Katze wird nach Kastration zur Fressmaschine

vom 17.03.2013, 20:31 Uhr

Meine Katze wird dieses Jahr 10 Jahre alt. Als ich sie vor 3 Monaten zu mir nahm, waren sowohl das Tierheim als auch ich davon ausgegangen, dass sie kastriert wäre. Im Nachhinein stellte sich dann heraus, dass sie nicht kastriert war, sondern nur Zysten auf den Eileitern hatte sowie eine Gebärmutterentzündung, weshalb sie wohl nicht rollig geworden ist. Entsprechend habe ich sie kastrieren, ihr also Gebärmutter sowie Eierstöcke herausnehmen lassen.

Vor der Kastration hat sie morgens ihre 100g Nassfutter bekommen, hat etwa die halbe Schale gefressen und mittags dann den Rest. Dann bekam sie abends noch einmal 100g, die sie sich ebenfalls aufteilte. Trockenfutter hat sie nie angerührt, obwohl es immer vorhanden war, weil ich mir nicht sicher war, ob 200g Nassfutter nicht zu wenig wären. Seit der Kastration wird ihr Nassfutter sofort innerhalb von etwa 5 Minuten verspeist, mit der Folge, dass sie etwa drei Stunden später dann jammernd vor ihrem leeren Napf sitzt. Wenn sie dann nichts bekommt, leert sie ihren gesamten Trockenfuttervorrat und jammert weiter.

Ich habe dann versucht, ihr statt 200g Nassfutter plus Trockenfutter über den Tag verteilt 300g Nassfutter zu geben. Auch das änderte nichts daran, dass sie sich benahm, als hätte sie seit Wochen nichts zu fressen bekommen und ständig jammernd vor ihrem Napf saß. Dann habe ich versucht, ihr statt Nassfutter mittags Frischfleisch zu geben, in der Hoffnung, dass das mehr stopft. Auch das hat nichts gebracht. Gerade sitzt sie wieder motzend vor ihrem leeren Napf, obwohl es erst vor einer Stunde ihre 100g Nassfutter gab.

Ist es normal, dass eine Katze nach einer Kastration zur reinsten Fressmaschine wird? Wie kann ich gegen dieses Gejammer angehen? Sollte ich vielleicht noch mehr Nassfutter geben? Sie ist relativ klein, wiegt 3,5 Kilo und ist eine Wohnungskatze, verbrennt also nicht endlos viele Kalorien, entsprechend halte ich 300g Nassfutter schon für auf Dauer zu viel. Ich möchte ihr auch ungern mehr Trockenfutter geben, weil sie von Natur aus nicht viel trinkt und ich mir Sorgen um ihre Werte mache. Ich habe zeitlich aber auch nicht die Möglichkeit, ihr über den Tag verteilt ihre 200 oder 300g Nassfutter auf mehrere Portionen verteilt zu geben.

Waren eure Katzen ähnlich nach der Kastration? Diese ist jetzt knapp 4 Wochen her, kann es sein, dass einfach die Hormone noch durcheinander sind und sich diese Fresslust irgendwann wieder legt? Meint ihr, ich sollte das Futter noch einmal umstellen um ihren unbändigen Hunger irgendwie zu stillen? Haltet ihr 300g Nassfutter auch für zu viel bei ihrem Gewicht oder meint ihr, das ist sogar noch zu wenig für sie? Welche Fütterung würdet ihr mir raten? Oder ist das gar schon wieder ein Fall für den Tierarzt?

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich denke, dass 200gr Nassfutter sehr wenig sind, auch bei einer Katze, die nur mäßig aktiv ist. Je nach Qualität des Nassfutters können es durchaus 400gr am Tag sein. Bei hochwertigen Marken mit viel Fleisch, wenig bis gar keinem Getreide und ohne unnütze Nebenprodukte ist es dann weniger. Trotzdem werden es wohl auch da an die 300gr sein, je nach Hunger der Katze.

Trockenfutter als Hauptmahlzeit zu füttern halte ich für nicht gut. Meine bekommen es allerhöchstens einmal pro Woche als Leckerchen. Trockenfutter macht aufgrund der Zusammensetzung schnell dick und kann unter Umständen auf lange Sicht die Gesundheit der Katze gefährden (Stichwort: Blasen- oder Nierenerkrankungen und Zahnprobleme).

Dass die Katze nun, wo sie nicht mehr dem Hormonstress ausgesetzt ist, mehr futtert, ist durchaus normal. So eine Rolligkeit geht mit immensem Stress für die Katze einher und viele Katzen haben dann nur wenig Appetit. Jetzt, wo sie das hinter sich hat, kann sie sozusagen "aufholen" und das tut deine wohl gerade ;)

Ich würde dir empfehlen, ihr mehr und höherwertigeres Nassfutter zu füttern. Hochwertiges Nassfutter hat den Vorteil, dass es eben mehr und länger sättigt als die weniger guten Sorten. Wenn du darauf achtest, dass deine Katze sich entsprechend bewegt und beschäftigt ist, muss du auch keine Angst haben, dass sie dick wird. Vielleicht kannst du zu Anfang versuchen, ihr soviel zu geben, dass sie immer ein wenig übrig lässt. Katzen, die in der Vergangenheit öfter mal "zu kurz" kamen oder zu viel Trockenfutter bekommen haben, können mit der Zeit ihr Sättigungsgefühl verlieren. Das gilt übrigens auch bei Katzen, die den ganzen Tag über Futter zur freien Verfügung und keine festen Futterzeiten kennen.

Sobald sie sieht, dass sie immer genug bekommt und nicht hungrig sein muss, sollte sich ihr Fressverhalten auf Normalmaß regulieren. Im Grunde reichen 3 Mahlzeiten pro Tag, beispielsweise Eine morgens nach dem Aufstehen, Eine Abends nach dem Heimkehren und Eine, bevor du zu-Bett-gehst. Das Gewicht einer Katze kann man nicht nach Zahlen beurteilen, besser ist es, ihre Statur zu beurteilen, denn je nach Rasse, Größe und Alter schwankt es ja erheblich von Katze zu Katze. Bei der einen sind 4 Kilo zu viel, bei großen Rassen wäre es zu wenig.

Ich denke, dass deine Katze gerade jetzt nach der Kastration erstmal in einer Umbruchphase ist und sich dieses Fressverhalten von allein legt. Trotzdem solltest du ihre täglichen Rationen erhöhen, denn 200gr sind -je nach Marke- wirklich zu wenig.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich glaube, dass es normal ist, dass kastrierte Tiere mehr essen und auch etwas zunehmen. Das ist nichts Besonderes. Versuche doch mal, ihr eben so viel zu geben, wie sie möchte und wenn die dennoch nicht großartig zunimmt, dann ist das doch ok. Es gibt schließlich auch Menschen, die viel futtern und dennoch schlank bleiben.

Ansonsten gibt es doch auch Light-Futter, was weniger Kalorien enthält. Denn entscheidend ist ja nicht, wie viele Gramm sie isst, sondern wie viele Kalorien sie dadurch zu sich nimmt und ob sie dadurch über ein akzeptables Maß hinaus schwerer wird. Ich würde das nicht unbedingt an der Menge des Futter festmachen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Besten Dank für eure Antworten. Ich habe auch schonmal gehört, dass kastrierte Tiere gerne mal fett werden, weil sie mehr fressen, aber einen niedrigeren Stoffwechsel haben sollen. Als ich sie damals aus dem Tierheim holte, wurde mir gesagt, dass sie beim Vorbesitzer hauptsächlich Trockenfutter bekommen habe und eine Umstellung auf Nassfutter noch nicht geklappt habe. Entsprechend habe ich das dann selbst in Angriff genommen, weil ich kein Trockenfutter füttern wollte. Das hatte ich nur, damit sie noch etwas hat, wenn sie Hunger hat und ich nicht Zuhause bin. Bis zur Kastration hat sie es ja nie angerührt, so dass ich immer davon ausgegangen war, dass 200g ausreichen würden.

Tatsächlich bekommt sie kein besonders hochwertiges Futter - ich versuche, dies durch rohes Fleisch hochwertiger und sättigender zu machen. Ist es dann sinniger, wenn ich beispielsweise in der Woche 300g hochwertigeres Futter (welches würde man da empfehlen? Von Animonda bekam sie Durchfall und Macs hat sie verschmäht) gebe und am Wochenende dann Rohfleisch? Laut Rechnungen bekäme sie an Rohfleisch pro Tag nur knapp 100 Gramm. Vielleicht kommen mir deshalb diese 300g Nassfutter so viel vor.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Du hast recht: die Portionen Nassfutter sind immer "gewichtiger" als die Mahlzeiten bei der Rohfütterung. Bei Rohfütterung geht man von einer Portion a 30gr pro Kilogramm Körpergewicht der Katze aus. Das ist natürlich in keiner Relation zum Industriefutter.

Wenn du (vorerst) keine Supplemente einmischen, aber dennoch Rohfleisch geben möchtest, solltest du nicht mehr als etwa 20% der Futtermenge durch Rohfleisch ersetzen. Ob das dann genau mit dem Wochenende hinkommt, musst du schauen. Ich denke, dass dein Weg, werktags 300gr Nassfutter und am Wochenende Rohfleisch zu geben, wirklich gut ist. So bekommt deine Katze gesunde Nahrung und vor allem hat sie Beschäftigung und Zahnreinigung in Einem, wenn sie Rohfleisch kaut.

Dass Animonda oder auch Bozita öfter mal Durchfall verursachen ist leider so. Als hochwertige Marken werden beispielsweise auch Grau, Catz Finefood, Granatapet oder Ropocat angesehen. Es kommt halt auch immer drauf an, welche Vorlieben, Unverträglichkeit die Katzen haben und welchen finanziellen Spielraum die eigene Geldbörse lässt. Da wir hier auf unseren Geldbeutel achten müssen gibt es Animonda Carny, Macs, Lux, Schmusy und Bozita.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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