Im Kindergarten arbeiten - eigenes Kind mitnehmen?
Mein Sohn ist jetzt 13 Monate alt und ich habe vor 5 Wochen wieder angefangen zu arbeiten. Es sind nur 13 Stunden in der Woche (1 Vormittag und 2 Nachmittage). In dieser Zeit ist mein Sohn bei meiner Mutter. Ich bin Erzieherin und arbeite im Kindergarten. Nun ist es dort personell ziemlich eng. Eine Kollegin ist schwanger und fällt daher aus und eine Kollegin muss operiert werden und wird auch mehrere Wochen nicht kommen. Nun hat mich meine Chefin gefragt, ob ich für eine begrenzte Zeit (so lange wie die operierte Kollegin ausfällt), einen Vormittag mehr arbeiten könnte.
Da meine Mutter meinen Sohn nicht an noch einem Tag nehmen würde, müsste ich meinen Sohn mitnehmen. Dies wäre von Seitens der Leitung kein Problem, wenn es klappt (dies wollen wir diese Woche mal ausprobieren). Nun aber meine eigentliche Frage: Würdet ihr euer Kind mit auf die Arbeit nehmen? Ich weiß, dass dies ja meistens nicht geht, aber wenn es gehen würde, würdet ihr es tun? Was spricht dafür und was dagegen? Habt ihr es vielleicht schon mal gemacht? Welche Erfahrungen hattet ihr damit?
Ich habe noch keine Kinder, aber habe schon öfter in Kindergärten ausgeholfen, bei denen Kinder von Erzieherinnen mit im Kindergarten waren. Es wurde da so geregelt, dass man es eben so machte, dass das Kind in eine andere Gruppe kommt. Man würde dem eigenen Kind nämlich weniger böse Taten zusprechen und es eventuell auch sehr unbewusst bevorzugen und so haben die das so geregelt, was auch gut geklappt hat. Zumal das eigene Kind dann ja auch immer von einem beschäftigt werden will und man selber ja noch eine Gruppe hat. In einer anderen Gruppe kamen die Kinder super klar.
Ja das kenne ich auch, wenn das Kind dort im Kindergarten angemeldet ist und regelmäßig hingeht. Obwohl ich mir das auf Dauer auch nicht vorstellen könnte, da ich eigentlich berufliches und privates klar trennen muss.
Aber es ist ja so, dass es nur für eine begrenzte Zeit ist und ich meinen Sohn dann nur einmal für einen Vormittag mitnehme. Es ist wie gesagt zur Zeit personell gesehen sehr eng, sodass ich vorübergehen 5 Stunden mehr arbeite und dann halt meinen Sohn mitbringe. Es ist also eine Ausnahme, weil ich sonst nicht den Vormittag mehr arbeiten könnte.
Wenn du noch ein kleines Kind hast, dann würde ich es für den einen Tag durchaus mit in den Kindergarten nehmen. Dann kann es ja bei dir bleiben und es wird ja auch zwischendurch sicher noch viel schlafen.
Wenn dein Kind älter ist, dann würde ich es auch vorziehen es zwar mit in den Kindergarten zunehmen, aber eben in eine andere Gruppe zu geben. Es stimmt schon, dass es sonst schnell heißen könnte, dass dein eigenes Kind bevorzugt wird oder ähnliches. Ich würde es, wie du schon sagst, einfach mal ausprobieren.
Ich habe vor einigen Jahren auch meine Kinder immer mit zur Arbeit genommen. Bei mir war es aber etwas anderes, ich habe in einem Reitstall gearbeitet, wo meine Tochter auch geritten ist, und mein Sohn fand auch immer Beschäftigungen. Aber meine Beiden waren auch schon etwas älter, und so brauchte ich auch nicht dauernd auf sie zu achten. Sie haben während meiner Arbeitszeit mit anderen Kindern gespielt, oder sich mit den Ponys beschäftigt. Sie waren immer sehr gerne dort. Meine damalige Chefin hat sich auch immer gefreut, wenn meine Beiden mit im Stall waren. Ich war natürlich froh, dass ich meine Kinder mitnehmen konnte, da war es für mich als alleinerziehende Mutter auch einfacher zu arbeiten.
Natürlich sollte man versuchen das Kind nicht mitzunehmen, denn ich glaube, dass man sich dann möglicherweise auch zu viel um das eigne Kind sorgt. Hierbei könnten dann die anderen Kinder auf der Strecke bleiben, die ja von dir eigentlich betreut werden sollten.
Dennoch kann ich mir gut vorstellen unter welchem Druck man steht, wenn die Chefin einen dazu bittet doch zu arbeiten. Man möchte sich ja auch keine Chancen für die Zukunft und einen wiedereinstieg nach der Mutterschaftsbeurlaubung verspielen.
Außerdem glaube ich auch, dass es deinem Kind sehr gut tut, wenn es schon in frühem Alter mit anderen Kindern in Kontakt kommt. Da können schnell die sozialen Regeln gelernt werden, was bereits mit einem Alter von 6 Monaten begonnen werden kann. So lernen die Kinder dann, dass man nichts wegnehmen darf, nicht schlagen, etc..
Zudem ist auch für die anderen Kindergartenkinder ein Lernprozess zu sehen. Diese lernen, dass man mit einem Gleichaltrigen anders umgehen kann / muss, als mit einem 13 Monate alten Kind, welches sicherlich noch nicht den eigenen Wissenstand erreicht hat und sich noch nicht so benehmen kann, wie die anderen Kinder es über die Zeit im Kindergarten bereits gelernt haben.
Solltest du nach der Probewoche merken, dass alles sehr gut klappt und dein Kind und all die anderen Kinder nicht zu kurz kommen, dann wäre das nur zu befürworten. Sollten sich aber Problem einstellen, sodass die Kinder das Gefühl bekommen das eigene Kind ist der Mittelpunkt der Welt, dann sollte man sich doch eine Alternative überlegen.
Auf jeden Fall ist es wichtig, dass sich alle Beteiligten der Situation sehr wohl fühlen und das Gefühl haben, dass die Arbeitsituation bedingt wirklich gut klappt. Dann denke ich, dass man nichts dagegen einwenden kann, wenn dein Kind mit zur Arbeit kommt.
Ich habe zwar selbst nie im Kindergarten gearbeitet, aber ich bin selbst ausgebildete Kindergartenpädagogin. Viele Freundinnen von mir kennen dieses Problem und erzählen oft darüber. Die Entscheidung fällt bei den meisten ohne langes Überlegen.
Ich persönlich würde mein Kind nur dann mitnehmen, wenn es nicht in der Gruppe wäre, in der ich arbeite. Sollte dies doch der Fall sein, dann würde ich es lassen, denn ich glaube, dass es unmöglich ist das eigene Kind gleich zu behandeln wie "fremde" und das wäre somit für alle unfair.
Vielleicht ist es in diesem Alter noch etwas pflegeleichter für dich. Ich selber habe es einmal gemacht, dass ich mein Kind mitgenommen habe, da war es drei Jahre alt. Ich meinte dann auch, es wäre besser, sie in eine andere Gruppe zu geben. Da es aber nur die Gruppe, die ich betreute, die Gruppe in seinem Alter war, wurde es zurück gestuft und war mit jüngeren Kindern in der Gruppe.
Es wollte immer bei mir sein und hat das gar nicht verstanden. Natürlich tat es mir gleichzeitig auch leid, dass es sich da mit diesen Kleinen herum schlagen musste, weil es vom Alter her schon sehr weit war. Wahrscheinlich übertrug sich meine Gefühlswelt auf seine, Kinder sind ja sehr einfühlsam.
Schlussendlich hatte ich so viele Probleme mit der Gesamtsituation, dass das Ganze dann zu einer einvernehmlichen Kündigung führte. Also ich glaube zwar nicht, dass du so ein Problem haben wirst, aber ich für meinen Teil, würde es auf keinen Fall mehr machen.
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