Lichtnahrung - Lug und Trug oder doch Real?
Ich habe vor kurzem eine Dokumentation von einem österreichischen Regisseur gesehen, in der es um Personen geht, die sich nur von "Lichtnahrung" ernähren und nichts essen, maximal Wasser trinken. Der Filmtitel war "Am Anfang war das Licht". Der Film war grundsätzlich sehr interessant und hat grundsätzlich gezeigt, dass es Personen gibt, die dieses Phänomen praktizieren. Ob es sich hier um Scharlatane handelt, oder um "begabte" Menschen, maße ich mir nicht an zu entscheiden.
Grundsätzlich glaube ich an ein Leben nach dem Tod und an eine alles durchdringende Energie. Deshalb kann ich dieser Theorie natürlich einiges abgewinnen. Andererseits bin ich auch Realist und würde in der Übergangsphase mein Leben nicht riskieren. Schließlich darf man hier in den ersten 7 Tagen der 21 Übergangsphase nichts essen und trinken. Da ich Familie habe, würde ich das nicht riskieren.
Durch deinen Beitrag bin ich jetzt auch mal auf das Thema gekommen und werde mich jetzt auch gleich den Film mal anschauen. Frage mich aber wie das gehen soll, da der Mensch vielleicht auf Nahrung verzichten kann, doch man muss auch sagen, dass der Menschen zum größten Teil aus Wasser besteht. Auf Wasser zu verzichten halte ich nicht für sinnvoll, denn alle Stoffwechselprozesse laufen durch Wasser ab. Zudem ist zu sagen, dass Wasser die Grundlage von Blut ist. Wie soll das Blut so flüssig bleibt, wenn der Körper keines mehr zur Verfügung hat.
Schön und gut wenn manche Menschen das glauben wollen oder davon überzeugt bin, aber wir sind nicht mehr als Zellen und diese bestehen nun mal aus Wasser. Da benötigt man auch kein Licht mehr, wenn die Zellen ausgetrocknet sind und nicht mehr arbeiten.
Ich persönlich würde daher nicht meine Gesundheit riskieren, nur weil gesagt wird, dass Licht auch zum Leben reicht. Licht ist Kraft und Energie, ebenso wie Wasser und Nahrung im Endeffekt auch. Daher sollten diese drei Komponenten immer in sinnvollen Gleichgewicht zueinander stehen.
Ich habe mich nun nicht weiter darüber informiert, aber das, was hier steht, nämlich für eine ganze Woche der Verzicht auf Wasser und Nahrung, halte ich für lebensgefährlich. Mein Vater hat es vor kurzem gemacht, nachdem er eine schlimme Diagnose bekommen hat. Er hat jegliche Nahrungsaufnahme und vor allem auch das Trinken eingestellt, ohne dass wir es mitbekamen, denn er hat uns getäuscht. Die Folge war ein totales Nierenversagen. Und durch die innere Vergiftung und auch den Wassermangel war er völlig verwirrt. Als er wieder klar im Kopf war, fehlte ihm die Erinnerung für mehrere Tage, so schlimm war der Zustand.
Also kann ich nur eines dazu sagen: Hände weg davon! Der Körper scheidet in dieser Woche ja weiter Flüssigkeit aus - die muss ersetzt werden. Und auch die Niere muss arbeiten.
Stell dir doch einfach mal folgende Frage - warum schreiben die Menschen, die diese Methode angeblich entdeckt haben, Bücher? Warum geben sie kostenpflichtige Seminare? Warum drehen sie Filme?
Wenn ich herausgefunden hätte, dass man ohne Nahrungsaufnahme wunderbar überleben kann wäre ich in den Krisengebieten dieser Welt unterwegs, da, wo Menschen elend verhungern müssen, weil eine Ernte ausgefallen ist oder weil mal wieder Krieg herrscht, der sie von der Feldarbeit fern hält. Licht gibt es in diesen Gebieten meistens mehr als genug und ich bin mir sicher, dass ich genug Hilfsorganisationen finden würde, die mir meine Reisen sponsern, weil sie ja durch meine Arbeit verdammt viel sparen würden und nicht mehr schauen müssten, dass sie die Lebensmittelspenden rechtzeitig zu den hungernden Menschen bringen.
Warum teilen die Freunde der Lichtnahrung ihre Erkenntnisse also nicht mit den Menschen, die davon wirklich profitieren würden? Menschen, für die das den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten würde, wenn es denn wahr wäre? Ich würde ja sagen, dass sie vielleicht nur schüchtern sind und nicht als Helden gefeiert, von Präsidenten empfangen und für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen werden wollen, aber dann dürften sie ja auch keine Seminare geben oder auf anderen Wegen in die Öffentlichkeit treten.
Manchmal ist die naheliegende Antwort tatsächlich die richtige - hier werden mal wieder leichtgläubige Menschen verschaukelt, die sich bereitwillig verschaukeln lassen, weil sie genug Geld, genug Zeit und anscheinend zu wenig Probleme in ihrem Leben haben und mit einem religiösen oder spirituellen Anstrich kann man ja tatsächlich fast jeden Müll an den Mann bringen. Außerdem ist es einfach total unverantwortlich in einer Gesellschaft, in der Essstörungen zunehmen, so einen Schwachsinn zu verbreiten.
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