Meinungen zu Drogen
Ich möchte zu lundner noch eine aktuelle "Schulzeit" wieder spiegeln. Ich selbst bin geschmeidige sechzehn Jahre alt, also das Alter in dem man ausprobiert. Alkohol gilt als normal auch wenn Komasäufer nicht mit Ehre bedacht werden. In meiner Alterstufe kommt es oft vor das Leute Montags mit einem gewaltigen Kater in der Schule sitzen.
Cannabis Konsum ist an meiner Schule relativ wenig verbreitet, und jene die regelmäßig konsumieren werden auch eher verachtet. Vieleicht liegt es auch daran, dass an unserer Schule in den letzten Jahren einige Jugendlichen Gestorben sind. - NAürlich nicht am THC sondern an härteren Sachen, jedoch werden alle illegalen Drogen gerne in eine Schublade geschoben.
Aus meinem Freundeskreis weiß ich, dass es doch eine recht große Toleranz zu Cannabis gib. Niemand würde meckern wenn sich jemand einen Joint anzuündet. Probleme haben nur wenige Leute die ich kenne damit. Deren Probleme liegen aber nicht ausschließlich im Cannabis-Konsum. Diese Leute konsumieren auch in übermäßigem Maße Alkohol. Tagelanges Pegeltrinken, Marihuana eskapaden und lange Nächte zehren eben am Geist, am Körper und am Geld Beutel.
Was ich nicht gerne sehe sind "kleine" Kinder (ich hab gut reden als 16 jähriger), also Mädchen und Jungen im Alter um 13 Jahre, die sich schon mit hochprozentigen Spirituosen zusaufen. Meinetwegen können sie gerne Bier trinken, oder andere leiche Alkoholische Getränke. Aber wenn man mit 14 eine halbe Flasche Wodka trinkt muss man sich nicht wundern wenn die Schulischen Leistungen in den Keller gehn.
Ach ja, Drogen. Man kann nicht mit ihnen leben, aber auch nicht ohne sie sein. Dabei ist es ja immer ein Definitionsfrage, was denn nun eine Droge ist und was nicht. Ebenso ist es je nach Gesellschaft und Zeitgeist unterschiedlich, ob eine Droge, wie auch immer definiert, legal ist oder eben nicht. Nehmen wir zum Beispiel Khat. Nennt man auch abessinischer Tee. Kennt man im Jemen, in Kenia, Oman oder Äthiopien. Die Blätter werden in diesen Ländern von sehr grossen Teilen der Bevölkerung konsumiert, es wirkt ähnlich anregend wie Kaffee oder Tee. In Europa ist der Handel und der Konsum von Kath aber verboten. Andere Länder, andere Sitten. Dafür gibt es bei uns Alkohol, der war ja in den Staaten während der Prohibition bis 1933 verboten. Andere Religionen haben zu Alkohol einen anderen Standpunkt.
Persönlich habe ich gerne ein gutes Glas Rotwein am Abend. Mehr als maximal zwei Gläser trinke ich aber nicht. Ich verliere nicht gerne die Kontrolle. Daher sind auch andere Drogen nicht wirklich etwas für mich, auch wenn ich harmlosere Varianten ausprobiert habe. Aber das ist alles nur künstlich angeregt und entspricht demnach nicht wirklich meiner effektiven Persönlichkeitsstruktur.
Andererseits gibt es sicher Kulturen die meinen Kaffeekonsum als suchtartig bezeichnen würden. Eigentlich trinke ich nur dann keinen Kaffee wenn ich krank bin. Das ist vermutlich auch nicht wirklich gesund, aber es schmeckt mir. Es muss nur ein wirklich vernünftiger Kaffee sein, nicht irgendeine Plörre. Oder etwas in der Art eines Nescafe oder so.
Von harten Sachen halte ich gar nichts. Vieles ist extrem destruktiv und führt zu einem nachhaltigen Verfall der Persönlichkeitsstruktur. Einiges davon scheint auf den ersten Blick fast schon harmlos, führt aber schleichend in eine Abhängigkeit der übelsten Sorte.
Die sog. "harten Drogen" wie Kokain, XTC oder dieses ganze synthetische Zeug halt kamen für mich nie in Frage, so etwas habe ich nie probiert und werde es auch nie probieren.
Wenn ich aber ein bis zweimal im Jahr einen Joint rauche, werde ich deshalb weder gesundheitlich beeinträchtigt noch bin ich dann süchtig. Das beeinträchtigt meine Lebensführung nicht im Geringsten und ist in meinen Augen auch nichts anderes als gegentlich erhöhter Alkoholkonsum. Wobei ich letzteren seit meiner Schwangerschaft nicht mehr leiden mag, keine Ahnung wieso, aber ich trinke nie mehr als 1 Bier / Cocktail, und das auch nur wenige Male im Jahr.
Das liegt aber auch daran, dass ich als Mutter eine Verantwortung habe und nicht einfach mal einen Kater ausschlafen kann, während Kiffen, das ich wie erwähnt nur wenige Male im Jahr tue oder auch mal ein Jahr gar nicht, keine solchen Auswirkungen auf mich zeigt, aber ich tue das ja wie bereits erwähnt auch nur sehr in Maßen, Geld ausgeben würde ich dafür selbst nicht, aber Gelegenheit macht ab und an Diebe.
Ich finde es nicht okay, dass gerade in puncto Drogen Cannabis immer so verteufelt wird und Alkohol im Gegenzug verharmlost, es gibt eine Menge Alkoholiker, denen es mit Sicherheit nicht besser geht, als denjenigen, die ständig nur noch kiffen.
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