Verbraucherzentrale Immobilienfinanzierung-Erfahrungen?

Mein Mann und ich denken daran ein Haus zu kaufen. Wir haben letztens einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo gesagt wurde, dass die Verbraucherzentrale extra Beratungsgespräche zur Immobilienfinanzierung anbietet. Das Gespräch würde 90 Minuten dauern und kostet 170 Euro. Die rechnen einem dann wohl aus, was man sich überhaupt leisten kann (sprich wie teuer das haus sein darf bzw. kann). Wir hatten so ein Gespräch zwar auch schon bei unserer Bausparkasse, aber die wollen einem Kredite ja auch vermitteln. Die Verbraucherzentrale ist ja unabhängig und arbeitet mit keiner Bank zusammen.

Jetzt würde ich gerne von euch wissen, ob jemand Erfahrungen mit so einem Gespräch hat. Ist dies wirklich sinnvoll? Wie läuft das Gespräch ab? Hat es euch etwas genutzt?

Ich selber habe diesen Service der Verbraucherzentrale bisher nicht in Anspruch genommen. Ich kenne aber nahestehende Verwandte, die dieses Beratungsgespräch genutzt haben. Ihr Fazit war, dass sie davon begeistert waren. Zuvor haben sie sich natürlich auch von ihrer Hausbank und von zwei oder drei Bausparkassen beraten lassen, was aber nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat.

Der Berater der Verbraucherzentrale hat dann die Lebensumstände, die monatlichen Raten, das Eigenkapital und weitere Daten als Grundlage für die Berechnung genommen und dann einen passenden Kreditgeber gesucht. Da das Angebot dieser Bank viel günstiger als alle anderen war, hatten meine Verwandte die Kosten für das Beratungsgespräch schnell wieder eingespart. Der Vorteil ist einfach, dass man unabhängig, professionell und ohne Provisionsabsichten des Beraters informiert wird. Zugegebenermaßen kann es auch hier zu Qualitätsunterschieden kommen, aber von der Beratung, von der ich gehört habe, kann ich nichts Negatives berichten.

Wenn man weiß, was man will, dann kann man sich diese Beratung sparen. Denn hier kann ja nur grundsätzliches geklärt werden. Einen Kredit kann die Verbraucherzentrale nicht vermitteln und damit auch nicht einschätzen, was die konkreten Konditionen sein werden. Die weiß dann letztlich immer nur die jeweils anbietende Bank. Und hier ist es natürlich wichtig, mehr als nur ein Angebot einzuholen!

Was vielleicht sinnvoll sein kann, ist nach so einem Bankenmarathon mit den jeweiligen Angeboten zu der unabhängigen Beratung zu gehen und da die Angebote vergleichen zu lassen. Denn die Finanzprodukte sind eben nicht so ohne weiteres zu vergleichen! Es ist eben nicht so, dass man einen Kredit mit einem Zinssatz vergleichen muss. Evtl. gibt es mehrere Kredite oder auch Fördergelder durch die KFW. Dann sind da Darlehen welche man mit Sondertilgungen tilgen kann, welche ohne diese Möglichkeit (was sich in den Zinssätzen widerspiegelt!). Oder aber die Aufteilung der Kredite ist ungünstig bzw. kann besser gewählt werden usw. usf. Hier gibt es tatsächlich viele Hebel die man anfassen kann - aber nicht muss.

Ganz wichtig ist vielleicht noch der unabhängige Blick auf die Leistungsfähigkeit. Zwar achten die Banken eigentlich auch darauf, dass sich Kreditnehmer nicht übernehmen. Aber es mag den ein oder anderen Berater geben, der hier "mutiger" ist als andere und die Leistungsfähigkeit eben unnötig maximal ausreizt.

Je nach dem wie hoch die Finanzierung dann auch ist muss man sich auch vor Augen halten, dass diese 170 Euro tatsächlich nicht wirklich ins Gewicht fallen. Bei z.B. einer Kreditsumme von 200'000 Euro sind das nicht mal 0,1%!

@derpunkt: genau um deine letzten Punkt geht es uns Hauptsächlich. Wir haben uns noch nicht nach einem Haus umgeschaut, weil wir noch nicht sicher sind, wie viel wir uns erlauben können und dürfen. Die Bausparkasse, bei der wir schon ein Gespräch hatten hat uns zwar eine Summe genannt, aber die möchten einem auch den Kredit vermitteln. Wenn wir dann eine Summe hätten, die uns zur Verfügung steht, könnten wir anfangen zu suchen und würden uns dann erst mit den verschiedenen banken und Krediten auseinander setzen, wenn wir ein passendes Objekt gefunden haben.