Opa bettelt seinen Enkel immer um Geld an
Ich habe einen jungen Nachbarn im Haus wohnen, mit dem ich mich ab und zu im Hausflur unterhalte, weil er im gleichen Alter wie meine Tochter ist, die schon ausgezogen ist. Die beiden sind in dieselbe Schule gegangen. Daher interessiert mich noch, was er so macht.
Neulich klagte er mir sein Leid. Er hat einen Opa, an dem er wohl hängt und den er auch ab und zu besucht. Der Opa hat zwar nicht viel Geld, aber anscheinend reicht es zum Leben. Seit mein Nachbar arbeitet und Geld verdient, bettelt der Opa ihn anscheinend immer um Geld an. Und zwar nicht um zehn oder zwanzig Euro, sondern um Summen um die hundert Euro, die meinen Nachbarn auch schmerzen. Der Alte scheint psychischen Druck zu machen, indem er sagt, dass er seinem Enkel früher auch immer etwas zugesteckt hat.
Der Opa scheint eine neue Freundin zu haben, die er wohl öfters schön ausführt. Er möchte anscheinend wohlhabender dastehen, als er ist. Mein Nachbar ist in einem Konflikt und traut sich schon gar nicht mehr, seinen Opa zu besuchen, weil er dann wieder um hundert Euro ärmer ist.
Ich wusste auch keinen Rat. Wie würdet ihr anstelle des Jungen reagieren? Dem Opa klar die Meinung sagen, auf die Gefahr hin, dass er sauer ist? Ihm das Geld geben, da er ja früher auch großzügig war? Oder ihn eine Zeit lang nicht mehr besuchen, bis das absehbare Ende mit der Freundin gekommen ist (die seine kleine Wohnung noch gar nicht gesehen hat und meint, er sei reich)?
Ich finde es schwierig, dabei zu sagen, wie ich reagieren würde. Wenn der junge Mann an dem Opa sehr hängt, ist die Situation natürlich besonders schwer, weil er dann sicher auch nicht so hart zu dem Opa sein und ihm mal nichts geben möchte. Ich kann es verstehen, dass er den Opa in Moment nicht so gerne besucht, weil eben abzusehen ist, dass er dann schon wieder Geld raus rücken "muss". Ich denke, dass ich in der Situation wohl auch seltener den Opa besuchen würde, um nicht immer wieder Geld abgeben zu "müssen".
Wenn der junge Mann das Geld auch nicht so leicht entbehren kann, sollte er es dem Opa sagen. Vielleicht versteht er es ja und hört auf, Druck zu machen. Je nachdem, wie der Zusammenhalt in der Familie ist, würde ich auch mal mit den Eltern darüber reden. Vielleicht fällt denen ja eine Lösung ein. Außerdem würde ich wohl bei dem nächsten Besuch beim Opa mal gar kein oder nur sehr wenig Geld mitnehmen. Dann kann der Opa noch so viel Druck aufbauen, wenn man kein Geld dabei hat, kann man auch keins abgeben.
Er soll seinem Opa mal so richtig den Marsch blasen. Zunächst einmal finde ich es eine Frechheit, wenn der alte Herr nun die psychologische Schiene fährt, weil er früher ein mehr oder weniger abhängiges Kind oder später Jugendlichen beschenkt hat. Natürlich nimmt man das von seinem Opa an, weil das einfach in der Konstellation in Ordnung ist. Dafür nachträglich eine Gegenleistung zu verlangen, finde ich ganz schön abgezockt. Immerhin ist es auch noch was anderes, wenn der Großvater krank wäre oder am Hungertuch nagen würde, aber nur um so eine Tusnelda zu beeindrucken? Irgendwo muss man da einen Schlußpunkt setzen. Vielleicht wäre es ja auch eine Möglichkeit seine Eltern ins Boot zu holen? Die kriegen den Opa vielleicht eher in den Griff.
Ich finde den Opa schon recht unverschämt. Wie kann er seinen Enkel so unter Druck setzen und ihm ein schlechtes Gewissen machen, und dass nur, weil er seinem Enkel ja irgendwann mal hier und da mal ein paar Mark oder Euro zugesteckt hat. Ich kann nachvollziehen, dass der Enkel ungern seinen Opa besucht, auch wenn er sehr an ihm hängt. Ich finde es unmöglich, schließlich ist der Opa ja schon lange für sich selbst verantwortlich, und hat ja wohl auch genug Geld. Nur weil er jetzt irgendeine Frau beeindrucken will, soll der Enkel dafür aufkommen. Wenn ich an der Stelle von dem jungen Mann wäre, würde ich dem Opa schon sagen, dass ich gerne komme, aber einfach nicht so viel Geld habe, um ihm immer etwas zu geben. Er kann sich ja eine kleine Notlüge einfallen lassen, wofür er selber das Geld braucht.
Ich finde die Situation auch sehr schwierig und wüsste nicht recht, was ich dem jungen Mann raten sollte. Ich denke, dass er am besten fährt, wenn er mal mit seinem Opa offen spricht und ihm sagt, dass er ihm mal Geld geben kann, aber das ihn solche höheren Summen auch belasten und er das nicht andauernd machen kann. Er sollte ihm sagen, dass er ihm viel bedeutet und er auch möchte, dass es ihm gut geht, aber er das Geld nicht so locker sitzen hat, um ihm ständig etwas geben zu können.
Ich würde es einfach in einem Gespräch versuchen und schauen, was der Opa dann dazu sagt. Vielleicht ist er dann beleidigt oder fängt wieder damit an, dass der seinem Enkel auch früher immer etwas zugesteckt hat, aber da muss er dann eben irgendwie durch. Vielleicht sollte er dann ein paar Tage nicht zu seinem Opa gehen und beiden Zeit lassen, damit sich die Gemüter beruhigen können.
Eigentlich spricht nichts dagegen, dass ein jüngerer Mensch ein älteres Familienmitglied finanziell unterstützt, wenn das Geld bei diesem gerade etwas knapp ist. Aber das sollte eben freiwillig geschehen und auch dann, wenn eine echte Notlage besteht. Ob die Geschichte mit der neuen Freundin stimmt, kann man nun nicht ergründen. Sollte das alles den Tatsachen entsprechen, finde ich es aber nicht sehr schön, dass sich der Opa für solch einen Unsinn Geld von dem Enkel schnorrt.
Es ist sicher richtig, dass die ältere Generation dem eigenen Nachwuchs oder den Enkelkindern öfter mal Geld zusteckt. Das kennt sicher jeder aus der eigenen Kindheit und Jugend. Aber ich finde es nicht ganz korrekt, wenn jemand dann Jahre oder Jahrzehnte später ankommt und diese Tatsache als Druckmittel benutzt, damit der Enkel ein paar Scheine locker macht. Wenn das Geld dann vielleicht auch noch verwendet wird, um nach außen hin als etwas wohlhabender zu erscheinen, dann finde ich das ziemlich schäbig und ärmlich.
Warum nimmt der junge Mann überhaupt noch Geld mit, wenn er den Opa besucht? Ich hätte an seiner Stelle sicher auch ein schlechtes Gefühl und es wäre mir vielleicht auch unangenehm, wenn ich dann ablehnen müsste, aber irgendwann würde ich dieses Spiel auch nicht mehr mitspielen wollen. Wenn der junge Mann bei seinen nächsten Besuchen einfach nicht so viel Geld dabei hat, dass er dem Opa hundert Euro geben kann, merkt der Opa es vielleicht, dass er den Enkel nicht mehr anschnorren sollte. Vielleicht kann er dem Opa auch anbieten, dass er ihm mal etwas zu Essen kauft, sofern es da finanzielle Probleme gibt. Wenn er ihm das anbietet, merkt er sicher recht schnell, ob es um notwendige Dinge geht oder ob der Opa das Geld nur für irgendeinen überflüssigen Luxus benötigt.
Ich bin zwar noch nie von meinen Großeltern zu ihren Lebzeiten um Geld gebeten worden. Aber ich würde mich da auch nicht unter Druck setzen lassen. Wenn der Opa eine finanzielle Notlage hätte, dann würde ich auch helfen. Aber nur um der Freundin zu imponieren mit Sicherheit nicht. Ich selbst würde da auch klare Aussagen gegenüber dem Opa machen.
Ob der junge Mann das nun aber fertig bringt, können wir nicht beurteilen. Es wäre aber sicherlich der richtige Weg, wenn er dem Opa klar sagt, was geht und was eben nicht geht. Auch auf die Gefahr hin, dass der Opa dann recht sauer und beleidigt sein wird.
Das ist eine Geschichte, wie ich eine ähnliche noch nicht gehört habe. Der Enkel kann eine klare Ansage machen, aber ich bezweifle, dass er dazu in der Lage ist, obwohl ich ihn nicht kenne. Wenn das Gespräch mit dem Opa nichts bringen sollte, würde ich mit den Eltern sprechen, dass es so nicht weiter geht.
Auf keinen Fall ist es richtig vom Opa, den Enkel unter Druck zu setzen und mit früheren Geldzuwendungen zu argumentieren. Das ist schon eine ziemlich verwerfliche Art. Auch wenn der Enkel den Opa sehr mag, das muss er nicht hinnehmen.
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