ganz sicher nicht erklären :D Die Maßnahmen des Programms sind so genannte "entwicklungsorientierte Präventionsmaßnahmen". Alles in Allem ist es ein riesiges Thema. Aber irgendwie finde ich, dass man das was das Programm vermittelt, als Erzieherin sowieso lernt und anwendet. Wie zum Beispiel den richtigen Umgang mit Regeln, das Verbalisieren von Aufforderungen oder das Loben von erwünschten Verhalten, also lauter entwicklungsförderndes Erziehungsverhalten.

In der Einrichtung in der ich gerade mein Anerkennungsjahr mache, gibt es keine Erzieherin mit dieser Fortbildung und daher auch den Ansatz nicht. Dies ist nun mein 6. Kindergarten seit der Ausbildung und ich habe noch keinen Kindergarten gesehen, der Papilio anwendet. Aus meiner Sicht ist es auch nicht unbedingt notwendig, denn eine gute Erzieherin handelt sowieso präventiv und sollte die Erziehungsmaßnahmen die beschrieben sind auch beherrschen. Aber wie gesagt, wir haben in der Ausbildung nur den Grundkurs bekommen und vielleicht ist der Rest, der danach kommt ja noch interessanter. So finde ich es nicht gerade neu.

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» Brini » Beiträge: 543 » Talkpoints: 3,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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