Gehört ihr zu den fürsorglichen Menschen?

vom 20.03.2013, 22:31 Uhr

Auch ich finde den Begriff „fürsorglich“ hier unpassend und würde das, was Du beschreibst, eher als hilfsbereit bezeichnen. Ich denke, dass ich zwar durchaus hilfsbereit bin, aber in der von Dir beschriebenen Weise vielleicht eher eingeschränkt hilfsbereit. Es ist sicherlich nicht so, dass ich direkt losrenne, wenn ich jemanden mit einem Kinderwagen oder in einem Rollstuhl sehe, um meine Hilfe anzubieten und ich habe auch gleichzeitig noch nicht beobachten können, dass das sonderlich viele Menschen machen. Vielmehr ist es in meinem Fall wohl so, dass ich solche Situationen beobachte und abwarte, bis es zu einer Lage kommt, in der Hilfe benötigt wird, die nicht anderweitig angeboten wurde.

Wenn ich in einem Pulk von Menschen stehe und eine junge Frau mit Kinderwagen an einer Treppe stehen sehe, die offenbar Hilfe benötigt, und darüber hinaus feststellen kann, dass niemand ihr diese Hilfe leisten will, dann übernehme ich das selbstverständlich. Allerdings finde ich es nicht unbedingt richtig, wenn man direkt losrennt, nur, weil jemand möglicherweise Hilfe brauchen könnte. Vielleicht will derjenige nämlich auch gar keine Hilfe, mit einem entsprechenden Angebot kann man sich also ganz schön in die Nesseln setzen, vor allem, wenn es frühzeitig kommt, bevor also noch klar und offensichtlich ist, ob derjenige sich nicht doch selbst behelfen kann. Das kenne ich wiederum nämlich insbesondere von körperbehinderten Menschen, und ich habe es auch schon erlebt, dass ein Hilfsangebot barsch abgelehnt wurde, wohl, weil derjenige, dem die Hilfe angeboten worden war, sich dadurch angewiesen, vielleicht sogar herabgesetzt gefühlt hat.

Aus diesem Grund halte ich ein Abwarten in solchen Situationen doch immer noch für die beste Möglichkeit, um erst einmal herauszufinden, ob wirklich Hilfe benötigt wird und auch erwünscht ist.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin auch nicht so, dass ich von weitem schon loslaufe, wenn ich jemanden sehe, der vielleicht meine Hilfe brauchen könnte. Auch wenn direkt neben mir jemand offensichtlich Hilfe braucht, warte ich lieber erstmal ab, ob mich die Person fragt oder ich frage eben selber, ob ich helfen kann. Für mich ist es selbstverständlich, zu helfen, wenn ich es kann. Aber ich würde mich auch nicht aufdrängen, sondern eben erst abklären, ob meine Hilfe wirklich gebraucht und vor allem auch gewünscht wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich würde doch schon sagen, dass ich fürsorglich bin. Ich helfe auch schon mal anderen, wenn ich sehe, dass ihnen etwas herunter gefallen ist oder ähnliches. Bei einem Kinderwagen habe ich auch schon angefasst. Oder eben etwas aufgesammelt, was jemandem herunter gefallen ist. Ich sehe das eigentlich als selbstverständlich an und freue mich auch, wenn mir dann jemand mal hilft.

Ich bin recht klein und komme oftmals nicht an höhere Regale heran. Da finde ich es dann auch ganz toll, wenn jemand neben mir steht und mich fragt, ob er mir etwas herunter reichen kann. Da denke ich dann immer, dass es ja doch noch teilweise nette Menschen gibt, die eben nicht nur achtlos durchs Leben gehen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich frage mich auch, ob es dir hier um die Fürsorglichkeit geht oder einfach nur um die Hilfsbereitschaft, die man anderen Leuten entgegenbringt. Ich würde da durchaus einen Unterschied sehen. Es wäre interessant zu wissen, was du nun genau meinst.

Ich gehöre sicher nicht zu den Leuten, die besonders fürsorglich oder übertrieben hilfsbereit sind. Ich würde sagen, dass das früher sicher in einem etwas stärkeren Ausmaß der Fall war, aber mittlerweile habe ich mir das eigentlich abgewöhnt. Ich gehe in den meisten Fällen davon aus, dass die Leute sich schon von selbst melden werden, wenn sie Hilfe benötigen. Ich würde niemandem meine Hilfe aufdrängen. Zum einen finde ich das für die andere Person unangenehm, vor allem habe ich aber gar keine Lust, jedem meine Hilfe anzubieten. Vor allem in Situationen, die ein anderer auch gut alleine bewältigen kann, finde ich es nicht gut, wenn man sich aufdrängt. Damit signalisiert man dem anderen auch, dass man ihm nicht zutraut, dass er alleine zurechtkommt.

In manchen Situationen würde ich sicher meine Hilfe anbieten. Allerdings würde ich da zuvor auch fragen, ob das erwünscht ist. Ich würde auch nicht jedem sofort helfen wollen. Wenn man davon ausgehen kann, dass derjenige die Situation mit leichter Anstrengung selbst bewältigen kann, würde ich mich ihm nicht aufdrängen. Helfen würde ich auch nicht so gerne, wenn jemand schimpft und versucht, die Passanten herumzukommandieren. Da würde ich wirklich nur helfen, wenn es um Leben und Tod ginge, aber eigentlich auch nur, um mich selbst vor Unannehmlichkeiten zu schützen.

Ich mag es selbst überhaupt nicht, wenn mir jemand Hilfe anbietet. Dadurch würde ich mir blöd vorkommen. Ich finde es auch schrecklich, um Hilfe bitten zu müssen und vertrete die Meinung, dass jeder zuerst selbst schauen sollte, dass er zurechtkommt. Nur wenn es wirklich gar nicht mehr geht, sollte man andere Menschen um Hilfe bitten. Ich erwarte irgendwie, dass andere es auch zunächst selbst versuchen und sich melden, wenn sie es nicht schaffen. Solche übereifrigen Leute, die immer schauen, wo sie sich wichtig machen und jemanden mit ihrer Hilfe überfrachten können, finde ich eher unangenehm.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ja, auf jeden Fall! Ich bin schon sehr fürsorglich. Gerade Mamas die alleine mit einem riesigen Kinderwagen zu kämpfen haben der irgendwelche gigantischen Treppenstufen hinauf geschleppt werden muss oder älteren Menschen denen etwas runter fällt und man ihnen auch ansieht dass jedes Bücken schwer fällt, warum sollte man da nicht helfen wenn man es doch kann?

Auch wenn Kinder alleine durch den Supermarkt laufen und weinen und nach ihren Eltern rufen - natürlich greife ich da ein und gehe freundlich lächelnd auf die Kleinen zu und versuche ihnen weiter zu helfen. Ich verstehe auch nicht wie da andere Erwachsene einfach wegsehen können und ihren Einkäufen weiter nachgehen können ohne auch nur einen Blick durch den Raum zu werfen und nachzusehen ob die Eltern in Sichtweite sind.

Die Gesellschaft ist mittlerweile so stur und Ich-bezogen dass es wirklich schon ziemlich traurig ist. Erschreckend, wie ich finde. Selbst die Mama der ich ihr ca. 2 Jähriges kleines, und völlig aufgelöstes Mädchen wieder brachte, grabschte nur die Hand der kleinen und zog sie zeternd mit sich, ohne auch nur ein Wort des Dankes oder Freude das Kind gesund und heil wiederbekommen zu haben - Das arme Kind!

Ich habe auch schon einem recht verzweifelt dreinblickenden Herrn meine Hilfe angeboten der vor den Babygläschen in einem Supermarkt stand und so gar nicht weiter wusste. Er hat sie auch gern angenommen!

Ich halte es also so, dass ich entweder direkt einschreite wenn ich es als dringlich nötig erachte (wie z.b bei verloren gegangen Kindern etc.) oder ich biete meine Hilfe eben höflich an. Es gibt immer Undankbare Menschen oder solche die es lieber selber schaffen wollen aber nur wegen Undank oder dergleichen nicht mehr zu helfen oder nur noch an mich selbst zu denken würde für mich nicht in Frage kommen.

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» BitterSweetCupcake » Beiträge: 15 » Talkpoints: 13,36 »


Bei mir kommt es immer ganz darauf an, um welche Menschen es sich handelt, denen ich helfen könnte und wie nahe ich den Menschen stehe. Von daher bin ich weder besonders fürsorglich, noch das Gegenteil und das kommt eigentlich immer ganz auf die Situation und auf die jeweilige Person an. Allerdings würde ich doch eher sagen, dass ich nicht besonders fürsorglich bin.

Wenn es beispielsweise meinem Freund sehr schlecht geht, weil er krank ist, dann kümmere ich mich auch gerne um ihn, indem ich ihm Tee koche und ihm etwas zu essen zubereite. Außerdem stehe ich dann auch öfters auf, um etwas für ihn zu holen, damit er das nicht selbst machen muss. Das mache ich dabei alles gerne und auch freiwillig. Immerhin bereitet es mir Freude, wenn ich ihm helfen kann und ich würde es mir ja auch wünschen, dass er bei mir genauso handeln würde, weshalb ich das auch so handhabe. Allerdings achte ich darauf, auch nicht zu fürsorglich zu sein und ihn nicht zu verhätscheln.

Bei fremden Menschen fällt es mir jedoch immer schwer, hilfsbereit zu sein. Ich bin generell sehr schüchtern und ich kann nicht einfach auf fremde Menschen zugehen, um ihnen meine Hilfe anzubieten. Das fällt mir unheimlich schwer und ich kann mich meistens nicht dazu überwinden. Allerdings helfe ich durchaus, wenn ich direkt gefragt werde. Dabei kommt es aber auch immer ganz darauf an, worum es sich dabei handelt und ich würde auch nicht alles für fremde Personen machen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich würde zwischen fürsorglich und hilfsbereit unterscheiden. Manche Leute blühen ja förmlich auf, wenn sie sich um jemanden kümmern können und sind auch richtig gut darin. Wenn etwa das eigene Kind krank ist oder der Partner sich den Knöchel verstaucht hat, laufen diese Zeitgenossen zu Hochtouren auf und sausen mit Tee, Kissen oder was auch immer hin und her. Zu der Sorte Mensch zähle ich mich leider nicht. Ich bin immer viel zu schnell überfordert, wenn jemand auf mich angewiesen ist und weiß dann gar nicht so recht, was ich tun soll.

Somit würde ich mich zwar eher nicht als fürsorglich betrachten, aber für hilfsbereit halte ich mich schon. Wenn beispielsweise jemand beide Hände voll hat, halte ich schon mal die Tür auf, auch wenn ich gerade gemütlich im Café sitze. Auch heruntergefallene Gegenstände hebe ich auf und gebe sie den Besitzern zurück, wenn sie mir vor die Füße kullern. Auch Wegbeschreibungen gebe ich gerne, wenn ich nicht gerade brutal im Zeitdruck bin. Im Zweifelsfall biete ich auch meine Hilfe an und warte nicht erst, bis ich gefragt werde, etwa, wenn offensichtlich ist, dass die ältere Dame im Supermarkt das oberste Regal nicht erreichen kann.

Falls jemand ein Problem damit hat oder mich gar als aufdringlich empfindet, erfahre ich das im Regelfall auch recht zügig. Aber das schreckt mich nicht davon ab, wenigstens ein Minimum an Hilfsbereitschaft in der Öffentlichkeit zu zeigen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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