Vermögensabgabe bei Krise- was haltet ihr davon?
Momentan sieht es so aus dass die zypriotischen Bürger mit einer Zwangsabgabe von ihrem Vermögen belegt werden um das Land vor der Pleite zu schützen. So soll für alle kleineren Vermögen 6,75 Prozent und für Bestände über 100000 Euro zehn Prozent als Abgabe berechnet werden.
Ich weiß nun nicht wie das genau abläuft und ob da auch Wertpapiere dazu gehören und Lebensversicherungen oder ob es noch mit eigenen Schulden gegen gerechnet werden kann, aber Fakt ist das mich dieses Vorgehen doch sehr beunruhigt. Es gibt Versprechungen des Staates Zypern dass das private Vermögen im Falle einer Krise sicher ist, so ähnlich hat das auch unsere Kanzlerin verkündet. Und nun? Einfach das Versprechen gebrochen und die Geldeinlagen der Sparer kastriert.
Was haltet ihr von der Vorstellung dass der Staat so einfach per Zwangsabgabe an euer Vermögen gehen kann? Wäre das für euch persönlich in Ordnung knapp sieben Prozent eurer Ersparnisse abzugeben? Möglich dass es ja immer noch nicht reicht und nach sechs Monaten die nächste Forderung geben wird. Klar, wer nichts hat dem wird es möglicherweise egal sein, aber dass muss ja nicht immer so bleiben. Ich könnte mir schon vorstellen dass einige politische Gruppierungen in unserem Lande das richtig gut finden und der Finanzminister würde wahrscheinlich auch Freudentränen haben, aber kann das wirklich sein?
Eine EU die in dieser Form von niemand so richtig gewollt wurde, geschweige dann den Euro und die ganzen Hilfsfonds für die alle zahlen müssen. Ich weiß nicht was ich machen würde wenn so eine Idee auch in Deutschland Früchte tragen würde. Sicherlich hätte ich wenig legale Mittel, aber ich wäre garantiert für den Rest meines Lebens von der Politik enttäuscht und ich würde nie mehr etwas glauben was von der Politik verlautbart wird.
Och na ja, wenn ich mir das so angucke, ist der deutsche Staat da halt ein wenig subtiler, was die Namensgebung und den Griff in die Tasche betrifft. Aber wenn ich da mal an den Solidaritätszuschlag denke, sehe ich da eher den Vorreiter als den Nachzügler. Begeisternd finde ich das nun wirklich nicht. Mich fasziniert dabei auch immer wie schnell man als reich eingestuft wird, wenn es darum geht, dem Staat noch mehr Geld zuzuführen. Was Europa betrifft, ist es mir natürlich lieber, wenn andere mal den Zahlmeister geben, besonders wenn diese es verbockt haben, aber wäre ich Europa nicht eh schon lange leid, wäre jetzt ein guter Startzeitpunkt.
Ich finde das nicht so schlimm. Schließlich passiert dort im Moment nichts anderes, als das, was normalerweise die Inflation von selbst erledigen würde. Wenn Zypern nicht den starken Euro hätte, wäre das Geld der Kleinanleger jetzt noch viel weniger wert und dem Land würde es wahrscheinlich noch viel schlechter gehen.
Es ist ja ganz einfach so, dass der Staat auf die von ihren Bürgern erwirtschaftete Werte angewiesen ist. Normalerweise läuft das über Steuern. Hier reichen die Steuern eben nicht aus und so greift man zu etwas drastischeren Mitteln. Solange das aber nicht Überhand nimmt und zu einer völligen Enteignung der Bürger führt, halte ich das für ein angemessenes Mittel, um den Staat wieder auf Vordermann zu bringen.
Das mit der Inflation hatte ich noch gar nicht bedacht. Ich glaube auch die Zinsen für Sparer waren in Portugal außerordentlich hoch im Vergleich zu den übrigen Ländern in der EU. So wie es jetzt aussieht will man ja doch die Kleinsparer etwas entlasten. Wie auch immer, ich halte das für einen außerordentlichen Tabubruch überhaupt darüber nachzudenken, egal ob es nun als Rettung vor der Pleite dienen soll oder wie bei uns einfach nur Steuer genannt wird. Wie sagte einmal unser ehemaliger Staatsratsvorsitzender, der Genosse Ulbricht, so schön: „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“. Fünf Tage später war sie da.
Ich finde alleine schon die Wortwahl falsch. Es geht nicht um eine Vermögensabgabe, sondern um einen Beitrag zur Rettung des eigenen Vermögens. Ohne die Hilfe der EU wären 100 Prozent der Spareinlagen über 100.000 Euro bei den zyprischen Banken verloren und hier finde ich eine Beteiligung der Sparer schon richtig. Das Geschäftsmodell Zypern war hochspekulativ und völlig unseriös und die Gelder, die dort angelegt wurden, stammen zumeist aus russischen und ukrainischen Schwarzgeldbeständen. Soll hierfür etwa der deutsche Steuerzahler gerade stehen? Die nun erfolgte Ausnahme der sogenannten Kleinsparer unter 100.000 Euro finde ich richtig, da diese durch den Bankenrettungsfonds der EU sowieso geschützt waren.
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