Mit handgeschriebenen Bewerbungen schlechte Chance auf Job?

vom 27.03.2013, 19:12 Uhr

Ich würde es nicht pauschal ablehnen, eine Bewerbung auch nur handschriftlich zu verfassen. Zwar ist es heutzutage wirklich sehr unüblich, aber das war es auch immer schon der Fall, denn selbst zu Zeiten meiner Mutter gab es bereits Schreibmaschinen und da wurden schriftliche Bewerbungen verfasst. Ansonsten hat man sich auch mal persönlich vorgestellt, und wurde dann aufgrund des persönlichen Erscheinens engagiert und eingestellt. Dieser Aufwand, wie man ihn heute betreibt, war an sich noch nicht so, wie es nun der Fall ist.

Wenn ich keine ganz andere Möglichkeiten habe, würde ich schon eine Bewerbung handschriftlich verfassen. Je nachdem, welche Nase es zu lesen bekommt, kann eine solche Bewerbung gleich auf dem Stapel für Ablehnungen landen, aber genauso gut kann eine handgeschriebene Werbung positiven Eindruck hinterlassen. Immerhin ist die Handschrift ja auch ein Abbild der Seele, und eine solche handgeschriebene Werbung kann auch recht ehrlich wirken.

Abgesehen davon empfinde ich es als schwieriger, eine Bewerbung handschriftlich zu verfassen, als sie denn ausschließlich am Computer zu schreiben und sie auszudrucken. Allein die Mühe, die sich jemand gemacht haben könnte, ist größer, als die am Computer geschriebene Bewerbung. Zudem könnte die handschriftliche Bewerbung auch noch einmal motivierter und zielgerichteter verfasst werden.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich würde ganz spontan behaupten, dass es ganz darauf ankommt wo man sich bewirbt. Bei meiner Mutter war es z.B. so, dass Sie sich vor knapp zwei Jahren einen neuen Job suchen musste. Da Sie keinen Computer hat, hat sie ihre Bewerbungen eben handschriftlich verfasst.

Von den vier Bewerbungen hat sie auf alle ein positive Rückmeldung, sprich eine Einladung zum Bewerbungsgespräch erhalten. Zwei der Firmen waren kleinere, ländliche Bäckereien, die anderen beiden große Bäcker-Ketten. Die Chefs in diesen Betrieben waren alle schon älteren Semesters und fanden es durch die Bank weg sehr sympathisch mal wieder eine handschriftliche Bewerbung zu sehen.

Generell würde ich persönlich aber meine Bewerbung immer am PC verfassen, schon allein weil es viel Zeitsparender und bequemer ist. Außerdem lässt sich der Text nach belieben bearbeiten und je nach Firma anpassen.

» Spykester » Beiträge: 17 » Talkpoints: 16,87 »


Ich denke, dass man grundsätzlich eher schlechte Chancen auf den Job hat, wenn man sich nicht an die geforderten Dinge hält. Ich meine, wenn explizit eine postalische Bewerbung gefordert wird, kommt das sicherlich nicht so gut an, wenn man eine Bewerbung per Email schreibt. Ansonsten ist es mittlerweile durchaus üblich, dass man Bewerberprofile anlegt und sich dann über so eine firmeninterne Plattform bewirbt. Da kann man dann Lebenslauf und Zeugnisse separat hochladen.

Ich kenne das gar nicht mehr so, dass irgendwo noch handschriftliche Bewerbungen gefordert werden. Oftmals reicht eine Email mit Anschreiben und das Thema ist erledigt. Also muss man sich nicht mal einen Drucker anschaffen, wenn man keinen besitzt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn man einen nur ansatzweise qualifizieren Job sucht, kann man sich eine handschriftliche Bewerbung normalerweise sparen. Wenn es sich um eine reine Formsache handelt, weil der Bäcker an der Ecke dich schon von Kindesbeinen kennt und der Seniorchef (85) noch Sütterlin schreibt, kann es funktionieren, aber das dürfte mittlerweile die absolute Ausnahme darstellen.

Schon aus organisatorischen Gründen ziehen viele Unternehmen mittlerweile die Online-Bewerbung vor, und selbst vor etlichen Jahren, als ich mich beworben habe, hieß es oft genug: Bitte keine schönen Mappen verwenden, wir schreddern den Mist sowieso! Bewerbungen müssen meiner Erfahrung nach vor allem zackzack gehen, da wird auch aus formalen Gründen aussortiert.

Außerdem muss heute wirklich so gut wie jeder zumindest elementare PC-Kenntnisse mitbringen, und wer noch zu Feder und Tinte greift, bei dem wird eher angenommen, dass die Person noch nie eine Tastatur betätigt hat. Es ist auch nicht zu viel verlangt, ein Dokument privat zu tippen und auszudrucken, und beweist zumindest, dass die Leute sich mit "moderner Technik" zu helfen wissen und zur Not mit USB-Stick bewaffnet in den Copyshop latschen. Mit einer handschriftlichen Bewerbung zeigt man nur, dass man sich im 19. Jahrhundert gut zurechtfinden würde.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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