Wieso steuern Menschen erst die 4er-Sitze an?

Der Mensch ist nunmal nicht für den ÖPNV gemacht

Z.B. S-Bahn. Es gibt mehrere Abteile:
- zwei kleine, mit je 4*4 Sitzen, vorne und hinten, eins davon 1.Klasse
- zwei für Fahrräder, Kinderwagen etc., eins groß eins klein, vorne und hinten
- und natürlich den Hauptteil

Wenn der Zug eingefahren ist und sich die Türen öffnen passiert Folgendes: Den Aussteigenden wird zwar Platz gemacht, aber auch nur gerade soviel, dass die eigene Einstiegsposition nicht gefährdet ist. Man hat sich schließlich schon vor einfahrt des Zuges einen Platz "reserviert" und in der Natur muss ja auch jede Spezies um ihren Platz kämpfen. Außerdem ist ja allgemein bekannt, das tagtäglich 1000de von Menschen den Zug verpassen weil sie andere Menschen zuerst haben aussteigen lassen.

Haben es die Aussteigenden, trotz aller Barrikaden geschafft heil aus zusteigen, so stürmen AdHoc mindestens 50 Fahrgäste in das kleine Abteil, selbst wenn man von außen sieht das schon alles voll ist, irgendwie wird´s schon gehen. Nachdem man nach geprüft hat ob auch WIRKLICH kein Platz mehr dort zu finden ist, schleppt man sich genervt weiter.

Man geht natürlich nicht so weit weiter wie es dem reibungslosen Betrieb, aber auch der Sicherheit, dienlich wäre. Nein, man setzt sich auf den erstbesten Platz im Fahrradabteil. Im besten Fall hat man einem Fahrradfahrer oder einer Mutter mit Kinderwagen den Platz/die Plätze weggenommen. Das ist ja auch richtig so. Denn: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.", weiß doch jeder. Besonders nett ist es dann auch, wenn man die Möglichkeit hätte einen anderen Platz, oftmals direkt daneben zu wählen, dies aber nicht tut, weil man einen Mindestabstand von mindestens zwei sitzen braucht. Das Fahrrad hätte noch Platz gehabt? Tja, gehabt.

Sobald der Platz gesichert ist, schaltet das Gehirn um auf automatischen Betrieb: Zeitung lesen oder Augen zu und am Besten niemand ansehen der aussehen könnte als würde er den Platz dringender benötigen. Erspart unangenehmes hoffen und blicken darauf das doch Bitte irgendjemand anders seinen Platz freimachen könnte.

Hat man die Fahrt heil und vor Allem SITZEND überstanden so muss man sich sogleich einer Schwierigen Prüfung unterziehen: Wie kommt man nun hier wieder raus... diese dusseligen Fahrräder und die Mutter mit ihrem "Balg" versperren MIR den Weg. Beim Einsteigen vor zu denken und gleich einen anderen Platz suchen, sodass Fahrräder an der Seite abgestellt werden können, das war mir trotz dem höchsten Bildungsabschluss leider nicht möglich. Aber ich habe gelernt mich aufzuregen und auf meine Rechte zu pochen.

Was nun den Hauptteil des Zuges angeht, also da wo noch mehrere Dutzend Menschen Platz hätten, so scheint das eine verbotene oder unbekannte Zone zu sein. Denn da sitzt ja schon einer. Lieber durchläuft man den Zug zur Sicherheit nochmal.

Ich frage mich warum man sich immer so viel Stress machen muss. Merkt denn keiner das wir es alle um ein vielfaches einfacher, bequemer fast schon entspannender hätten wenn wir uns NUR dahin bewegen würden was für uns vorgesehen war? Nö, das wäre ja dann Rücksicht. Das Schlimmste ist, dass das jeden Tag so geht nur einmal nachdenken, nur einmal mitdenken je mehr es machen, desto einfacher wird´s.

Ich steuere in den Öfis nur dann Vierersitze an, wenn nicht viele Leute einsteigen. Natürlich hat man mehr Platz auf diesen Sitzen, aber wenn sich dann noch 3 weitere Leute dazu setzen wird man meist alleine durch die Gespräche gestört und der Platz ist besonders im Winter genauso eingeschränkt wie auf Zweierplätzen.

Wenn ich mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, sehe ich es auch immer wieder, dass die meisten Leute direkt die Viererplätze ansteuern. Viele machen das sogar, wenn sie alleine unterwegs sind. Bei diesen Leuten vermute ich, dass es ihnen um das größere Platzangebot auf den Viererplätzen geht. Manche fühlen sich vielleicht zu stark eingeengt, wenn sie auf einem Zweierplatz sitzen. Bei einigen wenigen ist das sicher auch tatsächlich der Fall, weil sie zum Beispiel aufgrund ihrer Körpergröße oder Leibesfülle auf den Zweiersitzen etwas beengter sitzen würden. Bei den meisten ist es sicher reine Bequemlichkeit, dass sie sich auf einen Vierersitz setzen, obwohl sie sicher auch auf einem Zweiersitz Platz finden würden.

Wenn ich mit jemandem zusammen unterwegs bin, wählen wir auch häufiger einen Viererplatz, weil man sich da gegenüber sitzen kann. Ich fände es aber auch in Ordnung, wenn es sich um zwei Einzelplätze handeln würde. Ansonsten habe ich auch kein Problem damit, wenn man nebeneinander sitzt.

Wenn ich alleine mit der Bahn oder dem Bus fahre, setze ich mich immer auf einen Zweierplatz. Ich mag es, dass man nicht so viel Platz nach vorne hat. Meistens winkele ich die Knie etwas an und klemme sie hinter die Lehne des Sitzes vor mir. Das finde ich recht bequem, aber das funktioniert natürlich nur, wenn man auch einen Sitzplatz vor sich hat. Viererplätze finde ich eher unangenehm, wenn ich alleine fahre. Meistens setzen sich dann auch Leute dazu, was ich nicht so gerne mag. Bei einem Zweierplatz ist die Chance größer, dass man keinen direkten Sitznachbarn bekommt.

Wie viele meiner Vorredner bereits betont haben, ist bei den 4er-Sitzen meist mehr Beinfreiheit gegeben, als in Zweier-Sitzen und aufgrund der Bequemlichkeit werden eben diese Plätze sichtbar bevorzugt. Wenn bereits vorher abzusehen ist, dass der Bus sich stark füllen wird, dann bevorzuge ich auch trotzdem die Zweierplatzierungen, da zum einen die Chancen auf einen 4er sehr gering sind und man sich zum anderen lieber mit nur einer fremden Person abfinden muss, als mit dreien.

Im Zug hat man eher die Wahl zwischen den 4er-Sitzen und den Klappsitzen, welche vorrangig für Fahrräder und Kinderwagen, sowie Rollstühle reserviert sind. Aufgrund dessen, dass die Klappsitze recht eng beieinander liegen, sodass selbst schlanke Personen, wie ich eine bin, dennoch auf "Kuschelkurs" zum Sitznachbarn drohen zu gelangen, versucht man immer mindestens einen Platz dazwischen frei zu halten. Ansonsten strebt man eben einen üblichen 4er bevorzugt an.

Hierbei muss ich zugeben, dass ich solange der Zug nur bedingt gefüllt ist - in erster Linie nach einem komplett freien Vierer Ausschau halte. Sollte dies nicht der Fall sein, so schaue ich, wo nur eine Person sitzt und setze mich, nach höflichem Fragen, ob der Platz noch frei sei oder ich mich dahin setzen dürfe, bevorzugt schräg gegenüber der bereits sitzenden Person. Ist der Zug rege gefüllt, so freue ich mich, wenn ich nicht die gesamte Fahrt stehen muss und setze mich auch mal als vierte Person in einen Vierer.

Aufgrund der nicht gegebenen Beinfreiheit bei vollem Vierer, finde ich es gerade einmal akzeptabel, wenn zwei Personen dort schräg und nicht direkt gegenüber Platz nehmen, da ich mich unwohl und unnötig eingeengt fühle. Ich hasse es, wenn ich alleine in einem solchen sitze und die Person, die sich dazusetzt sich entweder grob auf meine Tasche fallen lässt, ohne ein einziges Wort zu verlieren oder aber sich mir direkt gegenüber setzen muss, anstelle den Platz daneben zu wählen. Manche sind dabei noch extrem unhöflich, weil sie gewisse persönliche Vorlieben, als Grundvoraussetzung erachten und meinen diese auch unbedingt bekommen zu müssen.

In Straßenbahnen wo es bei uns auf der einen Seite besagte Vierer gibt, aber auf der entgegengesetzten Seite zwei einzelne Plätze, die sich gegenüber liegen gibt, wähle ich bewusst die quasi einzelnen Plätze und erhebe auch keinen Anspruch auf den anderen Platz. Meist setze ich mich sogar quer hin, damit eine weitere Person, die volle Beinfreiheit ausnutzen kann, die auch hier eher nur für die halbe Besetzung ausgearbeitet ist, während ich auf den Gang ausweiche.

Es werden bei der Bevorzugung der 4er-Plätze wohl mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Zum einen ist es die größere Beinfreiheit und die Möglichkeit, die Taschen auf den freien Sitz neben sich zu stellen, sofern genügend Platz ist und der Sitz nicht benötigt wird. Auf der anderen Seite haben die Fahrgäste nicht gerne die Rückenlehne ihres Vordermannes vor sich. Zuletzt gibt es auch noch Fahrgäste, die grundsätzlich das Gespräch suchen, dazu finden sie den 4er-Sitz ideal.

Also ich finde, dass dieses Verhalten sehr Personen abhängig ist. Ich zum Beispiel würde niemals in meinem ganzen leben einen Vierersitz aufsuchen, wenn ich alleine Bus fahre, da ich einfach nicht gerne neben Menschen in einem Bus sitze, wähle ich generell einen zwei Sitze auf dem anderen Platz sitzt meine Tasche. Am Liebsten wähle ich den Platz ganz vorne beim Busfahrer, da ich mich dort sicherer fühle und sich dort ganz sicher nie jemand hinsetzt.

Wenn ich allerdings mit jemandem zusammen Bus fahre steuern wir auch immer die Viersitzer an, ich finde dieses Verhalten nur höchst Logisch. Natürlich möchte jeder im Bus so viel Platz wie möglich haben und dieser Platz befindet sich nun mal bei den Viersitzern, dort kann man die Beine sehr weit ausstrecken ohne jemanden zu stören, außer natürlich der Bus ist voll. Dies ist in unserer Gegend allerdings nicht sehr oft der Fall, allerdings fahre ich auch nicht sonderlich viel Bus, da es mir unangenehm ist.

Ich habe mich auch immer lieber auf so einen Vierer Sitz gesetzt, wenn ich mit dem Bus gefahren bin. In der Bahn bei uns gab es diese Sitze überwiegend. Man hat einfach mehr Beinfreiheit und kann sich mal strecken. Ich denke, dass deswegen diese Sitzplätze so beliebt sind. Meistens bin ich dann mit meiner Schwester zusammen gefahren und wir haben uns den Vierer dann geteilt. So konnten wir dann auch die Taschen auf die anderen beiden Sitze lege. Später haben wir immer noch mit einer Freundin zusammen in so einem Vierer gesessen.

Bei den normalen Zweiter Sitzen ist man oftmals so eingequetscht. Vor allem wenn man dann noch eine größere Tasche dabei hat, ist das doch eher unbequem. Für kurze Strecken sicher auch auszuhalten, aber für längere Fahrten einfach eher unbequem.

Ich kann es gar nicht verstehen, dass die meisten Menschen die Vierersitze ansteuern, vor allem wenn sie alleine unterwegs sind. Ich finde es total schrecklich, wenn sich noch 3 wildfremde Menschen dazu gesellen, dann ist es sowieso mit dem Platz vorbei. Ich bevorzuge die Zweiersitze, und da ich meistens mit einer riesigen Tasche unterwegs war, "gehörten" mir die beiden Sitze alleine. Oft hatte ich auch meinen Hund mit, die sich dann wenigstens unten im Fußraum ausbreiten konnte und auch keinen störte. Ich habe lieber meine Ruhe auf langen Zugfahrten, und die ist bei den Zweiersitzen eher gegeben.

Wenn ich alleine bin, steuere ich immer Einzel- oder Doppelsitze an. Ich kann es absolut nicht leiden, neben fremden Menschen zu sitzen, deswegen setze ich mich immer an die Fensterseite und lege meine Tasche auf den Sitz neben mir und vergrabe mich in einem Buch oder tue so, als würde ich schlafen. Ich würde es mich als Mensch nicht wagen, die Tasche eines anderen herunterzusetzen oder denjenigen aufzuwecken. Wenn diese Situation mal auftreten würde, würde ich mir einen anderen freien Platz suchen. Ich gehöre allerdings sowieso zu den Menschen, die fast durch den ganzen Zug laufen, um einen freien Platz alleine zu finden. Wenn ich morgens um 5 mit dem Zug fahre, wenn kaum jemand da ist, setze ich mich alleine in einen Vierersitz und ziehe meine Schuhe aus und lege dann meine Füße auf den Platz gegenüber (ich lege meine Jacke noch darunter). Neben mir habe ich dann meine Tasche und viel Platz, um Bücher, Zeitschriften o.ä. abzulegen.

Wenn ich in Begleitung bin, kommt es darauf an, welchen Platz ich ansteuere. Mit meinem Partner gehe ich gerne in die Doppelsitze, weil ich mich dann während der Fahrt an ihn kuscheln kann. Bin ich mit einer Freundin unterwegs, sitze ich ihr lieber gegenüber, also suchen wir uns dann meist einen Vierersitz. Ich denke auch, dass das viel mit dem Platz- und Sichtbedürfnis zu tun hat.

Auf den Vierersitzen hat man natürlich den meisten Platz, noch dazu sitzt man nicht so "intim" wie bei einem 2-er Platz. Ich denke das liegt am Platzbedürfnis und man möchte eben nicht so allein neben irgend einem komplett fremden sitzen. Zu 4 ist es eben ein bisschen bequemer, da es 4 Leute gibt, die ein Gespräch anfangen können und es ist nicht so verklemmt