Muss sich ein Klavier an neue Umgebung wirklich gewöhnen?
Ich bekomme ein Klavier geschenkt beziehungsweise man hat es mir bereits geschenkt, nur muss es noch abgeholt werden. Es handelt sich dabei um das alte Klavier meiner Patentante, welches angeblich antik ist. Ich habe es noch nie bewusst wahrgenommen, wenn ich bei ihr im Haus gewesen bin, also habe ich die Katze im Sack bekommen.
Nun meinte meine Tante, dass ich mir gut überlegen sollte, ob ich es wirklich haben möchte. Der Grund dafür ist, dass eine Saite gerissen ist und erneuert werden muss. Außerdem müsste das Instrument gestimmt werden und das sei sehr teuer. Das Hauptargument aber war, dass ich es in den nächsten drei Monaten noch nicht spielen könne, denn das Klavier wurde in den letzten Wochen ausgelagert und in einem ehemaligen Bunker gelagert. Nun müsse sich das Klavier wieder an normale Raumtemperaturen gewöhnen.
Meine Patentante ist aber keine Fachfrau und deswegen hinterfrage ich nun, ob dies wirklich so ist. Mir ist bewusst, dass Holz arbeitet und dass es erst einmal wieder warm werden muss. Aber muss sich mein Klavier dann wirklich über eine so lange Zeit hinweg an seine neue Umgebung gewöhnen? Oder kann es schon vorher gespielt werden? Was würde ich riskieren, wenn ich direkt mit dem Klavierspiel beginnen würde?
Natürlich kannst du gleich mit dem Spielen beginnen. Da wird weder dir noch deinem Klavier was passieren. Wobei natürlich bedacht werden muss, dass eine Saite fehlt. Vor dem Spielen würde ich diese dann auch ersetzen oder ersetzen lassen. Außer natürlich, du kannst abschätzen, dass du die betreffende Saite nicht brauchst. Wobei das eher unwahrscheinlich sein dürfte.
Was richtig ist, ist das du mit dem Stimmen des Klaviers ein wenig warten solltest, bis sich tatsächlich das Material an die Raumtemperatur und die Raumfeuchte angepasst hat. Ansonsten riskierst du, dass der Klavierstimmer seine Arbeit verrichtet und du später doch wieder ein praktisch unestimmtes Instrument hast. Ich mag jetzt von mir aber nicht behaupten, den Unterschied hören zu können. Wenn du aber als Klavierspielerin den Unterschied nicht hören solltest, solltest du dir ein anderes Instrument suchen. Daher: einfach nach der Lieferung noch vielleicht 3-4 Wochen mit dem Stimmen warten. Wobei die Klavierstimmer dir hier auch entsprechende Hinweise liefern können. Bei mir war das immer so, dass ein Stimmen bei den Transportkosten immer mit drin war.
Auf jeden Fall würde ich das so dem Klavierstimmer mitteilen wie du das uns gesagt und diese Person als Fachmensch entscheiden lassen, wann man es wirklich stimmen kann. Bevor ich einen Menschen gefragt habe, der sich wirklich auskennt würde ich nichts riskieren. Selbst ein einfaches Klavier hat noch einen Wert über tausend Euro. Der Verlust bei einem Schaden wäre schon merkbar.
Wenn der Stimmstock aus der Balance gerät könnten theoretisch noch mehr Saiten reißen. Oder der Stimmstock löst sich wegen asymetrischer Belastung vielleicht sogar aus dem Rahmen. Das ist zwar hypothetisch, aber warum muss man es ausprobieren?
Wenn das Klavier lange schon nicht mehr gestimmt wurde, muss der Klavierstimmer sowieso öfter kommen, bis das Klavier wieder rein gestimmt ist. Bei jedem Stimmdurchgang darf der Stimmer die Saiten nämlich nur eine begrenzte Menge straffen, was bei lange nicht gestimmten Instrumenten oder nach einem Transport oft nicht reicht. Und über den Preis kann man sich ja vorher einigen. Dann gibt es keine Überraschungen. Aber ob es wirklich teuer ist, ist eine relative Sache.
derpunkt hat geschrieben: Wenn du aber als Klavierspielerin den Unterschied nicht hören solltest, solltest du dir ein anderes Instrument suchen.
Naja, ich kann ja noch überhaupt nicht Klavier spielen. Doch, ich kann ein Stück schon sehr gut: Alle meine Entchen . Das kann ich auch auf meiner Violine.
Ich denke, ich werde ja ohnehin nicht drum herum kommen, in ein Fachgeschäft zu gehen und dort werde ich noch einmal ein ausführliches Beratungsgespräch zu diesem Thema in Anspruch nehmen. Also spielen wäre okay, Stimmen aber eher erst später. das macht auch so weit Sinn, wegen dem Holz und dem Resonanzkörper und so weiter. Nur die Zeitspanne die ihr mir nennt ist ja eine ganz andere als das, was meine Tante sagte. Deswegen hole ich einfach noch eine weitere Meinung ein. Aber spielen auf einem ungestimmten Klavier und dazu noch mit einer fehlenden Saite, das wird keinen Spaß machen, denke ich mir. Und da die Klavierbauer alle Anfahrtskosten berechnen und in der näheren Umgebung kein solcher zu bekommen ist, werde ich die Saite erst ersetzen lassen, wenn das Klavier zum ersten Mal gestimmt wird.
Und ich finde, trüffelsucher hat da Recht. Ich möchte es natürlich nur ungerne riskieren, dass mir noch weitere Saiten reißen und ich mich deswegen in weitere Unkosten stürzen muss, nur weil ich zu ungeduldig gewesen bin und unbedingt schon auf meinem neuen Klavier spielen musste.
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