Gluckenhaftes Verhalten von Müttern - mischt ihr euch ein?

vom 20.03.2013, 22:37 Uhr

Die Schwester meines Freundes ist Mutter eines 4 jährigen Kindes und eines 2 jährigen Kindes und die Kinder werden wirklich gluckenhaft beaufsichtigt. Dass eine Mutter nichts an die Kinder kommen lässt ist klar. Aber deswegen muss man nicht die Kinder so beglucken, dass sie keinen Schritt alleine machen können. Wenn der 2 jährige zur Toilette muss, dann nimmt sie das Babyfon mit, damit sie hört, was die 4 jährige macht. Wenn die 4 jährige mal muss, steht sie mit dem anderen Kind auf dem Arm vor der Toilettentür. Das ist jetzt nur dass, was ich mitbekommen habe.

Mich geht das ja an sich nichts an. Aber wenn man bei ihr auf Besuch ist, dann dreht sich alles nur um die Kinder und sie hat keine Ruhe. Sie hat eine Kamera im Kinderzimmer und den Laptop so, dass sie sehen kann, was die Kinder machen. Sollte man sie ansprechen oder denkt ihr, dass es doch normal ist und es sich von alleine gibt. Kennt ihr auch solche Glucken als Mütter und findet ihr das für die Entwicklung der Kinder in Ordnung? Ich habe mal vorsichtig gefragt, ob es immer so stressig ist und sie meinte, dass es nur so lange ist, bis die Große in der Schule ist. Aber ich kann mir das nicht vorstellen.

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ein vierjähriges Kind ist doch noch so klein, da ist es doch nicht falsch, vor der Toilette zu warten. Und ein zweijähriges Kind kommt doch vielleicht auf der Toilette noch gar nicht zurecht. Zudem hatte ich beispielsweise mit vier Jahren kein Zimmer und war also immer bei meinen Eltern. Ich kann es mir gar nicht vorstellen, was denn ein so kleines Kind alleine in einem Zimmer machen soll. Wenn ich so kleine Kinder hätte, würde ich die auch entweder irgendwie persönlich beaufsichtigen oder eine solche Babyfon-Einrichtung nutzen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ein Kind mit vier Jahren kann doch wohl allein auf die Toilette gehen und bei Bedarf nach der Mutter rufen. So was es jedenfalls bei mir und auch bei meinen Kindern. Und ich kenne das in vielen Familien so. Einzig, wenn man irgendwo zu Gast ist, sollte man als Mutter zumindest beim ersten Toilettengang mitgehen und schauen, ob sich das Kind in der fremden Umgebung klar kommt.

Allerdings ist das beschriebene Verhalten mit Überwachung per Webcam schon nicht mehr Gluckengetue, sondern bedenklich. Man muss Kinder nicht auf Schritt und Tritt überwachen und kann sie zu Hause auch allein spielen lassen. Aber eine Einmischung wird da auch nichts bringen. Solche Mütter sind da Beratungsresistent und werden eher gereizt, statt einsichtig reagieren.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich denke nicht, dass eine Mutter, die so einen Kontrollzwang hat, dieses Verhalten plötzlich ablegt, nur weil das Kind in die Schule kommt. Da wird es dann eher so sein, dass sie zur Schule fährt und das Kind morgens hinbringt und mittags abholt. Für die paar Stunden während der Schulzeit ist dann vielleicht Ruhe, aber ansonsten wird die Mutter sicher nicht auf einmal anfangen, etwas entspannter mit den Kindern umzugehen.

Ich finde es nicht normal, dass eine Mutter in der Wohnung vor der Toilettentür auf das Kind wartet. In einem Restaurant fände ich das richtig, aber nicht zu Hause. Falls das Kind den Toilettengang nicht alleine erledigen kann, muss sie eben mitgehen. In der Zeit kann man das zweijährige Kind aber sicher auch kurz alleine lassen. Ansonsten würde ich das Kind an ihrer Stelle alleine auf die Toilette gehen lassen und ihm sagen, dass es rufen soll, wenn etwas ist. Wie macht die Mutter das denn, wenn sie selbst auf die Toilette muss oder mal duschen geht? Müssen die Kinder dann immer mitkommen?

Falls jemand immer krampfhaft seine Kinder beaufsichtigt und ein normaler Besuch bei der Person eigentlich nicht möglich ist, würde ich wohl eher den Kontakt einschränken. Zumindest ich hätte für so etwas wohl nicht so viel Geduld. Ich würde der Mutter auch sicher sagen, dass ich der Meinung bin, dass sie es mit der Kontrolle der Kinder übertreibt, aber letztendlich spielt es keine Rolle, was ein Außenstehender sagt. Ich denke nicht, dass man da überhaupt viel erreichen kann, wenn man die Mutter auf ihr Verhalten anspricht. Außerdem stellt sich die Frage, warum man das überhaupt tun sollte. Das Verhalten ist nicht so schön, aber es ist eben auch kein Drama. Ich würde die Mutter das tun lassen, was sie für richtig hält - auch wenn ich es selbst nicht richtig finde.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei dem Verhalten kann man von überbehütet sprechen. Aber wenn wir mal etwa 80 Jahre zurück denken, wie wurden die Kinder da groß? Viele hatten kein eigenes Kinderzimmer, wo ein Babyfon nötig war, das es damals auch noch nicht gab. Die Kinder wuchsen in den gemeinsamen Räumen auf, hatten an allem Anteil und waren praktisch immer unter Aufsicht. Durch die heutige bessere Wohnsituation haben die Kinder ein eigenes Zimmer und niemand weiß, was sie dort anstellen. Hier kann man die Mutter etwas verstehen, wenn ich es auch übertrieben ansehe, das Kinderzimmer mit einer Kamera auszustatten. Immerhin könnte man die Tür auflassen und ab und zu nach den Kindern sehen.

Allzu oft wäre ich sicherlich nicht bei dieser Familie anzutreffen, weil mir das ganze Gehabe auf den Keks ginge. Sagen würde ich nun der Schwester deines Freundes nichts, weil es dich eigentlich nichts angeht. Aber mit meinem Freund würde ich schon darüber sprechen. Dann kann er immer noch entscheiden, ob er mit seiner Schwester sprechen will oder nicht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Es ist sicherlich nicht verkehrt ein Auge auf die noch kleinen Kinder zu werfen, ich würde mit spätestens 5 oder 6 anfangen meinen Kinder so einfache Dinge wie einen Toiletten gang zuzutrauen. Was das Beaufsichtigen angeht, da kann ich die Mutter schon verstehen, Kinder machen nun einmal gerne Blödsinn und wenn der darin besteht sich einen Stift in die Nase zu schieben, dann muss man als Mutter da sein.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde das Verhalten der Mutter auch etwas übertrieben. Natürlich kann auch ich verstehen, dass man sich Sorgen macht und das man verhindern möchte, dass etwas passiert, aber mit so einem Verhalten der Mutter bekommen die Kinder kein Vertrauen in sich selber und werden sich auch nichts zutrauen.

Bei einer 2 Jährigen kann man ruhig mal mit auf die Toilette gehen oder es zumindest anbieten, wenn diese das noch nicht gut alleine kann und in der Zeit kann man aber die 4 Jährige auch alleine spielen lassen und muss da nicht davor stehen bleiben oder ein Babyfon mitgeben. So werden die Kinder nie Dinge alleine entdecken oder sich etwas zutrauen und das bringt dann auf Dauer auch nichts.

Ich würde da an deiner Stelle schon etwas sagen und meine Meinung dazu äußern, wenn du das mitbekommst. Vielleicht bekommt sie es gar nicht so sehr mit, was sie da macht und deswegen muss man es ihr einfach mal sagen, was man denkt und wie es von außen betrachtet aussieht und wirkt.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^