Welche Füllwörter kann man ohne Probleme weglassen?
Ein angenehmer Schreibstil ist in allen Lebenslagen von Vorteil. Sei es bei einer Hausarbeit in der Uni, bei einem Aufsatz für die Schule oder auch in diesem Forum. Ich habe vor einigen Wochen ein Seminar besucht, bei dem die Seminarleiterin folgende Behauptung aufgestellt hat: "Jeder Mensch verfügt über eigene Füllwörter, die er regelmäßig in seinen Texten oder Gesprächen einsetzt. Dabei könnte man diese getrost weglassen. Der Satz oder Text würde sich danach besser anhören."
Mit Füllwörter meine ich nicht das klassische "ähm", sondern eher so etwas wie "auch". Ein Professor hat sich über dieses Wort furchtbar aufgeregt und gesagt, die meisten Hausarbeiten wären eine Seite kürzer, wenn die Studenten dieses Wort endlich einmal weglassen würden.
Wie seht ihr das: Sollte man Füllwörter in Gesprächen einfach so weglassen? Welche Füllwörter kennt ihr von euch selbst? Welche habt ihr bereits bei Freunden gehört? Welche Füllwörter sind besonders schlimm?
Ich denke, die wenigsten Menschen sind sich ihrer "Füllwörter" bewusst und können sie daher auch nicht einfach weglassen oder durch Synonyme ersetzen. Jeder hat sich eben seinen Stil angewöhnt und in Alltagssituationen ist es ja auch relativ egal, ob jemand jeden Satz mit "weißt du" anfängt oder immer "ich persönlich" sagt oder ähnliches.
Ich verwende auch(!) viel zu oft die Wörter "auch", "total", oder "zudem". Manchmal mache ich mir die Mühe, diese Füllwörter zu ersetzen oder meine Sätze umzustellen, meistens jedoch nicht. Kein Fan bin ich von "irgendwie" als sinnentleertem Füllwort im Sinne von "Irgendwie bin ich der Meinung, dass..."
Aus meiner Perspektive könnte man dieses Wort gerne ersatzlos streichen, da es in diesem Kontext keinen Zweck erfüllt und nur dazu dient, die Aussage in ihrer Wichtigkeit zu schmälern. "Irgendwie" klingt für mich irgendwie total unsicher und unpräzise.
Gerbera hat geschrieben: Kein Fan bin ich von "irgendwie" als sinnentleertem Füllwort im Sinne von "Irgendwie bin ich der Meinung, dass..."
Aus meiner Perspektive könnte man dieses Wort gerne ersatzlos streichen, da es in diesem Kontext keinen Zweck erfüllt und nur dazu dient, die Aussage in ihrer Wichtigkeit zu schmälern. "Irgendwie" klingt für mich irgendwie total unsicher und unpräzise.
Ich denke mal, dass vor allem in Hausarbeiten oder Aufsätzen für die Schule das Füllwort "irgendwie" grundsätzlich nichts verloren hat. Denn schließlich macht es die Beschreibung, die man mit diesem Wort einleiten möchte sehr vage und unschlüssig. Würde ein Schüler zum Beispiel schreiben "das Reagenzglas färbte sich irgendwie blau", dann würde ich als Lehrerin mich auch fragen, was der Schüler mir damit nun aussagen wollen würde: konnte er die Farbe nicht eindeutig identifizieren oder ist er sich nicht sicher, ob es die richtige Reaktion gewesen war? In dem Zusammenhang und auch sicher in vielen weiteren zeigt sich dieses Wort als nicht professionell und sachlich, sondern eher recht überflüssig.
Hingegen in der Konversation, bei welcher ich meine Gedanken und Gefühle wieder geben kann und möchte, kann es sehr wohl sein, dass ich dieses Wort verwende, wenn ich etwas wiedergeben möchte, was für mich ungewöhnlich oder schwer zu beschreiben ist. Irgendwie gehört es in die gesprochene Sprache dazu und deutet an, dass man irgendetwas nicht ganz in eine bestimmte Perspektive stellen kann oder will und dann greift man dies Wort eben einfach auf.
Allein schon beim Tippen dieses Textes fallen mir viele Worte ein und auf, welche ich als "Lückenfüller" mitverwende. Es sind Worte wie "durchaus, eben, vielmehr, wohl, ja" und viele weitere. Manchmal möchte man mit solchen Worten die Aussage, die man tätigt schlichtweg noch etwas mehr betonen und jener etwas mehr Nachdruck verleiten. Selbstverständlich könnte man diese einfach auslassen, da sie den Sinn der Botschaft nicht immens verändern.
Man kann seinen Sprach- und Schreibstil verbessern, wenn man auf diese Füllwörter achtet und versucht, diese möglichst zu vermeiden. Oft reicht es schon, mal bewusst darauf zu achten. Natürlich fällt dies, gerade wenn man es nicht gewohnt ist, sehr schwer, aber es lohnt sich.
Auch ich habe mit einigen dieser kleinen Füllwörter so meine Probleme. So habe ich einem Freund mal meine Hausarbeit zur Durchsicht gegeben. Er meinte dann, dass ich zu oft das Wort "also" benutze. Aus Spaß habe ich dann mal auf zwei Seiten der Rohfassung dieses Wort schwarz unterstrichen. Danach hat man gesehen, dass mein Freund tatsächlich recht hat. Eigentlich finde ich es nicht so schlimm, wenn hin und wieder mal Füllwörter im Text auftauchen. Es ist nur wichtig, dass dies nicht überhand nimmt.
Leider tendiere ich auch dazu viele Füllwörter zu nutzen und besonders gerne mit diesen zu relativieren, also z.B. "eigentlich gut" oder "ziemlich teuer". Besonders meine damalige Deutschlehrerin hat aber immer darauf geachtet, dass wir das in ihrem Unterricht und in den Aufsätzen so gut wie möglich vermeiden, schließlich sind sie ja, wie der Name schon sagt, nur Füllwörter und habe keine wirkliche Bedeutung für den Inhalt eines Textes. Seitdem versuche ich also solche Wörter zu vermeiden, allerdings finde ich auch manchmal, dass es einfach schöner klingt, aber das ist Geschmackssache.
Wenn es allerdings konkrete Fragen gibt, die eindeutig zu beantworten sind, oder in einem wissenschaftlichen Text, habe ich noch nie dazu tendiert, solche Füllwörter zu verwenden, denn in solchen Momenten geht es ja überhaupt nicht darum, wie etwas klingt, und auch nicht besonders viel zu schreiben, sondern schlichtweg um Inhalt, Fakten oder Meinungen, die man auch deutlich darlegen kann, in solchen Fällen sind diese Wörter also absolut überflüssig und meiner Meinung nach zu vermeiden.
Ich habe auch schon öfters zu anderen gesagt, dass sie einfach mal kurz und knapp antworten sollen, wenn es die Möglichkeit gibt, und oft wurde dann deutlich, dass diese Leute sich einfach nicht sicher waren, weil sie entweder nicht ausreichend informiert waren, oder Angst hatten ihre eigene Meinung kundzututn und sich somit vermutlich unbeliebt zu machen.
Eine klare Ausdrucksweise ohne Füllwörter zeugt meiner Meinung nach von Selbstsicherheit, Kompetenz und Wissen, allerdings finde ich es in Alltagssituationen nicht wichtig, sich so zu präsentieren und deshalb ist es für mich in solchen Situationen auch überhaupt kein Problem, wenn jemand Füllwörter verwendet, da mache ich es auch.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-213083.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1070mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3013mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1861mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1357mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?