Hattet ihr schon mal die Befürchtung nicht gut genug zu sein

vom 24.03.2013, 22:03 Uhr

Man stellt ja immer auch Erwartungen an sich selber. Hattet ihr in eurem Leben schon mal das Gefühl einfach nicht gut genug zu sein? Sei es, weil ein anderer Mensch auch Erwartungen an euch hatte oder weil ihr selber eure Erwartungen so hoch geschraubt habt? Oder hattet ihr Angst nicht gut genug zu sein um irgendwo weiter zu kommen, sei es in der Schule, im Sport oder im Beruf?

In welcher Situation hattet ihr die Befürchtung einfach nicht gut genug zu sein und hat sich die Befürchtung bestätigt? Wie seid ihr mit dieser Situation um gegangen?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich muss gestehen, dass ich ständig die Befürchtung habe, nicht gut genug zu sein. Ich habe einfach nicht sonderlich viel Selbstbewusstsein und bin auch nicht sonderlich überzeugt von mir. Von daher gehe ich meistens einfach vom Schlimmsten aus, wobei ich wirklich sehr oft der Meinung bin, irgendwo nicht gut genug zu sein.

In der Schule war es sehr oft so, dass ich Angst hatte, die Erwartungen bei den Fächern, bei denen ich so meine Probleme hatte, war es so, dass ich immer Angst hatte, zu versagen. Das ging im Fach Mathematik sogar so weit, dass ich ständig Bauchschmerzen hatte und einige Tage vor einer Klassenarbeit sogar so krank wurde, dass ich gar nicht bei der Klausur erscheinen konnte.

In den Fächern, in denen ich gut war, war es oftmals aber nicht anders. Ich wusste, dass ich gut bin. Das hat mir aber nicht gereicht, weil ich um jeden Preis die Beste sein wollte. Von daher habe ich auch immer Angst gehabt, eben nicht gut genug zu sein. Von daher habe ich mir auch selbst immer wieder sehr großen Druck gemacht.

Auch jetzt im Studium sieht das Ganze nicht anders aus. Genau wie in der Schule damals, habe ich auch jetzt die Angst davor, in bestimmten Klausuren nicht gut genug zu sein.

Auch was Freundschaften angeht, habe ich oftmals Angst, nicht toll genug zu sein, damit meine Freunde mich richtig mögen. Das ist auch gegenüber Männern so, so dass ich immer wieder an mir selbst zweifle, wenn ich einen neuen Mann kennen lerne.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ehrlich gesagt habe ich dieses Gefühl nicht erst einmal gehabt, sondern in meiner Jugend und als junge Erwachsene sogar ziemlich häufig und in allen möglichen Belangen, also sowohl schulisch als auch später beruflich während der Ausbildung, in meinem Privatleben, wo ich als Freund gefragt war, als ich dann meinen ersten Freund hatte, in der Fahrschule und und und. Es gibt vermutlich tausend Beispiele, die ich dazu aufzählen könnte, denn mein Selbstvertrauen war offenbar gleich Null, als ich noch jung war.

Mittlerweile hat sich das zwar sehr verändert und ich traue mir sicherlich auch so einiges zu und ich denke, ich weiß inzwischen auch ganz gut, wo meine Stärken liegen und dass das Wissen um eigene Schwächen wiederum keine weitere Schwäche ist, sondern eher das Gegenteil. Allerdings erlebe ich mich trotzdem manchmal noch als unsicher und eben mit der Befürchtung, nicht gut genug zu sein, nämlich besonders dann, wenn ich neue Menschen kennenlerne, die mir sehr sympathisch sind und die ich mir als neue Freunde wünschen würde, die ich gerne näher kennenlernen und mit denen ich gerne mehr Zeit verbringen würde. Solche Menschen werden mir nicht selten gerne auch recht schnell in gewisser Weise wichtig, vermutlich, weil ich sie wertschätze. Und in solchen Fällen hoffe ich häufig darauf, dass es meinem Gegenüber auch so geht, befürchte dann aber nach dem jeweiligen Ereignis des ersten Kennenlernens, das diese Sympathie meinerseits ausgelöst hat, dass ich während dieser Situation vielleicht unfreundlich oder unhöflich gewesen sein könnte, dass ich in irgendeiner Weise nicht richtig gehandelt habe, ich frage mich dann, ob ich demjenigen deutlich machen konnte, dass ich ihn sympathisch finde und überhaupt nehme ich mein eigenes Verhalten dann sehr unter die Lupe.

Das alles gipfelt dann im Endeffekt darin, dass ich meine Überlegungen mit der Vermutung abschließe, dass ich sicherlich freundlicher hätte sein können bzw. meine Empfindungen nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht habe, zu schüchtern gewesen sein könnte oder vielleicht sogar – im Gegenteil – zu forsch aufgetreten bin, eben aus dieser spontanen Begeisterung heraus. Ich befürchte dann, mit meinem Verhalten jeden Anflug von Sympathie für mich auf der Gegenseite im Keim erstickt zu haben, also nicht gut genug zu sein. Mittlerweile ist mir aber immerhin aufgefallen, dass es mir immer in den jeweiligen Situationen so geht und das wohl wiederum eine Schwäche von mir ist, sodass ich zunehmend versuche, Vertrauen zu haben – in mich und in die jeweilige zwischenmenschliche Beziehung.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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