Gibt es eine Stadt, die ihr nicht ausstehen könnt?
Manche Leute haben ja eine Lieblingsstadt. Bei mir ist das Berlin. Ich finde Berlin einfach wunderbar und möchte dort auch nach dem Studium leben. Neben dieser Lieblingsstadt kenne ich natürlich auch noch eine Reihe von Städten, die mir überhaupt nicht zusagen. Ich bin eher ein Großstadt-Fan, wobei ich mit Großstadt auch wirklich große Städte meine. Daher gefallen mir kleine „Großstädte“ und ganz kleine Orte meistens nicht gefallen. Allerdings gibt es keine Stadt, von der ich sagen würde, dass ich sie hassen würde, auch wenn mir einige Städte wirklich überhaupt nicht gefallen.
Gibt es eine Stadt, die ihr persönlich so schrecklich findet, dass ihr sie schon fast hasst? Woran liegt das? Mögt ihr die Stadt nicht, weil ihr sie einfach nicht schön findet, oder habt ihr vielleicht keine besonders schöne Zeit dort verlebt, so dass diese Stadt automatisch mit den negativen Erfahrungen dort verknüpft ist?
Ich mag San Francisco überhaupt nicht. Was viele an dieser Stadt finden, weiß ich nicht. Man bekommt nirgends etwas günstiges zu essen und beim McDonalds ist es so voll, dass die Leute am Bürgersteig essen. Die Stadt ist meist im Nebel und es ist saukalt. Ein schönes Flanieren ist auch nur bedingt möglich, weil die Steigungen sind nicht ohne und ohne eine enthusiastischer Bergsteiger zu sein, schafft man das auch nicht lange. Die Cable Car wurde schon auf zehn Dollar pro Fahrt erhöht und ist immer rammelvoll. Das einzige, was mir dort gefallen hat, war Alcatraz. Die Stadt ist an vielen Stellen schmuddelig und auch nicht ungefährlich.
Ich finde Mannheim absolut ätzend und unschön. Ich musste einmal aufgrund eines Einstellungstestes dorthin und ich hatte danach noch etwas Zeit und konnte mir in aller Ruhe die Stadt noch etwas anschauen. Ich habe noch nie eine dermaßen hässliche Stadt gesehen. Ich weiß nicht, ob ich es als Hass bezeichnen würde, aber ich fahre nur ungern freiwillig wieder dorthin. Die Stadt war mir absolut unsympatisch und sie kam mir teilweise auch echt schmuddelig vor, ohne jetzt die Mannheimer hier beleidigen zu wollen.
Ich bin an sich ohne Vorurteile dorthin gefahren und habe mich sogar auf den Trip nach Mannheim irgendwie gefreut, trotz Schreiben des Testes. Aber nach dem Ankommen war die Freude weggeblasen. Die Stadt hat mich beinahe erdrückt und kam mir wie ein riesiger grauer Kasten vor. Sie hat mir gar nicht gefallen. Da kenne ich echt tollere Städte. Aber Mannheim war bisher die hässlichste und unsympatischste Stadt. Aber mein Leben dauert ja noch etwas, vielleicht erlebe ich ja noch eine Schlimmere.
Kaiserslautern finde ich ganz grausam. Da möchte ich nicht einmal begraben sein. Als ich meinen Job dort antrat, hatte ich eigentlich vor, dorthin zu ziehen. Und als ich am Bahnhof aus dem Zug stieg und mich umschaute, fand ich das alles auch ganz prima. Zumindest, bis der erste Militärflieger nur einige Meter darüber her flog. Das fand ich schon unheimlich, dachte mir dabei aber nicht viel und konnte mir immer noch vorstellen, umzuziehen.
Naja, und dann habe ich mal eine Rundfahrt gemacht. Hochhäuser, gammelig, alles amerikanisiert, überall irgendwelche Geschäfte von der US Army, dichte Bebauung und Krach von den Militärfliegern. So etwas hässliches und unangenehmes habe ich selten erlebt. Da pendel ich lieber die 2-3 Stunden zur Arbeit als dort leben zu müssen. Das geht gar nicht.
Dass ich eine Stadt wirklich hasse, kann ich nicht sagen, aber es gibt eben Städte, die ich nicht mag. Dazu gehört auf jeden Fall Osnabrück, wenn man diesen Ort denn als Stadt bezeichnen will. Es gab dort keine vernünftige Kneipe, die man aufsuchen konnte. Außerdem sah die ganze Stadt überall gleich aus. Man konnte sich an fast nichts orientieren, außer vielleicht an der Altstadt, die aber wirklich sehr klein ist.
An fast jeder Ampel war eine Überwachungskamera angebracht und die Anzahl der Blitzkästen zur Geschwindigkeitsüberwachung war auch nicht viel geringer. Ich kam mir schon fast wie in "1984" von Orwell vor. Möglicherweise irre ich mich auch in meiner Ansicht, sodass auch Osnabrück bei mir eine zweite Chance verdient hätte, wenn es mich noch mal dorthin verschlagen würde.
Wie ich mir jetzt die Bilder vom Amazonasurlaub angesehen habe, ist mir wieder Belem in Brasilien eingefallen. So etwas von versifft und schmutzig findet man selten. Damit wir nicht überfallen werden, postierte man überall Militärpolizei mit Maschinengewehren. Der Hafen war unaussprechlich dreckig. Was dort alles im Wasser schwamm, kann man nicht beschreiben. Kein Wunder, dass dort die Geier sich an Aas vergriffen und diese Vögel überall herumliefen. Auch Müllhalden auf der Straße waren keine Seltenheit. Überfallen wurden wird auch, unter einem Vordach, wo wir vom sintflutartigen Regen Schutz suchten. Ein Griff an den Hals und ein Kratzer und die Goldkette war weg. In diese Stadt möchte ich nicht mehr zurück.
Ich muss sagen, dass mir mein Heimatort überhaupt nicht gefällt. Seit ich denken kann, finde ich diese Stadt richtig hässlich. Von daher bin ich wirklich sehr froh, wenn ich endlich endgültig von hier wegziehen kann, auch wenn ich wohl oder übel immer wieder dahin zurückkehren werde, um meine Eltern zu besuchen.
Ich finde meinen Heimatort wirklich alles andere als schön. Stattdessen kann ich ihm nichts Positives abgewinnen. Die Stadt ist so klein, dass sie nichts zu bieten hat. Zudem ist es auch noch so, dass hauptsächlich Rentner hier wohnen. Passiert irgendetwas, verbreitet sich das natürlich auch noch wie ein Lauffeuer in der Nachbarschaft.
Mir gefällt der Ort allgemein gar nicht. Zudem nervt es mich auch sehr, dass man eben nur Rentner und kaum junge Leute trifft. Zudem fällt man auch immer gleich sofort auf, wenn man sich ein bisschen aus der Masse heraushebt. Von daher kann ich wirklich sagen, dass ich diese Stadt hasse.
So eine Stadt gibt beziehungsweise gab es wirklich, und zwar handelt es sich um Halle und mit etwas Abstrichen auch um Berlin.
Mit Halle verbinden sich bei mir nur unangenehme Erinnerungen. Früher musste ich während meiner Ausbildung sehr oft in die ehemalige Bezirksstadt fahren, das war immer ein elendig langer Tag. Schon die Anreise dauerte Stunden, verbunden mit einem mehrmaligen Umsteigen und Wartezeiten auf dreckigen Bahnhöfen. Die Rückfahrt war noch schlimmer weil der Bus ständig überfüllt war. Ich bekam nie einen Sitzplatz und musste ganz dicht eingequetscht bis zu meinem Ort stehend verbringen. Die Stadt selber habe ich nur als asozial und dreckig in Erinnerung. Alles stank nach der chemischen Industrie und nach den Kohleöfen in den Häusern. Außerdem hasste ich den halleschen Fußballklub und seine Anhänger mit denen ich ständig Ärger hatte. Dazu kam dann auch noch der berühmte hallesche Dialekt der es auch nicht besser machte.
Gegen Berlin und seine Bewohner hatte wohl jeder ehemaliger DDR-Bürger etwas solange er nicht gerade selber aus der Hauptstadt kam. Angefangen vom Fußballclub der ständig ungerechtfertigt Meister wurde bis zu der bevorzugten Belieferung von Waren aller Art. Die großkotzige Berliner Schnauze mit ihrem unnachahmlichen Dialekt ließ bei mir ständig alle Nackenhaare aufrecht stehen. Ich hatte selbst einmal erlebt wie ein Berliner moserte dass er die ständigen Paprikas in seiner Gemüsehalle nicht mehr sehen konnte. Bis zu uns in die Provinz verirrte sich niemals so etwas.
Die heutigen Feindbilder haben sich inzwischen etwas relativiert. Halle mag ich immer noch nicht weil das immer noch eine Verbrecherstadt ist, aber Berlin hat sich gut gemacht. Meine ablehnenden Gründe dafür sind ja auch heute nicht mehr relevant.
Ein Ort oder eine Stadt per se kann in meinen Augen gar nicht schlecht sein. Meiner Ansicht nach kommt es auch sehr stark darauf an, was für Menschen dort leben, da die dort ansässigen Menschen eine Stadt ja maßgeblich prägen. So kann ich zum Beispiel die so genannte Dorfmentalität nicht leiden. Also der soziale Druck, das Geläster und wenn im Prinzip jeder jeden kennt. Ich bin mit so etwas aufgewachsen und habe das immer als abschreckend empfunden.
Mir ist tatsächlich bisher eine einzige kleinere Großstadt begegnet, wo es auch noch diese Dorfmentalität gegeben hat und wo man sehr stark was gegen "Außenseiter" hatte, also die nicht dort aufgewachsen sind. Man hat die eigenen Leute immer bevorzugt und der Rest wurde diskriminiert. Gelästert wurde auch fleißig und die soziale Kontrolle war enorm. Bis ich diese Stadt kennengelernt habe, hatte ich auch angenommen, dass alle Großstädte da eher moderner, toleranter und fortschrittlicher sind und dass diese Dorfmentalität eben nur auf dem Land vertreten ist. Ich wurde eines besseren belehrt.
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