Habt ihr schon einmal ein großes Ziel aufgeben müssen?
Ich hatte jahrelang einen Lebenstraum. Und zwar wollte ich immer ein Häuschen im Grünen haben. Den Traum musste ich aber immer wieder aufschieben, weil ich anfangs kein Geld hatte, später zwar gut verdiente, aber arbeitsmäßig in der Stadt zu sehr eingebunden war Dann wiederum hatte ich wegen meiner Scheidung kein Geld mehr. Nach einer Erbschaft, die ich machte, konnte ich mich nicht überwinden, aus der Stadt herauszuziehen, weil die mittlerweile schon größeren Kinder hier im Umkreis, in der Schule und in Vereinen ganz enge soziale Bindungen hatten.
Im Moment fehlt es nicht nur an Geld, sondern mir würde auch die Infrastruktur der Stadt fehlen. So habe ich kürzlich ganz bewusst diesen Traum vom Landleben mit Hühnern, den ich schon seit meiner Kindheit hatte, begraben und bin merkwürdigerweise sehr erleichtert.
Es gibt junge Leute, die viel dramatischer feststellen, dass sich ihr Lebenstraum nicht verwirklichen lässt. Sportler müssen vielleicht wegen einer Verletzung ihre Karriere aufgeben, ebenso Musiker wegen einer Handverletzung oder Maler wegen Erblindung. Schüler, für die der Arztberuf die Erfüllung ihres Lebens wäre, scheitern am Numerus Clausus.
Habt ihr schon einmal ein großes Lebensziel aufgeben müssen? Welches Ziel war es? Warum habt ihr es aufgeben müssen? War es sehr hart für euch oder habt ihr euch sofort ein neues Ziel gesetzt?
Momentan bin ich dabei, ein Ziel aufzugeben. Ich hoffe natürlich, daß es nicht endgültig ist, sondern nur vorübergehend. Ich hatte geplant, dieses Jahr Deutschland zu verlassen und mich wo anders niederzulassen. Allerdings hat mich meine Firma, in der ich momentan noch angestellt bin, dermaßen über den Tisch gezogen ( finanziell ), sodass ich jetzt dringend einen neuen Arbeitsplatz suchen muss.
Es ist ziemlich schwierig, man plant etwas und dann fällt es ins Wasser wegen solchen Dingen. Das wirft einen total aus der Bahn. Sollte ich keinen neuen Job in der nächsten Zeit finden, bedeutet das für mich eine "Rückentwicklung", da es finanziell sehr haarig wird. Wenn es allerdings mit einer neuen Arbeit in der nächsten Zeit klappt, dann kann ich meinen Plan wieder hervorkramen und darauf "hinarbeiten", so wie ich es in meiner momentanen Situation auch versucht habe.
Es gibt Wünsche und Träume, die möchte man sich unbedingt erfüllen. Für mich ist das sehr wichtig, ein anderes Land kennen zu lernen. Neue Menschen um mich herum, eine andere Sprache.. einfach noch mal neu anfangen, denn ich persönlich drehe mich hier nur im Kreis, ich fühle mich in Deutschland nicht wie zu Hause, wenn Ihr versteht was ich meine. Manche Träume sollten auch nicht nur Träume bleiben. Man sollte immer versuchen sie zu erfüllen, auch wenn es ein harter Weg bis dahin ist. Das traurige ist, daß es meist doch am Geld scheitert, so wie Du es @anlupa auch schon geschrieben hast. Erst fehlte das Geld und dann kamen noch weitere Faktoren hinzu. Glücklicherweise halten mich weitere Faktoren nicht von meinem Vorhaben ab. Es kam die Zeit, als ich einfach mit meinem jetzigen Standpunkt abgeschlossen habe und nichts kann mich mehr davon abhalten.
Freunde versuchen es mir immer auszureden, sie verstehen es nicht wieso ich so einen Wunsch habe. Ich sage mal: Wenn ich mich hier pudelwohl fühlen würde, könnte ich es evtl. auch nicht verstehen wenn jemand unbedingt weg möchte. Aber man sollte jedem seine Meinung akzeptieren. Und Menschen sind kein Grund für mich, hier zu bleiben. Da denke ich einfach mal egoistisch, denn es sind ja nun mal meine TRÄUME und WÜNSCHE, die in Erfüllung gehen sollten. Früher oder später!
Ich denke, eines meiner größten Ziele in den letzten Monaten war es, das Abitur nachzuholen und anschließend zu studieren, denn ich hatte einen konkreten Berufswunsch, den ich als überaus passend für mich empfand, nachdem ich nun schon viele Jahre im Berufsleben stehe und mir nie so richtig sicher war, was ich beruflich denn für mich als wirklich gut ansehen könnte. Ich habe mich daher für ein Fernstudium angemeldet und auch schon angefangen, die ersten Aufgaben einzusenden. Dann habe ich allerdings aufgrund der Ereignisse in meinem Privatleben plötzlich eine komplett veränderte finanzielle Situation vorgefunden, die es mir nicht mehr möglich gemacht hat, die Kosten für dieses Fernstudium zu bezahlen. Ich habe den Sachverhalt gegenüber dem Ferninstitut geschildert und man hat mich glücklicherweise aufgrund meiner Schilderungen ohne Kündigungsfrist aus dem Vertrag entlassen.
Damit habe ich aber auch dieses Ziel aufgegeben, den entsprechenden Studiengang irgendwann zu belegen und den Beruf auszuüben, der mich so gereizt hat und für mich genau richtig schien. Sonderlich schwergefallen ist mir die Aufgabe dieses Plans und des Ziels aber dennoch nicht, weil ich einfach nur versucht habe, rational und vernünftig vorzugehen, nachdem mir klar war, dass dies die einzige Möglichkeit sein würde, um die richtige Entscheidung treffen zu können. Ich habe über Lösungswege nachgedacht, das Fernstudium trotzdem noch weiterführen zu können, bin aber auf keinen Einfall gekommen, der das Weitermachen möglich gemacht hätte. Es tat mir aber ein wenig leid um diesen Plan, denn ich habe mich wirklich reingehängt und auch sehr gute Noten abgeliefert. Ob ich damit einen Traumberuf erlangt hätte, der mich wirklich glücklich zu machen vermag, kann ich natürlich nun nicht sagen. Ich weiß aber mittlerweile aufgrund meines Lebenswandels glücklicherweise auch, dass es einiges gibt, das mich beruflich interessiert und sich auch immer wieder neue Chancen im Leben ergeben.
Daher denke ich, dass ich wohl noch nicht am Ende meiner beruflichen Laufbahn angekommen sein werde, sondern sich auch wieder neue Möglichkeiten ergeben. Einen neuen Plan habe ich aber noch nicht, der diesen ursprünglichen ersetzen soll oder kann. Zwar habe ich Pläne beruflicher Natur, aber diese dauern in ihrer Umsetzung noch etwas und sind auch noch nicht wirklich spruchreif, weil ich bisher nur ein gedankliches Grundgerüst habe. Solange das alles noch nicht feststeht, bleibe ich also bei meinem jetzigen Beruf, der mir auch Spaß macht und den ich vor allem mit Menschen zusammen ausüben kann, die mir sympathisch sind und von denen ich mich angenommen fühle. Das finde ich nämlich ebenfalls nicht verachtenswert.
Ich habe zum Glück in meinem Leben noch keine Ziele zurücknehmen müssen. Ich hoffe auch, dass mir dies in meinem Leben auch nicht passieren wird.
Ich habe sehr viele und teilweise auch sehr hohe Ziele und ich denke, dass ich die meisten von ihnen auch ganz realistisch erreichen kann. Ich will ja nun einmal auch kein Popstar werden oder so etwas, das wäre für mich sicherlich auch ein total unrealistisch gestecktes Ziel. Ich habe dann doch eher relativ bescheidene Wünsche, auch wenn sie für meine Verhältnisse schon ziemlich hoch gesteckt sind. Ich möchte mir gewisse Dinge kaufen, die auch ziemlich teuer sind. Aber es sind alles keine unnötigen Gegenstände, sondern Gebrauchsgegenstände, die ich in der einen oder in der anderen Form ohnehin anschaffen müsste in meinem Leben. Dann kann ich es auch gleich noch ein wenig länger aufschieben und dafür dann die hochklassigere Variante erstehen, die ich mir wünschen würde.
Also sehe ich für mich keinen Grund, um bei meinen Wünschen zurückstecken zu müssen.
So einen richtigen "Lebenstraum" habe ich nie gehabt. Dieser Begriff impliziert für mich, dass man einen ganz bestimmten und zentralen Wunsch im ganzen Leben hat, den man unbedingt erfüllt haben möchte, weil man ansonsten traurig oder frustriert ist und es bedauern würde. So etwas habe ich nicht.
Sicherlich habe ich kleinere Wünsche und Ziele, die werden aber meistens innerhalb der nächsten paar Jahre umgesetzt und sind nicht so zentral, dass man das ganze Leben danach ausrichten würde, wie das bei einem Haus im Grünen der Fall wäre. Dementsprechend habe auch noch nie ein großes Ziel aufgeben müssen.
Sicherlich hat es bei manchen Zielen nicht unbedingt so geklappt, wie ich es gerne gehabt hätte. Aber wenn die Vordertür nicht aufgeht, dann sucht man die Hintertür und erreicht das Ziel dann trotzdem. Also ich habe bisher nichts aufgeben müssen, was mir wirklich wichtig gewesen ist und habe dementsprechend nichts zu bedauern.
Bei "Lebenstraum" denke ich immer an diverse rührselige Hollywoodfilme, in denen jemand unbedingt Ballerina werden wil (und sich das Bein bricht) oder ein Pferd haben möchte oder irgendeine sauteure Reise ans andere Ende der Welt. Damit kann ich nun überhaupt nicht dienen. Ich verfolge nicht einmal den 08/15-Lebenstraum vieler Normalbürger von Ehe und Familie. Das hört sich verdächtig nach zusätzlicher Arbeit an und darauf habe ich so gar keine Lust.
Meine Träume sind dagegen eher von überschaubarer Natur und ehrlich gesagt vor allem eine Frage des Geldes. Ich würde schon ganz gerne noch ein paar tolle Reisen machen und auch im Alltag nicht jeden Cent umdrehen müssen. Aber da hilft eben nur arbeiten, sparen und Daumen drücken. Ich kann auch nicht sagen, dass mir im Leben deswegen etwas fehlt, weil ich in meinem Alter nicht mehr in dem Maße irgendwelchen Idealen hinterher renne. Wenn ich etwas wirklich will, finde ich schon einen Weg, aber das kommt bei mir nur selten vor.
"Den" einen Lebenstraum hatte ich noch nie gehabt. Ich hatte schon viele Träume in meinem Leben und auch schon viele Ziele, aber eben nicht ein einziges festes Ziel, worauf ich quasi seit meiner Kindheit an hingearbeitet habe. Viele Ziele habe ich mittlerweile erreicht, einige musste ich loslassen, wiederum andere Ziele sind dazugekommen.
Ich denke, dass es bei vielen Menschen so ist, dass sich die Ziele im Laufe der Zeit einfach ändern, dass Ziele dazukommen und andere wieder unwichtig werden. Man entwickelt sich ja auch selbst weiter und lernt verschiedene Lebenssituationen kennen, so dass man die Ziele auch dementsprechend anpasst.
Ich hatte von Kindertagen immer den typischen Mädchentraum von einem Pony oder Pferd. Allerdings habe ich dann irgendwann recht schnell gemerkt, dass ich mir dies nicht erfüllen kann, weil es einfach eine finanzielle Frage ist. Als kleines Mädchen macht man sich da ja doch eher weniger Gedanken.
Ich habe aber durchaus noch ein großes Ziel oder einen großen Wunsch. Ob der sich erfüllt, weiß ich natürlich nicht. Aufgeben würde ich ihn allerdings nicht so schnell und ein bisschen träumen darf man ja sicherlich auch. Ein eigenes Pferd zu besitzen, war auch eher ein Wunschtraum als ein großes Ziel.
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