Abi-Zeit - nur noch Party im Kopf
Ich mache zurzeit mein Abitur, jedoch dreht sich mein Lebensinhalt in letzter Zeit nur noch um Party machen. Ich nutze jede Gelegenheit meine Freiheit zu genießen. Ich bin kaum noch zu Hause und komme auch erst spät Nachts nach Hause. Ich bin ständig unterwegs und lerne neue Menschen kennen mit den ich dann Feiern gehe. Ich frage mich nur nun ob das normal ist?
Im Prinzip dreht sich mein ganzes Leben nur noch darum meine Bedürfnisse zu stillen. Auch meinen Klassenkameraden geht es so, denn ständig sind diese auf Partys und feiern bis der Arzt kommt. War das bei euch in der Abi-Zeit genau so? Oder habt ihr euch nur auf das Lernen konzentriert und eure Hobbys zurückgestellt?
Machst du gerade dein ABI oder hast du die Prüfungen nun hinter dir und musst auf die Ergebnisse warten? Wenn du die Prüfungen geschrieben hast und nun Freizeit hast, kann ich schon verstehen, dass man dann Nachholbedarf hat und eben viel weggeht und Partys feiert. Man ist dann ja auch erleichtert, dass man es hinter sich hat und nun nicht mehr lernen muss, zumindest für die erste Zeit.
Ich denke, dass sich viele dann freier fühlen und ihre Erleichterung durch Feiern etc. zum Ausdruck bringen. Man freut sich einfach, dass man es nun geschafft hat und dieser Abschnitt des Lebens vorbei ist und Platz für einen neuen macht.
Also ich kann nicht nachvollziehen wie man kurz vor dem Abi einfach Party machen kann. Für mich ist es unvorstellbar ausgelassen ein Vodka nach dem anderen runterzuschütten mit der Gewissheit, dass ich noch die Atmungskette, die Fotosynthese, die Muskelphysiologie wiederholen muss. Außerdem schlägt jeder Alkoholrausch enorm auf das Gedächtnis, und das über mehrere Tage hinweg. Man ist unkonzentriert, zerstreut und eventuell auch ein wenig depressiv, halt alles was man unter dem Begriff "Kater" kennt. Aber auch längerfristig greift Alkohol den Hippocampus an, eine Hirnregion, die für das Langzeitgedächtnis von essentieller Bedeutung ist.
Ich für meinen Teil habe auch schon während des sogenannten Vor-Abis all meine Hobbys und Wünsche nach kurzfristiger Belohnung zurückgestellt und habe jeden Nachmittag, nach der Schule, tagein tagaus fast ununterbrochen gelernt. Nachher stellte sich heraus, dass es eigentlich zu viel gewesen war, bzw. dass ich mit suboptimalen praktischen Schwerpunkten gelernt hatte, aber lieber so, als garnicht.
Andererseits kam dann bei mir so jeden vierten Tag ein Gefühl von emotionaler Leere, Niedergeschlagenheit und Antipathie gegen all den Schul-Kram auf. Irgendwann stellte sich ein solcher Widerstand gegen bestimmten Lernstoff ein, dass ich es für besser ansah das Lernen vorerst aufzuschieben.
Die Gründe für sowas waren dabei bei mir offensichtlich: Ich hatte all meine Hobbys links liegen gelassen, meine Freunde und sogar Sport. Umgekehrt fühlte ich mich nach sozialer Interaktion gleich viel besser und auch aufnahmefähiger.
Das Ganze zeigt dass das Optimum wie sooft in der "goldenen Mitte" liegt. Es ist weder gut nur noch Party zu machen, noch sich hundertprozentig dem Lernen hinzugeben. Es ist wichtig zumindest einen Teil weiterhin wie gewohnt auszufüllen, damit einen das Lernen nicht irgendwann nur noch ank***t. Wohl sei es aber angemerkt dass man mit wahren Freunden - insbesondere während der Lernphasen - auch ohne den schädlichen Alkohol Spaß haben kann. Und auch da spreche ich aus Erfahrung.
Ich habe nun gedacht, dass du die Abi Prüfungen bereits hinter dir hast und nun gefeiert wird. Nachvollziehen kann ich es während des Abis auch nicht. Da sollte man lernen und Kräfte für die bevorstehenden Prüfungen sammeln. Durch viel feiern und häufige Partys, setzt man doch sein Abi nur aufs Spiel und ärgert sich, wenn man es nicht schafft oder den Schnitt nicht erreicht, den man erreichen möchte. Das finde ich ziemlich Blödsinnig und Leichtsinnig.
Da muss ich auch gestehen, dass ich niemanden kenne, der während des Abis so viele Partys mitnimmt. Die Meisten lernen da eben und stellen alles andere zurück, was ja auch vernünftig ist.
Während meines Abiturs wäre ich nie auf die Idee gekommen, auch nur an Party zu denken. Stattdessen habe ich jede freie Minute genutzt, um zu lernen. Somit war es für mich auch völlig normal, dass ich auch die Abende am Wochenende dazu genutzt habe, um am Schreibtisch zu sitzen. Dafür habe ich auch die eine oder andere Party abgesagt. Immerhin war es mir wesentlich wichtiger, einfach zu lernen.
Bei mir war es so, dass ich mehrere Wochen am Stück komplett auf Party verzichtet habe. Stattdessen habe ich eben die meiste Zeit gelernt. Dabei habe ich mich auch ziemlich selten mit Freunden getroffen. Meine Freizeit habe ich einfach hinten angestellt. Immerhin wusste ich ja, dass ich mir so viel Freizeit gönnen kann, wie ich möchte, wenn ich das Abitur hinter mir habe. Diese Aussicht hat mich dann auch immer wieder motiviert, weiter zu lernen.
Nach dem Abitur war ich dann natürlich auch wieder auf der einen oder anderen Party, wobei ich allerdings so erschöpft war, dass ich die erste Zeit lieber dazu genutzt habe, um mich zu entspannen. Immerhin war ich wirklich sehr erschöpft und müde, als der ganze Druck dann von mir abgefallen ist.
Bei mir war es ähnlich. Ich habe damals versucht ein gesundes Mittelmaß aus Party und Lernen zu finden. Das gelang mir auch ganz gut. Ich denke das es ganz normal ist für Leute in deinem und meinem Alter. Solange du nicht jeden Tag des Wochenendes voll bist, hält sich alles Grenzen.
Am besten ist wenn du dich nachmittags und innerhalb der Woche auf das Lernen konzentrierst. Das Party machen sollte nicht die Überhand gewinnen!
Damals gab es in meiner Stufe auch einige Leute, die nur Party machen im Kopf hatten, direkt bei der Abitur-Zeit. Sie meinten, sie müssen ja nicht lernen und das Ende vom Lied war, dass sie entweder durchgefallen sind oder einfach einen schlechten Schnitt hatten. Natürlich war das nicht bei allen so, diejenigen, die von vorneherein schon gut bis sehr gut waren, hatten auch, obwohl sie Party machten, keinerlei Probleme damit, ein gutes Abitur hinzulegen.
Ich muss ehrlich sagen, dass das für mich nichts wäre: ich hätte mich nicht entspannen können, wenn ich gewusst hätte, dass ich in der nächsten Zeit eine beziehungsweise mehrere sehr wichtige Prüfung(en) vor mir habe.
Man hat nach dem Abitur ja eigentlich noch genug Zeit, Party zu machen, so dass ich es auch nicht ganz nachvollziehen kann, dass man während der Abi-Zeit so etwas machen muss.
Ich finde dass da nichts dagegen spricht wenn man in der Abiturzeit alles macht was man sonst nicht konnte. Natürlich sollten die Prüfungen abgeschlossen sein beziehungsweise sollte man seinen eigenen Lernplan nicht hinterherhinken, das wäre für mich die wichtigste Voraussetzung.
Ich war ja auch mal jung und diesem Alter, das ist zwar schon eine Weile her aber ich kann mich trotzdem daran erinnern. Da ich mich so gut daran erinnere scheint es ja auch nicht so schlecht gewesen zu sein. Ich war damals allerdings 16 Jahre als ich den letzten Schultag absolvierte, aber die Bedingungen waren ähnlich. Es sagte auch niemand etwas wenn man erst spät in der Nacht nach Hause kam und man auch nicht mehr ganz nüchtern war. Wir wussten ja auch dass die schöne Zeit dann vorbei sein wird, wir als Klasse überall verstreut sind und wir uns wahrscheinlich in dieser Runde nie wieder sehen würden. Dazu kam noch die unterschwellige Angst vor dem nun kommenden Lebensabschnitt. Die meisten, wie auch ich, machten eine Ausbildung weit entfernt vom vertrauten zu Hause. Neue Klassenkameraden waren noch das geringste Übel, da spielten dann auch andere Ängste mit. Bei den Partys konnte man diese Dinge leichter vergessen und die Unsicherheiten überspielen.
Ich denke einfach so wird es auch bei den heutigen Abiturienten sein, nur dass sie eben volljährig sind und für ihr Handeln absolut selbst verantwortlich. So wie auch niemand mehr von den Eltern zur Klassensprechstunde muss müssen sie nun selber sehen alles unter einen Hut zu bringen. Partys organisieren kann nämlich auch ganz schon anstrengend sein und lernen kann man dabei auch etwas.
Ich kann mich noch an meine Abizeit erinnern. Ich hatte ebenfalls nur Partys im Kopf. Aber ich denke das ist ganz normal. Da muss einfach durch. Wichtig ist es, dass einfach weiß was man will, dann hört die Partyzeit auch ganz von alleine auf. Gelernt habe ich dennoch viel. Das muss schon einigermaßen ausgeglichen sein.
Ein bisschen kann ich das sogar verstehen, zumal ich in meiner damaligen Stufe ähnliche Beobachtungen gemacht habe. Es ist nun einmal Fakt, dass kurz vor dem Abitur zwar die Verpflichtung des Lernens wächst, allerdings auch andere Verpflichtungen rapide abnehmen, so fällt beispielsweise ein großer Teil des Unterrichts aus, es werden keine Hausaufgaben mehr gegeben und weitere Klausuren gibt es auch nicht. Der hohe Druck verbunden mit der vielen zur Verfügung stehenden Zeit verleitet dann eben dazu, den Lernstoff ein bisschen schleifen zu lassen und sich auf die Piste zu begeben.
Ich habe das bei einigen meiner ehemaligen Mitschüler mitbekommen, allerdings eben längst nicht so extrem. Ich finde es absolut legitim, wenn man nach einem Tag des Lernens den Abend auf einer Party ausklingen lässt, um Körper und Seele ein bisschen Entspannung zu bieten, grenzwertig finde ich es immer dann, wenn der Party gegenüber dem Lernen der Vorzug gegeben wird und der Abiturschnitt somit rapide absinken kann bzw. sogar das Bestehen der Prüfung gefährdet ist. Das ist schlichtweg unverantwortlich und es bleibt die Frage, ob mit solch einem Verhalten die Ausstellung eines Reifezeugnisses überhaupt gerechtfertigt wäre.
Obwohl ich dieses Phänomen also grundsätzlich nachvollziehen kann, hatte ich nie damit zu kämpfen, das liegt aber vielleicht auch eher daran, dass ich mit den klassischen Partys nicht viel anfangen kann. Ich erinnere mich durchaus, recht viel gelernt zu haben, vor allem für meine Prüfung in Mathematik, aber auch ich hatte ruhige Stunden und Abende, die ich mir gönnen musste. Bei mir war es dann ein Film oder ein Treffen mit Freunden, bei Anderen ist das eine Party - solange das in Maßen bleibt, sicherlich vollkommen unproblematisch.
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