Von 'Wenn das alle so machen würden' genervt sein
Kennt Ihr auch das Argument „Wenn das alle so machen würden“? Jedes Mal, wenn man etwas macht, was nicht als politisch korrekt gilt, heißt es dann, dass es ja ganz furchtbar wäre, wenn alle dies so tun würden. Aber eigentlich ist das ja ein total unsinniges Argument, denn das Verhalten einer einzelnen Person hat nicht zur Folge, dass zig andere ihn nachahmen. Ob ich etwas Bestimmtes tue oder eben nicht tue, hat auf andere Menschen so gut wie keinen Einfluss und gerade bei Dingen, die eh keiner merkt, kann man annehmen, dass es das Verhalten andere gar nicht beeinflusst.
Es wäre ja auch ganz schön vermessen, anzunehmen, dass Tausende sich am Verhalten einer Einzelperson orientieren würden. Darum nervt mich dieses „Wenn das alle so tun würden“ eigentlich nur noch und ich frage mich manchmal, ob diejenigen, die dieses Argument bringen, überhaupt mal darüber nachdenken, dass die Aussage vollkommen unlogisch und unrealistisch ist. Kennt Ihr Leute, die immer mit diesem Argument kommen? Nervt Euch das auch so?
Für mich ist das eines dieser Totschlagargumente, die von Leuten benutzt werden, die sich akut berufen fühlen, ihren Senf dazu geben zu müssen, einem anderen den Finger ins Gesicht drücken wollen, ach so politisch korrekt sein wollen, aber im Endeffekt überhaupt nichts zu sagen haben. Ich denke da eher so, dass es vielleicht mehr Sinn machen würde, wenn jeder mal seinen Denkapparat schärfen würde, statt vorbildlich der Masse hinterher zu traben. Ja es nervt mich auch!
Ich bin von diesem Spruch auch schon mal genervt, weil ich auch glaube, dass die Menschen oft gar nicht darüber nachdenken, wenn sie diesen Spruch zu einem sagen. Irgendwie ist es doch nur eine Phrase, mit der sie sagen wollen, dass sie nicht damit einverstanden sind, was man eben macht. Darum höre ich meistens gar nicht richtig hin, wenn jemand diesen Spruch zu mir sagt. Dann kann derjenige seine Phrasen loswerden, aber ich brauche mich darüber nicht aufzuregen.
Zunächst hat dies im Grundsatz nichts damit zu tun, ob man "politisch korrekt" handelt oder nicht! Denn diese Reduzierung auf "politische Korrektness" ist schon wieder eine Herabwürdigung von der anderen Seite, welches selbst ein "Totschlagargument" ist. Schließlich gibt es kein Handbuch darüber, was "politisch Korrekt" ist und was nicht.
Dann ist dazu zu sagen, dass diese Floskel "Wenn das alle so machen würden" lediglich ein Hinweis darauf sein kann, ob du die von dir gemachte Handlung hinnehmen würdest, wenn andere es machen. Oder anders: es ist nicht verwerflich zu fordern, dass man sein Handeln mindestens an dem ausrichtet, was man von anderen erwartet. Dabei spielt es keine Rolle, ob andere ein Fehlverhalten merken oder nicht. Und allein die Tatsache das du dir Gedanken darüber machst, ob andere dein Verhalten bemerken könnten oder nicht spricht ja gerade dafür, dass du dir des Fehlers bewusst bist und trotzdem falsch handelst. Das könnte man mit Ignoranz, Überheblichkeit oder schlicht fehlendem Verständnis erklären. Keine Erklärung würde dir vermutlich gefallen.
Wie kommst du eigentlich darauf, dass so eine Aussage dann letztlich "unlogisch" wäre? Es ist lediglich ein Gedankenspiel und man kann ja von folgendem ausgehen: nur weil eben andere ein bestimmtes Fehlverhalten bewusst nicht ausleben, bleibt es anderen möglich, dieses Fehlverhalten an den Tag zu legen. Wenn tausende in der Stadt öffentlich urinieren würden, dann wären die Folgen andere, als wenn dies nur einzelne machen (als Beispiel). Jetzt aber für sich in Anspruch zu nehmen, man "darf" dies machen, weil ja sowieso kaum jemand dies sonst machen wird, ist schon etwas seltsam. Oder aber einfach egoistisch, weil man für sich Dinge in Anspruch nimmt, welche man anderen nicht zumutet.
Mich nervt so eine Aussage überhaupt nicht und ich verwende sie auch gerne mal. Man macht solche Gedankenspiele schon sehr lange und dieser Satz ist ein wichtiger in der Ethik unserer Welt. Ich sehe es auch nicht als Totschlagargument. Man kann dadurch durchaus weitere Gedankenspiele anführen. Machen wir es an einem Beispiel fest. Es wirft jemand Müll auf den Boden und dieser Satz wird ausgesprochen. Es wird also gesagt, dass das alle nicht so machen können, sonst schadet es. Der einzelne spielt also nur einen kleinen Teil, aber wir leben nun mal nicht alleine und deswegen macht dieser Satz durchaus Sinn.
Oft ist das schon einfach ein dummer Spruch, über den sich der, der in sagt, nicht so wirklich Gedanken macht, aber gerade bei solchen Themen wie Müll macht es schon Sinn sich über den Spruch mal Gedanken zu machen.
Es ist nämlich tatsächlich so, dass schon vorhandener Müll andere motiviert ihren dazu zu werfen. Das sieht man in Städten bei nicht angemeldetem Sperrmüll immer sehr schön. Da stellt einer etwas auf die Straße und der Berg wird dann mit der Zeit immer größer. Oder wenn ein paar Sachen neben einem Papierkorb liegen, dann ist die Chance auch groß, dass jemand ankommt und nicht schaut, ob im Papierkorb noch Platz für seinen Müll ist.
Ich finde diesen Spruch überhaupt nicht nervig. Im Gegenteil, ich benutze den ja selber ziemlich häufig, wenn ich mich über etwas aufrege, was ich wirklich unmöglich finde und wo ich denke, dass man so etwas absolut nicht machen sollte, ob man es nun ein einziges Mal machen würde und dann auch noch alleine, oder ob man es regelmäßig machen würde. Und dann kommt eben auch ab und an einmal so ein Spruch.
Ich kann mir schon vorstellen, dass dieser Spruch nervig ist, wenn man ihn öfters hört und zum Glück kriege ich den Spruch auch nicht so oft an den Kopf geknallt, ich denke die Personen, welche diesen Spruch sehr häufig benutzen, machen sich einfach keine Gedanken und ich würde diesen Spruch tatsächlich als Totschlagargument ansehen, das stimmt schon. Immerhin hebelt man mit so einem Spruch den Gesprächspartner verbal aus und man weiß auch nicht so ganz, was man darauf sagen soll, denke ich.
Aber nur weil alle oder viele Menschen etwas machen, heißt es ja noch lange nicht, dass es richtig ist. Nur weil jeder die Handys von Apple gut findet, muss ja nicht jeder eins haben und nur weil sich wenige Menschen für die Umwelt engagieren, ist das noch lange nicht falsch. Wenn sich alle Menschen brav und gleich verhalten würden, dann gäbe es ja auch keine Gesetze und keine Diskussionen mehr, oder?
Es ist genauso ein Argument, als wenn Kinder etwas durchsetzen wollen und damit kommen, dass ja alle anderen Freunde dies auch dürfen, haben oder machen werden. Wobei eben gerade dieser Satz in meinem Umfeld recht selten gebraucht wird. Allerdings muss man auch dabei sehen, dass es gewisse Handlungsweisen gibt, die vielleicht in dem Moment niemand bemerkt, aber Nachahmer findet.
Nimm nur mal Müllhalden im Wald. Wenn die erste Person dort etwas entsorgt, merkt man es meist nicht. Nach einiger Zeit wird dann aber wesentlich mehr Müll dort liegen, weil es eben immer mehr Leute nachmachen. Wenn es also alle so machen, dann haben wir bald keine Wälder mehr, sondern nur noch Müllhalden.
Ich finde diesen Spruch nicht schlimm und er ärgert mich normalerweise auch nicht. Es gibt natürlich Situationen, in denen diese Aussage als hohle Floskel verwendet wird, damit der Gesprächspartner wenigstens irgendetwas beitragen kann. Aber allgemein sehe ich diesen Spruch auch eher als interessantes Gedankenspiel an. Als solches sollte man den Spruch durchaus in einigen Fällen ernstnehmen und sich dazu auch seine Gedanken machen.
Ich verwende diesen Satz auch hin und wieder und sehe in dem Moment auch ein Gedankenspiel darin. Wenn jemand zum Beispiel seinen Müll auf die Straße wirft, sein Sperrgut einfach zu fremden Sachen dazustellt, allgemein eher auf eine Wegwerfmentalität setzt als auf Nachhaltigkeit, dann muss sich jemand, der so handelt auch entsprechende Aussagen gefallen lassen. Man muss sich mal wirklich vorstellen, dass sich alle so verhalten würden.
Ich verstehe nicht, was du an dem Spruch unlogisch findest. Die Aussage ist an sich doch sogar total logisch. Es geht doch um ein Gedankenspiel und nicht darum, dass andere Leute sich dann ebenfalls dumm und falsch verhalten könnten, nur weil einer es vielleicht vormacht. Zum Glück gibt es genug Leute, die auch nachdenken, bevor sie etwas machen. Daher ist es zum Glück nicht realistisch, dass jeder sich ein bestimmtes Fehlverhalten aneignet. Aber man kann das Thema doch mal ansprechen und auch durchspielen, was passieren würde, wenn sich alle oder zumindest sehr viele Leute so verhalten würden.
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