Schulinterne / -externe Diskriminierung durch Lehrerin
Obwohl der Titel etwas seltsam formuliert ist, versuche ich die Situation mal zu schildern. Mich würde dabei interessieren, was ihr an meiner/unserer Stelle tun würdet und was eurer Meinung nach der "beste" Weg ist.
Wir wohnen in einem recht kleinem Ort mit einer Grundschule, in der es pro Jahrgang nur eine Klasse gibt. Die Lehrerin meines kleinen Bruders, heute 8, hatte 27 Schüler/innen in ihrer Klasse und war anscheinend etwas überfordert. Sie ist schon länger Lehrerin, um die dreißig Jahre alt und allgemein etwas "seltsam". Sie übt mit den Kindern spezielle Kommandos ein, damit diese auf Kommando ruhig sind. Versteht mich nicht falsch, nach außen hin ist sie nett, aber man merkt ihr eben an, dass sie nicht ehrlich nett ist, es wirkt sehr gekünstelt.
Diese Lehrerin, nennen wir sie Fr. D ist anscheinend etwas überfordert mit ihrer Klasse und versucht augenscheinlich ein paar der schlechteren Kinder wieder in den Kindergarten abzuschieben, darunter mein Bruder. Mein Bruder ist um 2 Tage ein sog. "Kann-Kind", das heißt wenn er 2 Tage später geboren worden wäre hätte er in diesem Jahr eingeschult werden müssen , da er dies aber eben nicht ist hätte er auch noch ein Jahr im Kindergarten bleiben können.
Woran man merkt, dass sie ihn loswerden will? Da fallen mir viele, sogar viel zu viele Sachen ein. Grob gesagt behandelte sie andere Kinder generell besser und das sehr offensichtlich. Mein Bruder und eine seiner Freundinnen saßen damals nebeneinander und hatten sogar am selben Tag Geburtstag. Fr. D begrüßt die Klasse wie jeden morgen an der Türe und gratuliert dem Mädchen ganz herzlich, umarmt sie sogar und verkündet es der ganzen Klasse. Mein Bruder stand daneben, wurde von ihr total ignoriert und hatte die Tränen schon in den Augen. Er wurde von ihr immer unter den Teppich gekehrt und so kam es auch öfters vor, dass sie, als Mitschüler ihn aus "Spaß" in den Bauch traten und auf den Boden schmissen, ihm sagte, dass er das selber Schuld sei, er könne doch ans Lehrerzimmer kommen. Das hat sich mein Bruder zu Herzen genommen und hat das auch beim nächsten Mal gemacht. Dieses Mal gab sie den "Tätern" recht, da "Schüler während der Pause nichts im Gebäude und vor Allem nichts vor dem Lehrerzimmer zu suchen haben". Eine Beschwerde bei den Eltern der Kinder erwirkte herzlich wenig, weshalb meine Mutter ihn auf eine andere Schule schickte, wo sie ihn jeden Morgen aus eigener Tasche hinfährt. Das macht am Tag vier Mal 20km. Natürlich finde ich das nicht okay, denn wir müssen im Endeffekt dafür auf das ein oder Andere verzichten.
Man könnte meinen es sei nun alles besser, da die Schule gewechselt wurde und die Lehrerin dort viel offener und herzlicher ist. Pustekuchen! Mein Bruder kann sich nicht einmal mit Kindern aus dem Dorf treffen und spielen. Warum? Nun ja, sowohl meine Mutter als auch ich haben uns bei den Kindern unabhängig von einander erkundigt warum sie denn nicht mit meinem Bruder spielen. Die Antwort ist wirklich schockierend: "Wir dürfen nicht mit [Bruder] spielen, weil sonst die Fr. D nicht mehr lieb zu uns ist."
Das heißt, die Lehrerin behandelt jeden, der mit meinem Bruder spielt genau so wie ihn damals. Und das nach nun fast 2,5 Jahren!
Mein Bruder leidet sehr unter der ganzen Geschichte, er hat fast niemanden mehr mit dem er wirklich spielen kann. Wir waren auf Rat der Kinderärztin auch schon beim Kinderpsychiater mit ihm. Dieser meinte, dass mein Bruder durch die ganze Sache sehr eingeschüchtert ist und sich kaum noch was zumutet bzw. traut. In der Tat, er war früher selbstbewusst, eher extrovertiert. Heute ist er das Gegenteil: still, introvertiert und in sich gekehrt. Er hat kaum noch Selbstbewusstsein und geht auch nicht mehr wirklich gerne auf Leute zu. Es bessert sich zwar langsam, aber trotzdem:
Was haltet ihr davon? Was hättet ihr gemacht und was würdet ihr nun tun? Haben wir was falsch gemacht?
Also wenn die Geschichte so stimmt -versteh mich nicht falsch, ich unterstelle dir keine Übertreibungen, aber meist gibt es ja zwei Sichten-, dann ist das alles doch sehr kurios. Menschen sind manchmal seltsam und werden dadurch ungerecht, aber einer Lehrerin sollte so etwas nicht passieren. Was ich aus deinem Text nicht erlesen konnte war, ob ihr, bzw. deine Eltern mal das Gespräch mit dieser Lehrerin und eventuell dem Direktor gesucht haben? Das wäre mein allererster Weg. Zuerst einmal das Gespräch mit der Lehrerin suchen, eventuell auch im größeren Kreis mit den Eltern der Kinder, die die Aussage bestätigen können, dass die Lehrerin ihnen quasi verbietet, mit deinem Bruder zu spielen.
Im Bezug auf deinen Bruder halte ich es für das wichtigste, ihm Rückhalt zu geben und an seinem Selbstbewusstsein zu arbeiten. Der Psychologe kann da schon helfen, vielleicht auch Vereine, Erfolgserlebnisse und so weiter. Es kann und darf nicht sein, dass der Kleine sich in seinem Wohnort nicht Wohlfühlen und entfalten kann.
Ich habe bereits befürchtet, dass ihr denkt ich übertreibe. Aber wo du grad Schulleiter erwähnst, meine Mutter hatte bereits einen Termin mit dem Schulleiter. Dieser hat aber von vornherein nicht großartig mit sich reden lassen, da er eben der Ansicht war ein solches Verhalten unter den Schülern hätte er in all seinen Jahren an der Schule noch nie erlebt und all das sei nur eine aus den Fingern gesogene Story. Was will man machen? Blöd nur, dass dieser Schulleiter privat viel mit dem Schulleiter des Nachbarortes zu tun hat, sodass der auch von vornherein die Aufnahme verwehrt hat.
Ich weiß, das hört sich echt ziemlich krass an. Wir waren selber alle ziemlich schockiert was da abgeht und haben dem Kleinen auch zuerst nicht geglaubt, dass 3 Mitschüler ihn des Öfteren verprügeln. Erst als er mit blauen Flecken nach Hause kam. Die Lehrerin hat ihn wie gesagt oft zurückgestellt, auch wenn er Fragen hatte. Und wenn das Fragen zu den Aufgaben waren, so hatte der Kleine Pech und durfte in der nächsten Sportstunde als einziger am Rand sitzen und seine "nicht erledigten Aufgaben" nachholen.
Ebenfalls, das hab ich selber aber nicht direkt mitbekommen, ist er schon hoch fiebernd aus der Schule gekommen. Meiner Mutter sagte er, dass die Lehrerin meinte er sollte nicht gehen, sonst muss er alles nachholen. Sie muss anscheinend auf ihn eingeredet haben. So wie ich das auch mitbekommen hab ist das nicht nur mein Bruder. Auch ein anderer in der Klasse wird gemobbt und verstoßen. Ist also nicht so, dass wir uns da reinsteigern oder uns was einbilden!
Okay, die Geschichte klingt schon ein bisschen krass und, wenn die Geschichte wirklich stimmt, dann finde ich das schon ziemlich hart deinem Bruder gegenüber. Immer hin ist das eine Lehrerin, die zum Wohle des Kindes im Endeffekt handeln soll und die Schüler oder Schülerinnen nicht ausschließen darf und sie auch nicht gegeneinander aufhetzen darf. Und vor allem darf die Lehrerin nicht die Schüler und Schülerinnen unter Druck setzen, in dem sie zu den anderen Schülern und Schülerinnen sagt, dass sie mit deinem Bruder nicht spielen dürfen, da ansonsten sie genauso von der Lehrerin behandelt werden, wie dein Bruder.
Aber, ich frage mich schon, was für ein Grund die Lehrerin haben sollte, deinen Bruder immer noch zu schikanieren, obwohl dieser doch schon längst eine andere Schule besucht. Ich glaube doch wohl, dass die Lehrerin etwas Besseres zu tun hat, anstatt die Kinder weiterhin von deinem Bruder fernzuhalten. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich dir deine Geschichte nicht glaube, aber, dass alles klingt, schon ein bisschen merkwürdig. Und es gibt ja immer hin auch zwei Seiten einer Geschichte und ich kenne die Ansicht der anderen Schüler und Schülerinnen und der Lehrerin nun nicht.
Auf jeden Fall würde ich schauen, ob ich die Eltern der anderen Schüler und Schülerinnen kontaktiere und den Eltern dann erzähle, was deren Kinder gesagt haben. Und zwar, dass sie nicht mehr mit dem Bruder spielen dürfen, weil sie ansonsten genauso behandelt werden. Wenn die Kinder dieses auch vor ihren eigenen Eltern aussagen und es mehrere Kinder sind, die diese Behauptung unterstützen, dann würde ich mit den ganzen Eltern zum Direktor gehen und dem sagen, dass dieser etwas unternehmen muss. Und zu dem würde ich mich dann auch an das Schulamt wenden und schauen, was man da so erreichen kann.
Wenn man mit den Eltern der anderen Schüler und Schülerinnen spricht, kann man den Kindern eventuell die Angst nehmen mit deinem Bruder zu spielen, weil die anderen Eltern dann auch wissen, was los ist und sagen können, dass so etwas nicht vorkommen wird und sie gerne mit deinem Bruder spielen können. Ich würde es in deiner Situation auf jeden Fall probieren, damit das Leben deines Bruders leichter läuft.
Das ist eine gute Idee! Der einzige Haken ist, dass Fr. D es nicht wörtlich gesagt hat. Wie ich bereits erwähnt ist die Frau ein bisschen sehr durch. Wenn man so mit ihr redet wirkt es so als sei sie selbst ein wenig zurückgeblieben, als lebe sie in ihrer eigenen Welt in der alles rosa und zuckersüß ist.
Die Kinder sind wie schon erwähnt diejenigen die feststellen, dass Fr. D sie nichtmehr auf diese (für mich übertrieben) freundliche Art empfängt, wenn sie mit meinem Bruder gespielt haben.
Klar, es gibt 2 Seiten, aber auch wenn ich mich bemühe mich in sie hineinzuversetzen, ich wüsste absolut nicht was sie will und warum sie sogar jetzt noch weiter schikaniert. Vielleicht hat sie Angst davor, dass die Kinder sich untereinander austauschen und so eventuell rauskommt was für einen Mist sie gemacht hat. Man sagt ja so schön, Kindermund gibt Wahrheit kund.
Ich wollte dir keinesfalls Lügen oder Übertreibungen unterstellen. Aber ich habe tagtäglich mit sich streitenden Parteien zu tun und habe daher die Erfahrung gemacht, dass die jeweiligen Parteien dazu neigen, ihre Situationen sehr subjektiv und emotional zu schildern, so dass dabei dann schonmal objektiv wichtige Infos verloren gehen.
Das Problem der aktuellen Situation ist jetzt natürlich, dass ihr mit der Lehrerin eigentlich nichts mehr zu tun habt und der Kleine nicht mehr der Betreuung dieser Frau untersteht. In dem Fall wäre dann nämlich mein nächster Gang zum Schulamt. Wenn du aber weißt, dass sie auch mit einem anderen Schüler so umgeht und wenn du irgendwelche Zeugen und Beweise dafür finden kannst, dass die Lehrerin ihre Schüler quasi dazu anstiftet, deinen Bruder zu diskriminieren, würde ich dann doch das Schulamt kontaktieren, weil sie dann offensichtlich ihre Stellung als Lehrerin dazu ausnutzt, die Kinder zu instrumentalisieren um ihre eigenen Animositäten auszudrücken. So was geht gar nicht.
Okay, werde mich gleich mal mit meiner Mutter darüber unterhalten. Schulamt klingt gut! Mein Bedenken war nun, dass wir so oder so nichts mehr machen können, da sie nicht mehr für uns "zuständig" ist. Ich bzw. wir müssen uns das ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen, wie man sowas am besten im Detail angeht.
Ich weiß, dass du mir nichts unterstellen wolltest, nur wie gesagt, ich versuche halt schon so objektiv wie möglich zu bleiben, eben weil ich weiß was für ein krasses Thema das ist.
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