Längere Unterwäsche als Folge eines anderen Körperbildes?

vom 23.03.2013, 21:15 Uhr

Ich habe ja gelesen, dass der Trend nun mehr zu formender Unterwäsche geht bzw. zu Panties und anderen Wäschestücken, die auch in der Lage sind, ein kleines Bäuchlein zu kaschieren. Ich frage mich aber, warum der Trend nun ausgerechnet jetzt so präsent sein soll. Denn es ist ja nicht so, als hätten auf einmal alle Frauen ein kleines Bäuchlein, was sie vielleicht verdecken wollen. Wen das betrifft, der hatte das Bäuchlein bestimmt auch schon vor einem Jahr oder längerer Zeit. Warum also erst jetzt der Trend zu formender Wäsche, die es ja schon lange gibt, die aber eher ein Nischendasein führte?

Denkt Ihr, dass das vielleicht mit einer veränderten Einstellung zum eigenen Körper zusammenhängen könnte? Ich kann mir etwa vorstellen, dass Frauen kleine Macken am Körper, die ja jeder irgendwie hat, nicht mehr als naturgegeben sehen, sondern versuchen, diese verstärkt zu verdecken. Denn ich erinnere mich auch daran, dass früher viele Frauen, die nicht ganz schlank waren, trotzdem Hüfthosen getragen haben haben oder sogar leicht bauchfrei herumliefen, inzwischen sieht man das nicht mehr, obwohl sich die Figur der Durchschnittsfrau kaum geändert hat. Es scheint also so zu sein, dass man versucht, die Dinge, die einem nicht gefallen, immer mehr zu verstecken oder zu verdecken, anstatt sich trotzdem so zu kleiden, wie es auch schlanke Menschen tun bzw. tun könnten. Ist Euch das auch aufgefallen? Kann das erhöhte Bewusstsein für die Unperfektheit des eigenen Körpers zu dem Trend, mehr verdecken zu wollen, geführt haben?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Trends entstehen nicht nur aus der Nachfrage. Die werden von Modefirmen schon ein Jahr im Voraus ziemlich willkürlich festgelegt. Dann wird in allen Modezeitschriften veröffentlicht, was dieses Jahr Trend ist und je mehr man davon liest und Fotos sieht, desto mehr gewöhnt man sich dran und dann will man es auch haben.

Es könnte gar nicht funktionieren, Trends nach der Nachfrage zu entwickeln. Sagen wir mal, Rot wird Trend. Wenn es gerade nicht Trend ist, kannst du kaum was in Rot kaufen. Wie sollte also ein Modelabel davon erfahren, dass viel Rot gekauft wird, wenn Rot kaufen schlicht fast nicht möglich ist. Und selbst wenn es möglich ist, langsam aufkommende Trends zu erkennen, dann muss ganz schnell das passende Zeug dazu entworfen und hergestellt werden. So schnell schaffen die das doch gar nicht.

Nein, die kramen in ihren Unterstübchen nach, was es schon alles gab und was es schon lange nicht mehr gab. Denn sonst haben viele die Sachen noch zu Hause und brauchen sie nicht neu kaufen. Deswegen kommen plötzlich wieder Sachen in Mode, die es vor zehn Jahren schon mal gab. Aber es ist deshalb nicht schlimm, bei Trends mitzumachen. Klar ist man irgendwie manipuliert worden, aber solange man nicht soweit geht, dass man sich im darauf folgenden Jahr total dafür schämt, was man letztes Jahr getragen hat, ist das ja in Ordnung.

Die Modebranche achtet aber natürlich auf so Dinge wie die Einstellung der Frauen zu ihren Körpern und könnten daher auf die Idee kommen, dass solch verdeckende Kleidung gut ankommen könnte. Aber das sehe ich eher wie du als langfristigen Trend, nicht als einen, der nur dieses Jahr gegeben sein wird. Von daher hätte diese Kleidung auch schon vor drei Jahren kommen können. Aber damals haben sie sich halt dazu entschieden, Leggings wieder aufzuwärmen. Im Endeffekt ist es aber auch wieder eine Manipulation der Modebranche, wie Frauen ihren Körper wahrnehmen. Nur, dass diese Manipulation viel weitreichende Folgen hat als ein, zwei Jahre Frauen in Leggings ertragen zu müssen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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