Werdet ihr im Bus auch immer nachdenklich?

vom 22.03.2013, 21:51 Uhr

Bei mir ist es so, dass ich aufgrund der Entfernung zu meiner Freundin oft Bus fahren muss. Die Dauer beträgt ungefähr 40 Minuten. Da ich auch gerne und sehr oft Musik höre, höre ich auch da meine Musik. Da kann und werde ich gerne mal nachdenklich.

Ich denke dann über vieles nach, Leben, Liebe und finde sogar da Sachen zum nachdenken, wo es vielleicht gar nichts gibt. Wenn es dazu noch anfängt zu regnen, ist das ein perfektes Klischee für eine nachdenkliche Fahrt, während der Regen an das Fenster prasselt.

Die Frage geht an diejenigen, die auch so sind. Gibt es da überhaupt welche? Vor allem, wieso ist das so? Bringt die Mischung aus den vorbeifahrenden Bezugspunkten, dem eventuellen Regen und der Einsamkeit ein Gefühl in dem Menschen wider, die ihm vielleicht in der Natur liegt und dazu bringt, nachdenklich zu werden?

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» Owlytic » Beiträge: 534 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Im Bus wird man bestimmt nachdenklich, weil man einfach da sitzt und nichts tun kann. Wenn ich in der Großstadt einkaufen gehe, dann habe ich "keine Zeit" über das Leben und die Liebe nachzudenken, genauso wenn ich vor meinem Computer sitze, mit Freunden telefoniere oder etwas spiele. Man verdrängt im Alltag sehr viele Gedanken.

Während einer Fahrt und einer langen Wartezeit kann man sich Zeit für sich selbst nehmen und über alles nachdenken und das ist auch okay. Ich habe kein Smartphone und chatte keine vierundzwanzig Stunden am Tag mit irgendwelchen Bekannten und Freunden. Deswegen kann ich lange bei solchen Fahrten nachdenken. Einmal war ich so nachdenklich gewesen und habe dabei Bilder auf meiner Kamera angeschaut und plötzlich bin ich einen Ort später ausgestiegen. Anschließend musste ich eine Station zurückfahren. :lol:

Es ist doch auch schön, wenn man sich während so einer Fahrt seine Gedanken machen kann, oder? Manchmal tut es einfach gut und vielleicht findet man während so einer langen und ruhigen Fahrt auch eine Lösung für ein Problem?

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Bei mir ist es so, dass ich auch sehr oft mit dem Zug und mit dem Bus unterwegs bin. So ist es normal, dass ich mindestens zweimal täglich mit dem Bus fahre. Manchmal ist es noch öfters, wenn ich viel unterwegs bin. Von daher habe ich auch ziemlich viel Erfahrung, was Fahrten mit dem Bus angeht.

Ich habe grundsätzlich immer Musik und auch ein Buch dabei, wenn ich unterwegs bin. Da ich eben ständig mit dem Bus oder mit dem Zug fahren muss, nehme ich mir immer etwas mit, um mich unterwegs auch beschäftigen zu können. So kann ich die Zeit auch dazu nutzen, um zu lesen. Da ich ansonsten nicht unbedingt die Zeit dafür habe, um zu lesen, kommt mir das gerade recht.

Obwohl ich immer ein Buch dabei habe, erwische ich mich sehr oft dabei, wie ich mich gar nicht richtig darauf konzentrieren kann, was ich lese. Stattdessen schweifen meine Gedanken auch ständig ab und ich muss ständig aus dem Fenster schauen. Dann kann ich mich auch fast nicht dazu bringen, mich weiter mit meinem Buch zu beschäftigen. Stattdessen fange ich dann auch immer an, über alles mögliche nachzudenken. Oftmals merke ich auch gar nicht erst, dass ich gar nicht lese. Erst nach etwa zehn Minuten fällt mir dann auf, dass ich völlig in Gedanken versunken bin.

Ich denke, dass die Bewegungen vom Bus und auch die Geräusche mich müde werden lassen, so dass ich völlig entspannt bin. So verfalle ich dann auch in Gedanken. Und wenn es dann auch noch regnet, wird es noch gemütlicher, so dass ich völlig abschalten kann.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich denke auch, dass man gerade auf Bus- oder Bahnfahrten nachdenklicher wird, weil man einfach endlich mal die Zeit dazu hat. Besonders wenn man Musik hört lässt man die Gedanken mal schweifen. Bei anderen Beschäftigungen ist man ja noch konzentrierter und die Gedanken sind auf etwas anderes gerichtet. Das hat weniger mit den Bezugspunkten, Regen oder der "Einsamkeit" während einer Fahrt zu tun.

Normalerweise hat man immer irgendwas, an das man denken muss. Man ist beschäftigt, muss sich gedanklich auf etwas konzentrieren und die Gedanken sind irgendwie immer beschäftigt. Während einer Fahrt, auf der du nur Musik hörst und sonst keine Ablenkung hast, kannst du natürlich besser deinen Gedanken freien Lauf lassen. Es gibt sicher Leuten, denen das vielleicht nur auf Zugfahrten passiert. Du scheinst so jemand zu sein, denn sonst würdest du dich nicht so darüber wundern. Ich habe das oft zu allen möglichen Zeiten an allen möglichen Orten, dass ich meine Gedanken schweifen lassen kann und nachdenke. In dem Moment hat man einfach die Ruhe, die man sonst nicht hat.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich fahre auch so ziemlich jeden Tag mit dem Bus und dann auch noch der Straßenbahn. Dann bin ich auch eine ganze Weile unterwegs und genau wie du komme ich dann auch zum Nachdenken. Meistens höre ich dann auch Musik und bestimmte Lieder erinnern einen ja auch an bestimmte Situationen und so denke ich eigentlich bei jeder Fahrt auch ein bisschen nach.

Manchmal lese ich aber auch nur ein bisschen, aber meistens sitze ich gedankenverloren da und höre Musik. Man kann da ja auch prima nachdenken, weil man ja auch nichts zu tun hat und eben auch abwarten muss, bis man da ist. Die Zeit ist dann ja auch gut genutzt und im besten Fall findet man eine Lösung für ein Problem oder auch mal einen guten Text für ein Gedicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich fahre so gut wie täglich mit dem Bus oder mit der Bahn. Im Bus ist es tatsächlich so, dass mir erst vor kurzem aufgefallen ist, dass ich da immer sehr nachdenklich bin in letzter Zeit. Als es zum Beispiel vor einigen Wochen geschneit hat und ich mit dem Bus nach Hause gefahren bin, wurde ich ziemlich nachdenklich, als ich aus dem Fenster des Busses geschaut habe. Ich fand es irgendwie total traurig, was für ein Bild sich mir da geboten hat. Auf den Wiesen lag strahlend-weißer, unberührter Schnee und wenige Meter daneben war der Schnee dreckig und war eigentlich eher Matsch als Schnee. Und irgendwie erschien mir alles so trostlos grau, die Häuser, die Straßen, sogar die Autos.

Ich bin eigentlich ein Mensch, der den heutigen Fortschritt sehr schätzt. Ich kann mir ein Leben ohne Laptop nicht mehr vorstellen und ich mag es auch, mich einfach ins Auto zu setzen und somit schnell von A nach B zu kommen. Aber in dem Moment habe ich mir dann wirklich gewünscht, ich wäre zu einer Zeit geboren, in der die Menschen noch nicht alles zubetoniert haben und wo man noch etwas von der Natur sehen konnte. Seitdem mir das einmal passiert ist, kommt mir dieser Gedanke immer öfters im Bus. Da fahre ich dann ehrlich gesagt lieber Bahn, denn die fährt größtenteils durch eine Landschaft von Ackerfeldern, bei denen solche Gedanken dann nicht aufkommen.

Letztendlich finde ich es ganz logisch, dass man im Bus auf solche Gedanken kommt. Immerhin hat man meistens Beschäftigung, wenn man Zuhause ist beispielsweise, aber wenn man im Bus sitzt und nur nebenher Musik hört oder gar nichts tut, dann findet man eher Zeit dafür, sich über etwas Gedanken zu machen, an das man sonst weniger denkt. Musik kann zudem ja auch ein Auslöser für bestimmte Gedanken und Gefühle sein.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Zur Zeit fahre ich nicht wirklich viel mit dem Bus beziehungsweise ich fahre viel mit dem Auto und auch da schweifen gern mal meine Gedanken ab. Allerdings kenne ich diese nachdenklichen Zeiten auch oftmals von früher, als ich viel mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war und da auch viele lange Strecken gefahren bin. Meistens habe ich mir Kopfhörer in die Ohren gesteckt und habe aus dem Fenster geschaut, sofern es machbar war. Dabei sind meine Gedanken immer mal abgeschweift und ich habe mich in meinen Gedanken verloren. Zwar habe ich auch oft mir vorgenommen, die Zeit anderweitig zu nutzen, indem ich etwas lese oder so, aber das hat sich dann doch immer wieder zerschlagen.

Beim Autofahren verliere ich mich auch gern mal in Gedanken, sofern ich alleine bin, aber ich bin ja nun auch älter als damals und nicht mehr ganz so oft und häufig so nachdenklich. Ich mache es bei mir schon am Alter fest, weil ich einfach andere Einstellungen als damals habe und inzwischen auch klarer in vielen Dingen bin, als es damals der Fall gewesen ist.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich muss leider auch häufig mit dem Bus fahren und dabei bin ich auch häufig sehr nachdenklich. Ich würde aber nicht sagen, dass dies bei mir durch die Busfahrt an sich ausgelöst wird, denn ich bin im Allgemeinen ein sehr nachdenklicher Mensch und wenn ich die Gelegenheit habe, zu grübeln, dann nutze ich diese auch gerne.

In einem Bus geht das ganz besonders gut, weil man da einfach super gut den Kopf frei bekommt. Man muss nicht selber fahren, also muss man sich auch nicht auf den Verkehr und die Straße konzentrieren. Man kann sich einfach auf seinen Sitz setzen, es sich so gemütlich machen, wie es in einem Bus eben geht, und dann hat man nichts besseres mehr zu tun, als aus dem Fenster zu schauen und nachzudenken. Das finde ich immer ganz schön, auch wenn es mich häufig traurig oder auch melancholisch stimmt.

Mit den von dir angesprochenen Bezugspunkten hat meine Nachdenklichkeit aber eigentlich nichts zu tun. Es ist mir total egal, was da draußen an mir vorbei zieht. Deswegen werde ich nicht nachdenklich, sondern alleine schon durch die Fahrt an sich. Selbst in einer total reizlosen Umgebung würde ich bei einer Busfahrt noch nachdenklich sein.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich fahre nur sehr selten mit dem Zug oder dem Bus, daher kenne ich das nicht so. Aber ich bin oft längere Strecken mit dem Auto unterwegs. Und wenn ich mal 500 Kilometer auf der Autobahn fahre, werde ich auch immer sehr nachdenklich. Natürlich besonders bei schlechten Wetter, weil es einfach besser passt.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ja, das Gefühl kenne ich und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir damit bei weitem nicht allein sind, wenn ich die leeren oder nachdenklichen Gesichtsausdrücke meiner Mitreisenden interpretiere. :D Bei mir war es so, dass ich eine Zeit lang relativ häufig in eine andere Stadt fahren musste, weil ich auf Wohnungs- und WG-Suche war und ständig irgendwelche Besichtigungstermine hatte. Da durfte ich erst einmal eine halbe Stunde zum Bahnhof fahren und anschließend noch eine Dreiviertelstunde mit dem Zug. Das war natürlich auch eine ganze Menge Zeit, die ich irgendwie rumkriegen musste und das geht natürlich am besten, wenn man die Gedanken schweifen lässt. Da denke ich auch immer über Gott und die Welt nach und bekomme gelegentlich richtigen "Weltschmerz".

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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