400 € Basis - Ohne Geld aufgeschmissen?

vom 19.03.2013, 17:14 Uhr

Ich finde das ich ohne meinen Nebenjob aufgeschmissen wäre. Da ich mich an das Einkommen gewohnt habe. Ich habe mir bereits ein Auto angeschafft, welches viele kosten hat. Aber auch sonst hat das Geld meinen Lebensstil beeinflusst. Ich lebe viel luxuriöser, seitdem ich nebenher arbeite. Ich kaufe mir ab und zu etwas besseres zu essen, gehe öfters aus. Daran gewöhnt man sich im Laufe der Zeit ziemlich. Ich könnte mir gar nicht vorstellen ohne dieses Geld zu leben, da ich viel zu viel Ausgaben habe.

Wenn ich nun plötzlich kein Geld mehr hätte, würde ich glaube einiges an Schulden bei meiner Mutter machen. Denn das Auto möchte ich nicht verlieren. Aber auch sonst würde es mir schwer fallen, meinen Lebensstil an ein Leben ohne Geld anzupassen. Da der höhere Standard bereits zur Gewohnheit geworden ist.

Habt ihr euch schon einmal Gedanken darüber gemacht?

» OmFg! » Beiträge: 607 » Talkpoints: 1,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke durchaus, dass man auch ohne klarkommen würde. Nur muss man dann eben Kompromisse machen. Als Arbeitsloser braucht man ja vielleicht auch kein Auto oder muss sich nicht teure Sachen leisten. Man bekommt ja auch Hilfe vom Staat, damit man nicht auf der Straße sitzt, aber eine Umstellung ist schon gegeben. Ich finde es eigentlich total schlimm, dass wir eben nur noch fürs Auto arbeiten gehen. Das Auto braucht man, um zur Arbeit zu kommen und man arbeitet, um das Auto bezahlen zu können.

Sicherlich wäre es eine Umstellung, aber wenn man das Geld nun mal nicht mehr hat, dann sollte man dementsprechend seine Ansprüche herunterstellen und sich eben den Gegebenheiten anpassen. Ich denke schon, dass man so leben kann.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Aus diesen Gründen ist es immer sinnvoll, wenn man sich ein kleines finanzielles Polster anlegt, um eben den gewohnten Standard etwas beibehalten zu können, falls man eben mal seinen Job verliert. Ich denke, dass du durchaus auch ohne diesen 400 Euro Job auskommen könntest, dann müsstest du dich eben nur mehr einschränken und eben nur noch wichtige Dinge kaufen, da wären dann häufiges Ausgehen und kleine Extrakäufe nicht mehr so häufig drin.

Das Problem ist einfach, dass man sich schnell an die ganzen Extras gewöhnt und es dann nicht so leicht ist, sich da wieder einzuschränken. Ein Polster schadet ja auch nie und es können ja immer plötzlich Ereignisse auftreten, die dann eben kosten.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke nicht, dass man so ganz ohne den Nebenjob aufgeschmissen ist. Immer hin ist es so, dass man vom Jobcenter noch unterstützt wird und somit nicht ganz ohne etwas leben muss und auch nicht obdachlos wird.

Natürlich ist es eine Umstellung, wenn man erst arbeiten gegangen ist und etwas mehr Geld zur Verfügung hatte und sich viel leisten konnte und im Endeffekt viel luxuriöser leben konnte und dann plötzlich keinen Job mehr hat und Geld vom Jobcenter bekommt.

Natürlich muss man dann diverse Kompromisse mit sich selber eingehen und einiges von seiner Luxusliste streichen, weil man sich dies nicht mehr leisten kann. Und ich würde dann auch mein Auto verkaufen, wenn es Nottut und ich es nicht mehr bezahlen kann.

Denn, heutzutage ist es wirklich so, dass man sein Auto für seinen Job benötigt und dies sehr teuer ist und man im Endeffekt wirklich nur für das Auto arbeiten geht, damit man sich das Auto noch leisten kann und vor allem halten kann. Und, wenn man keinen Job mehr hat und nicht mehr arbeiten geht, brauch man das Auto auch nicht mehr zwangsläufig und man kann es dann auch definitiv nicht mehr halten. Dafür ist es einfach zu wenig Geld, was man dann vom Jobcenter bekommt.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich habe damals mit 16 Jahren bereits angefangen einem 400€ Nebenjob nachzugehen. Als ich dann irgendwann aufgehört habe, kam mir mein monatliches Geld verdammt knapp vor. Aber es funktioniert alles! Man muss sich nur ein bisschen zusammenreißen und seine Ausgaben nur auf das Wesentliche beschränken.

Nicht umsonst schaffen es Hartz4´ler mit so wenig Geld im Monat auszukommen. Sie beschränken sich nur auf das Nötigste. Nahrungsmittel und allgemeine Bedarfsmittel stehen da im Vordergrund. Auf viele andere unnötige Bedürfnisse wird verzichtet.

Das Problem ist, dass man sich mit so viel Geld schnell an die eigentlichen Luxusgüter gewöhnt. Man sollte vielleicht einfach mal für sich probieren, nur das Wesentliche einzukaufen. Ich selber erwische mich oft genug, bei dem Gedanken noch irgendwas zu kaufen, was ich eigentlich gar nicht benötige.

» Farek91 » Beiträge: 66 » Talkpoints: 0,88 »


Genau wie du, wäre ich ohne meinen Nebenjob wirklich aufgeschmissen. Ich bin Studentin und werde von meinen Eltern finanziell nicht unterstützt. Ich wohne bei ihnen und kann kostenlos essen. Ansonsten kauft mir meine Mutter auch ab und zu eine Kleinigkeit. Meine Freizeit und auch mein Studium muss ich aber komplett selbst finanzieren, weshalb ich ganz klar auf meinen Job angewiesen bin.

Wenn ich meinen Job nicht hätte, wäre es sicher so, dass meine Eltern mir ein bisschen unter die Arme greifen würden. Allerdings würde ich wohl dabei trotzdem nur einen Bruchteil davon bekommen, was ich jetzt verdiene. So viel wie ich jetzt verdiene, würden mir meine Eltern wirklich niemals zur Verfügung stellen. Dabei verdiene ich wirklich alles andere als viel.

Momentan ist es doch so, dass ich nicht überlegen muss, ob ich mir etwas kaufen kann oder nicht. Stattdessen kaufe ich mir einfach etwas, wenn mir danach ist. Ebenfalls kann ich jederzeit mit meinen Freunden ins Kino oder in die Disco gehen. Ich kann mich jederzeit mit Freunden spontan zum Shoppen verabreden. Außerdem gönne ich mir oftmals unterwegs irgendwelche Snacks oder ein Eis. Ich muss nicht darüber nachdenken, ob ich mir das leisten kann.

Wenn ich im Internet etwas entdecke, was mir gefällt, dann bestelle ich es mir einfach spontan. Das würde aber nicht gehen, wenn ich meinen Job nicht hätte. Ich könnte dann auf keinen Fall so leben, wie ich jetzt lebe. Stattdessen müsste ich mich doch sehr einschränken. Spontane Besuche in der Disco oder im Kino wären dann nicht so einfach zu machen. Von daher könnte ich wirklich kaum damit klar kommen, da ich mich nun auch an einen gewissen Luxus gewöhnt habe und diesen auf jeden Fall auch weiter beibehalten möchte.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Das du ohne den Nebenjob "aufgeschmissen" wärst, empfindest du nur deshalb so, weil du die Sache eben aus der Perspektive "mit Job" siehst. Letztlich ist es aber doch Fakt, dass du vorher ohne Nebenjob auch nicht "aufgeschmissen" gewesen bist. Und wenn du heute den Job verlieren würdest, dann kämen u.U. Umstellungen auf dich zu (weil bestimmte Dinge nicht mehr zu finanzieren sind). Aber nach der Umstellung wäre dein Leben auch nur ein normales Leben und du wärst eben nicht "aufgeschmissen" im eigentlichen Sinn. Letztlich droht dir nicht, existenziell notwendiges zu verlieren (Obdach, Essen, Kleidung, ...).

Dinge über Schulden zu finanzieren (eben über deine Mutter), ohne ein Einkommen zu haben, macht ja letztlich keinen Sinn. Darlehen sind nie als Einkommen zu sehen. Und irgendwann würde man dir diesen Geldhahn sicher auch abdrehen, so dass du über kurz oder lang auf dem Boden der Tatsachen landest und auf das Auto "verzichtest". Letztlich ist das zwar kein bequemer Weg - aber er ist machbar.

Aber das alles sind ja nur theoretische Gedankenspiele. Aktuell musst du dir wohl weniger Sorgen machen was das "Einkommensende" angeht. Wenn du dir schon Gedanken für "Worst-Case-Szenarien" machst, dann solltest du dir überlegen, wie du ein Finanzpolster anlegst und dir vorher auch Gedanken machst, wie hoch dieses im Idealfall sein sollte.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Warum wärst du denn ohne deinen Nebenjob aufgeschmissen? Weil du nicht zukunftsorientiert geplant hast. Selbst wenn ich zeitweise sehr viel Geld verdiene, muss ich doch nicht meine Ausgaben dem anpassen. Denn wenn ich das mache, habe ich ein Problem, wenn Einkünfte wegbrechen. Da ich aber schon immer sehr sparsam gelebt habe, komme ich mit solchen Situationen auch recht gut zurecht.

Denn genau die Situation, vor der du angst habe, habe ich erst vor kurzem selbst erlebt. Einkünfte sind weggebrochen und ich musste eben mit weniger Geld klar kommen. Es war zwar schnell etwas gefunden, wo ich diese Einbußen ausgleichen konnte, aber das war eben ein Glücksfall, dass dieses Angebot kam.

Daher kann ich dir nur den Rat geben deine Einstellung insgesamt zu überdenken. Es spricht nichts dagegen sich ab und an auch mal Luxus zu gönnen, wenn man über entsprechende Einkünfte verfügt, aber man sollte eben auch immer im Hinterkopf haben, dass es sich schnell ändern kann. Darauf sollte man vorbereitet sein.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ein Nebenjob ist und sollte immer auch nur ein Nebenjob sein, denn man sollte auf jeden Fall immer die Basis auf ein Haupteinkommen legen. Der sogenannte Nebenjob oder die 400,- Euro Basis kann auch ganz schnell einmal vom Arbeitgeber gekündigt werden, denn man hat dort keinen Kündigungsschutz. Solche oder auch noch andere wichtige Gedanken sollte und muss man sich vor dem Beginn einer solchen Tätigkeit schon machen, denn ansonsten hat man wirklich finanzielle Engpässe unter Umständen.

Benutzeravatar

» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Vor einiger Zeit hat Diamante einige Threads zu einem ganz ähnlichen gedanklichen Hintergrund eröffnet, in denen es darum ging, dass man sich überlegen sollte, worauf man verzichten könnte oder keinesfalls verzichten wollte, wenn man nun finanziell kürzer treten müsste. Damals habe ich bereits angegeben, dass ich kein besonderes Problem damit zu haben glaube, wenn ich mich einschränken muss, weil ich das in meinem Leben phasenweise bereits einige Male erlebt habe und wohl weiß, dass es einiges gibt, was deutlich wertvoller ist als die gängigen Luxusgüter. Zwar kann auch ich auf so manches nicht verzichten, und dazu zähle ich beispielsweise ein Dach über dem Kopf oder ein Bett, in dem ich schlafen kann. Auch mein Auto ist für mich von erheblichem Wert, weil ich mich damit frei und unabhängig fortbewegen kann, allerdings geht es mir hierbei nicht um ein ganz bestimmtes Auto.

Dass Dein Nebenjob für Dich eine Möglichkeit ist, Deine Vorstellungen von Luxus zu realisieren und Deinen Lebensstandard anzuheben, soll Dir durchaus vergönnt sein. Allerdings finde ich es schwierig, wenn man sich einen Standard, den man als gehoben oder gar als Luxus bezeichnet, so unbedingt erhalten will, dass man in Betracht zieht, Schulden zu verursachen, wenn man sich finanziell nicht mehr zum Erhalt dieses Standards in der Lage sieht. Schließlich hat man sich dann von eben jenem Zustand doch schon so abhängig gemacht, dass man den Luxus nicht mehr wirklich als etwas Besonderes empfinden kann, sondern als notwendig betrachtet. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich gut oder gesund ist.

Schließlich bin ich der Ansicht, dass man zu schätzen wissen sollte, was man hat, und wer das nicht kann, der sollte es lernen. Dann mag es sein, dass man über einen verlorenen Zustand trauert, in dem es einem einmal besser ging, aber möglicherweise gibt einem das Streben eben danach auch den notwendigen Antrieb in einer finanziell schwachen Phase, um wieder dorthin zu kommen, wo man einst war. Allerdings eben mit der entsprechenden Wertschätzung dieses gehobenen Zustandes, nicht mit der Abhängigkeit davon.

Benutzeravatar

» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^