Kinder spielen laufend mit dem Lift, Reederei ermahnt Eltern

Auf einer unserer letzten Kreuzfahrten waren zu Weihnachten viele Kinder an Board. Einen Gang von denen spielte laufend mit den Liften. Sie fuhren pausenlos auf und ab. Anscheinend war das eine Art von Verstecken oder Hasch mich! Man konnte kaum einen freien Lift finden und wenn, waren innen alle 12 Stockwerke gedrückt, sodass das einem an den Nerven zehrte. Die Folge war auch, dass etliche Lifte schlapp machten und einfach nicht mehr funktionierten. Das schlimme war, dass auf einem Trakt alle drei Lifte ausfielen und alte Leute zu Fuß gehen mussten. Offensichtlich haben sich aber einige Passagiere beschwert, denn zwei Tage darauf gab es in jeder Kabine einen Brief, dass die Eltern auf ihre Kinder besser achten sollten, sonst würde es Maßnahmen geben, bis hin zur Ausschiffung.

Findet Ihr es schlimm, wenn Kinder laufend mit den Liften spielen oder machen die dies nun mal, weil sie sich langweilen? Ist es gut, dass die Reederei die Eltern auf ihre Pflichten hingewiesen hat oder findet Ihr, dass die auch Urlaub haben sollen und ihre Kinder sollen mal machen dürfen, was ihnen gerade in den Kran passt?

Mich persönlich würde es sehr stören, wenn Kinder laufend an einem Lift spielen. Ein Lift ist kein Spielzeug. Die Eltern haben dafür zu sorgen, dass die Kinder das begreifen.

Ja, die Eltern haben Urlaub. Ja, die Eltern wollen entspannen. Nein, die Eltern dürfen ihre Erziehungspflicht gegenüber ihren Kindern nicht vernachlässigen. Schließlich reicht meistens ein böser Blick aus und die Kinder hören auf zu spielen.

Allerdings frage ich mich, wieso die Angestellten auf dem Schiff nichts gegen die Kinder gemacht haben? Ich meine, ein kleines freundliches Wort müsste doch genügen. Kinder lassen sich leicht locker, sei es mit Süßigkeiten oder anderen Leckereien. Da finde ich, hätten die Veranstalter professioneller reagieren müssen. Schließlich handelt es sich um zahlende Gäste, die einen Urlaub gebucht haben. Wenn in den Serviceleistungen eine Kinderbetreuung enthalten war, liegt die Schuld bei den Mitarbeitern. Ansonsten: Eltern, passt besser auf eure Kinder auf!

Natürlich ist es normal, dass man auf einer Kreuzfahrt auf einem großen Schiff auch vielen Kindern begegnet. Und natürlich kann diesen Kindern auch mal schnell langweilig werden. Und es ist auch normal, dass Kinder mit einem Fahrstuhl herumspielen, wenn die Eltern dazu nichts sagen, kann ­das auch noch richtig Spaß bringen.

Ich persönlich finde aber, dass die Eltern schon auf ihre Kinder aufpassen müssen. Egal, ob sich die Eltern im Urlaub befinden und ihren Urlaub auch genießen wollen. Immer hin haben sie sich dazu entschlossen ihre Kinder mit auf dieses Kreuzfahrtschiff zu nehmen, also müssen sie sich auch um ihre Kinder kümmern und auf sie aufpassen.

Und ich kann auch verstehen, dass die Rederei ein Schreiben den Eltern zukommen lassen hat, in dem dann drinnen steht, dass diese auf ihre Kinder aufpassen müssen und das nicht mehr mit dem Fahrstuhl gespielt werden darf. Und dann hat die Rederei auch das Recht Konsequenzen zu ziehen, wenn sich die Eltern samt Kinder nicht an die Regeln halten und wenn es dann das Ausschiffen die Konsequenz ist, müssen alle Beteiligten damit leben.

Ich persönlich finde aber auch, dass Fahrstühle im Allgemeinen nicht für Kinder zum Spielen da sind und ich wäre auch genervt und würde mich auch beschweren, wenn der Fahrstuhl ständig besetzt wäre oder, wenn der Fahrstuhl mal frei ist, dass man in jedem Stockwerk anhält, weil die Kinder alle Knöpfe gedrückt haben und dies auch noch lustig fanden. Oder, dass der Fahrstuhl gar nicht mehr funktioniert, weil dieser zu oft belastet wurde und im Endeffekt kaputt gespielt wurde. Immer hin kommen dann auch noch zusätzliche Kosten für die Rederei auf, weil diese den Fahrstuhl wieder reparieren lassen muss. Und da die Eltern nicht auf ihre Kinder aufgepasst haben, darf die Rederei sogar den Eltern die Kosten für die Fahrstuhlreparatur in Rechnung stellen.

Das Problem ist, dass das Personal eigentlich nicht dafür zuständig ist. Die einen putzen, die anderen saugen, manche kellnern, andere sind Entertainer. Die Leute haben für die Reise bezahlt und wenn sie jemand von denen anfaucht, werden sie sich über den beschweren und er bekommt sicher Ärger. Daher lassen sie es mal vorerst dabei und melden das eventuell bei zuständiger Stelle.

Die Eltern sind oft ein Problem. Die können nur mit Ausschiffung bedroht werden, sonst liegen sie weiter in der Sonne und vergessen ihre Kleinsten. Daher haben alle Bänder und öfters müssen die Eltern auch ausgerufen werden, weil die Kinder nicht mehr die Kabine finden. Zwar gibt es auf allen Schiffen einen Kinderclub, aber der ist nicht 24 Stunden am Tag offen.

Wenn ich denke, dass manche Kinder noch um 00:30 auf den Gängen fangen spielten und die Treppen hochjagten, wurde ich als schlafender Gast ganz schön wütend. Wir haben uns einmal mit solchen angelegt und wurden nur beschimpft und aufgeklärt, dass sie für ihren Urlaub viel bezahlt hätten und sich nicht von anderen vorschreiben ließen, wann ihre Kinder nicht mehr draußen herumtollen dürften, weil sonst würden dir traumatisiert und könnten sich nicht mehr richtig entfalten. Im Urlaub sollten wir doch toleranter sein und wenn ihre Kinder um 23:30 laut MTV in der Kabine schauen wollen, dann sollen wir eben Ohropax verwenden!

Ich kann mir schon vorstellen, dass Kinder auch aus Langeweile solche Spiele erfinden. Aber Verständnis habe ich dafür trotzdem nicht. Es kann einfach nicht angehen, dass die anderen Gäste so massiv in ihrem Urlaub gestört werden, weil die Kinder spielen wollen. Gerade ältere und gehbehinderte Personen kommen doch oft gar nicht zum Ziel, ohne den Fahrstuhl zu benutzen. Wenn sie den dann nicht oder nur mit Problemen nutzen können, ist das sicher niemandem zuzumuten und darum kann ich es gut verstehen, dass sich die Reederei zu der Maßnahme gezwungen sah, diese Zettel in die Aufzüge zu hängen.