Jungen Zweithund zu bereits vorhandenem Hundeopa dazuholen?
Ich hatte schon oft Pflegehunde aus anderen Ländern bei mir aufgenommen um sie aufzupäppeln und ihnen das Wichtigste beizubringen und dann in deutsche Haushalte weiter zu vermitteln. Der letzte "Gast" in dieser Richtung ist nun allerdings schon eine ganze Weile her und unser fester Familienhund ist nun auch schon einige Tage älter geworden.
Unser kleiner Rüde ist jetzt ca. 10 Jahre alt. Er hat eine Krankheit die bei kleinen Rassen oft vorkommt. Probleme mit der Lunge. Bei zu viel Bewegung/Aufregung/Anstrengung "schlackert" die Lunge, er bekommt keine Luft und fällt im schlimmsten Falle einfach um. Daher ist es nahezu unmöglich geworden mit ihm spazieren zu gehen da ihn all die Gerüche und die Anstrengung des weiten Laufens an sich viel zu sehr mitnehmen. Er geht nun bei uns in der Wohnung aufs Katzenklo und im Sommer hinter dem Haus in den Garten.
Allerdings vermissen wir alle die Bewegung und den Spaß beim spazieren gehen Die Abwechslung und das Spielen mit einem agilen Hund. Sonst hat es dem alten Herrn immer sehr gut getan einen jüngeren Hund um sich zu haben, mittlerweile macht er aber fast schon einen eigenbrödlerischen Eindruck.
Wir haben nun eine 1 jährige tolle Hündin gefunden die dringend ein neues Heim sucht. Gerne, würden wir ihr das bieten. Wir sind uns nur nicht sicher ob unser Hundeopa jetzt noch damit zurecht kommt. Er ist deutlich "zickiger" als früher. Daher fragen wir uns, wie gehen wir das jetzt am besten an oder sollten wir es lieber ganz lassen? Ich habe zwar einige Erfahrung mit Hunden und deren Erziehung hoffe da aber auf Erfahrungsberichte anderer da ich diese explizite Situation bisher noch nicht erlebt habe.
Das ist natürlich keine leicht zu beantwortende Frage, denn nur ihr kennt euren Senior Hund am besten und könnte ihn besser einschätzen, als hier irgend jemand. Manchmal tut es einem älteren Hund gut, wenn noch ein junger Hund ins Haus kommt. Mit 1 Jahr ist die Hündin dann ja auch kein Welpe mehr und vielleicht nicht mehr ganz so extrem stürmisch.
Es kommt vor, dass junge Hunde die alten Hunden dann schon mal animieren und diese dann wieder aufleben und quasi auch nochmal einen zweiten Frühling erleben. Ich würde euch daher raten, es einfach mal mit der Hündin zu versuchen. Ihr könnt ja vorher mit der Tierhilfe absprechen, ob sie die Hündin wieder zurücknehmen, wenn es eben gar nicht klappt. Vielleicht wird euch auch ein Hundetrainer zur Seite gestellt, der dann bei den ersten Tagen zur Seite stehen kann. Ein Versuch ist es sicherlich wert. Natürlich wäre es schade, wenn es nicht funktioniert, aber ihr habt es dann wenigstens versucht und die Gewissheit das es eben nicht geklappt hat. Wenn es gut funktioniert und die Hündin bei euch bleiben kann, ist ja noch schöner. Wichtig ist einfach, dass der alte Hund nicht unter dem neuen jüngeren Hund leiden muss.
Vielleicht könntet ihr mit den beiden ja einen "Probetag" machen und so sehen, ob die beiden zusammen zu recht kommen und "der alte Herr" sie akzeptiert, denn ich denke wenn er sie nicht akzeptiert, dann ist es für ihn kein schöner Lebensabend und eventuell nur Stress.
Die Frage hier zu beantworten, ist wohl für Außenstehende nicht so ganz leicht, denn wir kennen beide Hunde nicht wirklich und können somit auch nur unsere Meinung hier kundtun. Ihr könnt euren älteren Hund natürlich am Besten einschätzen und wisst auch, wie er sich gegenüber anderen Hunden gibt. Vielleicht solltet ihr es einfach mal testen und sehen, was passiert.
Wir selber haben auch einen großen, mittelalten Rüden und haben uns dieses Jahr noch einen Welpen dazu geholt. Wobei der Welpe eine Hündin ist und es daher auch keinerlei Probleme gab. Wir hatten allerdings vorher auch einen Pflegehund und bei dem klappte das Zusammenleben unter einem Dach überhaupt nicht, obwohl es auch eine Hündin war. Es hat wohl etwas mit der Sympathie zu tun, das ist bei uns Menschen ja auch nicht anders. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, mit jedem einfach so zusammen zu leben.
Probiert es einfach mal aus und bringt beide Hunde mal zusammen. Dann seht ihr ja, wie euer Senior reagiert und vielleicht wird er ja auch durch den neuen Freund wieder aktiver und nicht mehr ganz so zickig. An eurer Stelle würde ich es mit der Tierhilfe so handhaben, das ihr es versucht, aber noch keine feste Zusage machen könnt. Wenn es klappt hat der Hund ein neues Zuhause und wenn nicht, dann müsst ihr ihn halt wieder bei der Tierhilfe abgeben, denn dem Senior etwas auf zu zwingen bringt ja auch nichts.
Ich habe mich jetzt dazu entschieden doch nicht die 1 jährige Hündin zu holen. Sie hat schon ihren eigenen Kopf und die Gefahr ist mir einfach zu groß dass da was schief gehen kann. Es soll ein weiblicher Welpe werden. Tatsächlich habe ich da sogar mehrere zur Auswahl und ich denke dass es das einfachste sein wird, wenn ich einen aufnehme der auch nicht allzu groß wird.
Welpen mag mein Hundeopa gerne. Er kümmert sich richtig um sie und beschützt sie auch vor bösen Dingen wie z.B dem Staubsauger oder unbekannten Geräuschen. Ich glaube es wird das Beste sein, so wächst sie mit ihm zusammen auf und sie haben von Anfang an die Möglichkeit in die Rangordnung hinein zu wachsen. Sich zu einem harmonierenden Team zu entwickeln und sich gegenseitig zu ergänzen und zu helfen (z.B beim allein bleiben etc.).
Ich freue mich schon sehr auf die neue Mitbewohnerin auch wenn noch nicht fest steht welche es wird. Sicher ist, wenn ich wieder Fragen habe oder etwas mitzuteilen, werde ich mich gern wieder an euch wenden.
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