Was tun nach dem Tod des Haustiers?

vom 23.04.2008, 14:32 Uhr

Viele User hier besitzen ja Haustiere. Den meisten Leuten ist ihr Haustier ein treuer Freund und Weggefährte, den man nicht mehr missen möchte. Was würdet ihr ohne euer Haustier tun, also zum Beispiel wenn sie krank sind und sterben müssen?

Wie steht ihr zum Thema "ein totes Haustier ersetzen", also ein neues Tier kaufen wenn das alte gestorben ist? Wie schnell würdet ihr ein neues Haustier kaufen? Meiner Meinung nach sollte man sich Zeit nehmen und abwarten, verarbeiten und bedenken, dass man Tiere nicht wirklich ersetzen kann.

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» RealSpay » Beiträge: 62 » Talkpoints: -6,56 »



Als ich mit meinem Mann zusammengezogen bin, haben wir 3 junge Geschwisterkatzen aufgenommen. Leider ist 1 davon schon anch etwa 6 Monaten überfahren worden. Das war schlimm, aber wir haben keine "Neue" dazugeholt.

Vor etwa 5,5 Jahren hat sich eine der beiden das Genick gebrochen, als sie gegen ein Auto rannte. Wir haben sie begraben und getrauert. Aber Joy, die andere Katze wurde täglich trauriger und suchte Molly. Daraufhin haben wir beschlossen, eine neue Katze für Joy dazuzuholen. Seit guten 5 Jahren haben wir nun Lilly und es war für Joy das Beste, was wir machen konnten! Mittlerweile hat sich uns ein alter Kater angeschlossen.

Sollten irgendwann die Katzen sterben ist für uns klar, dass wir erstmal keine Haustiere mehr wollen. Wir haben nun schon seit wir Kinder waren immer Haustiere gehabt und nun wollen wir einfach mal eine Auszeit haben. Mal schauen, Katzen können ja doch ein stattliches Alter erreichen und Lilly ist ja gerade mal erst knapp 6 Jahre und Joy allerdings schon 12 Jahre, aber fit wie ein junger Hüpfer.

Ich denke, man sollte sich immer die Zeit nehmen zu trauern und sich bewusst sein, dass ein anderes Tier das verstorbene nie ersetzen kann und wird. Vielleicht lenkt es einen mehr ab, aber vergessen wird man deshalb das Verstorbene nicht!

» Emmala » Beiträge: 652 » Talkpoints: -1,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Unser Hund ist voriges Jahr im August gestorben, heißt eigentlich, wir haben ihn einschläfern lassen. Den Hund hatten wir jetzt fast 13 Jahre lang und wir hatten bis zu letzt immer viel Freude damit. Wir haben sein Ende ja schon kommen sehen, dennoch ist es, auch wenn man es vorher weiß, nicht einfach, ihn einschläfern zu lassen. Natürlich haben wir auch darüber gesprochen, ob wir wieder einen neuen Hund haben möchten.

Meine Frau hätte am liebsten sofort einen neuen Hund geholt, aber ich wollte nicht. Ich bin der Meinung, es wäre nicht gerecht gegenüber dem neuen Hund, denn man würde ihn so kurz nach dem Tod des alten Hundes zu oft mit dem alten vergleichen. Ich vermisse unseren alten Hund sehr und es wird noch eine lange Zeit dauern, bis ich soweit bin, einen neuen Hund zu holen. Viele sagen zwar, man soll sich gleich wieder einen Hund holen und somit besser mit dem Tod des alten zurechtkommen, aber ich glaube das nicht. Am Ende muss es jeder selbst entscheiden, was er tun möchte, aber ich werde noch ein wenig warten.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wir haben hier 9 Meerschweine und 5 Geckos. Bei meiner Schwiegeroma ist noch ein Kater zu Hause. Bisher war nur eines meiner Meerschweine mal ernsthafter krank und ich habe natürlich sehr gelitten und habe schon gedacht, dass wir sie gehen lassen müssen. Allerdings hat sie sich wieder erholt, was uns alle gefreut hat.

Vor 3 Jahren haben wir leider zwei Katzen gehen lassen müssen, bzw sie sind beide nicht mehr nach Hause gekommen. Die eine hatte einen Tumor am Kopf und die andere war auch krank. Wir haben sie dann immer unter Aufsicht mit nach draußen genommen, aber beide sind dann irgendwie doch entwischt und wir haben sie dann nach einiger Zeit tot gefunden. Das war sehr schwer für uns, aber vor allem für meine Schwiegeroma. Sie wollte dann schnellstmöglich wieder eine Katze oder einen Kater und so ist dann unser Flecki eingezogen. Ich denke, sie hat einfach Gesellschaft haben wollen, denn sie ist über 80 und den ganzen Tag beinahe allein. Wir gehen ja alle arbeiten.

Ob ich mir relativ schnell wieder ein neues Tier holen würde, hängt von einigen Faktoren ab:
1. muß ein verbliebenes Tier allein bleiben oder hat es noch weitere Artgenossen.
2. mußte es auf seinem letzten Weg leiden
3. wie ist es mir ergangen bzw wie verarbeite ich den Tod des verstorbenen Tieres

Sicher gibt es noch einige andere Faktoren, die Situationsbedingt sind und die man im Vorfeld nicht abwägen kann. Ich weiß, dass man ein verstorbenes Tier nicht ersetzen kann, aber es kann einen eventuell über den Tod hinweghelfen.

Da jeder Trauer anders verarbeitet, ist es auch wirklich bei jedem Anders, wie er es handhabt. Ich würde niemanden verurteilen, der sich direkt am nächsten Tag ein neues Tier holt. Denn wenn es der betroffenen Person damit besser geht, dann wird es sicher das richtige sein. Und auch, wenn man sich kein neues Tier holt, könnte ich das verstehen, denn vielleicht will man mit der Tierhaltung aufhören, weil sich privat einiges verändert hat und man beruflich flexibler sein muss. Oder dass einfach die Zeit weiterhin fehlt. Allerdings sollte man darauf achten, dass man Rudeltiere nicht allein hält, sondern dann eventuell ein noch vorhandenes Tier abgibt, wenn man sich kein neues dazuholen möchte.

Zusammenfassend kann man es nicht pauschal beantworten, denn jede Situation ist wirklich anders und vielleicht denkt man in ein paar Monaten anders über die Tierhaltung oder man ist doch zu sehr mitgenommen vom Tod eines geliebten Tieres, dass man das nicht mehr miterleben möchte. Aber egal, wie man sich entscheidet, man sollte immer das Wohl des Tieres im Auge behalten.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also meine Tiere sind mir super wichtig und ich bin super traurig, wenn eines meiner Tiere gehen muss. Vor einem halben Jahr ist eines meiner Meeris gestorben, mein damaliger Kastrat, und ich hatte ihn so gern. Für mich sind meine Meeris mehr als nur Haustiere, ich habe sie wirklich super gern und sie sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Bei Krankheit gehe ich immer direkt zum Tierarzt, lieber einmal zuviel als im Endeffekt einmal zu wenig. Meine Tiere lasse ich mir bei der ärztlichen Betreuung auch gerne etwas kosten. Ich bin sonst schon sehr knauserig bzw. sparsam im Alltag und versuche auch immer mal wieder bisschen zu sparen, aber nicht an meinen Tieren. Die bekommen immer das Beste vom Besten, und das nicht nur in finanzieller Hinsicht.

Auch zeitlich verbringe ich sehr sehr viel Zeit mit meinen Tieren. Bei mir werden die Schweinchen nicht nur zum TÜV rausgenommen, sondern auch so zum knuddeln und streicheln, und alle vier haben das wirklich gern und genießen das auch. Sie liegen dann bei mir auf dem Arm strecken ihre Füßchen hinten weg, quieken ganz leise und machen die Augen zu. Ich liebe diesen zufriedenen Gesichtausdruck und das sanfte zufriedene Quieken. Das beruhigt mich und ich finde es toll, wenn einem Tiere so vertrauen.

Auch wenn ich traurig bin oder emotional aufgewühlt, kuschel ich ein wenig mit meinen Schweinchen und danach geht es mir viel besser. Meine Schweine dürfen trotzdem Schwein sein bei mir, sie haben viel Platz, viel Auslauf, und sind keine Kinderzimmerschweine mit denen nur gekuschelt wird.

Für mich ist es immer besonders schlimm, wenn ich eines meiner geliebten Tiere gehen lassen muss. Sie sind für mich einfach mehr als nur Tiere und viel mehr tierische Freunde und Wegbegleiter.

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Als mein Kater gestorben ist, wollte ich eigentlich keine Katze mehr haben, weil man immer jemanden benötigt, der auf das Tier aufpasst, wenn man weg fahren will. Irgendwann habe ich dann eine Katze geschenkt bekommen, ich war darüber sehr böse und weiß auch jetzt schon, dass es kein Tier mehr gibt, wenn die Katze irgendwann mal das Zeitliche segnet.

» sibs » Beiträge: 711 » Talkpoints: 3,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mit der Frage hab ich mich schon mehrfach konfrontiert gesehen, denn inzwischen sind bei mir schon einige meiner Haustiere verschieden. Direkt am Anfang kann ich es gar nicht, mir direkt ein neues Tier zu holen als Ersatz für das Tier. Jedes Haustier ist einmalig und man kann es nicht durch ein neues Ersetzen wie eine Waschmaschine wenn sie kaputt gegangen ist.

Leicht komme ich darüber nicht hinweg und für manche mag es blöd klingen, aber ich heule jedes mal Rotz und Wasser wenn einer meiner Nager stirbt. Viele sagen ist nur ein Nagetier aber trotzdem sind das bei mir alles kleine Persönlichkeiten mit ihrem eigenen Kopf, aber genau das macht sie so liebenswert. Auch wenn ich nur Pfleglinge hier sitzen haben, die es dann doch nicht schaffen und nur wenige Tage bei mir waren, finde ich es jedesmal dann doch traurig.

Ich hatte hier einmal ein Degu Baby sitzen was auch noch ein Frühchen war, dafür hab ich hier extra einen Inkubator gebastelt und mich drei Tage lang jede Minute um das kleine Baby gekümmert nachdem es zu mir gekommen ist. Leider hat es das kleine Mädchen nicht geschafft, und ich war unendlich traurig auch wenn die Chancen von Anfang an kleiner als 10% waren wollte ich es trotzdem probieren. Denn in den Zuhause vorher hat sie nicht ein bisschen Aufmerksamkeit bekommen und die Halter haben es sich selbst überlassen, und nur mit viel Überredungskunst konnte ich sie überzeugen es mir zu überlassen damit ich eine Handaufzucht versuchen kann.

Waren zwar nur drei Tage, aber in der Zeit hab ich mein Herz an das kleine Tier gehängt und demnach war ich auch einige Tage danach immer noch am Heulen. Und so geht es mir jedesmal wenn mich eines meiner Tiere verlässt und über die Regenbogenbrücke geht. Erst später kommt es dann bei mir, dass ich alles probiert habe und es am Ende das beste für das Tier war.

Ich meine, jeder muss irgendwann einmal sterben und bei den einen ist es sehr früh und andere werden alt und sterben dann. Bei uns Menschen ist das nichts anders, und auch dort braucht man erst eine bestimmte Zeitlang bis man den Tod verkraftet hat und soweit über den Verlust hinweggetröstet wurde. Das aber beschleunigen zu wollen durch ein neues Tier als Ablenkung, halte ich für den falschen Weg.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich halte ja "nur" Kleintiere wie Meerschweinchen und Chinchillas aber auch für mich ist ein Tod eines meiner Tiere sehr schwer. Als meine Püppi mit nur 2 Jahren verstarb brach eine Welt für mich zusammen, kein Meerschweinchen ist wie sie! Und das ich sie nicht erstzen kann,war klar. Allerdings hätte Püppi es nicht gewollt das ihre Freundin Stummie deswegen lange auf eine neue Freundin warten sollte.

Ich muß auch sagen das meine Meerschweinchen bisher immer Abstand von einem kranken Tier nahmen und somit nicht trauerten sondern den Alltag ganz normal weiter führten.

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» Zora24 » Beiträge: 47 » Talkpoints: 1,10 »


Ich komme immer sehr schwer mit dem Tod meiner Haustiere klar. Aber manchmal ist es notwendig, dass ein verstorbenes Haustier auch schnellstmöglich ersetzt werden muss. Aus dem einfachen Grund, dass man Rudeltiere nicht alleine leben lassen kann. So würde ich immer so schnell wie möglich ein "Ersatztier" herholen, wenn nur noch ein Tier übrig ist. Das hat aber für mich weniger was mit ersetzen des alten Tieres zu tun, als dass ich dem übriggebliebenen weiter ein schönes Leben mit Artgenossen ermöglichen will und muss.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das ist irgendwie eine schwere Frage, finde ich. Mir sind schon einige Tiere verstorben, und ich bin immer wieder sehr traurig, wenn es wieder passiert. Grade bei meinen Wellensittichen ist es schon ein paar mal vorgekommen: Einen habe ich eine Stunde nach einer Behandlung beim Tierarzt nur noch sterbend auf dem Boden der Voliere gefunden, einen musste ich einschläfern lassen :(, und eines morgens bin ich aufgewacht und musste feststellen, dass von fünf Wellensittichen vier tot auf dem Volierenboden lagen.

Da war ich schon sehr sehr geschockt, denn die Tiere waren nicht krank und bis auf einen Wellensittich mit gebrochenem Genick hatten sie auch äußerlich keine Krankheitsanzeichen. Auch eine Obduktion in der Tierklinik hat nichts ergeben, der obduzierte Vogel war so gesund. Es bleibt nur zu vermuten, dass die Tiere sich in der Nacht stark erschreckt haben und durch Schock/Herzstillstand verstorben sind, beziehungsweise einer sich beim panischen Aufflattern das Genick gebrochen hat. Aber an dem Tag war ich schon sehr geschockt, denn anders als bei einer Krankheit rechnet man ja nicht damit plötzlich ein Tier, bzw. gleich vier zu verlieren.

Der letzte Wellensittich saß dann sehr traurig in seiner Voliere, hat nicht mehr gesungen, nicht herumgehüpft, nichts. Daher haben wir sofort neue Wellensittiche aus einer Vermittlung übernommen (gleich fünf Wellensittiche, die so zusammenbleiben konnten), und unser letzter Wellensittich ist in kurzer Zeit wieder total aktiv und lebhaft geworden.

Ich hatte allerdings ständig das Gefühl: Es ist nicht das Gleiche. Die ersten Wellensittiche waren mir richtig ans Herz gewachsen, zu den neuen hatte ich keine richtige Verbindung, ich fand sie noch nicht einmal besonders schön, niedlich oder was auch immer, bis auf einen einzigen. - Wahrscheinlich lag es daran, dass ich sie immer mit den verstorbenen Wellensittichen verglichen habe. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis die neuen Wellensittiche Namen bekommen haben, bis ich sie auch irgendwie angenommen hatte. Inzwischen haben aber auch sie ihren Platz. Sie haben die ersten Wellensittiche nicht verdrängt, sie haben sie ergänzt.

Ich denke, man sollte sich nach jedem Tod eines geliebten Tieres so viel Zeit lassen, zu trauern, bis man wieder offen ist, ein anderes Tier aufzunehmen, allerdings nicht als Ersatz, denn etwas Geliebtes kann man eigentlich nicht ersetzen.

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» Krümel » Beiträge: 122 » Talkpoints: 0,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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