Findet ihr Hausarrest für Kinder als Strafe sinnvoll?

vom 18.03.2013, 14:08 Uhr

Mein Sohn (noch 7 Jahre alt), hat Freunde, die auch schon mal nicht mit ihm spielen können, weil die Eltern ihnen Hausarrest gegeben haben. Diese Strafe habe ich meinen Kindern noch nie gegeben und habe das auch nicht vor. Die Eltern dieser Kinder ziehen das dann auch durch und die Kinder müssen dann oft eine ganze Woche zu hause bleiben und müssen nach der Schule sofort nach hause und Hausaufgaben machen und meist auch die Zeit im Kinderzimmer verbringen.

Findet ihr Hausarrest wirklich eine sinnvolle Strafe für Kinder oder sehr ihr es eher wie ich, dass Hausarrest nichts bringt? Ich bin froh, wenn meine Kinder frische Luft tanken können und würde es nie befürworten, wenn sie eine ganze Woche nur in der Wohnung hocken. Wann würdet ihr Hausarrest als sinnvoll ansehen und wann würdet ihr sagen, dass es eine sinnlose Strafe ist?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich sehe Hausarrest als absolut sinnlose Strafe an. Als Kind wurde ich so auch bestraft und fand das immer sehr bescheuert. Immerhin will man ja eigentlich als Eltern, dass das Kind Bewegung hat und eben auch an der frischen Luft ist und da ist so ein Verbot wenig sinnvoll. Zumal man auch gar nicht weiß, was man machen soll und sich eben nur langweilt als Kind. Das ist meiner Meinung nach als Bestrafungsmethode überholt und ich denke nicht, dass man das heute noch so machen sollte. Bewegung tut den Kindern gut und das sollte man nicht verbieten. Zumal man dann dass rausgehen irgendwann als Belohnung sieht und das ist irgendwie komisch.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich habe da mit einer Freundin schon öfter drüber gesprochen. Die vergibt Hausarrest ungern als Strafe, weil eigentlich bestraft sie sich dabei mit, denn dann hat sie ein oder mehrere mies gelaunte Kinder im Haus und/oder kann sich zeitweise selbst nicht frei bewegen, um die Strafaktion überwachen zu können. Außerdem findet sie es immer doof, wenn sie Hausarrest erteilt und dann aber ein Spielnachmittag mit einem anderen Kind in den Zeitraum fällt. Denn das andere Kind ist ja dann auch traurig und oft ist es halt so, dass die Mütter erst einmal einen Termin finden mussten, der in die eigene Planung inclusive der Termine der Kinder hinein passte.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Da ich früher sehr oft Hausarrest hatte und ich es früher äußerst gehasst habe Hausarrest zu haben und es immer ziemlich langweilig war über Tage zu Hause bleiben zu müssen, finde ich die Bestrafung sinnlos.

Natürlich habe ich mich geärgert, weil ich überhaupt nicht hinaus durfte, um mit Freunden mich zu treffen oder mit Freunden zu spielen. Und wenn draußen auch noch die Sonne schien und es schön warm war, war es noch ärgerlicher. Aber ich würde meinen Kindern niemals Hausarrest als Bestrafung aufbrummen.

Ich möchte meinen Kindern auch nicht vorenthalten, raus zu gehen. Immer hin ist frische Luft gut und ich will nicht, dass sie die tagelang zu Hause verbringen und am Besten noch vor dem Fernseher oder desgleichen hängen. Da schicke ich die Kinder lieber raus und sie sollen sich draußen austoben und, wenn sie mal frech sind, bestrafe ich sie dann lieber mit anderen Bestrafungen, wie zum Beispiel Fernseherverbot oder desgleichen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich wurde eigentlich selten oder nie mit Hausarrest bestraft und das finde ich auch sehr gut, weil ich die Strafe auch sinnlos finde. Wenn man als Kind nicht mit anderen Kindern draußen spielt, dann sucht man sich doch einfach eine andere Beschäftigung. Die meisten Kinderzimmer sind doch mit Fernsehgeräten, Computern oder Büchern ausgestattet und Langeweile als Bestrafung finde ich irgendwie auch etwas gemein.

Ich wurde als Kind eigentlich auch selten bestraft und meine Eltern haben mit mir über das geredet, was ich falsch gemacht habe. Das hat eigentlich geholfen und ich bin auch ohne Hausarrest halbwegs anständig und höflich geworden.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde nicht, dass Hausarrest als Strafe besonders sinnvoll ist. Immerhin ist das eher kontraproduktiv, wie ich finde. Wenn die Kinder nämlich für eine ganze Woche zu Hause bleiben müssen, müssen sie sich natürlich anderweitig beschäftigen. In dem Fall sitzen sie dann die ganze Zeit nur vor dem Fernseher oder vor dem Computer. Ob das so sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln und ich denke, dass man dem Kind doch nur schadet, wenn man es so viel Zeit mit technischen Medien verbringen lässt.

Allerdings sind die Möglichkeiten im Haus auch nur begrenzt und auch wenn ein Kind auch Bücher liest oder mit Autos und Puppen spielt, wird es sich nicht den ganzen Tag damit beschäftigen können. Vor allem in den Ferien wird es dann doch viel Zeit vor dem Fernseher verbringen, was nicht gut ist. Auf diese Weise gewöhnt sich das Kind nur an dieses Verhalten und wird in Zukunft womöglich noch mehr Zeit vor dem Fernseher verbringen wollen.

Wenn man dem Kind verbietet, nach draußen zu gehen, dann gewöhnt man es ja daran, dass es sich mit dem Computer oder mit dem Fernseher beschäftigen soll. Man kann dem Kind ja auch nicht alles verbieten und da muss man es dann akzeptieren, dass das Kind sich andere Beschäftigungen sucht. Dabei finde ich es jedoch deutlich sinnvoller, das Kind nach draußen gehen zu lassen, anstatt es zu Hause einzusperren. Es ist doch besser, wenn das Kind auf dem Spielplatz spielt oder mit dem Fahrrad fährt, als wenn es nur vor dem Computer sitzt.

Ich denke, dass man nur noch einen Streit in der Familie fördert, wenn das Kind nur zu Hause sitzen darf. Es ist doch völlig klar, dass die Eltern dann auch schneller genervt sind, wenn die Kinder die ganze Zeit im Haus sind und sie keine freie Minute für sich alleine haben. Außerdem haben die Kinder sicherlich auch keine gute Laune, wenn sie sich nicht mit Freunden treffen dürfen und ich denke, dass es dann einfach eine negative Atmosphäre im Haus gibt, die sich auf alle anderen Familienmitglieder auch negativ auswirkt.

Wenn man sein Kind bestrafen möchte, dann gibt es auch andere Methoden, wobei ich Hausarrest nicht als sinnvoll empfinde. Im schlimmsten Fall freut sich das Kind ja nur, wenn es die ganze Zeit vor dem Fernseher sitzen darf und man schadet sich nur selbst damit. Von daher sollte man vielleicht eher daran denken, das Taschengeld kurzzeitig zu kürzen oder dem Kind für einige zeit verbieten, den Fernseher oder den Computer zu nutzen. So hat es trotzdem einen Ausgleich und man hat als Eltern dann auch ab und zu eine Minute für sich alleine.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich denke dass man sich als Elternteil mit Hausarrest nur selber bestraft. Zu meiner Zeit war es so dass die Wohnungen sehr klein waren und die wenigsten über ein Kinderzimmer verfügten. Alles spielte sich in der Küche oder im Wohnzimmer ab. Jedes Ausbreiten von Spielsachen oder die Anwesenheit von ansonsten abwesenden Kindern wurde mit Sicherheit als störend empfunden.

Ich persönlich hatte relativ viel Hausarrest, zum größten Teil aber aus wirklich nichtigen Gründen wie einem Eintrag wegen Schwatzens im Unterricht oder schlechter Hefter Führung. Es hat mich schon gejuckt weil diese Strafe meistens auch mit Fernsehverbot kombiniert war. Ich spielte gerne draußen und mit meinen Freunden hatte ich immer etwas zu besprechen. Ich weiß noch dass ich dann am Fenster hing und meine Freunde draußen auf unserem Hof abhingen wo wir uns dann trotzdem austauschen konnten. Wenn das gerade nicht möglich war dann habe ich gelesen oder meine Indianer aufgebaut. Also so richtig schlimm war es bis auf das Fernsehverbot nicht, ich konnte mich schon beschäftigen.

Heute halte ich diese Strafe für dermaßen überholt und für völlig unsinnig. Jeder hat ein Smartphone, SMS sind oft per Flatrate unbegrenzt möglich und man kann sich leicht am Computer unterhalten, sogar mit Live-Bildern wenn man das möchte. Ein Fernsehverbot würde auch nichts bringen, aus denselben Gründen. Als echte Strafe würde ich eine Abschaltung der Internetverbindung und ein einziehen des Smartphone empfinden. Aber auch das würde ich mir als Elternteil schwer überlegen. In diesem Punkt hat sich zu früheren Zeiten nichts geändert, die meisten Kids wissen dann nichts mehr mit sich anzufangen und nerven nur noch.

Möglich dass in wenigen Fällen es auch noch als Strafe empfunden wird, nämlich wenn damit der Discobesuch oder der Besuch von Partys ausfallen muss. Aber auch darüber kommt man sicherlich hinweg.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es kommt darauf an, in welchem Bezug der Hausarrest zum Vergehen steht. Also bei mir ist es klar, dass wenn mein Kind etwas anstellt, wenn ich ihm diverse Freiheiten lasse, das bedeutet, wenn ich es auf den Spielplatz lasse, der bei uns gleich in der Nähe ist, und ich sehe oder erfahre, es kann sich nicht benehmen, dann bekommt es logischerweise Hausarrest. Das ist dann eine logische Konsequenz. Wer sich draußen oder auswärts nicht zu benehmen weiß, der muss zu Hause bleiben.

Sonst sehe ich aber keinen Sinn im Hausarrest. Also beispielsweise ein Kind mit Hausarrest zu bestrafen, weil es schlechte Noten mit nach Hause bringt oder so, das erachte ich als sinnlose Strafe und ist glaube ich auch nicht förderlich für das Kind. Denn trotz dem ganzen Lernstress oder gerade deshalb ist es für ein Kind wichtig, auch noch diverse Freizeitaktivitäten zu haben und auch draußen Freunde treffen zu dürfen. Ich finde, die Konsequenz muss immer logisch zum vergehen sein. Sonst können Kinder auch nicht daraus lernen.

Das ist wie beim Fernsehverbot. Lieber fixe Zeiten und kurze Zeiten für den Fernseher vereinbaren, als Fernsehverbot zu verhängen, wenn die Kinder so oder so den ganzen Tag Fernsehen. Alles was man damit erreicht ist dann, dass die Kinder meinen, wenn sie wieder Fernsehen dürfen, müssen sie den ganzen Fernsehbedarf nachholen, den sie verpasst haben. Der Schuss geht nach hinten los. So denke ich, ist es auch beim Hausarrest, wenn es keinen logischen Zusammenhang gibt.

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