Eure Geschichten über Lehrer

Wenn ich so die ganzen Geschichten hier lese, fallen mir glatt ein paar meiner Lehrer ein.

Unsere Chemie- und Biolehrerin beispielsweise. Wenn sie eine Frage stellt und jemand daraufhin richtig antwortet, schüttelt sie energisch den Kopf. Das verunsichtert den Antwortenden natürlich, vor allem, wenn die Antwort ja richtig ist. Und wenn man dann zum Ende kommt oder einfach stockt, weil man glaubt, falsch geantwortet zu haben, meint sie: "Ist doch richtig."

Einmal hat sie meine Banknachbarin drangenommen, die wie ich, eine totale Niete in Chemie ist. Sie wusste die Antwort nicht, woraufhin unsere Lehrerin einen richtigen Anfall bekam. Sie sagte unter anderem: "Ich gebe euch ja nicht die Schuld, ich mache mir nur Selbstvorwürfe. Ich scheine versagt zu haben als Lehrerin." usw. Dabei tat sie mir wirklich Leid.

Am besten ist aber unser Musiklehrer. Dieser ist vor längerer Zeit mal Alkoholiker gewesen, was auf unser Schule auch ein offenes Geheimnis ist. Die Noten teilt er folgendermaßen ein: Wenn man zum Unterricht erscheint, bekommt man eine 1. Wenn man im Unterricht sehr laut wird und sogar richtig rumböbelt, gibt es eine 2. Wenn man seinen Unterricht schwänzt, gibt es eine 3. Man kann im Unterricht Musik hören, Hausaufgaben abschreiben oder sich unterhalten. Alles egal, die 1 ist gesichert. Oft sind wir mit ihm im Computerraum. Dort sagt er bloß, wir sollen bei Wikipedia etwas über zB. Mozart nachlesen und dann lässt er uns in Ruhe. Natürlich schaut kein Mensch bei Wikipedia vorbei, wir loggen uns stattdessen alle im SchülerVZ ein.

Meine jetzige Physiklehrerin ist auch genial. Ich verstehe bei ihr überhaupt nichts, genau wie 95% der Klasse. Man lernt bei ihr absolut nichts, ihrer Arbeiten sind so gut wie unlösbar. Ein Klassenkamerad hat in einem Halbjahr 2 Fünfen geschrieben und mit ihr über seine Zeugnisnote gesprochen. Sie meinte, dass sei (logischerweise) eine glatte 5. Er meinte, er verlange aber eine 3. Und die bekam er dann auch promt.

Sehr genau erinner ich mich noch an meinen Deutschlehrer aus der 8ten Klasse. Wir haben ihn gehasst. Ich habe bei ihm ausschließlich Einsen geschrieben, war mündlich eine der wenigen, die sich beteiligt hat und bekam am Ende nur eine 2 im Zeugnis.

Wir haben es innerhalb eines Halbjahres geschafft, eine 90-seitige Lektüre durchzulesen, sonst nichts. Außerdem hat er einigen Mädels offensichtlich und völlig schamlos auf den Ausschnitt gestarrt. Was ich außerdem widerlich an ihm fand, war, dass er nur ein einziges Outifit besaß. Er trug ein halbes Jahr lang dieselben Schuhe, dieselbe Jeans, denselben grauen Pulli und darunter dasselbe dunkelblaue Tshirt. Gott sei Dank ist er nach einem Jahr auf eine andere Schule gewechselt, von der er auch geflogen ist. Jetzt steht er bereits auf der dritten Schule auf der Abschlussliste.

Ich kann hier natürlich auch ein paar Geschichten erzählen, von Lehrern und Schülern- Stilblüten also.

Einmal hatten wir einen Lehrer, den muss man sich wie ein zerstreuter Professor vorstellen, was er ja auch eigentlich war, da er ja in einer höheren Schule unterrichtete und diesen Titel auch hatte. Jedenfalls war er dünn, groß, hatte eine Brille und war stets nervös. Eines Tages musste er eine Schularbeit für uns verfassen, in der es um Ängste und deren Bekämpfung ging. Es stand also geschrieben: "Der kleine Arno hat Angst vor dem Zahnarzt. Auf dem Weg dorthin läuft er einer Spinne über den Weg, vor der er sich erschreckt. Seither hat der kleine Stefan eine Spinnenphobie. Was könnte die Mama des kleinen Edi tun, um das wieder in Ordnung zu bringen?". Also für alle die, die jetzt nicht mitgekommen sind, es sollte eigentlich immer derselbe Junge sein, er schrieb aber drei verschiedene Namen, deshalb mussten wir lauthals lachen und konnten uns gar nicht mehr richtig auf die Schularbeit konzentrieren.

Einmal hatten wir in der Schule eine Religionslehrerin, die ähnlich lebte, wie eine Nonne, die aber in eine andere Gemeinschaft oder Kommune gehörte. Jedenfalls war sie oft sehr komisch und einmal fragte eine Klassenkameradin von uns, ob sie denn kurz die Toilette aufsuchen dürfte. Darauf die Lehrerin: "Nein, wir gehen später alle gemeinsam!". Ein anderes Mal beschloss ebendiese Religionslehrerin dass wir uns in einer Gemeinschaftsarbeit über die verschiedenen Weltreligonen auseinandersetzen können. Darauf die Anweisung: "Macht das jetzt am Besten zu viert, oder zu dritt, oder aber auch zu zweit - es geht auch alleine!" Große Verwirrung und teilweise Gelächter folgte.

Wir hatten ebenfalls einen lustigen Deutschlehrer, der uns immer wieder mit seinen lustigen Sprüchen den Deutschunterricht auflockerte. Er war zwei Meter groß und sagte zum Beispiel: "Als ihr mal noch kleiner wart, als ihr jetzt noch seid." Außerdem fuhr er in einem Smart, einem winzigen Auto, obwohl er doch so groß war. Er stand mit dem Kopf immer oben an. Eines Tages murkste er an seiner Jacke herum. Er erzählte und erzählte und nach einer Weile fluchte er: "Verflixt, jetzt hab ich mich in meiner Jacke eingesperrt.

Wir hatten auch eine Gitarrenlehrerin, die noch ziemlich jung aussah, was sie ja auch eigentlich war. Sie hatte ein kaputtes Auto und musste immer aus der Beifahrerseite aussteigen. Einmal warteten wir und warteten und die Lehrerin kam einfach nicht daher. 20 Minuten nach eigentlichem Unterrichtsbeginn kommt eine Lehrerin völlig außer Puste in den Raum: "Och es tut mir so leid, meine andere Türe auf der Beifahrerseite geht jetzt auch nicht mehr auf, jetzt musste ich durch den Kofferraum aussteigen und bis ich das alles geschafft hatte, wollte ich eben zu euch. Aber die Schwester Eugenia Maria (Nonne, die die Pforte bewacht), hat mich nicht gleich herein gelassen, weil ich voller Schnee war. Als ich mich dann etwas vom Schnee befreit hatte, wollte ich mit dem Lift herauf fahren, aber die Schwester hat mich für eine Schülerin gehalten und mich nicht mit dem Lift fahren lassen. Jetzt musste ich den ganzen Weg rundherum laufen.

Also Geschichten von und mit Lehrern kann ich wirklich viele erzählen. Zum einen hätten wir da meine ehemalige Ethiklehererin. Also diese Frau ist echt anders. Sie erzählte uns einmal von einem Kriminalfal,l der wirklich passiert war und den sie total schrecklich fand. Nach der Stunde erzählte eine aus meiner Klasse, dass genau dieser "wahre" Kriminalfall am Vortag bei "K11" kam. Also nichts mit wahrer Geschichte. Oder hat sie uns auch mal erzählt, dass sie sich im Intimbereich rasiert, da sie es sehr unhygenisch findet, wenn man dies nicht tut.

Das ist ja schön und gut, aber ein Schüler möchte so etwas wirklich nicht wissen. Oder auch immer wieder gerne, hat sie uns vor Begegnungen mit irgendwelchen fremden Männern erzählt. Aber am besten ist immernoch, wie sie mal meinte, dass sie kein dummes Blondchen von der Sekundarschule ist. Dazu muss man wissen, dass sie blond ist und auch an einer Sekundarschule unterrichtet. Aber richtig heftig finde ich, dass sie in einer fünften Klasse gesagt haben soll, dass die Kinder keine Zukunft haben und niemals Rente kriegen werden.

Bei und an der Schule, gibt es auch einige Gerüchte, dass Lehrer miteinander schlafen oder sogar mit den Frauen der Kollegen schlafen. Aber ob dies wahr ist weiß man ja nie. Aber eigentlich könnt man die Lehrer am letzten Schultag mal fragen .

Ach ich hatte schon so viele verrückte Lehrer, aber meistens waren es immer Ethiklehrer. Der eine war auch sehr komisch. Er war zwar nett, aber sein Auftreten war gewöhnungsbedürftig. Immer in dunklen Klamotten. Am liebsten machten wir und über ihn lustig, wenn er eine schwarze Lederhose trug.

Von solchen Geschichten könnte ich noch unzählige erzählen. Also mein Schulalltag ist schon spannend. Mit solchen Lehrern wird es auch niemals langweilig.

Oh Mann, Lehrer und ich, das passt wunderbar zusammen. Könnte den ganzen Tag über diese außergewöhnlichen Menschen - die Lehrer - sprechen und schreiben.

Zum Beispiel hatte ich mal eine Informatiklehrerin, die einfach den ganzen Tag aus dem Nähkästchen geplaudert hat. Man ist sofort mit ihr ins Gespräch gekommen, sie hat alle möglichen Dinge erzählt, die man als Lehrer normalerweise keinem erzählt. So haben wir uns zum Tag der offenen Tür mal über eines meiner Praktika unterhalten - wir kamen vom hundertsten ins tausendste und das Gespräch über das Praktikum endete schließlich damit, dass ich erfuhr, dass ihre Söhne mal von der Oma grün gestrickte Pullover geschenkt bekamen und die noch heute ganz hinten im Schrank verstauben. Die Frau ist ein wunderbarer Mensch, ich glaube der wohl beste Gesprächspartner, den ich je hatte.

Dann hatte ich mal einen älteren Biolehrer, der einfach nur merkwürdig war. Er machte jede Stunde eine mündliche LK und nahm da immer die dran, die er als letztes im Klassenzimmer hat herumlaufen sehen oder die mal an ungünstigen Stellen auffällig lachten. Man durfte bei ihm unter keinen Umständen auffallen, so wenig wie möglich atmen hieß es immer.

Jedenfalls habe ich mich nie gemeldet und da kam er in der Pause, während er Aufsicht hatte, mal auf mich zu und meinte so: "Na und Du bist auch immer so ruhig. Du könntest heute auch mal zur mündlichen LK drankommen!" Ich wusste mir nicht anders zu helfen als zu sagen: "Ach Herr U. heute nicht. Ein andermal vielleicht." Er: "Nicht? Na gut, dann nehm ich'n Roy!" (einer von denen, die ca. 5 mal im Jahr drankamen zur LK, während unauffällige Leute wie ich nie drankamen. )

Einmal kamen wir ins Biozimmer und es stand noch eine Gerätschaft eines anderen Biolehrers auf dem Lehrertisch. Ich weiß nicht mehr wie es dazu kam, aber jedenfalls kam dieser andere Lehrer nach einigen Minuten wieder ins Zimmer und stellte fest, dass irgendwas plötzlich kaputt war. Er fragte uns, wer das war. Da meinte einer, dass es Herr U. war.Daraufhin ging er ins Biologie-Vorbereitungszimmer und meinte für uns hörbar zu Herrn U.: "Du, das Ding da draußen ist kaputt. Die Schüler sagen, Du warst das..."

Herr U. sagte natürlich, dass er's nicht war, stürmte aus dem Zimmer und rief: "Na, wer hat es kaputt gemacht, Du?! - Du?! - oder Du?!" dabei zeigte er ruckartig auf die drei Schüler, die er schon bei den LKs immer auf dem Kieker hatte. Wir anderen waren sofort aus dem Schneider

Da gibt es eine kleine Story über unseren Mathelehrer, der gleichzeitig auch Chemie unterrichtete. Er war ein echtes Herzchen! Er war allseits beliebt, hatte Humor, wenn wir ihm einen streich spielten, und wusste genau, wie er uns packen konnte, um sich zu revanchieren.!

So begann er einen Chemieunterricht einmal völlig normal (wir hatten im Vorfeld seinen Kleinwagen mit Klorolle eingewickelt!), und meinte dann, er wolle jetzt sehen, wie weit wir mitdächten und ob wir gewisse chemische Abläufe auch theoretisch fundiert durchziehen könnten.

Charly, so war sein Spitzname, ließ uns fast die gesamte Stunde theoretisieren, wir stellten Prozessabläufe auf und fachsimpelten über die Ergebnisse. Er ließ uns dabei völlig in Ruhe und hörte nur zu. Schließlich mussten wir das alles in unsere Hefte schreiben, er diktierte uns unsere Theorien.

Am Schluss meinte er, er würde gern noch einen Schlusssatz dazu formulieren, um unsere Leistungen auch für die Nachwelt zu dokumentieren. Also diktierte er uns: "Diese Theorie wurde von der Klasse 10d der Adenauerschule zu... am ... 19soundso zusammengekaspert und ist natürlich wissenschaftlich absoluter Blödsinn, wie zu Recht völlig zu erwarten war."

Das Schönste war daran wohl, dass er hinterher richtig lachte und meinte, er habe es sich nicht verkneifen können, uns als Rache für sein Auto eine solche Unterrichtsstunde reinzubrezeln. Natürlich haben wir schließlich mitgelacht und mochten ihn danach noch ein bisschen mehr.

Ich habe in den dreizehn Jahren meiner Schulzeit auch einige merkwürdige Lehrer kennengelernt. Während meiner anschließenden Ausbildung kamen einige seltsame Erscheinungen dazu und auch jetzt an der Universität gibt es viele merkwürdige Professoren und Seminarleiter.

Sehr krass fand ich damals einen Geschichtslehrer an dem Gymnasium, das ich besucht habe. Er gab bei uns eine Vertretungsstunde und diktierte uns einen Text über das Dritte Reich. An sich ist das nicht schlimm, allerdings streute er hier und da immer mal wieder rechte Parolen ein, so dass uns klar war, welche Gesinnung dieser Lehrer hatte. Einem Mitschüler hat er mal eine geklatscht, so dass wir geschlossen zum Rektor gegangen sind und ihm von all den Vorkommnissen berichtet haben. Leider passierte nichts weiter und außer einem Gespräch gab es keinerlei Konsequenzen für diesen seltsamen Kollegen.

Mein Religionslehrer, der auch gleichzeitig Priester war, hat uns mit antiquierten Ansichten über Frauen und Männer überschüttet und gerade Homosexuelle als die Wurzel allen Übels dargestellt.

An der Berufsschule habe ich überwiegend sehr unmotivierte Lehrer erlebt, was allerdings nicht für alle Berufsschullehrer gelten dürfte. Zum Glück fand diese Schule nur an 1,5 Tagen pro Woche statt, so dass das Problem mit den Lehrern und der mangelhaften Wissensvermittlung nicht täglich auftauchte.

An der Uni erlebe ich überwiegend sehr motivierte Dozenten, die sich in jeder Hinsicht korrekt verhalten. Die Eigenarten des einen oder anderen Professors regen eher zum schmunzeln an, als dass man darüber wirklich herziehen möchte. Es gab bisher nur einen Professor, den ich in einem Nebenfach hatte, der schlimm war. Wir wurden, nachdem wir zu mehreren, unter Mithilfe der Fachschaft, Kritik am Praktikum geübt hatten, aus seinem Büro geworfen. Ich war sehr froh, als ich meinen Schein in diesem Fach endlich in den Händen hielt und nicht mehr mit ihm in Kontakt treten musste.