2 Kinder die nicht durch schlafen, würdet ihr es schaffen?

vom 12.03.2013, 11:23 Uhr

Ich muss sagen, dass ich einen Riesen Respekt vor einer Freundin habe. Sie hat zwei Kinder, es sind beides Mädchen. Die Große ist jetzt 3 Jahre alt und die Kleine ist 2 Monate alt. Die Große war schon immer ein schlechter Esser. Wenn ich mit Jan bei ihr bin dann hat Jan schon den halben Kühlschrank leer gefuttert, die Kleine von meiner Freundin hat mit Mühe und Not und gut zureden dann vielleicht 2 Löffel von einem Fruchtzwerg weg. Die Kleine von ihr trinkt ihr Flasche mit 150 ml Milch in 2 Stunden. Das würde mich ja persönlich schon wahnsinnig machen. Mein Großer isst sehr gut, und der Kleine hat seine Flasche auch in 10-15 Minuten weg.

Nun ist es aber auch so, dass ihre Große nicht vor 9 Uhr ins Bett geht, und dann auch in der Nacht mehrmals wach wird, und meine Freundin für sie aufstehen muss. Natürlich ist das bei der Kleinen genauso, und die bekommt dann ja noch ihre 2 Stunden Flasche. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das nicht aushalten würde. Ich bin ein sehr ruhiger Mensch, aber das würde mich wahrscheinlich irgendwann ausrasten lassen.

Kann man sich an so eine Situation gewöhnen? Meine Freundin wirkt gar nicht gestresst oder übermüdet, auch ihre Ehe läuft sehr gut. Könntet ihr das, oder würde euch auch die Decke auf den Kopf fallen?

» Kleinnightwish85 » Beiträge: 684 » Talkpoints: 33,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich gehöre zu jenen Menschen, die überdurchschnittlich viel Schlaf benötigen. Das war schon als Kind so, dass ich viel geschlafen habe und das hat sich bis jetzt auch nicht geändert. Als ich dann schwanger wurde, war meine größte Angst eben der Schlafentzug, den wohl jede Mutter kennt, vor allem in den ersten Wochen / Monaten oft aber eben auch noch viel länger. Ich konnte mir in keinster Weise vorstellen, mehrmals in der Nacht munter zu werden und dann am nächsten Tag frohen Mutes einen Tag bewältigen zu können. Ich habe mich immer für halbwegs fit und aktiv gehalten, aber wenn ich nicht genügend Schlaf bekommen habe, dann hat sich bei mir der Spaß aufgehört.

Und dann kam es noch viel ärger als in meinen kühnsten Vorstellungen in der Schwangerschaft. Mein Sohn hat aufgrund einer sehr schweren Form der Neurodermitis rund drei Jahre nie länger als 20 bis maximal 30 Minuten durchgeschlafen. Die Nächte waren oft der reinste Alptraum. Noch dazu bin ich alleinerziehend und meine Eltern wohnen auch 170km von uns entfernt, so konnten sie auch nur bedingt helfen.

Wenn mir vor meiner Schwangerschaft jemand gesagt hätte, dass es so kommen würde, hätte ich ihm den Vogel gezeigt und gesagt, dass ich sowas sicher niemals aushalten würde. Was soll ich sagen? Man wächst da irgendwie hinein. Man gewöhnt sich in der Tat etwas. Es gab durchaus Phasen, wo ich wirklich nur noch funktioniert und nicht gelebt habe, so müde war ich, aber irgendwie habe ich das gar nicht so mitbekommen. Wie müde und k.o. ich war, habe ich eigentlich erst gemerkt, als ich dann ein wenig mehr Schlaf haben konnte. Was soll man denn sonst machen? Verzweifeln bringt einen auch nicht viel weiter.

Inzwischen wacht mein Sohn nur noch vier bis fünf Mal in der Nacht auf. Für andere Mütter ist das glaube ich auch noch eine Horrorvorstellung, weil immerhin ist mein Sohn inzwischen über vier Jahre alt, aber für mich ist das ein Segen. Mit diesen Unterbrechungen kann ich durchaus umgehen und gut leben. Man kann sich also zwar durchaus daran gewöhnen und richtet sich dementsprechend vielleicht auch ein wenig den Tag ein. Ich habe in den heftigsten Zeiten mich zum Beispiel auch mit meinem Sohn zu Mittag hingelegt. Es wäre anders nicht gegangen und vielleicht hat deine Freundin auch irgendeine Art und Weise, wo und wie sie Energie tanken kann. Auch jetzt ist es zwar so, dass ich mit vier bis fünf Unterbrechungen in der Nacht durchaus leben kann, wenn der Tag aber sehr anstrengend war, dann gehe ich ebenfalls um 20 Uhr schlafen. Das hätte ich mir früher auch nie denken können, so früh schlafen gehen zu können, aber man passt sich eben an.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich es aushalten würde. Einer der Gründe, warum ich noch kein zweites Kind habe, war, dass mein Sohn 3 Jahre lang nicht durchgeschlafen hat. Dass er dann anfing, durchzuschlafen, liegt auch nur daran, dass ich es aufgegeben habe, ihn dazu zu bringen, dass er in seinem Zimmer schläft und ihn zu uns ins Schlafzimmer gelassen habe. Mir war es dann egal, weil ich einfach keine Lust mehr hatte, jede Nacht mehrmals aufzustehen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Das ganze kommt mir so bekannt vor. Ich sitze auch gerade jetzt knapp vor Mitternacht am PC und meine sechs Wochen alte Maus sitzt in ihrer Schaukel und ist putzmunter. Und auch meine Große wird seit einiger Zeit wieder in der Nacht wach und braucht dieses oder jenes. Hilft alles nichts, da muss man durch.

Ich bin eigentlich auch ein Mensch der sehr viel Schlaf benötigt und natürlich möchte ich jetzt auch lieber schlafen als hier zu schreiben, aber was macht man nicht alles für die lieben Kleinen. Ich denke einfach man gewöhnt sich an alles.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich bin mir nicht sicher, ob ich das aushalten würde, denn ich gehöre auch zu den Menschen, die sehr viel Schlaf benötigen und wenn ich sehr müde bin, bin ich total gereizt. Meine Tochter wird in zwei Wochen sechs Monate alt und ich bin froh, dass sie schon durchschläft und das von neun Uhr abends bis sieben Uhr morgens. Ich persönlich fande, dass das nächtliche Aufstehen am anstrengendsten war.

Mein Baby kam immer zwei bis dreimal in der Nacht, da sie Hunger hatte und das Füttern hat auch nochmal gedauert. Ich bin öfters mit der Flasche eingeschlafen, da ich einfach so kaputt war und den Schlaf konnte ich auch am Tag nicht nachholen. Ich musste auch nachts immer aufstehen, da der Vater meiner Tochter in der Ausbildung ist. Ich bin einfach froh, dass diese Phase vorbei ist, denn länger hätte ich es wahrscheinlich nicht ausgehalten und mit zwei Kindern wäre es noch schwerer gewesen, vorallem, wenn man alleinerziehend ist.

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» Marina_1 » Beiträge: 1090 » Talkpoints: 56,17 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich vermute mal ganz stark, dass deine Freundin als Kind auch ein ähnliches Schlafverhalten hatte und deshalb kein großes Problem damit hat, wenn sie nachts mehrfach geweckt wird. Unsere Kinder haben sehr schnell durchgeschlafen, was ich sehr gut fand. Wenn sie dann mal phasenweise wegen Zähnen oder Krankheit nachts aufgewacht sind, war ich am nächsten Tag immer müder als sonst. Ich brauche einfach meinen Schlaf und ich könnte auch nicht dauerhaft mehrfach nachts geweckt werden und meine Tochter zwei Stunden an der Flasche nuckeln lassen.

Der eine kann das eben gut verkraften und der andere nicht. Erfahrungsgemäß verhalten sich die Kinder aber sehr oft so, wie man sich selbst als Kind verhalten hat. Wenn man früher viel Schlaf brauchte, schlafen die eigenen Kinder meist auch gut. War man als Kind ein schlechter Schläfer, dann stört es auch nicht so sehr, wenn die eigenen Kinder nicht so gut schlafen.

Der andere Punkt, den du angesprochen hast, ist auch von Kind zu Kind unterschiedlich. Unsere Kinder essen mitunter auch nicht viel und brauchen für die Menge auch recht lang. Solche Kinder gibt es. Dann gibt es aber auch Kinder, die gerne, schnell und vor allem viel essen. Wenn man es von den eigenen Kindern so gewohnt ist, dass sie langsam essen oder langsam trinken, dann kann man zwar versuchen, die Geschwindigkeit zu erhöhen, aber das geht nur sehr begrenzt. Es bleibt einem also nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren. Unsere Kinder bringen es auch fertig locker 5 Minuten an einem Bissen Fleisch zu kauen, bis der mal herunter geschluckt wird. Klar kann ich da was sagen, aber der wandert deshalb nicht schneller runter. Deshalb spare ich mir das. Bei vielen Dingen kann man versuchen Einfluss zu nehmen, aber hier und da bleibt leider der Erfolg aus. Wenn man sich ständig nur darüber ärgert, tut man sich und dem Kind keinen Gefallen. Je schneller man das akzeptiert, umso besser ist es. Aber auch hier denke ich, dass es jemandem viel leichter fällt, wenn er selbst als Kind ein schlechter Esser war. Ich habe auch immer lange gebraucht. Wie kann ich dann also von meinen Kindern ernsthaft erwarten, dass sie ruck zuck essen.

Verhaltensweisen, die einem selbst sehr fremd sind, weil weder die eigenen Kinder so sind, noch man selbst früher so war, kann man oft schwer nachvollziehen. Man hätte dafür keine Geduld und bewundert dann jene Mütter, die das als ganz normal akzeptieren und nicht mal als ein Problem ansehen. Das ist aber bei allen Kindern so. Außerdem darf man nicht vergessen, dass jedes Kind, wie auch jeder Erwachsene bestimmte Dinge gut macht und andere dafür nicht so gut. Es gibt immer Dinge, wo man als Mutter Nerven lässt oder womit man nicht so zufrieden ist bzw. die man sich vielleicht anders wünschen würde, aber das ist bei allen Müttern so. Jedes Kind hat etwas, was es nicht so gut kann. Zum Glück sind wir unseren Kindern sehr ähnlich und können diese Schwächen daher besser akzeptieren.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe selbst keine Kinder und kann daher auch nicht mit eigenen Erfahrungen aufwarten, die Dir weiterhelfen könnten. Aber ich kann mir schon vorstellen, es kommt darauf an, was man selbst für ein Typ Mensch ist und wie stark man ist. So kann ich mir schon vorstellen, dass es Menschen gibt, die das nächtliche Aufstehen einfach nur nervig ist und man es dann auch an den Kindern auslässt. Andere Menschen sind da sehr geduldig und vielleicht gehen sie auch dermaßen in der Aufgabe als Eltern auf, dass man ihnen nichts anmerkt.

Ich wüsste nicht, ob ich es schaffen würde, aber ich denke, wenn man sich bewusst für zwei oder mehr Kinder entscheidet, muss man damit rechnen, dass die Nächte nicht zum Ausschlafen gedacht sind. Wer meint, er habe die Hoffnung, es komme gar nicht so weit, und das Kind schliefe vielleicht schon recht früh durch, ist recht naiv und unüberlegt. Man sollte sich schon auf alle Eventualitäten vorbereiten. Aber ich würde nun auch nicht so weit gehen, dass man dann auf Kinder verzichten sollte.

Ich denke, es wäre auch wichtig, wie man sich dann Ausgleich holt, wenn man mehrfach wach wird und sich die Kraft im Laufe des Tages durch kleine Auszeiten holt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich selbst habe eine einjährige Tochter die nicht durchschläft. Sie wird ein- bis zweimal die Nacht wach und ich muss aufstehen und sie beruhigen. Manchmal öfter und einmal im Monat auch mal gar nicht. Sie schläft auch nicht von allein wieder ein dazu braucht sie mich. Das stresst mich aber so das ich keine Nacht durchschlafe das ich oft gereizt bin. Meine Laune ist im Keller und keiner kann mir was recht machen.

Daher habe ich großen Respekt das deine Freundin das so schafft und dabei sich nicht selbst verliert. Ich könnte das nicht, denn ich bin jetzt schon kurz vor dem ausflippen. Gerade durch den langen Winter ist es noch schlimmer da einem die warmen Temperaturen und die Sonne fehlen.

» nadpat » Beiträge: 1077 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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