Kind weiß von der Nichtexistenz des Osterhasen
Als meine Tochter letztens von ihren Großeltern zurück nach Hause kam, traf mich fast der Schlag. Ich sprach so über den Osterhasen, darauf meinte sie prompt, dass sie schon wisse, dass es keinen Osterhasen gäbe. Das wären nur die Eltern und Oma und Opa, die das den Kindern schenken würden. Daraufhin fragte ich sie, warum sie das denn wissen würde. Sie antwortete mir, dass der Opa es ihr gesagt hätte.
Ich meine, sie geht noch in den Kindergarten und ich hätte ihr eben noch die Illusion bewahrt, bis sie mindestens in die Schule kommt. Was mich aber noch mehr ärgert, als die Tatsache, dass meine Tochter jetzt über die Nichtexistenz des Osterhasen Bescheid weiß, ist die Tatsache, dass ihr der Opa ohne meines Wissens dieses Geheimnis ausgeplaudert hat. Wie würdet ihr euch fühlen oder weiter verhalten? Ich bin ziemlich verärgert und traurig.
Man muss nun auch mit der Situation leben. Immerhin gibt es Sachen, die ein mal ausgesprochen nicht mehr zurückgenommen werden können. Vielleicht ist es ja auch so gewesen, dass der Opa in eine Situation gekommen ist, bei der er es eben nicht besser erklären konnte, weil es offensichtlich war. Ich würde an deiner Stelle noch mal mit ihm reden und auch sagen, dass du das eigentlich noch nicht machen wolltest und erfragen, warum er das getan hat. Ansonsten würde ich das dann klären und dann aber auch wieder gut sein lassen. Es ist nun mal so gekommen und ändern kannst du nun auch nichts mehr.
Ich habe als Kind nie daran geglaubt, dass da ein Hase kommt und Eier versteckt, mir war immer klar, dass das meine Eltern machen und daher fällt es mir schon schwer, vorzustellen, dass in anderen Familien den Kindern so ein Märchen erzählt wird. Wenn man das mit einem Augenzwinkern macht und dabei den Mythos des Hasen eher so scherzhaft vermittelt, dann geht es ja noch, aber Kinder wirklich in dem echten Glauben zu lassen, dass da tatsächlich ein Hase käme, ist schon etwas grenzwertig. Das Kind läuft doch überall Gefahr, dass es von der Wahrheit erfährt, sei es im Fernsehen, durch Freunde oder eben andere Verwandte.
Ich finde es gut, dass der Opa dem Kind die Wahrheit gesagt hat. Ich käme ehrlich gesagt nicht auf die Idee, jemandem die alberne Geschichte vom Osterhasen oder Weihnachtsmann aufzutischen, auch einem Kind nicht. Wenn man im Scherz sagt, dass der Osterhase die Eier versteckt, ist das sicher noch vertretbar, solange allen Beteiligten klar ist, dass es sich um einen Spaß handelt. Wenn man das Kind aber ernsthaft in dem Glauben lässt, dass es den Osterhasen gibt, dann finde ich das einfach lächerlich.
Ändern kann man an der Situation nun ohnehin nichts mehr, so dass du dich damit arrangieren musst, dass der Opa ehrlich zu deinem Kind war. Du kannst ja nun schlecht hingehen und dem Kind erzählen, dass es den Osterhasen gibt und dass der Opa es nur nicht besser weiß. Das würde das Kind ja total verwirren. Gehe einfach ehrlich mit dem Kind um, das ist sicher das Beste.
Ich wäre da auch irgendwie zweigeteilt und kann schon verstehen, dass du enttäuscht bist. Aber leider muss man eben damit rechnen, dass irgendwann jemand deiner Tochter sagt, dass es keinen Osterhasen gibt. Ob das nun der Opa ist oder ein anderes Kind aus dem Kindergarten. Damit rechnen muss man einfach.
Generell finde ich es auch schöner, wenn Kinder in dem Alter noch an den Osterhasen und den Nikolaus glauben. Aber man kann ja nun mal nicht immer verhindern, dass doch mal jemand dem Kind sagt, wie es wirklich ist. Ich weiß, dass uns mal eine Nachbarin gebeten hat, nichts zu sagen, da ihre Kinder noch an Osterhase und Christkind geglaubt haben. Wir als Kinder waren eben schon größer und wussten, dass es keinen Osterhasen und Co gibt. Natürlich sind wir der Bitte dann nachgekommen.
Aber du kannst ja nicht dauernd aufpassen, dass deinem Kind niemand sagt, dass es keinen Osterhasen gibt. Da ist es dann ja auch eigentlich besser, wenn der Opa deiner Tochter sagt, was eben wahr ist. Er wird das sicherlich besser gemacht haben, als wenn deine Tochter im Kindergarten hört, dass der Osterhase nur erfunden ist.
Wir haben unseren Kindern von vornherein diesbezüglich reinen Wein eingeschenkt. ich hatte einen Horror davor, dass mein Kind irgendwann nach Hause kommt, Bescheid weiß, wer Osterhase und Christkind wirklich sind, und das Gefühl hat, ich hätte es angelogen oder verarscht. Ein paar ganz Schlaue, die sowas wissen, gibt es ja immer und überall. Heute denke ich, es wäre schon ganz schön gewesen, wenn meine Tochter daran geglaubt hätte, denn im Kindergarten glaubten alle daran.
Meine Tochter wird im Sommer zehn, und soweit ich weiß, hat sie noch Klassenkameradinnen, die noch immer an den Osterhasen und das Christkind glauben. Das finde ich schon etwas heftig. Was ich mir allerdings absolut verbitten würde, ist eine Aufklärung meiner Kinder durch andere, die eigentlich wissen müssten, dass das Sache der Eltern ist. An Deiner Stelle würde ich mit dem Opa auch mal ein paar Takte reden. Die Entscheidung, ob und wie lange ein Kind an diese Fabelwesen glaubt, sollte doch immernoch bei den Erziehungsberechtigten liegen. So kriegen die Kinder am Ende vielleicht wirklich noch das Gefühl, die Eltern seien unehrlich.
Hast du denn mal den Opa gesagt, wie es dazu kam? Immerhin kann es ja keine böse Absicht gewesen sein und es ist eben nur versehentlich dazu gekommen, dass deine Tochter da was mitbekommen hat. Dass dann der Opa sie dann in vollem Umfang aufklärt ist doch besser, als wenn er ihr irgendwelche Lügen auftischt.
Wenn es allerdings ganz bewusst vom Opa herbei geführt wurde, dass deine Tochter über die die Geschichte um den Osterhasen aufgeklärt wird, dann sollte da dringend ein klärendes Gespräch statt finden. Denn das steht dem Opa einfach nicht zu. Aber scheinbar ist dir ja noch nicht mal bekannt, wie es zu diesem Gespräch kam. Trotzdem verurteilst du hier den Opa deiner Tochter.
Vielleicht findest du mich jetzt unsensibel oder so, aber mir ist es völlig egal, ob mein Kind an den Osterhasen oder ans Christkind glaubt. Ich sage zwar nicht direkt, dass es sie nicht gibt, aber ich gebe mir auch keine allzu große Mühe, die Illusion aufrecht zu erhalten. Ich selbst habe als Kind auch schon ziemlich früh gewusst, dass Christkind, Nikolaus und Osterhase nicht echt sind, aber geschadet hat mir das ganz sicher nicht.
Früher oder später erfahren Kinder sowieso die Wahrheit, und wann das ist und von wem, ist doch eigentlich auch egal. Der Opa wird schon seinen Grund gehabt haben, warum er es deiner Tochter gesagt hat. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass er einfach so gesagt hat: "Ach übrigens, es gibt keinen Osterhasen". Vielleicht hat deine Tochter Schokolade gesehen, die die Großeltern für Ostern gekauft haben und er wollte ihr dann keine Ausreden auftischen. Ich finde auch, dass du ihn erstmal fragen solltest, wie es dazu gekommen ist, anstatt direkt sauer auf ihn zu sein.
Grundsätzlich ist ein Kindergartenkind in dem Alter, in dem es nicht mehr an den Osterhasen glaubt. Wenn es der Opa nicht erzählt hätte, hätte das Kind es von anderen Kindern erfahren. Da ist der Opa schon eher geeignet, das Märchen aufzudecken.
Andererseits hätte man das natürlich vorher abklären müssen. Wenn der Opa gemerkt hat, dass das Kind von den Eltern das Märchen vom Osterhasen erzählt bekommt, hätte er bei den Eltern anrufen müssen, um die Sache zu klären.
Aber nun ist es passiert und man kann es nicht mehr ändern. Man kann ja trotzdem im Spaß sagen, dass der Osterhase die Eier bringt. Ich habe meinen Kindern noch lange erzählt, dass der Osterhase kommt, aber jeder wusste, dass der andere weiß, wie es wirklich ist. Das gehörte zum Spiel dazu. Genauso war es mit Nikolaus und Weihnachtsmann.
Ja ich habe mich mittlerweile auch damit abgefunden und es ist wahrscheinlich eh schon höchste Zeit, das Kind darüber aufzuklären. Allerdings finde ich es trotzdem ziemlich schade, wenn es das Kind nicht von mir selber, sondern vom Opa erfährt. Das ist die Tatsache, die mich am meisten verletzt hat.
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