Standen eure Eltern immer hinter euch?
Nicht jeder wird vermutlich eine glückliche und in jeder Hinsicht wunderbare Kindheit gehabt haben. Vor einiger Zeit habe ich über einen Freund von einem Fall gehört, in dem die Eltern wirklich überhaupt nicht hinter dem Kind standen und diesem sogar regelrecht in den Rücken gefallen sind. Das fand ich schon recht schlimm, weil ich eigentlich davon ausgehe, dass Eltern im Normalfall hinter ihren Kindern stehen. Ich kann verstehen, dass diese Form von Loyalität auch Grenzen hat. Wenn ein Kind gewalttätig und straffällig würde, hätte ich auch Probleme, hinter dieser Person zu stehen – auch wenn sich Eltern eines solchen Kindes auch an die eigene Nase fassen müssen. Es dürfte aber dennoch normal sein, dass Eltern ihren Kindern beistehen, auch wenn diese sich nicht immer ganz korrekt verhalten.
Hattet ihr als Kinder immer das Gefühl, dass eure Eltern hinter euch stehen? Gab es Situationen, in denen ihr euch von euren Eltern mehr Rückhalt gewünscht hättet, ihn aber nicht bekommen habt? Ich denke, dass so etwas sehr schlimm ist, denn als Kind und sicher auch noch als Jugendlicher hat man doch eine gewisse Erwartungshaltung. Wie habt ihr es empfunden, dass eure Eltern nicht hinter euch standen?
Meine Eltern standen nie hinter mir. Mein Vater schon irgendwie, aber meine Mutter und ihr neuer Partner nie. Ich war nie kriminell, absolut unauffällig, aber trotzdem wurde ich teilweise behandelt wie ein Stück Dreck. Egal was ich gemacht habe, es war einfach nur falsch. Auch habe ich mich falsch verhalten, was in der Jugend absolut vorkommt und man mit den Eltern aneinander gerät. Ich habe mittlerweile den Rückhalt meiner Familie, meines Partners und meiner Freunde, aber nicht von dem Teil mütterlicherseits. Am Anfang kam ich damit nicht klar und war enttäuscht von meiner Mutter. Aber mittlerweile komme ich damit klar und ich bin mittlerweile auch nicht mehr sauer, dass meine Mutter zu feige war, um mir den Rückhalt in allen Situationen zu geben. Ich lebe mein Leben.
Leider habe ich nie sonderlich Rückhalt von meinen Eltern bekommen. Stattdessen war es so, dass ich mir immer wieder von meinen Eltern anhören musste, wie toll andere Kinder doch seien. Andere Kinder wären liebevoller zu ihren Eltern, würden sich besser benehmen und wären auch anständiger als ich. Dabei war es so, dass ich nie etwas Schlimmes gemacht hatte. Ich habe immer gute Noten geschrieben, hatte relativ spät meinen ersten Freund, bin erst mit der Volljährigkeit auf Partys gegangen und habe mich auch sonst nie sonderlich für Alkohol oder Zigaretten interessiert.
Obwohl ich eigentlich nichts falsch gemacht habe, sahen das meine Eltern immer anders. Sie waren immer sehr wütend auf mich, wenn ich einmal eine schlechte Note nach Hause gebracht oder etwas angestellt habe. Dabei ist das wirklich alles andere als oft vorgekommen. Trotzdem stellten sie mich dann so hin, als wäre ich kriminell und ein Verbrecher.
Über Probleme, Wünsche und Ziele konnte ich mit meinen Eltern noch nie reden. Immerhin haben sie eine komplett andere Vorstellung vom Leben als ich, was heißt, dass sie meine Wünsche und Vorstellungen grundsätzlich schlecht finden. Solange ich nicht das tue, was sie von mir erwarten, werden sie gleich sauer und reagieren gereizt. Meine Meinung scheint ihnen wohl absolut nicht wichtig zu sein.
Ich finde es sehr schade, dass ich mit meinen Eltern noch nie über persönliche Probleme oder Wünsche sprechen konnte, da sie immer gleich wütend und gereizt reagierten. Aber es bleibt mir leider nichts anderes übrig, als das so zu akzeptieren und ihnen nicht viel von mir zu erzählen, damit sie nicht noch weitere Gründe haben, sich über mich aufzuregen.
Also meine Eltern stehen immer hinter mir, unterstützen mich und das finde ich auch super. Das geht immer nur so lange, bis ich sage, dass ich keine Hilfe mehr haben will und das alleine "regeln" möchte.
Das einzige Szenario, wo ich etwas weniger Verständnis von meinen Eltern erhalten hatte, war in Auseinandersetzungen/Streitigkeiten mit Personen wo nicht klar war, wer die größere Schuld hatte. Aber im Endeffekt gaben sie mir Recht, weil ich einfach ihr Sohn war und bin und ich ihnen wichtiger bin als irgendeine andere (fremde) Person.
Und bis zum heutigen Tag ist es immer noch so, dass mir meine Eltern zu jeder Zeit den Rückhalt geben würden, den ich nötig habe. "Quid pro quo" mag hier nicht ganz passen, aber dennoch, und genau weil sie mir diesen Rückhalt gaben, werde ich ihnen später, wenn sie alt sind und meine Hilfe brauchen den Rückhalt geben, den sie mir mein ganzes Leben gegeben haben-
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