Arbeitsstelle aufgrund fehlender Parkmöglichkeiten absagen?
Ich war letztes Wochendene mit zum Kindergeburtstag einer Freundin meines Sohnes eingeladen. Ich hatte dann auch genügend Gelegenheit, mich einmal wieder ausgeblich mit der Mutter des Mädchens zu unterhalten. Diese bewirbt sich gerade auf verschiedene Arbeitsstellen, da ihr befristeter Job demnächst ausläuft und sie jetzt schon weiß, dass sie nicht weiter übernommen wird.
Bei einer dieser Bewerbungen hätte sie auch eine Zusage, aber sie hat sich die Umgebung dort näher angeschaut und mitbekommen, dass sie um die Zeit, zu der sie arbeiten muss, keine Parkmöglichkeit findet außer im nahe gelegenen Parkhaus, wo sie sich einen Stellplatz mieten müsste, der nicht sehr preiswert ist. Das möchte sie eigentlich nicht und war auf der Suche nach anderen Parkmöglichkeiten. Diese gibt es in der Gegend aber nicht, so dass sie entweder in den sauren Apfel beißen muss und einen der Tiefgaragenstellplätze mieten muss oder dass sie bereits eine Stunde vor Arbeitsbeginn vor Ort ist, denn da gibt es noch freie Parkplätze in der Nähe.
Jetzt möchte sie sich weiter bewerben und schauen, ob sie noch eine andere Zusage irgendwo bekommt. Sie möchte aber jetzt schon die zugesagte Arbeitsstelle absagen aufgrund der mangelnden Parkplätze dort vor Ort, weil sie der Meinung ist, dass sie nicht fürs Parken arbeitet. Ich habe ihr geraten, wenigstens zu warten, ob sie denn überhaupt noch eine andere Stelle bekommt bevor ihr befristetes Arbeitsverhältnis ausläuft. Denn mit Sicherheit kann man das nicht sagen und bevor sie dann auf der Straße sitzt und gar keinen Job hat, ist es sicherlich besser etwas für das Parken zu bezahlen als gar keinen Job zu haben und kein Geld damit zu verdienen.
Würdet ihr auch sagen, dass sie vorschnell handelt und lieber abwarten sollte mit ihrer Absage bis sie eine neue Zusage irgendwo anders bekommt oder würdet ihr es genauso machen wie meine Bekannte und gleich die Stelle absagen, nur weil die Parkplatzsituation sich nicht so darstellt, wie sie es gerne hätte? Sie möchte dort nämlich auf keinen Fall arbeiten, wenn sie für das Parken auch noch zahlen muss.
Ich kenne mich jetzt natürlich nicht in der Gegend aus, wo sich die Arbeitsstelle befunden hätte. Aber man findet doch immer eine Parkmöglichkeit, und wenn es in einer Seitenstraße ist, die dann zwar etwas weiter entfernt ist, aber es ist doch besser, als gar keine Parkmöglichkeit zu haben. Natürlich ist der restliche Weg zur Arbeit dann auch noch ein bisschen weiter, als, wenn man direkt vor der Haustür parken könnte, aber ich denke, dass man da denn durch muss.
Ich persönlich würde keine Arbeitsstelle absagen, nur weil sich direkt vor Ort kein Parkplatz befindet. Ich würde natürlich jetzt auch keinen Parkplatz mieten, damit ich immer schön zur Arbeit komme, ohne mich auf die große Suche begeben zu müssen, da die Preise anscheinend sehr hoch sind. Aber, wie gesagt, man findet doch sicherlich in einer Nebenstraße eine andere Parkmöglichkeit, wobei man dann nur etwas Fußweg in Kauf nehmen muss. Es ist aber sicherlich besser, solch eine Möglichkeit in Betracht zu ziehen, anstatt am Ende ohne Arbeit dazustehen,
Ich würde ihr Raten sich noch einmal zu erkundigen, ob man da doch nicht irgendwo Parkmöglichkeiten findet und erst einmal warten, bis sie die Arbeitsstelle absagt.
Ich finde es auch etwas voreilig, wenn sie die Stelle schon absagt, ohne dass sie weiß, ob sie noch bei einer anderen Stelle eine Zusage bekommt. Mir wäre es dann lieber, für den Parkplatz etwas zu bezahlen, als gar keine Stelle zu bekommen. Hat sie sich denn mal bei dem potentiellen Arbeitgeber erkundigt, ob dieses Parkhaus wirklich die einzige Möglichkeit ist? Vielleicht gibt es ja noch eine Möglichkeit oder der Arbeitgeber wäre vielleicht bereit, einen Teil der Kosten für den Parkplatz zu übernehmen, wenn sie dort anfängt. Das alles würde ich vor einer Absage auf jeden Fall erst mal abklären.
Bloß wegen einer fehlenden Parkmöglichkeit würde ich sicherlich kein Jobangebot ablehnen, insbesondere wenn es die bisher einzige Möglichkeit ist und man anderweitig noch keine Zusage bekommen hat. So teuer ist ein Stellplatz in einer Tiefgarage normalerweise auch nicht, bei uns in der Stadt sind es normalerweise 25-40 Euro pro Monat. Die würde ich investieren, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit gibt. Ansonsten findet man aber eigentlich immer etwas in der Nähe, dann muss man halt mal 500 Meter laufen, auch das wäre für mich kein Problem. Oder man muss eben mit den öffentlichen Verkehrmitteln fahren, so hat man dieses Parkplatzproblem ja nicht. Absagen aus diesem Grund würde ich höchstens dann, wenn ich noch eine andere Zusagen bekommen hätte.
Wenn jeder so denken würde, dann würden in manchen Orten keine Menschen arbeiten. In vielen Innenstädten ist es so, dass es kaum Parkplätze gibt. Und längst nicht jeder Arbeitgeber bietet die Möglichkeit eines kostengünstigen Stellplatzes. Deshalb bleibt so manchen Leuten nur die Möglichkeit zumindest eine Teilstrecke mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurückzulegen. Nicht zuletzt dafür werden doch immer mehr Park&Ride-Parkplätze geschaffen. Auch bieten sich doch Fahrgemeinschaften an.
Aber ich kenne durchaus Leute, die in der Nähe von Hauptbahnhöfen arbeiten und dort keinerlei kostenlose Parkmöglichkeit haben. Auch nicht wenn sie früher zur Arbeit kämen oder Fußwege in Kauf nehmen würden. Da bleibt es dann nur ÖPNV anzureisen, wobei bei einigen die Anbindung an das eigene Zuhause schwierig ist, so dass sie Park&Ride nutzen. Und wenn die Arbeitszeiten mal sehr ungünstig sind, zum Beispiel am Wochenende, geht es dann auch schonmal auf einen kostenpflichtigen Parkplatz, der zudem einen längeren Fußweg bedeutet. Aber deshalb eine Stelle abzusagen? Das käme wohl für kaum jemanden in Frage.
Wenn ich verschiedene Angebote von Arbeitsplätzen hätte, wäre es für mich sicherlich auch ein Punkt, der in die Entscheidung mit einfließt. Da wäre mir eine Stelle, wo ich gut und günstig parken oder überhaupt mit dem Auto statt mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinfahren könnte, sicherlich lieber als eine in der Innenstadt. Aber stattdessen auf der Straßen zu stehen, hätte ich auch keine Lust. Möglicherweise kann man sich ja umgucken ob man ein Stück weiter in der Nähe einer Bushaltestelle parken kann und man fährt dann eine Haltestelle mit dem Bus. Oder vielleicht lernt man einen Kollegen kennen mit dem man sich irgendwo trifft. Dann lässt man ein Auto stehen, fährt gemeinsam und teilt sich die Kosten für den Parkplatz.
Was jetzt gar nicht erwähnt wurde, war die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Es ist ja nicht ausgeschlossen (und so hört sich das Ganze an), dass es deshalb kaum Parkmöglichkeiten gibt und das Parkhaus eher teuer ist, weil der Arbeitgeber sich irgendwo im Stadtzentrum befindet. Hier sollte es dann aber möglich sein, mit Bussen oder auch der U-Bahn oder S-Bahn anzureisen. Dann könnte die Frau mit ihrem Wagen möglichst zu einer nahen Haltestelle fahren und von da den Rest der Strecke eben mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Natürlich entstehen da auch Kosten. Aber die hat sie ja in jedem Fall (Bezinkosten sowie mindestens die Parkkosten).
Die Verkehrsanbindung kann durchaus ein Kriterium sein, nach welchem ein Job ausgeschlagen wird. Aber jetzt wirklich nur auf Grund der (unterstellten) Parkplatznot die Stelle nicht in Betracht zu ziehen, ist definitiv übertrieben. Es wird dann ja noch nicht mal abgewogen, ob die Stelle nicht doch so ein Opfer Wert ist. Schließlich geht es ja primär um einen Job - nicht um die Nebenbedingungen dazu (wie eben "Parkplätze").
Man kann doch auch mit einem Bus oder auch mit einem Fahrrad zur Arbeit kommen. Eine Arbeit wegen so etwas abzulehnen ist eigentlich ein Luxus, den man in unserer heutigen Zeit nicht mehr haben kann. Man ist doch darauf angewiesen zu arbeiten und da wäre mir die Miete eines Parkplatzes wirklich sehr egal. Immerhin hat man Arbeit und verdient selber Geld. Man kann sich ja dann auch nach Alternativen umsehen und es ist ja auch nicht garantiert, dass man irgendwann vielleicht nicht mal mehr Geld dort bekommt. Ich denke, dass man eine Arbeit wegen so einem Grund nicht ablehnen sollte.
Zumal man sich über solche Gegebenheiten ja auch vorher informieren kann. Man weiß doch eigentlich, wo man sich bewirbt, und kennt dann die Gegebenheiten vor Ort. Außerdem kann man sich ja auch Alternativen suchen. Man kann andere Verkehrsmittel nutzen oder eben auch den Preis hinnehmen. So teuer kann so ein Stellplatz ja gar nicht sein. Bist du dir sicher, dass sie wirklich arbeiten will? Ich denke, wenn man wirklich arbeiten möchte, dann wird man so eine Stelle auch annehmen.
Ich würde auf keinen Fall einen Arbeitsplatz ablehnen nur, weil ich mit der Parkplatzsituation nicht klarkomme und Geld sparen möchte. Dann fahre ich eben mit dem Fahrrad. Das spart auch noch das Benzingeld. Meiner Meinung nach muss man heutzutage über jede Arbeitsstelle froh sein, denn so leicht ist es ja auch nicht eine zu bekommen.
Ich finde, dass man das von den Umständen abhängig machen sollte. An meinem Arbeitsplatz ist die Parkplatzsituation auch eher schwierig und schlecht. Aber da der Arbeitgeber fleißig mit Jobtickets um sich wirft und der Nahverkehr gut ausgebaut ist, sehe ich da nicht wirklich ein Problem.
Bei meinem Partner würde das jedoch anders aussehen. Er muss mit dem Auto zur Arbeit fahren, da der Nahverkehr in den anderen Stadtteil, wo der Arbeitgeber ist, nur sehr schlecht ausgebaut ist. Wenn es da also keine vernünftige Parkplatzsituation geben würde, würde er den Job vermutlich nicht machen wollen und sich eher etwas anderes suchen. Ein Jobticket bietet der Arbeitgeber auch nicht an.
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