Auf Schulausflügen kulturell interessiert oder Party machen?
Ich bin gerade auf den Gedanken gekommen, dass ich in meiner Schulzeit jemand war, den die anderen immer ein bisschen komisch angeguckt haben. In meiner gesamten Schulzeit bin ich nach Amsterdam, Wien, Paris und London gereist. In allen vier Städten habe ich mich immer auf die kulturelle Seite gefreut und bin eigentlich fast ausschließlich mit den Lehrern unterwegs gewesen.
Natürlich waren die meisten anderen aus meiner Klasse immer auf Party machen aus. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir in Wien einen freien Vormittag hatten, den natürlich alle verschlafen haben weil sie am Abend vorher ein bisschen zu tief ins Glas geschaut hatten. Wohlgemerkt da waren wir schon knapp 20 und in der schulischen Ausbildung. Ich bin mit meinem damaligen Klassenlehrer sehr früh aufgestanden und wir haben uns die Albertina in Wien angeschaut, und waren Sacher Torte essen. Ich hatte zum Glück immer sehr freundliche und nette Lehrer und ich fand es auch nicht schlimm, mir mit ihnen die Stadt anzuschauen.
Leider Gottes war ich da für einige ein rotes Tuch, denn einige dachten ich möchte nur meine Noten aufpolieren oder mich sonst wie besser stellen, dem war aber nicht so. Ich war einfach nur interessiert. Wart ihr eher auf Klassenausflügen auf Party machen aus? Oder habt ihr euch auch für die kulturellen Seiten der Stadt interessiert?
Also ich besuche derzeit noch das Gymnasium. Ich war auch schon auf mehreren Schulfahrten. Bisher hatten wir nicht viele Möglichkeiten um Party zu machen, jedoch haben wir trotzdem immer ziemlich viel Spaß.
Oft gehen wir dann Abends einfach bei einem aufs Zimmer und reden und tanzen viel. Aber auch sind wir schon in Diskotheken gegangen und das fand ich auch immer sehr gut. Allerdings bin ich kein wirklicher Party-Mensch und somit war ich oft eher im Bett als die anderen.
Ich freue mich bei Fahrten auch immer sehr auf die Stadt an sich und auf sehenswerte Sachen. Jedoch habe ich genau so gern Spaß mit meinen Freunden und lache auf Fahrten viel mit ihnen.
Ich denke um wirklich eine Gute Fahrt zu haben, sollte man einfach versuchen auf beides zu achten. Spaß haben mit den Freunden ist sehr wichtig, aber auch sollte man sich die Sehenswürdigkeiten anschauen und somit die Chance nutzen die sich bietet, da man auch nicht weiß, wann man wieder die Möglichkeit dazu hat.
Ich denke auch, dass es eine gesunde Mischung sein sollte und so war es bei mir auch. Ich habe mich schon dafür interessiert, wenn wir z.B. in Berlin eine Stadtrundfahrt gemacht haben, was es dort alles zu sehen gibt. Dabei habe ich dann nicht gequatscht, wie einige meiner Klassenkameraden. Aber einen freien halben Tag habe ich doch lieber mit Freunden verbracht und dabei hätte ich nicht noch extra eine Sehenswürdigkeit mehr besucht.
Ich bin ein Mensch, der Parties nicht viel abgewinnen kann, das war auch schon in meiner Schulzeit so. Deswegen ging es mir auch bei einer Klassenfahrt nie darum. Aber trotzdem habe ich auch in Italien die wenige freie Zeit lieber mit meinen Freunden verbracht, Sehenswürdigkeiten bekamen wir auf der Klassenfahrt schon genug zu sehen.
Ich finde auch, dass eine gesunde Mischung das wichtigste auf Klassenfahrten ist. Bei mir war das damals auch so. Wir hatten mittags Programm gemeinsam mit den Lehrern, was ich großteils auch interessant fand und abends hatten wir dann Freizeit und haben sie zusammen verbracht. Nicht unbedingt Party gemacht, aber spaßige Abende verbracht. Die Lehrer wollten meistens auch nach dem Mittagsprogramm mit uns Schülern nichts mehr machen, sondern für sich sein.
Was Sehenswürdigkeiten angeht: auf unseren Klassenfahrten haben wir genug Sehenswürdigkeiten gesehen, so dass ich die restliche Zeit auf jeden Fall lieber mit meinen Freunden verbracht habe.
Ich erinnere mich an eine Klassenfahrt, wo die begleitende Lehrerin und der begleitende Lehrer ein ziemlich konträres Meinungsbild hatten. Sie war eindeutig auf Kultur aus, ihm war es egal, aber nach dem Motto, wenn ein 18jähriger Saufen kann, kann er am Tag danach auch durch ein Museum latschen. Krach gab es dann, als sie den Mädchen vorschrieb um 23:00 Uhr zu Hause zu sein. Was zur Folge hatte, dass die Streber schliefen, die Tanzmäuse ausrissen, die Verliebtem im Zimmer der Tanzmäuse rummachten und ich mit dem Lehrer und den Jungs in der Kneipe saß und Fußball guckte.
Am anderen Morgen kam der große Knall und die gute Frau wollte nach Hause, was einen Abbruch der Reise bedeutet hätte. Ich habe dann eine halbe Stunde auf sie eingeredet und ihr erklärt, dass eine Tätigkeit die andere ja nicht ausschließt und sich immerhin keiner gegen den Kulturanteil sperren würde. Man kann sich in der Mitte finden. Danach ging es dann. Und dieser Meinung bin ich noch heute.
Wenn man während einer schulischen Ausbildung Klassenfahrt macht, darf man vermutlich selbst entscheiden, wie man seinen Tag gestaltet, immerhin ist man ja volljährig. Auf den Klassenfahrten während der regulären Schulzeit geben dagegen die Lehrer das Programm vor und man kommt dann eben nicht darum herum. Von den vier Klassenfahrten während meiner Schulzeit waren eigentlich nur zwei aus kultureller Sicht wirklich interessant, nämlich Prag und England, davon vor allem London. Mir macht es schon Spaß, an solchen Orten dann die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, denn dazu ist man ja schließlich (eigentlich) dort. Viele meine Klassenkameraden sahen das aber anders und haben lieber den Partyabend geplant, anstatt ihre Aufmerksamkeit auf die Sehenswürdigkeiten zu richten.
Ich habe sicherlich nichts dagegen, wenn man abends ein bisschen zusammen sitzt, aber gerade auf unserer Prag-Fahrt waren die Abende so heftig, dass ich mich lieber rausgehalten habe. Ich finde es jedenfalls nicht so schön, wenn der Großteil einer Klasse aus 16-jährigen Schülern an 5 Abenden nacheinander Party macht und sich dabei ordentlich betrinkt.
In der 11. Klasse waren wir dann noch auf einer Klassenfahrt in Südfrankreich. Dort gab es nicht so viel zu besichtigen, was mich interessiert hätte. Wir hatten dort auch deutlich mehr Freizeit, als auf früheren Klassenfahrten, und diese habe ich dann tatsächlich sehr gerne mit ein paar Freunden am Pool oder am Strand verbracht.
Also ehrlich gesagt habe ich mich während Klassenfahrten weder für das eine, noch für das andere interessiert. Ich kann mich auch nur noch an zwei Klassenfahrten erinnern. Die eine war nach England, wo wir in Gastfamilien lebten. Tagsüber hatten wir normales, kulturelles Programm, was mich unglaublich nervte. Ich mochte die Lehrer nicht, das Land nicht und die Arten der Ausflüge auch nicht. Naja, und da ich auch meine Mitschüler nicht mochte, habe ich auch an den allabendlichen Trinkgelagen nicht teilgenommen.
Die letzte Fahrt ging dann nach Prag. Was soll ich sagen, die Stadt war mir schon sympathischer als London, dennoch war auch da das Kulturprogramm nicht so spannend. Ich verstand mich aber mit der Lehrerin ganz gut, so dass es mich zumindest nicht nervte, mit ihr und einigen Strebern die Stadt zu erkunden. Da wir damals alle schon volljährig waren, waren die meisten dann abends auch Party machen, zusammen mit dem Begleitlehrer. Ich fand die Sauferei einfach nur lächerlich und habe mich genervt ins Bett verkrümelt. Keine Ahnung, ich hatte immer das Gefühl, für meine Mitschüler bedeute Klassenfahrt nicht mehr als Sauferei.
Ich denke, dass es in jeder Klasse mehr oder weniger so ist, wie du es beschreibst. Bei mir war es eigentlich so ziemlich das gleiche, wobei es einen kleinen Unterschied gab. Man war zwar sehr darauf fixiert Party zu machen, aber teilweise zeigten doch die meisten auch ein wenig Interesse an Kulturellen Dingen. Das Problem war nur, dass dies nur der Fall war, wenn wir an besonderen Orten waren. Leider war dies nur einmal der Fall, als wir in London waren. Dort gibt es ja wirklich eine Menge zu entdecken und hier waren die meisten auch sehr interessiert. Ok, es lag auch ein wenig an dem strengen Alkoholverbot, was dort herrschte. Auch Abends konnte man sich nicht draußen treffen und sich die Kante geben, aber das fand ich gut so.
Auf jeden Fall bestand das Problem darin, dass wir nur dieses eine Mal ins Ausland gefahren sind. Die restlichen Ausflüge und Jugendherbergen haben wir immer innerhalb Deutschlands verbracht. Meistens waren diese Orte nicht einmal zwei Stunden von zu Hause aus weg. Ich will nicht sagen, dass unser Land keine schönen Dinge zu bieten hat, denn ich finde sehr wohl, dass es in Deutschland traumhafte Ecken gibt, aber das sehen wohl viele etwas anders. Für sie muss es dann schon etwas besonderes, wie in meinem Fall eben London sein.
Ich selbst war nie der Typ, der dann dauernd mit Party gemacht hat. Ich habe schon ein wenig Spaß mitgemacht, aber ich habe nichts getrunken. Die kulturellen Sachen haben mich schon interessiert, aber manchmal hat man eben Sachen dabei, die einem jetzt nicht so sehr interessieren. Mit meinen Lehrern war ich nie alleine unterwegs, allerhöchstens mal in einer kleinen Gruppe. Organisatorisch war das immer nicht wirklich möglich und ein Interesse bestand auch nicht, weil mein alter Klassenlehrer nicht so der Typ ist, mit dem ich gerne etwas unternehmen würde.
Ich bin diesbezüglich immer ein bisschen zweigeteilt, wenn ich an die zurückliegenden Klassenfahrten denke. Besonders lebhaft erinnere ich mich an eine fünftägige Fahrt nach Dresden, bei der wir ständig auf den Beinen waren: Wir sahen uns verschiedene große Betriebe an, waren im Stasi-Museum, im ehemaligen Gefängnis in Bautzen, machten eine Stadtführung, nahmen an einem politischen Programm teil und unternahmen noch viele andere Dinge, an die ich mich jetzt gar nicht mehr so genau erinnern kann. Letztlich waren wir fünf Tage beinahe von morgens bis abends auf den Beinen und danach fürchterlich erschöpft und irgendwann auch nicht mehr aufnahmefähig.
Ich bin grundsätzlich durchaus ein Mensch, der sich für Kultur, Land und Leute interessiert und nicht unbedingt das Ziel hat, die nächstbeste Disco zu erkunden oder sich die Kante zu geben. Für mich muss aber solch eine Fahrt noch angenehm sein, das heißt, dass ich die Kultur nicht nur durch Museen und Gedenkstätten kennenlernen möchte, sondern mich auch dafür interessiere, welche kulinarischen Spezialitäten es gibt oder welche besonderen Sitten und Gebräuche möglicherweise vorherrschen. Außerdem ist es mir immer wichtig, auch eine gewisse Zeit des Tages entspannen und die Füße hochlegen zu können; mir geht es da gar nicht unbedingt um Party, ebenso gerne sitze ich gemütlich in der Sonne, aber ich muss zwischendurch einfach mal die Seele baumeln lassen, um anschließend für neuerliches Kulturprogramm aufnahmefähig zu sein.
Meine Klassenfahrten waren kulturell meist ziemlich überladen und somit wäre ich niemals auf die Idee gekommen, noch zusätzlich mit einem meiner Lehrer loszuziehen und weitere Eindrücke zu sammeln. Gleichzeitig war ich aber auch nicht scharf auf Alkohol und Disco. Ich versuchte, die kulturellen Angebote, die wir wahrnehmen mussten, weitgehend interessiert aufzunehmen, meine Freizeit verbrachte ich aber eher entspannt mit Freunden oder durchaus auch mal alleine mit einem guten Buch im Zimmer.
Also ich habe mich auch für Kultur interessiert. Ich hatte aber zum Glück Freundinnen, die genauso waren. Wir haben uns auch gerne Sehenswürdigkeiten angeschaut und natürlich auch landestypisches Essen probiert. Aber wir mussten nicht jeden Abend uns betrinken und Party machen. Wir hatten auch unseren Spaß, aber in den Augen anderer Schüler waren wir wohl auch eher spießig. Mit den Lehrern habe ich mir weniger etwas angeschaut, denn ich hatte Freundinnen, die auch Interesse hatten.
Es gibt aber ganz unterschiedliche Interessen. Der eine interessiert sich für Land und Leute, der andere halt nur für Partys. Schade ist es nur insofern, weil man Party überall machen kann. Die Sehenswürdigkeiten hat man nicht überall.
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