Wenn alle zu hause etwas anderes essen - kennt ihr das?

vom 14.03.2013, 12:18 Uhr

Heute ist wieder einer der Tage, an denen meine Mutter keine Lust hat zu kochen. Deswegen habe ich angeboten, dass ich dies ja einfach übernehmen könnte. So schlimm ist es ja nun nicht. Aber irgendwie wollte meine Mutter das nicht, denn sie wollte gerne eine Portion Gulasch essen. Das haben wir noch eingefroren und zwar ganz genau eine Portion und das müsse sowieso gegessen werden.

Für meinen Vater waren die Reste von gestern Abend angedacht. Nur ich, ich blieb mal wieder übrig und solle mich selber um etwas kümmern. Das ist ja soweit auch kein Problem und das werde ich auch machen, nur habe ich zuvor noch vorgeschlagen, dass ich für meinen Vater ja mitkochen könne. Dieser Vorschlag wurde abgeschmettert - es sind ja noch Reste da und die würde er sicherlich gerne essen und sich ärgern, wenn die Hunde sie bekommen würden.

Nun werden wir also an unserem Mittagstisch sitzen und alle etwas anderes essen. Ich kenne das mittlerweile ganz gut, werde mich daran aber wohl nicht gewöhnen. Ich finde das einfach nicht schön, so gehört es doch auch nicht. In meiner Vorstellung steht das Mittagessen auf dem Tisch und jeder nimmt sich etwas. Und nun wird jeder genau einen Teller mit etwas zu essen darauf haben und keine Töpfe stehen auf dem Tisch. Ich esse ungern, wenn nichts zum Nachnehmen auf dem Tisch steht.

Kennt ihr es von zu hause auch, dass öfter mal jeder ein eigenes Gericht auf seinem Teller hat? Oder gibt es so eine Angewohnheit bei euch gar nicht?

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Was ist denn dabei, dass man Reste verwertet und wenn eben nur immer eine Portion eines Mittagessen übrig bleibt, dann kann man doch auch diese Reste dann so verwerten, dass jeder einen dieser Reste isst. Ich verstehe dein Problem da überhaupt nicht. Sonst müsste man ja auch nicht eine Portion einfrieren. Das mache ich sogar hier mit 2 Personen, dass eine Portion eingefroren wird, wenn diese übrig bleibt oder mein Mann bekommt sie und ich mache mir was anderes.

Wenn du in ein Restaurant gehst, dann bekommt doch auch jeder seine Portion und warum sollte man dann diese Portionsreste nicht verwerten. Ich kenne das sehr gut schon aus meiner Kindheit und meine Kinder fanden das immer schön, wenn sie aus mehreren Portionen aussuchen konnten, wenn ich diese eingefroren hatte.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Bei uns gab es das wirklich nur ganz selten Mal und eigentlich hatten wir immer ein gemeinsames Essen und teilweise standen die Töpfe dann auch noch bei uns auf dem Tisch, sodass man nachnehmen konnte. Das finde ich auch so in Ordnung und besser, wenn nicht jeder etwas anders zu essen hat. Ansonsten hat es aber auch Vorteile, wenn man verschiedene Sachen isst. Wenn es wirklich noch übrig ist, wäre es schon blöd, wenn man es wegschmeißt. Einen gemeinsamen Nachtisch würde ich aber wichtig finden, sodass man da wenigstens etwas Gemeinsames hat.

Generell finde ich es aber wichtiger, dass man gemeinsam am Tisch sitzt und wenn das gegeben ist, ist es doch egal, wer was auf dem Teller hat. Sicherlich ist das Gefühl der Gemeinsamkeit bei einem gemeinsamen Essen mehr gegeben, aber es zählt eigentlich nur, dass man gemeinsam etwas macht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Zunächst einmal finde ich es sehr gut, dass ihr auch eure Reste an Lebensmitteln so bewusst noch aufhebt und dann auch noch verbraucht. Bei vielen Leuten landet das ganze ja dann einfach im Müll und für die hat sich die Sache erledigt. Hier gehen Lebensmittel in den Hausmüll, obwohl man sie selbst noch verbrauchen könnte. Wenn man das mal summiert kann man damit wunderbar notleidende Menschen überall auf der Welt ernähren, aber das ist wiederum ein ganz anderes Thema.

Ich kann mich noch gut erinnern, als ich noch mit meiner Mutter und meinen Geschwistern zusammen gewohnt habe. Beim Bruder war immer sehr wählerisch beim Essen. Er aß kein Fleisch, keinen Käse und noch eine Menge anderer Sachen. Bei uns bekam dann aber keiner wirklich eine Extraportion und wenn doch, dann kam das sehr selten vor. Wenn es bei uns zum Beispiel Gulasch mit Knödel gab, dann aß er eben nur die Knödel mit ein wenig Soße und entsprechenden Beilagen. Am Ende war es also nicht so dramatisch, wie man vielleicht denken könnte, weil wir uns da recht gut arrangiert haben. Man kann es ja nun auch nicht jeden recht machen und man sollte froh sein, wenn ein anderer für einem Essen auf den Tisch bringt.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ehrlich gesagt, finde ich es völlig normal, dass jeder aus der Familie isst. Bei uns zumindest, ist das völlig normal, dass jeder ein anderes Essen hat. Es kommt nur sehr selten vor, dass wir alle das gleiche essen. Von daher bin ich es gar nicht anders gewöhnt und ich finde es auch alles andere als ungewöhnlich. Immerhin wird das bei uns immer so gehandhabt.

Bei mir ist es so, dass ich kein Fleisch mag. Ich esse wirklich sehr selten Fleisch. Mein Vater hingegen, braucht täglich sein Fleisch. Ein Essen ohne Fleisch, ist für ihn kein richtiges Essen. Außerdem ist es auch so, dass ich Fastfood über alles liebe, während mein Vater absolut nichts mit Pizza und Pommes anfangen kann. Stattdessen steht er eher auf Hausmannskost, während ich eben gerne andere Sachen esse. Deshalb ist es so, dass meine Mutter grundsätzlich mindestens zwei Essen kocht.

Mein Vater bekommt eben jeden Tag sein Fleisch, während ich viel lieber vegetarische Gericht esse, welche er gar nicht mag. Deshalb ist es so, dass meine Mutter immer zweimal kocht. So kann sie sich dann entscheiden, welches Essen sie essen möchte. Manchmal isst sie dann das, was ich esse, während sie manchmal das isst, was mein Vater auch ist.

Manchmal ist es auch so, dass meine Mutter sich selbst noch ein drittes Gericht macht. Sie isst nämlich sehr gerne süße, warme Speisen. Das mag ich aber nicht besonders und auch mein Vater isst nicht gerne süße, warme Speisen. Von daher kocht sie eben hin und wieder für sich selbst Milchreis oder andere Speisen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Was ist denn dabei, dass man Reste verwertet und wenn eben nur immer eine Portion eines Mittagessen übrig bleibt, dann kann man doch auch diese Reste dann so verwerten, dass jeder einen dieser Reste isst. Ich verstehe dein Problem da überhaupt nicht. Sonst müsste man ja auch nicht eine Portion einfrieren.

Was dabei ist? Es ist ungemütlich. Wenn dann schon einmal die Familie an einem Tisch sitzt, was bei uns selten genug der Fall ist, dann kann man ja wohl auch vernünftig gemeinsam essen. In der Regel werden die Reste am Abend verwertet, denn am Abend gibt es bei uns keine feste Mahlzeit und kein gemeinsames Essen. Da ist jeder das, was er möchte, wenn er denn Hunger haben sollte. Und zwar für sich alleine. Auf einen Mittagstisch gehört für mich nun einmal eine Auswahl an verschiedenen Komponenten eines Gerichtes, von denen man sich dann nehmen kann, was man möchte. Und das so lange, bis im Zweifelsfall nichts mehr übrig ist.

Mit einem Restaurant, Diamante, ist dies aber doch absolut nicht vergleichbar - ich bin ja schließlich nicht in einem Restaurant! Und in einem Restaurant bestellt man sich auch keine Reste, da wählt man von der Karte aus. Im Übrigen ist es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht Mittag, wenn man dort zu Gast ist. Und selbst wenn, dann ist dies eine Ausnahmesituation und daher nicht mit einem ganz normalen Tag, an dem man ganz normal zusammen zu Mittag essen könnte, zu vergleichen. Ich kenne es nun einmal eigentlich nicht so, dass man zu Mittag verschiedene Gerichte isst und nur eine Portion hat, sodass man sich nicht nachnehmen kann - und genau das ist, wie ich eingangs erwähnt habe, mein Problem. Nur leider schleicht sich diese unsägliche Unsitte irgendwie in diesen Haushalt ein, seit es keine feste MIttagszeit mehr bei uns gibt.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Das kenne ich eigentlich ganz gut und ich habe auch kein Problem damit wenn man die Zeit dafür hat. Das ist immer noch besser als wenn ständig über den Essenplan gemault wird oder etwas übrig bleibt. Bei uns wird nun nicht so aufwendig gekocht so dass es einfach ist auf individuelle Wünsche einzugehen. Meine Frau und ich essen zum Beispiel gerne Pilze, mein Sohn überhaupt nicht. Ich könnte im Sommer am liebsten jeden Tag Zucchini essen, meine Frau hasst die Dinger. Dafür ist ihr Essverlangen sehr Kohlenhydratlastig was mir wiederum nicht so gefällt.

Im Prinzip war es früher so als unser Sohn noch bei uns wohnte dass sie für sich etwas gekocht hatte und unser Sohn das auch bekam, aber etwas abgewandelt. Anstelle des Fischs bei ihr gab es Fischstäbchen für den Kleinen, sie aß Gulasch und der Sohn erhielt ein Schnitzel. Da er immer erst spät aus der Schule kam musste sowieso alles individuell zubereitet werden. Heute ist er aus dem Haus und meine Frau isst immer noch wo nach ihr der Sinn gerade steht. Ich bekomme abends die Reste falls noch etwas übrig bleibt. Damit bin ich ganz zufrieden, ich mache mir auch selten abends noch eine Extraportion weil ich dazu keine Lust mehr habe.

Früher war es auch so dass ich am Wochenende immer für alle gekocht habe. Das lief dann ungefähr so ab dass ich nach dem Frühstück fragte was jeder so essen möchte und wenn es da war dann gab es das auch. Ich hatte vormittags mangels anderer Aufgaben immer viel Zeit so dass ich das ganz gerne gemacht habe. Ich selber konnte mir dann auch meine Schmankerln wie Grützwurst oder Eisbein zubereiten ohne dass die anderen sich beim Essen einschränken mussten. Damit war einfach allen geholfen. Heute ist es nicht anders, aber nicht mehr so häufig.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ja, ich kenne sowas und finde es auch immer schade. Allerdings meistens nicht, weil Reste verwertet werden, sondern weil viele Bekannte sehr empfindlich sind und nicht alles essen. Es ist schon vorgekommen, dass ich etwas gekocht habe für Besuch und dann wirklich jeder eine Extrawurst bekommen eine. Einer mochte keinen Reis, also gab es Nudeln. Wieder jemand anders mochte keinen Salat, der andere wiederum mochte nur Salat und so weiter. So etwas mag ich einfach nicht.

Ich bin da selbst ein total offener Mensch und esse fast alles und ich mag es lieber, wenn jeder zumindest mal alles probiert. Das bedeutet aber auch, dass jeder alles auf dem Teller hat, was es eben so gibt. Ich selbst würde mich eher weigern immer und immer Gerichte für Leute anzupassen und mache heute nur noch ganz normale Teller für alle. Für die Kinder eh. Aber es gibt natürlich Ausnahmen, wenn jemand etwas einfach nicht essen darf wegen Allergien. Dann passe ich aber auch lieber das Gesamtgericht an, sodass eben doch wieder alle das Selbe essen.

» Haudegen » Beiträge: 391 » Talkpoints: 6,91 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne das durchaus, dass verschiedene Gerichte auf den Tisch kommen. Gerade, wenn die ganze Großfamilie zusammensitzt, müssen verschiedene Belange beachtet werden. Meine Oma hat eine Glutenintoleranz, meine Cousine verträgt keine Laktose und ich esse kein Fleisch. So passiert es auch manchmal, dass jemand etwas eigenes zu essen mitbringt oder kurzfristig etwas abgeändert beziehungsweise um eine andere Soße ergänzt wird. Es ist dabei im Normalfall aber immer genug zum Nachnehmen da.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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