Habt ihr Geduld für Leute, die alles negativ sehen?

Ich vermute, dass jeder schon mindestens einmal Bekanntschaft mit einer Person gemacht hat, die alles negativ sieht. Damit meine ich nun nicht die üblichen Pessimisten, die immer nur vom schlechtesten möglichen Fall ausgehen, sondern Leute, die auch in ganz normalen Aussagen immer eine negative Bedeutung suchen. Ich kannte mal jemanden, der auch positive Aussagen gerne verdreht hat und nach einer negativen Bedeutung suchte.

Ich fand dieses Verhalten wahnsinnig anstrengend. Da ich an sich schon nicht immer so viel Geduld habe, jede Kleinigkeit mehrfach zu erklären, fand ich es dann auch schwierig, die verdrehten Aussagen wieder richtig zu stellen. Es kam immer wieder vor, dass dieser Mensch alles, was man ihm sagte, negativ einstufte und es auf sich bezog.

Anfänglich habe ich immer versucht, alles richtigzustellen, später hat das dann nachgelassen, weil ich dachte, dass er wieder alles falsch verstehen wird, sofern er selbst das möchte. Im Anfang dachte ich natürlich, dass es an mir liegt, weil ich vielleicht nicht in der Lage bin, mich so auszudrücken, dass es auch richtig ankommt. Allerdings trat dieses Problem nur bei diesem einen Bekannten auf und sonst bei niemandem aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis.

Kennt ihr auch Leute, die viele Dinge einfach falsch verstehen wollen? Wie geht ihr damit um? Habt ihr genug Geduld, um die Aussagen, die verdreht werden, immer wieder richtig zu stellen? Ignoriert ihr es vielleicht auch, wenn jemand dazu neigt, alle Aussagen als negativ anzusehen? Habt ihr unbegrenzt Verständnis für das beschriebene Verhalten oder nervt es euch irgendwann so sehr, dass ihr euch mit der Person nicht weiter auseinandersetzen wollt?

Ich selbst habe eher Mitleid für solche Leute, weil diese negativen Einstellungen sich im Laufe ihres Lebens entwickelt haben. Sie hatten bestimmt schlechte Kindheit gehabt oder auch vielleicht mit Leuten zu tun gehabt, die untreu oder unehrlich waren, halt negativ. Und diese schlechten Erfahrungen werden zurückreflektiert, indem sie als in ihrer Umwelt negativ sehen.

Daher würde ich dir raten, Geduld zu haben. Du solltest sogar diesen Leuten helfen auch das positive zu sehen.

Ich habe leider nicht so viel Geduld mit solchen Menschen. In meinem Bekanntenkreis habe ich auch eine Person, die immer meint, dass man ihr was will und dann ist sie so negativ eingestellt, dass sie versucht andere Leute damit anzustecken, was ich gar nicht gut finde. Sie ist so negativ allem gegenüber eingestellt, dass sie schon denkt, dass man nur sie alleine kritisiert. Jeder zweite Satz fängt mit "die anderen aber..." an. Alle wollen ihr was und sie ist ja so arm.

Mit solchen Leuten kann ich leider sehr schwer umgehen. Und ich denke, dass es solche Leute auch sehr schwer im Berufsleben haben, wenn sie kritisiert werden und dann alles nur negativ sehen. Denn auch an Kritik sollte man versuchen was Positives draus zu erkennen. Aber das fällt solchen Leuten sehr schwer. Es ist schon schlimm, wenn man so negativ durchs Leben geht. Ich versuche dieser Person aus meinem Bekanntenkreis auch immer klar zu machen, dass ein positives Denken viel schöner ist und man eben nicht alles nur schwarz sehen sollte.

Ja, manchmal muss ich sagen, leider kenne ich solche Personen auch. Ehrlich gesagt nervt es mich ziemlich, wenn Leute immer alles negativ sehen müssen und einem die Worte im Mund verdrehen. Leider bin ich ein relativ geduldiger Mensch und mache mir oft Gedanken um andere Leute und möchte ihnen so gut es geht helfen.

Anfangs habe ich auch versucht, alles richtig zu stellen und so zu reden, dass man mir keinen Strick daraus drehen kann, aber wenn ich mich mit Freunden unterhalte möchte ich eigentlich schon ungezwungen reden können, so dass ich nach einer gewissen Zeit keinen Wert mehr drauf gelegt habe, was die negativ denkende Person denken könnte.

Ich habe eigentlich großes Mitleid mit solchen Personen, weil sich so eine Einstellung durch das Leben zieht und einen teilweise im Leben einschränkt - so kann ich mir das zumindest vorstellen. Man versagt sich ja die Freuden im Leben, wenn man von vorneherein alles negativ sieht.

Ich selbst kenne eigentlich beide Seiten, nämlich solche Menschen, die alles irgendwie falsch verstehen und den negativen und auf sich selbst zu beziehenden Kern einer Aussage suchen, was wirklich unglaublich anstrengend sein kann, aber eben auch solche Menschen, die sich derart unklar ausdrücken, dass man tatsächlich in so ziemlich jeder Aussage ihrerseits einen Angriff auf sich selbst erkennen kann. So hatte ich einige Zeit lang Kontakt mit einem Menschen, der immer wieder auf sehr subtile Art und Weise seine Angriffe gestartet hat, die wirklich auch Angriffe sein sollten.

Gerade, weil diese Angriffe aber nicht offensichtlich ausgeführt wurden, habe ich mir in diesem Fall aber eine andere Art angewöhnt, zuzuhören. Auch, wenn ich nachgefragt habe, vor ich eine Aussage als negativ gewertete habe, wurden mir allerdings keine klaren Hinweise geliefert, die diese Aussage deutlicher gemacht hätten, sodass ich sie eben nicht als zwingend negativ hätte werten müssen. Auch das fand ich ehrlich gesagt ziemlich anstrengend, weil ich nicht sagen würde, dass ich generell jemand bin, der in jeder Aussage etwas Negatives sucht. Allerdings neige ich wiederum wohl auch nicht dazu, alles überaus positiv zu sehen, was mir gesagt wird, sondern ich bemühe mich eigentlich um eine ganz sachliche Sicht auf die Dinge.

Aber dennoch würde ich meinen, dass ich eher dazu neige, zugunsten desjenigen, der die Aussage gemacht hat, zu verstehen und eben nicht gegen ihn gerichtet alles, was derjenige sagt, auszulegen. In diesem einen beschriebenen Fall gelingt mir das allerdings nicht mehr, weil einfach zu viele Angriffe kamen und auch keinerlei Bemühungen von dieser Seite unternommen worden sind, um die jeweiligen Aussagen irgendwie deutlicher oder gar eindeutig zu machen. Aus diesem Grund habe ich mich übrigens von der betreffenden Person entfernt, weil mir dieses ständige Negativverstehen der undeutlichen Aussagen und meine eigenen Vermutungen darüber, dass es sich um einen erneuten subtilen Angriff handeln muss, einfach nur noch auf die Nerven gegangen ist und ich es für besser hielt, mich zu distanzieren.

Ich muss sagen, dass ich es wahnsinnig anstrengend finde, wenn jemand alles negativ sieht. Dabei versuche ich zu Anfang eigentlich immer, die Person dazu zu überreden, alles viel positiver zu sehen und ich spreche ihr auch Mut zu und mache ihr Komplimente. Immerhin freue ich mich eben auch, wenn ich anderen Menschen helfen oder sie aufbauen kann und ich mache das auch wirklich gerne. Allerdings mache ich das nur dann gerne, wenn ich eben sehe, dass es etwas bringt und die Person durch meine Hilfe tatsächlich einige Sachen viel positiver sieht. Wenn ich jedoch merke, dass es absolut nichts bringt und ich mir umsonst so viel Mühe gebe, dann werde ich irgendwann auch wütend und ich frage mich dann auch, wieso die Person mich überhaupt um Rat fragt oder mir ihre Probleme erzählt, wenn sie sich ohnehin nicht helfen lassen möchte.

Leider ist es bei mir auch so, dass ich sehr schnell die Laune von anderen Leuten annehme. Während ich sehr schnell gute Laune bekomme, wenn jemand den ich kenne, ebenfalls gut gelaunt ist, ist es leider auch umgekehrt so. Wenn jemand also ständig schlechte Laune hat, dann überträgt sich das auch auf mich, vor allem dann, wenn ich ganz genau weiß, dass ich der Person nicht zu guter Laune verhelfen kann, weil sie eine viel zu negative Einstellung hat. Von daher habe ich dann auch nicht so gerne etwas mit der Person zu tun, da ich eben keine Lust darauf habe, selbst schlechte Laune zu bekommen, wenn ich eigentlich gut gelaunt bin.

Menschen, die alles negativ sehen, haben wohl aber auch ihre Gründe dafür, da sie wohl sehr viele negative Erfahrungen im Leben gemacht haben. Wenn man nur gute Erfahrungen im Leben gemacht hat, hat man ja eigentlich automatisch auch eine positive Einstellung und deshalb ist es wohl tatsächlich so, dass diese Leute viele Enttäuschungen und Verluste erleben mussten.

Ich muss sagen, dass das bei mir phasenweise ist. Natürlich habe ich auch mal Phasen, wo ich alles negativ sehe, allerdings halten die gar nicht so lange an und außerdem bin ich dann eher pessimistisch was mich selbst betrifft. Ich kann durchaus optimistisch auf andere wirken und ihnen Mut zu sprechen und gleichzeitig pessimistisch in Bezug auf mich selbst sein.

Ich habe aber auch schon Personen getroffen, die grundsätzlich alles negativ sehen, egal zu welcher Zeit und egal ob es sich dabei um sie selbst handelt oder um andere Personen. Natürlich versuche ich da automatisch, diese Person aufzubauen, damit sich diese schlechte Laune hebt. Sie scheint aber grundsätzlich chronisch und überhaupt nicht abhängig von irgendwelchen Phasen oder externen Faktoren zu sein. So etwas finde ich dann total frustrierend und ich meide solche Personen dann nach einiger Zeit, damit sich das nicht irgendwann auf mich überträgt und chronisch wird.

Ehrlich gesagt fände ich solch ein Verhalten durchaus sehr anstrengend. Ich kann mich momentan nicht genau daran erinnern, dass ich solch jemanden in meinem momentanen Bekanntenkreis habe und bin auch ganz froh darum.

Aber vor ein paar Jahren hatte ich auch so jemanden in meinem Bekanntenkreis. Da musste man wirklich aufpassen, was man sagt und immer wieder erklären, wie man es denn nun eigentlich gemeint hat. Selbst wenn man es so gesagt hat, dass man eigentlich nichts daran missverstehen kann wurde es fehlinterpretiert. So ein Verhalten muss doch auf Dauer auch für die Person selbst anstrengend sein? Solche Personen tun mir in erster Linie Leid, aber man merkt ja schon relativ früh, dass solche Leute nicht unbedingt optimistisch sind, so dass ich eine Linie ziehen, was den Kontakt angeht.

Denn immerhin besteht die Möglichkeit, dass solch eine Einstellung ein wenig auf einen selbst abfärbt und ich möchte das nicht. Man hat ja oftmals mit seinen eigenen Problemen zu tun, so dass ich mir auch nicht die Probleme (beziehungsweise eingebildeten Probleme) andere Leute aufbürden möchte. Im Prinzip versuche ich, den Leuten das Positive im Leben etwas näher zu bringen, aber irgendwann ist meine Lust und Kraft auch erschöpft. Im Endeffekt ist das aber ein kleiner Teufelskreis: man lernt Leute kennen, die negativ eingestellt sind, hat Kontakt mit ihnen, wendet sich dann aber ab und dann sind diese negativ eingestellten Leute wieder allein und sehen alles noch schlechter, weil sie alleine gelassen wurden.

Ich kenne leider auch einen solchen Menschen, der immer alles nur negativ sieht. Egal was man sagt oder wenn jemand anders etwas sagt, zieht er alles ins schlechte und sieht nur das negative darin. Ich sage schon gar nichts mehr in seiner Gegenwart, da er mir nur alles versaut und mich immer mit runter zieht. Ehrlich gesagt tut er mir auch ein wenig Leid, wie schlecht muss es einem mit so einer Einstellung gehen? Man hat ja gar keine Freuden und schönes mehr im Leben.

Allgemein fühle ich mich in der Gegenwart von Pessimisten sehr mies, da ich ein absoluter Optimist bin und immer und überall versuche, das Gute im Menschen und in den Dingen zu sehen. Die anderen reden dauernd wie schlimm alles ist und dass das Leben ja ach so doof ist, das zieht mich immer sehr runter. Ich freue mich schon richtig auf mein Jahr in Kanada, welches ich im September beginne. Das Land ist bekannt für seine netten und optimistisch eingestellten Einwohner, ich denke dass ich mich dort richtig wohlfühlen werde.

Ich kenne natürlich auch solche Menschen und eigentlich finde ich es immer sehr schade, wenn Menschen so sind. Natürlich versucht man anfangs noch das Ganze klarzustellen und auch seine Meinung dazu sagen, aber wenn ich immer wieder dieselbe negative Einstellung zu hören bekomme und es dann womöglich auch noch darum geht mein Mitleid zu bekommen, fange ich dann irgendwann an solche Aussagen zu ignorieren und dann rede ich meistens über andere Sachen weiter.