Auf den letzten Drücker lernen

vom 15.03.2013, 17:04 Uhr

Ich bin der Typ Mensch, der Druck braucht um zu lernen. Auch mein Klassenlehrer meinte oft, dass dieser Termindruck braucht um etwas zu machen und das, dies viele Menschen so handhaben. Nun hat das in den letzten Wochen aber extreme Ausmaße angenommen. Ich habe so lange gewartet, bis nur noch 1 Tag übrig war. Das ist vor einer Langzeitklausur, definitiv wenig Zeit.

Jedoch muss ich erschreckend feststellen, dass es klappt. Ich bekomme meine Klausuren langsam zurück und muss feststellen, dass dies meine Form ist zu lernen. Meine Erwartungen wurden bisher immer erreicht. Ich hab die gleichen guten Noten bekommen, wie vorher. Nur bei der letzten Klausur ging das glaube ich schief, denn da war es wirklich immens viel Lernstoff. Der war gar nicht zu bewältigen innerhalb einer Nacht.

Ich fing um 22 Uhr an zu lernen und hörte um 5 Uhr Morgens auf. Ich habe konsequent die ganze Zeit gelernt. Um 5 Uhr Morgens merkte ich dann, dass ich das gar nicht schaffen kann. Dann schlief ich eine Stunde und ging zur Klausur. Zwar konnte ich die Klausur bearbeiten, aber ob das richtig war ist was anderes.

Findet ihr das auch schon extrem, oder habt ihr ein ähnliches Lernverhalten?

» OmFg! » Beiträge: 607 » Talkpoints: 1,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nein, solch ein Lernverhalten hätte mich wahnsinnig gemacht. Ich habe zwar auch nicht wochenlang gelernt, bin aber doch so früh angefangen, dass ich genügend Zeit hatte. Was du auf den letzten Drücker versucht hast, kann nicht gutgehen und macht dich kaputt. Etwas früher solltest du schon anfangen zu lernen, wenn eine umfangreiche Klausur anfällt. Wenn du müde da sitzt und versuchst, alles aufzunehmen, bleibt nur die Hälfte hängen und bringt dir wenig.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Also ein ganz so extremes Lernverhalten wie du es an den Tag legst habe ich nicht. Ich bin zwar auch eher der Typ Mensch, der auf den letzten Drücker seine Sachen zusammensortiert und anfängt zu lernen, aber so spät wie bei dir, wird es bei mir nie!

Eventuell solltest du versuchen gerade bei größeren Klausuren schon vorher anfangen zu lernen. Nimm dir einfach fest vor das du es machst! Auf kurz oder lang wirst du darum nicht herumkommen. Gerade wenn Klausuren etwas anspruchsvoller werden, klappt dieses Vorgehen nicht mehr. Ich spreche da aus Erfahrung, weil es bei mir früher genauso war! Also setze dir selbst einen Ruck und fange vorher an. Einfach alles Klausurrelevante zusammenfassen und einen groben Überblick machen. Dann kann man sich die Zeit am besten einteilen. Auch wenn Lernen nervig ist und man oftmals keine Lust drauf hat. Teil dir das Lernmaterial einfach über ein paar Tage vorher auf, dann geht es so von der Hand.

» Farek91 » Beiträge: 66 » Talkpoints: 0,88 »



Als ich noch zur Schule gegangen bin, habe ich auch immer auf den letzten Drücker gelernt. Ich habe es halt so lange aufgeschoben, bis es nicht mehr weiter aufzuschieben ging und ich zwangsweise lernen musste. Die halbe Nacht habe ich jedoch nie gelernt, je nach Fach und Stoff habe ich zwei bis drei Tage vor der Klausur angefangen zu lernen. Das hat auch soweit ganz gut funktioniert, kurz nach der Klausur hab ich das meiste jedoch wieder vergessen. Um etwas dauerhaft zu behalten, ist vielleicht ein anderes Lernverhalten angebrachter.

Im Studium habe ich dann auch anders gelernt zumindest für die Abschlussprüfungen. Ich habe rechtzeitig angefangen zu lernen, eigentlich schon Wochen vorher, musste dafür aber immer nur sehr wenig machen und hatte so noch genug Zeit für andere Dinge. Es kam also nie vor, dass ich den ganzen Tag nichts anderes gemacht habe als zu lernen. Den Stoff hatte ich dann auch schon lange vor den Prüfungen im Kopf und habe immer nur noch wiederholt. Dafür kann ich mich auch heute noch an vieles erinnern.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Och, so krass finde ich dein Lernen nicht. Das einzige was ich übel finde, ist, dass du vor der Klausur nur eine Stunde geschlafen hast. Das wäre nichts für mich. Ich lerne lieber gar nicht, als Schlaf einzubüßen. Grundsätzlich bin ich eh der Meinung, dass diese Lernerei total überbewertet wird. Mal ehrlich, was zum Teufel lernt ihr denn alle immer? Ich habe für mein Abi damals überhaupt nicht gelernt und ich hätte auch nicht die geringste Idee gehabt, was ich hätte lernen sollen. Als ich dann mein Staatsexamen in Jura geschrieben habe, habe ich 6 fünfstündige Klausuren in zwei Wochen geschrieben. Für die erste Klausur habe ich knappe zwei Wochen gelernt und für die anderen jeweils einen halben Tag. Keine Ahnung, was andere da teilweise ein Jahr lang lernen.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich würde grundsätzlich nicht empfehlen wirklich einen Tag vorher zu lernen, auch wenn ich das selber Mal versucht habe, weil es keinen Sinn macht, da der Kopf das Gelernte gar nicht aufnehmen kann in so einem kurzen Zeitraum und überlastet wird. Außer du bist mit einem super Gedächtnis ausgerüstet, welches es ermöglicht so eine große Aufnahme in kurzer Zeit zu bewerkstelligen. Nimm dir am Besten einen Monat vorher Zeit, dann hast du auch eine effektive Chance den Stoff aufzunehmen damit er ins Langzeitgedächtnis gelangt und somit wieder abrufbar ist.

Natürlich kommt es auch immer auf das Lernpensum an, welches du zu bewältigen hast, je nachdem kannst du auch mit einer Vorlaufzeit von drei Tagen bis zu einer Woche arbeiten. Gewöhne dir das aber nicht an, weil egal wie hart es ist, fang lieber an jeden Tag dich langsam zu Steigern mit dem Lernen anstelle später da zu sitzen und zu verzweifeln. Zudem ist eine Schlafzeit von einer Stunde einfach zu gering, damit das Gehirn den Stoff aufnehmen kann, denn dafür brauchst du mindestens eine Schlafzeit von vier bis fünf Stunden.

Meiner Ansicht nach ist dieses Lernverhalten wirklich schon extrem, da du dir die ganze Nacht, um die Ohren schlägst und damit sogar deinen Körper schädigst. Ich habe das auch schon Mal für eine Uni Klausur gemacht und ich war am Nächsten so was von fertig, auch wenn ich mich gesund fühlte. Ich möchte das nie wieder erleben, weil das einfach zu krass ist und dafür sorgt, dass du dich danach einfach nur noch fertig machst, weil du versagt hast. Fang also früher mit dem Lernen an, wie ich es dir oben empfohlen habe.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Dein Lernverhalten finde ich schon ziemlich extrem. Ich kenne zwar viele Leute, die unter Zeitdruck definitiv besser lernen, als wenn sie noch wochenlang Zeit haben und diese Zeit auch nutzen, um zu lernen für irgendeine Schularbeit. Aber, dass dein Lernverhalten solche Ausmaße angenommen hat, finde ich schon erschreckend. Immer hin kannst du doch nicht erst um 22 Uhr anfangen zu lernen für eine Klausur und dann erst um fünf Uhr morgens aufhören zu lernen, wobei du noch bemerkst, dass es zu viel Stoff ist, den du dort lernen musstest. Immer hin hast du zwar noch eine Stunde Schlaf bekommen, aber du musstest doch an dem Tag die Klausur schreiben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so recht hingehauen hat.

Ich denke eher, dass du diese Klausur wohl verhauen hast. Immer hin hast du nicht den ganzen Stoff lernen können, der notwendig für diese Klausur war und zu dem hast du die ganze Nacht dir um die Ohren geschlagen und wenig Schlaf bekommen, was natürlich auch nicht förderlich für deine Konzentration gewesen sein muss.

Ich würde niemals so lernen, wenn ich vor ­eine wichtigen Arbeit oder Prüfung stehe. Ich bin zwar auch der Mensch, der unter Zeitdruck perfekt lernen kann, auch wenn ich mittlerweile nicht mehr zur Schule gehe und schon etwas länger aus der Schule bin, aber ich kann mich noch super daran erinnern, wie ich früher gelernt habe.

Ich habe immer einen Tag vorher angefangen zu lernen, und zwar am Nachmittag und nicht am Abend. Ich fand immer, dass ich genug Zeit hatte zum Lernen und ich konnte auch an meinen Noten sehen, dass das die richtige Lernmethode für mich ist. Deine Lernmethode ist mir definitiv zu extrem.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde dein Lernverhalten durchaus extrem, allerdings gebe ich dir damit Recht, dass es vielen Menschen auch so geht wie dir. Ich bin zum Beispiel auch so eine Kandidatin. Ich brauche den Druck um voran zu kommen und lerne viel zu oft auf den allerletzten Drücker. Meistens funktioniert das auch ganz gut. Was mich daran aber extrem stört ist, dass ich mich in der Zeit, in der ich meine Aufgaben aufschiebe, total unwohl fühle, da ich weiß, dass da die ganze Zeit noch eine unerledigte Aufgabe auf mich wartet die ich zu bewältigen habe. Denn ich bin ein Mensch, der solche Sachen eigentlich lieber gleich hinter sich haben möchte.

» Salina » Beiträge: 80 » Talkpoints: 44,02 »


Bei mir ist es auch so, dass ich unter Druck am besten lernen kann. Ohne Druck kann ich mich auch oftmals gar nicht aufraffen, für etwas zu lernen. Das ist besonders dann der Fall, wenn ich weiß, dass ich die Klausur gut schaffen kann. Wenn ich eben genau weiß, dass ich in einem Fach gut bin und keine Probleme mit dem Lernen haben werde, dann lasse ich mir auch gerne Zeit. Irgendwie bin ich dann davon überzeugt, ich bräuchte nicht so viel Zeit, weil es eben so einfach sei. Zudem habe ich davor auch gar keine Lust darauf, mit dem Lernen anzufangen.

Je größer der Druck ist, desto besser kann ich dann auch lernen. Ich komme dann auch in eine Art Rausch, bei dem ich das Lernen dann auch gar nicht so schlimm finde. Stattdessen ist der Druck wirklich sehr groß, weil ich genau weiß, dass ich nicht viel Zeit zum Lernen habe. Von daher klappt das mit dem Lernen dann auf einmal auch überraschend gut.

Es gibt eben Menschen, die nur unter Druck gute Leistungen erbringen können. Dass das so ist, ist an sich überhaupt nicht schlimm. Immerhin ist es doch jedem selbst überlassen, wie er lernt. Und solange du eben trotzdem lernst und auch gut dabei bist, dann ist es deine Entscheidung, wie du das machst.

Ich muss sagen, dass ich, obwohl ich den Druck brauche, niemals erst einen Tag vorher mit dem Lernen anfangen würde. Bei mir reicht es voll und ganz aus, wenn ich wirklich spätestens drei Tage vorher mit dem Lernen anfange. Dann ist der Druck groß genug und es klappt ganz gut mit dem Lernen bei mir.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Dieses Lernverhalten ist tatsächlich sehr weit verbreitet, besonders unter Studenten. Auch bei Studien- oder Seminararbeiten wird ja doch sehr viel auf den letzten Drücker gemacht. Das Phänomen hat auch einen Namen, nämlich Prokrastination oder Aufschieben. Es soll besonders unter Studenten extrem weit verbreitet sein, ich habe mal von Studien gehört, bei denen über 80% der Studenten davon betroffen sind.

Im Prinzip funktioniert das Kurzeitlernen ja. Der eine Tag reicht gerade, um den Stoff parat zu haben. Man vergisst es aber wirklich sehr schnell wieder. Wenn man über einen längeren Zeitraum stetig lernt, behält man aber eben langfristig mehr von dem Stoff. Wenn man also noch über die Klausuren hinaus das Wissen behalten will, sollte sich lieber eine andere Lernmethode aneignen. Wenn es nur darum geht, die Klausur zu bestehen, und es funktioniert, wieso nicht? Manche bringen sich damit zu einem Nervenzusammenbruch, dann ist es natürlich nicht gesund. Viele kommen aber damit auch ganz gut klar.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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