Ohne Pause SMS schreiben

Ich muss ehrlich sagen, dass ich gerne und oft SMS kriege, weil ich selbst auch oft schreibe. Aber ich schreibe eigentlich selten, wenn Leute außen rum sind - da unterhalte ich mich lieber mit meiner Gesellschaft, als über mein Handy mit Leuten zu kommunizieren. Aber ich würde niemals SMS schreiben als einen Chat benutzen - es ist eher so, dass ich Sachen, die mir spontan einfallen oder die ich lustig finde per SMS verschicke, bevor ich es vergesse. Aber das bedeutet auch nur einen SMS-Abtausch von 2-3 SMS.

Ich habe zwar auch Frei-SMS zum telefonieren, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht so gerne telefoniere, weil meine Freunde sich immer verquatschen und man sich beim Telefonieren auch teilweise verhören kann, so dass sich der Treffpunkt oder die Uhrzeit ausversehen verschieben könnte.

Bei meinem ersten Freund hatten wir nicht die Möglichkeit gehabt, uns oft zu sehen und da mir damals schreiben lieber war, als Telefonieren hatten wir viel gesimst, wobei ich viele Prepaidkartenaufladungen über mein Handy ergehen lassen musste. Ich hatte 10 Frei-SMS im Monat, welche ich in der Zeit vor meinem Freund kaum aufgebraucht hatte, aber anschließend, reichten diese nur für den ersten Tag.

Damals haben wir auch ständig die Nachrichten mit vielen Abkürzungen versendet oder doppelte Konsonanten weggelassen, damit die SMS nicht wegen eines einzelnen Zeichens gleich doppelt so viel kosten musste. Da man immer auf so etwas achten musste, waren die "SMS-Gespräche" noch keine Chats. Später haben wir viel telefoniert und als ich endlich einen Internetanschluss hatte, wurde über ICQ kommuniziert.


Jahre später hatte ich einen Handyvertrag mit einer Anrufflat, aber keine SMS Flat. So kam es nicht selten vor, dass ich bei wichtigen SMS die entsprechenden Personen einfach zurück gerufen habe, während ich bei weniger wichtigen Nachrichten mich auch nicht selten dazu entschied, nicht zu antworten. Manche fanden es eigenartig, dass ich statt zurückzuschreiben, anrief, aber die meisten gewöhnten sich daran.

Mein damaliger Freund hatte damals die Angewohnheit, da er bereits eine SMS-Flat besaß, immer nur die Hälfte der Informationen, zu schreiben, um es teils spannend zu gestalten , und dann immer auf eine Reaktion zu warten und manchmal brauchte es drei oder mehr Anläufe, bis er endlich auf eine Gegenfrage einging. Ab und an besann er sich geschockt dazu, dass er vergessen hätte, dass ich keine Flat hätte, wenn ich irgendwann aufgab nachzuhaken, weil es mir auf Dauer zu teuer werden drohte.

Da wir viel über den Tag verteilt schrieben, während wir beide auf Arbeit waren, war es mir nicht immer möglich stattdessen anzurufen. Später ergab es sich, dass ich recht günstig die SMS-Flat zu meinem Vertrag dazu buchen konnte und seither nutze ich es sehr gerne aus, die SMS als Chat zu "missbrauchen". Da ich damals noch kein Smartphone besaß, bestand auch keine Möglichkeit oder Notwendigkeit für Internet-Nutzung oder gar einer Flat.

Mittlerweile ist der Hype bei mir ein wenig verflogen, da meine potenziellen Gesprächspartner relativ schreibfaul geworden sind oder sich erledigt haben. Auch weiche ich öfters auf Whats App aus, wenn die anderen keine SMS Flat haben, wobei nicht manche nur Internet haben, wenn sie eine W-LAN-Verbindung haben, deswegen muss ich bei manchen switchen.

Trotz allem muss ich nicht ständig am Smartphone kleben, sondern lasse die Leute auch mal warten, wenn ich gerade unterwegs bin, keinen Nerv habe oder mit jemandem verabredet bin. Da muss ich nicht unhöflicher Weise ständig das Handy der Realität bevorzugen.

Ich bin ganz deiner Meinung, dass eine SMS eher so etwas wie eine kurze Notiz sein sollte, obwohl viele der Menschen täglich sehen eben genau dieses Paket haben. Eine SMS zu schreiben ist wohl einfach bequemer. Auf ein zusammenhängendes Gespräch müsste man ja direkt antworten, während man bei einer SMS den entscheidenden Vorteil hat, dass man erst kurz überlegen kann was man schreibt, bevor man antwortet. 1500 Freiminuten sind natürlich nicht wenig, ebenso wie 11.000 Frei SMS. Ich persönlich bevorzuge aber andere Methoden, wie zum Beispiel das Schreiben über what's app, was allerdings eher in Richtung SMS geht. Allerdings hat dies den entscheidenden Vorteil, dass das Ganze über das Internet funktioniert und man sich nicht ein Extrapaket für SMS buchen muss.

Abgesehen davon das ich nicht verstehen kann warum man überhaupt so viele SMS schreibt bzw. wie manche es am Tag schaffen, ihr gesamtes Datenvolumen zu verbrauchen, so fällt mir doch gerade noch ein Punkt ein, der das Schreiben von SMS zur bevorzugten Variante machen könnte. Wenn man eine SMS schreibt, dann hat man immerhin die von dir erwähnten 20 Sekunden Zeit, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Während eines Telefonats ist dies nicht möglich und da viele Jugendliche heute sowieso unter dem enormen Stress der sozialen Netzwerke leiden, ist es auf diese Weise möglich zwischen dem Schreiben von SMS und dem posten auf Facebook permanent zu wechseln.

Ich telefoniere nur mit ganz wenigen Leuten, weil ich Telefonate meistens einfach nicht besonders mag. Mit einigen wenigen Leuten kann ich ganz gut telefonieren, weil im Gespräch mit ihnen keine peinlichen Pausen entstehen und ich die Stimmen der Leute gut ertragen kann. Ansonsten vermeide ich Telefonate aber meistens und bei manchen Leuten ziehe ich ganz klar den schriftlichen Kontakt vor, gerade weil manche am Telefon eher zurückhaltend sind. Das wiederum ist keine gute Voraussetzung für ein vernünftiges Telefongespräch.

Ich schreibe dennoch nicht dauernd irgendwelche SMS oder Nachrichten über WhatsApp. Wenn ich irgendwo warten muss, zum Beispiel beim Arzt, oder wenn ich mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, kann es schon vorkommen, dass ich die SMS und WhatsApp wie einen Chat nutze, aber das sind eben Ausnahmesituationen. Wenn ich etwas Besseres zu tun habe, renne ich nicht mit dem Handy vor der Nase herum. Aber ich sehe so etwas häufig bei anderen Leuten. Manchmal stelle ich mir vor, wie lustig es wäre, wenn die ganzen Handy-Süchtigen auf der Straße zusammenstoßen oder vor die nächste Laterne laufen würden.

Dass manche Leute auch in Gegenwart anderer dauernd auf ihr Handy starren, ist eine gruselige Unsitte. Ich schaue auch hin und wieder auf mein Handy, aber ich mag es auch überhaupt nicht, wenn man mit jemandem zusammen unterwegs ist oder gemeinsam am Tisch sitzt, der dauernd auf sein Smartphone schaut. Das finde ich auch sehr unhöflich und undiszipliniert.

Heutzutage sind SMS doch wieder Out, das ist die Wahrheit. Heutzutage kaufen sich Jugendliche mittlerweile Internetflats, weil sie Smartphones haben und auch durch die Apps Facebook und WhatsApp eine schnelle Kontaktmöglichkeit über das Internet haben und diese von sonstigen Kosten befreit sind.

Bevor ich ein Smartphone hatte, besaß ich das Nokia N95. Darauf hatte ich eine SMS-Flat in alle Netze. Und da habe ich das auch wirklich so gemacht, dass ich immer SMS geschrieben habe. Ich bekam eine Antwort, und habe, als wäre es ein Chat, direkt geantwortet. Auf die länge kam es mir da auch nicht mehr an, da ich eine Flat hatte.

Seit ich nun jedoch mein Smartphone habe, und eine Internetflat besitze, habe ich die SMS-Flat abgewählt da sie für mich einfach keinen Sinn mehr macht. Alle meine Freunde haben auch Smartphones mit entsprechendem Internet-Zugang und haben somit auch WhatsApp. Und das ist nun mein Hauptprogramm. Das benutze ich tagtäglich. SMS schreibe ich nur noch selten, und wenn dann zu meinen Eltern, die kein WhatsApp & Co. haben.

Ich muss gestehen, dass ich auch zu denjenigen gehöre, die oft am Handy schreiben. Dabei sind es eher weniger SMS, als Whatsapp Nachrichten, wobei ich auch im Vertrag SMS Flatrate besitze. Ich schreibe eigentlich nur mit Freunden, ob wir was unternehmen sollen, wo und um wie viel Uhr wir uns treffen wollen etc.