Welche Kurse haben eure kleinen Kinder schon absolviert?
Als meine zwei ältesten Kinder noch klein waren, habe ich sie in die verschiedensten Kurse geschleppt. Hinterher ist mir klar geworden, dass ich es eigentlich nicht für sie gemacht habe, sondern für mich selber, um ein bisschen Gesellschaft zu haben. Sie haben zwar nicht darunter gelitten, aber nötig war es im Nachhinein auch nicht.
Schon als Baby mussten sie einen Kurs mitmachen, in dem "Turnübungen" und Singspiele durchgeführt wurden. Dieser Kurs fand über eine längere Zeit hinweg wöchentlich statt. Auch kreative Kurse habe ich gerne besucht. Fingerfarbenmalkurse, Schnipselkurse, Knetkurse und Ähnliches habe ich angenommen, so wie sie angeboten wurden. In der der Bücherei gab es mittwochs regelmäßig Vorlesen und Basteln mit Kleinkindern.
Kurz vor Schuleintritt haben wir einen Kurs mitgemacht, der den Kindern beibringen sollte, sich gegenüber Kinderschändern zu wehren. Außerdem gab es von der Volkshochschule einen Kurs zur richtigen Sitzhaltung, zu dem ich die Kinder auch geschleppt haben. Die nachfolgenden Kinder hatten es besser, die mussten keine Kurse mitmachen und haben auch keinen Schaden erlitten.
Wie viele Kurse müssen eure Kleinkinder mitmachen? Seid ihr beim Kinderturnen, Kinderschwimmen, Basteln, Englischlernen oder Ähnlichem?
Ja, das mit den Kursen für die Kinder ist so eine Sache. Da kann man schnell von anderen Eltern mitgerissen werden. Ich halte zahlreiche Kurse für Kleinkinder eher für unsinnig, wie du es schon selber geschrieben hast. Mit meinem Sohn der derzeit vier Jahre alt ist war ich einen Kurs lang beim Babyschwimmen. Da war er ein paar Monate alt. Der Kurs war nett, aber ich bin dann auch zur Erkenntnis gekommen, dass es auch ohne Kurs geht. Der Kurs hat meinem Sohn nur indirekt etwas gebracht. Mir hat er beigebracht, dass man mit einem Baby / Kind im Wasser keine Angst haben muss.
Sonst hat Sohn nun zum ersten Mal ein Kursangebot im Kindergarten angenommen. Es handelt sich dabei um Spiel und Bewegung. Vor Weihnachten gab es von einem Sportverein aus ein Projekt im Kindergarten mit diesem Spiel und Bewegungsprogramm. Das war ein 10er Block der vom Land finanziert wurde. Mein Sohn hatte großen Spaß daran gefunden und war nach jeder dieser Stunden total begeistert. Nun hat eben ein weiterer Kurs angefangen. Ich habe zugesagt, da er nicht allzu teuer ist (40 Euro für 10 Einheiten) und er auch direkt nach dem Kindergarten im Turnsaal des Kindergartens stattfindet. Mein Sohn bekommt also nicht einmal wirklich mit, dass es eigentlich ein "Kurs" ist. Für mich hat es den Vorteil, dass ich ihn nirgends hinbringen und abholen muss. Und Sohnemann kann auch gleich mit seinen Kindergartenfreunden dabei sein.
Sonst habe ich bisher noch keinen Kurs gemacht. Wir hatten / haben aber private Babytreffen: Also vier Mütter die alle in meiner Nähe wohnen haben sich zusammen geschlossen und wir treffen uns regelmäßig einmal in der Woche bei einem zu Hause. Unsere Kinder sind gleich alt und so ist es auch eine Art Babytreffen gewesen. Das war so nett, dass es sich wie gesagt bis heute gehalten hat und wir sehr gute Freunde geworden sind.
Wenn ich mich da in meinem Freundeskreis umsehe, dann übertreiben es meiner Meinung nach viele auch wirklich mit diesen Kursen: Eine Freundin von mir schickt ihr Kind täglich nach dem Kindergarten in irgendeinen Kurs. Zum Teil muss sie die Kleine sogar schon früher vom Kindergarten holen, weil es zwei Kurse am Nachmittag sind. So geht die kleine Prinzessin nun zweimal wöchentlich zum Eislaufen, dann gibt es noch Reitunterricht, rytthmisches Tanzen, musikalische Frühförderung, Mathemathik für Minis, Englisch und in Ballett geht das Fräulein auch noch. Laut Aussage der Mutter ist die Kleine so aktiv und will das alles selber. Selbst am Wochenende hat die Kleine keine Ruhe, weil diese ganzen aufgezählten Kurse sind nicht hintereinander, sondern die macht sie alle gerade aktuell! Wahnsinn finde ich! Ich finde es gut, wenn man sein Kind fördern möchte, aber man kann es denke ich auch maßlos übertreiben!
Direkt zu Kursen habe ich mein Kind nicht geschleppt. Anfangs waren wir mal beim Babyschwimmen, aber das fand ich persönlich nicht so toll, also bin ich da nur zweimal hingegangen. Im Kindergarten gab es dann das Angebot einer "musikalischen Früherziehung" von einer Musikschule. Das hat mein Sohn mit gemacht und hatte auch seinen Spaß daran. Viel mehr als Instrumente kennenlernen und versuchen damit Töne zu erzeugen ist da aber nicht passiert. Im Kindergarten wird ja sowieso auch viel gesungen.
Im letzten Kindergartenjahr gab es noch das Angebot für einen Englisch-Kurs. Da hat er auch ein paar Monate mitgemacht. Das war nur einmal in der Woche und mehr Spielerei als etwas anderes. Ich glaube, es hat weder geschadet noch sonderlich viel genutzt in Hinsicht auf den Englischunterricht, den es dann in der Schule gab.
Seit der zweiten Klasse geht mein Sohn zum Gitarrenunterricht und macht auch seit der ersten Klasse regelmäßig Sport im Verein. Die Sportarten haben dabei bis heute schon mehrmals gewechselt. Anfangs war es Judo, dann Tischtennis und nun ist es Bowling. Mal sehen, was danach kommt. Was er für Sport macht und wie gut er darin ist, spielt für mich keine Rolle. Wichtig ist die Regelmäßigkeit der Bewegung.
Ansonsten war er seit der Schule in wechselnden AGs. Ziemlich lange war es die Kunst AG, jetzt ist es schon eine Weile die Computer AG. Diese werden jeden Mittwoch direkt von der Schule angeboten und sind natürlich freiwillig.
Bisher hat mein Sohn alles freiwillig gemacht. Ihn zu Kursen an der Volkshochschule zu schicken, wäre ich ehrlich gesagt niemals gekommen. Bisher waren die Angebote (außer die Sportvereine) eben in Kindergarten oder Schule integriert.
Mit Jan war ich ein paar Monate in einem Turnverein. Ich habe das gemacht, weil Jan einfach diese Bewegung braucht. Zudem war es natürlich auch sehr schön für mich, andere Mütter kennen zu lernen. Zumindest dachte ich das, aber ich musste immer mit ihm mitlaufen, weil er ansonsten einfach noch nicht die Disziplin hatte sich selber anzustellen. Ich habe ihn dann auch irgendwann wieder aus dem Turnverein genommen, dies lag aber daran, dass die Kinder dort meiner Meinung nach nicht richtig gefördert wurden. Jedes mal wurden die selben Übungen aufgebaut und die Helfer dort, haben sich eigentlich nicht wirklich um die Kinder gekümmert, das haben dann die Eltern übernommen. Da kann ich auch mit dem Kind auf den Spielplatz gehen, das ist wesentlich günstiger.
Momentan ist Jan in einem Fußballverein, der mehr seinem Geschmack entspricht, auch dies kam von seiner Seite. Hier werden wir, wenn es so weiter geht, sicherlich noch ein paar Jahre verbringen. Das wäre mir aber recht, weil ich sehe das es ihm gut tut. Andere Kurse haben wir nicht besucht.
anlupa hat geschrieben:Sie haben zwar nicht darunter gelitten, aber nötig war es im Nachhinein auch nicht.
Notwendige Kurse gibt es doch eigentlich keine. Wenn es sich nicht gerade um Therapien handelt. Doch sinnvoll finde ich es durchaus und bin der Meinung, dass sehr viel mehr Eltern von solchen Angeboten Gebrauch machen sollten. Und wie du selbst erfahren hast, kann es doch auch schön sein, mit anderen Eltern in Kontakt zu kommen. Das führt dann auch zu ausgeglicheneren Eltern, was den Kindern wiederum auch zu Gute kommt.
Und ob Babyschwimmen, kreatives Arbeiten, Singen, Turnen oder Vorlesen- all das ist doch für Kinder sehr viel förderlicher, als wenn sie daheim vor dem Fernseher geparkt werden oder sich den ganzen Tag langweilen. Auch Bewegung für Kleinkinder finde ich wichtig und wenn ich stark übergewichtige Kinder sehe, bin ich eigentlich davon überzeugt, dass deren Eltern solche Angebote nicht wahrnehmen.
Was tournesol aufgezählt hat von einer Bekannten finde ich allerdings auch zuviel. Also Eislaufen, Reiten, Tanzen, Ballett, Musik, Mathematik und Englisch finde ich zeitgleich nun doch etwas übertrieben im Kindergartenalter, vor allem wenn manches mehrmals wöchentlich ist. Verschiedene Dinge auszuprobieren finde ich hingegen durchaus in Ordnung. Es gibt ja auch Schnupperstunden oder Ferienaktionen, wo Kinder verschiedene Sachen unternehmen und man sehen kann, woran die Kinder Spaß haben.
Vor allem bei kleinen Kinder finde ich es aber auch gut, wenn man gemeinsam etwas mit seinen Kindern unternimmt, also Eltern-Kind-Angebote wahrnimmt. Natürlich kann man vieles auch selbst unternehmen mit seinen Kindern, aber vielen hilft auch eine zeitliche Vorgabe. Ansonsten neigt man teilweise eher dazu Schwimmbad-, Spielplatz- oder andere Besuche wieder abzusagen oder zu verschieben und gibt beim gemeinsamen Basteln, Vorlesen oder bei anderen Aktivitäten schneller auf. Und zudem gibt es den Kontakt mit anderen und im Idealfall auch eine fachliche Anleitung.
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