Ist die alte Angst vor Wölfen tatsächlich weg?
Habt ihr schon mal über das Thema Wölfe näher nachgedacht? Früher sind sie ja absolut gnadenlos verfolgt worden, was natürlich einerseits durch die Angst der Bauern bzw. Farmer ihre Tiere zu verlieren erklärbar und nachvollziehbar wird. Andererseits ist heutzutage bekannt, dass das zum überwiegenden Teil eine unbegründete Angst ist/war, wodurch die massiven Ausrottungsversuche von früher ihre Berechtigung verlieren und man jetzt verzweifelt versucht Lebensräume (der Wölfe) zu retten bzw. sie in anderen (wie beispielsweise im Yellowstone-Nationalpark) wieder anzusiedeln.
Wie gesagt, habt ihr über diese Thematik schon mal näher nachgedacht? Welche Meinungen gibt es dazu? Ist vielleicht sogar jemand aktiv oder passiv an Wiederansiedlungen beteiligt?
Ehrlich gesagt habe ich noch nicht über das Thema "Wölfe" nachgedacht, verstehe auch nicht, wie du auf die Frage oder zur "Feststellung" kommst, die Angst vor Wölfen wäre weg. Dazu muss man sich in die Situation versetzen, dass man mal im Wald auf einen frei lebenden Wolf trifft. Die Angst vor nicht angeleinten Hunden ist ja letztlich noch vorhanden - da sollte auch bei Wölfen noch Angst vorhanden sein.
Was du vermutlich meinst sind die Versuche, Wölfe wieder in freier Wildbahn anzusiedeln. Das geht da, wo eben auf viel Fläche wenig Menschen leben. Hier ist die Idee dahinter, dass sich eben Mensch und Wolf nicht begegnen und die Tiere auch keine Schafe reißen. Sobald aber eine größere Gruppe von Menschen direkt betroffen wäre, würde man auch solche Versuche eher unterbinden. Das Ganze hat einfach damit zu tun, dass die Zahl der z.B. in Deutschland frei lebenden Wölfe eher eng begrenzt ist und man davon ausgeht, dass ein mehr an Wölfen zu keinen Problemen führt. Und eben nicht damit, dass die Angst "weg" wäre.
Ich hätte sehr wohl Angst vor Wölfen, wenn ich im Winter einem ausgehungerten Rudel Wölfe in freier Wildbahn begegnen würde. Bei mir ist die Angst also nicht verschwunden, denn sie ist ja begründet. Ich hätte Angst, als Spaziergängen durch einen Wald zu gehen, wenn ich wüsste, dass dort ein Wolf haust - ob begründet oder nicht, spielt für meine Angst keine Rolle.
Natürlich gibt es diese urtypische Angst vor Wölfen noch. Da braucht man doch nur mal darüber nachzudenken, wie viele Menschen Angst vor großen Hunden haben. Um konkreter zu sein: vor wolfsgroßen Hunden.
Und auch heute noch haben viele Menschen Sorge davor, dass ihr Vieh gerissen wird. Da geht es ja auch schon mit streunenden Hunden in der Nachbarschaft los, denn dann kommen sofort die Stimmen, die danach schreien, den Hund einzufangen, weil er ja sonst die Hühner reißen könnte. Und in den Regionen in Deutschland, in denen ja schon wieder vereinzelt Wölfe angesiedelt worden sind, schreien die Landwirte und Bauern doch auch alle auf und meinen, dass es zum Schutz der Schafe, Hühner und anderer Viehsorten besser wäre, den Wolf in einem anderen Gebiet anzusiedeln. Aber wo denn? Denn an anderen Orten werden wieder die gleichen Stimmen laut, nur von anderen Bauern und Landwirten. Der Wolf ist für sie eine Art Schädling, da er ihre Lebensgrundlage, nämlich ihren Viehbestand gefährdet.
Ich würde es sicherlich auch nicht begrüßen, wenn bei uns in der Nähe Wölfe angesiedelt werden würden. Die könnten mein Pony reißen oder auch eines unserer Pferde. Das ist alleine schon ein Gedanke, der mich den Wölfen total negativ gegenüber stehen lässt.
Ich glaube man muss da zwischen einer fast abergläubischen Angst unterscheiden, die wahrscheinlich auch so Kreaturen wie Werwölfe oder den bösen Wolf im Märchen hervorgebracht haben und dem gesunden Respekt, den man halt vor einem freilaufenden Raubtier haben sollte unterscheiden. Dabei denke ich, dass die Angst, die aus dem Aberglauben resultiert heute eher gewichen ist, weil sie quasi ausgestorben ist. Dass man dagegen nicht meinen sollte, mit einem Wolf Stöckchenwerfen spielen zu wollen, sollte einem der gesunde Menschenverstand dann schon sagen.
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