Wieso überkommt mich manchmal die Lust zum Aufräumen?
Ich bin ein Junge, 17 Jahre und wenn meine Eltern mir sagen, ich solle mein Zimmer aufräumen, ist es typisch, dass ich oft keine Lust und kein Elan dazu habe. Ich räume dann gezwungen, erst nach mehrmaligem Auffordern mein Zimmer auf, und das vielleicht auch nur halbwegs.
Doch von Zeit zu Zeit (eine genaue Zeitspanne kann ich nicht nennen), überkommt es mich einfach, und ich habe eine extreme Lust dazu, mein Zimmer aufzuräumen. Wie heute zum Beispiel. Ich wurde zu einem richtigen Putzfimmel, habe alles aufgeräumt, und sogar gestaubsaugt. Wieso ist das so? Kennt ihr das auch, dass ihr mit einmal richtig Putz verrückt wird?
Ja, solche "Putzanfälle" kenne ich durchaus auch. Ich habe es generell gerne ordentlich, aber von Zeit zu Zeit habe ich dann auch immer ein starkes Bedürfnis einmal besonders genau zu putzen und dann ist vor mir eigentlich auch fast gar nichts mehr sicher. Bei mir hängt es oft auch mit meinem persönlichen Empfinden zusammen. So habe ich zum Beispiel letzte Woche nach einer langen Karrenzpause wieder intensiver zum Arbeiten begonnen. Das könnte man durchaus als eine Art Lebensumstellung bezeichnen, oder zumindest hat sich seit letzter Woche doch einiges geändert.
Davor hatte ich auch so einen Rappel. Ich habe auch Kästen und Schränke intensiv entrümpelt, die ich schon lange nicht entrümpelt habe. Es wurde alles ausgemistet, aufs Ordentlichste geputzt und so weiter. Ich glaube ich habe diese Ordnun nun einfach gebraucht, um eine gewisse Struktur mir selber zu geben. Nun war bei mir vorher schon keine große Unordnung, aber zum Arbeitsbeginn wollte ich eben alles "perfekt" haben, wohl auch, weil mir von Anfang an klar war, dass vor allem der Anfang der Umstellung heftig werden wird und ich dann wohl für Putzen und Co zumindest eine Zeit lang nicht so viel Zeit haben werde.
Bei mir gibt es also durchaus Zusammenhänge mit meinem eigenen Wohlbefinden oder auch mit dem Wetter, so lächerlich das klingen mag. Aber gerade an den ersten Frühlingstagen, worauf wir ja leider noch immer warten müssen, zerreisst es mich oft manchmal regelrecht, weil da zum Beispiel definitiv die Fenster ordentlich geputzt werden müssen. Irgendwie ist der Frühling so frisch und symbolisiert den Neubeginn und das spiegelt sich in meiner Wohnung dann in der Regel auch wider.
Ich kenne das auch. Mein Zimmer ist für gewöhnlich immer ordentlich, weil mir Ordnung sehr wichtig ist. Allerdings ist es bei mir nicht immer blitzblank sauber, da ich vom Putzen dann eben doch nicht so ein großer Fan bin. Wenn mich aber dann mal die Lust dazu überkommt, dann ist es bei mir genauso wie dir. Dann räume ich nicht nur auf, sondern putze auch alles ganz sauber, staube ab, staubsauge, und so weiter. Wenn ich ganz viel Zeit habe, dann miste ich zusätzlich auch noch ein paar Sachen aus. Danach fühle ich mich dann wirklich richtig gut.
Wann mich solche „Putz-Anfälle“ überkommen, ist bei mir eigentlich relativ unvorhersehbar. Früher habe ich immer aufgeräumt, wenn ich Streit mit meiner Mutter hatte. Ich bin dann in mein Zimmer gegangen und habe die Tür hinter mir zugeschlagen. Am Abend bin ich dann zu meiner Mutter ins Wohnzimmer und habe ihr gesagt, dass ich mein Zimmer aufgeräumt habe und dann war irgendwie alles wieder ohne weitere großartige Worte in Ordnung. Das fand ich immer spitze und mittlerweile weiß ich, dass sie auch oft aufräumt oder putzt, wenn sie sauer ist.
Allerdings kann es auch vorkommen, dass ich gute Laune habe und dann anfange aufzuräumen. Wenn ich am Wochenende beispielsweise nicht viel zu tun habe und mich mein Freund besucht, dann fange ich auch immer an, mein ganzes Zimmer zu putzen und aufzuräumen und wenn ich ganz gut drauf bin, dann schaffe ich auch in einigen anderen Räumen des Hauses noch ein bisschen Ordnung.
Worüber ich aber sehr dankbar bin, ist, dass mich das „Putz-Fieber“ nur überkommt, wenn ich auch genügend Zeit dafür habe. Wenn ich genau weiß, dass ich viel zu tun habe, dann verschwende ich eigentlich keinen Gedanken daran und dann kommt es auch nicht dazu.
Ich kenne das auch von mir. Früher habe ich das aber öfter bekommen. Als Jugendliche hatte ich nämlich oft keine Lust aufzuräumen. Irgendwann hat es mir dann aber immer gereicht und ich konnte mein Zimmer so auch nicht mehr ertragen. Dann habe ich einen Tag komplett aufgeräumt und dann war es auch wieder gut. Ich denke, dass man irgendwann auch einfach einsieht, dass etwas getan werden muss. Manchmal ist man aber auch als Kind nur genervt, weil man es eben schon sooft gehört hat und man seine Ruhe möchte.
Naja das wird eigentlich einen einfachen Grund haben. Wenn du dich selbst in deinem Zimmer oder der Wohnung nicht mehr wohl fühlst, dann wirkt sich das auch auf deine Psyche aus. So fühlt man sich bei Unwohlsein wirklich niedergeschlagen und bedrückt. Diese Enge, die sich auf die Psyche auswirkt kann man einfach damit beheben, dass man das Zimmer wieder in Ordnung bringt. Das lernt das Gehirn mit der Zeit, auch wenn das komisch klingt. Dem Gehirn wird vermittelt, dass negative Gefühle durch Aufräumen mit Glückshormonen belohnt werden. So weißt du in der Zukunft, dass es dir ab einem bestimmten Punkt zu sehr psychisch schlecht geht und du aufräumen musst.
In der Kindheit ist das meist anders. Ein Kind lebt einfach in seiner Phantasiewelt, in der es keine unordentlichen Zimmer gibt, sondern nur abenteuerlustige Zimmer, in denen man alles möglich erleben und unternehmen kann. Wenn die Eltern da immer wieder sagen, dass aufgeräumt werden muss, so wir hierbei der Erlebnisdrang nach hinten gestellt, was das Kind negativ wahrnimmt. Das heißt natürlich nicht, dass man den Kindern nicht beibringen sollte aufzuräumen. Es soll hier lediglich erklären wieso du Als Kind wohl nicht so ein der Lage und Stimmung warst aufzuräumen. Da werden die Befehle und Aufrufe der Eltern schnell zu einer nervigen Angelegenheit, die positive Gefühle, wie den Abenteurer im Kind, unterbinden. Außerdem ist es für Kinder auch nicht klar ersichtlich, dass die Arbeit beim Aufräumen zu etwas führt. Das müssen sie mit der Zeit lernen und wenn das geschehen ist, bekommen sie so wie du das Gefühl, dass Aufräumen befreit und notwendig ist.
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