Bis zu welcher Kilometerlaufleistung Gebrauchtwagen kaufen?

In diversen Threads habe ich schon geschrieben, dass ein Bruder von mir einen Gebrauchtwagen kaufen will. Er ist sich jedoch ziemlich unsicher, was die Laufleistung der Autos angeht, wenn er sich mal wieder eins angeschaut hat. Welche Laufleistung bei einem Benzinermotor würde für euch, egal, wie alt das Auto ist, nicht mehr in Frage kommen? Welche Kilometerlaufleistung dürfte für euch ein Dieselfahrzeug gerade noch haben und wann würdet ihr auf jeden Fall Abstand von einem Kauf nehmen.

Meiner Meinung nach kommt das auf das Gesamtpaket an und was man selbst damit vorhat, sprich wie intensiv man es nutzen möchte. Es ist ja so, dass man nun schlecht den Zustand eines Fahrzeugs anhand seiner Kilometer einstufen kann. Ich habe schon Autos gesehen, die mit 45 000 Kilometern schon am Ende waren und auch Autos, die mit 140 000 Kilometern immer noch treu ihren Dienst leisten. Man muss einfach wissen, wie das Auto gepflegt wurde und dies auch erkennen. Es besteht die Möglichkeit ein Gutachten von einem Auto anfertigen zu lassen, was man zum Beispiel während einer Probefahrt machen kann. Ist das Auto ein Garagenfahrzeug? Wurde es regelmäßig gewartet? Wurde es überwiegend im Sommer bewegt? Das sind alles Fragen, die den Kilometerstand etwas außen vorlassen.

Erst vor ein paar Wochen hat sich mein Vater ein gebrauchtes Auto gekauft, welches er recht günstig bekommen hat. Bei dem Kilometerstand war er zunächst schon etwas skeptisch, aber für seine paar Autofahrten im Monat sollte das kein Problem darstellen. Der Wagen hat übrigens etwas über 100 000 Kilometer runter. Wir haben uns den Wagen natürlich vorher angeschaut und uns die Details geben lassen. Das Auto wurde von einem Vielfahrer bewegt, der aber eine Garage hatte und das Auto regelmäßig zur Kontrolle in die Werkstatt gebracht hat. Auch der TÜV wurde erneuert und es gab neue Reifensätze für das Auto dazu. Beim TÜV wurden auch keine Sachen entdeckt, die in einem Jahr bedenklich sein könnten. Insgesamt sah also alles gut aus und bis jetzt läuft er super. Man kann aber auch hier Pech haben, aber es ist generell ein kleines Glücksspiel bei den Gebrauchtwagen.

Wie bereits von Zohan erwähnt, kommt es darauf an, wie viel man noch selbst mit dem Gebrauchtwagen fahren will und wie allgemein der Gesamtzustand ist. Ein Auto, welches erst 50000 Kilometer weg hat, dafür aber schon ordentlich Rost zu sehen ist, wird wohl keinesfalls besser sein als ein gepflegtes Auto mit 130000 Kilometern.

Ich selbst stehe auch vor einem Gebrauchtwagenkauf und selbst meinen derzeitigen PKW will ich noch verkaufen, obwohl der schon knapp 200000 Kilometer weg hat und zwölf Jahre alt wird. Ich werde eben nur nicht mehr viel dafür bekommen, aber Werkstatt gepflegt ist er allemal.

Da ich Vielfahrer bin, liegt bei mir die Grenze bei einem Benziner bei 80000. Mehr sollte er nicht weg haben, da ich immer weit bis zur Arbeit fahren muss und er ein paar Jahren halten soll. Daher würde es für mich wenig Sinn machen, einen Benziner zu kaufen, der vielleicht schon 140000 Kilometer weg hat. Dann bräuchte ich ja in zwei Jahren bereits wieder ein anderes Auto. Bei einem Diesel würde die Schmerzgrenze bei mir bei etwa 140000 Kilometern liegen.

Man sollte nicht nur auf die Gesamtkilometer achten, sondern wie andere hier schon sagten, auf das "Gesamtpaket". Meinen Wagen habe ich mit 200tkm gekauft und ich bereue es nicht. Es ist ein Benzin-Fahrzeug und fährt wie eine eins, keine Probleme bis auf die üblichen Verschleißteile. Ich kenne Leute die haben ein Auto mit 300tkm oder mehr und diese Wagen laufen auch noch top.

Es kommt einfach darauf an, wie man den Wagen pflegt und wartet. Wenn man die regelmäßigen Inspektionen mitmacht und sich kümmert, dann kann so ein Auto weit über die 200tkm kommen.

Mein erstes Auto war ein Gebrauchtwagen, der etwa 100.000 Kilometer auf dem Tacho stehen hatte. Das Auto war furchtbar und hat gerade noch zwei Jahre gehalten und wurde dann mit knapp 140.000 Kilometer verschrottet, obwohl es "erst" neun Jahre alt war. Ein Freund von mir fährt ein 12 Jahre altes Auto, das inzwischen über 300.000 Kilometer runter hat und ist immer noch zufrieden damit.

Bei meinem jetzigen Auto war mir jedoch klar, dass ich dieses diesmal lange fahren möchte, am besten ohne große Kosten für irgendwelche Reparaturen. Daher kam für mich nur ein "junger Gebrauchter" in Frage, im besten Fall ein Jahreswagen oder so etwas in der Art. Ich hatte mir als Grenze ein Alter von maximal zwei Jahren gesetzt. Und ein Auto mit über 60.000 Kilometern hätte ich auch nicht mehr gekauft. Es kommt natürlich auch darauf an, wie viel Geld man investieren möchte und was man mit dem Auto so vorhat.

Die Kilometer sind an sich erste mal egal. Wie schon die Schreiber vor mir sagten kommt es oft vor das Fahrzeug mit vielen Kilometern auf dem Tacho noch Top in Schuss sind und andere mit nicht mal 80.000 sind in einem technischen Zustand als hätte man damit einen Krieg geführt.

Wichtig ist eben das man sich die Technik genau anschaut und das alle Wartungsarbeiten oder zumindest die letzten und großen gemacht wurden.

Wie alle anderen schon geschrieben haben, reicht eine Angabe "maximale Laufleistung" zu der ein Gebrauchtwagen gekauft wird, nicht aus. Es kommt ja auch auf das Auto selbst an! Ich würde schon meinen, dass ein Ford Ka oder ein VW Polo mit 150'000 Km anders zu bewerten wären, als ein 5er BMW oder ein VW Passat. Dann muss zur Laufleistung auch das Alter in Relation gesetzt werden. So kann ein Langstreckenfahrzeug, welches in drei Jahren 100'000 Km gefahren wurde eben an Hand der Kilometer nicht mit einem Auto verglichen werden, welches ebenfalls 100'000 Km gefahren wurde, dafür aber schon zehn Jahre alt ist! Will man sich hier sinnvolle Grenzen setzen, so müsste man die anderen (wichtigen) Rahmenbedingungen abstecken. Ansonsten hat man kein ernsthaftes Interesse an einem Kauf oder wenigstens an einer Antwort.

Der Motor ist in den meisten Fällen ja weniger problematisch. Diese halten meistens auch weit über 200 Tkm. Meistens sind andere Verschleißteile viel früher betroffen. Wichtig sind vor allem das Fahrwerk (mit allen beteiligten Kleinteilen), die Kupplung und die Bremsen.

Auch die Karosserie ist bei neueren Autos weniger kritisch; dort findet man meistens eher Schönheitsfehler. Und dort kommt es eigentlich weniger auf die Laufleistung, sondern auf das Alter und die Pflege des Autos an. Ein typisches Vertreterfahrzeug kann nach vier oder fünf Jahren problemlos über 200 Tkm auf dem Tacho haben, der äußere Zustand wird aber nicht schlechter sein als ein ebenso altes Auto mit einem Fünftel der Kilometer. Und auch der technische Zustand ist meist gar nicht so schlecht, weil diese Autos sehr gut gewartet wurden und eher auf verschleißarmen Langstrecken bewegt werden.

Die Laufleistung eines Autos ist für viele Menschen beim Kauf sehr relevant, doch mich schreckt eine hohe Laufleistung ab, denn ich habe schon selbst erlebt, dass Autos mit hohen Laufleistungen in einem besseren Zustand sind als Autos mit wenig Kilometern. Mein Auto zum Beispiel ist fast 15 Jahre alt und hat 270 000 km. Es wurde die ersten 7 Jahre nur im Sommer gefahren und ab dann ganzjährig und fast ausschließlich auf längeren Strecken. Es wurde alle Inspektionen rechtzeitig durchgeführt, immer das Motor- und Getriebeöl nach Herstellervorgaben gewechselt und alle Verschleißteile erneuert, wenn es nötig war. Technisch ist mein Fahrzeug im Zustand eines Neuwagens, nur das Leder des Fahrersitzes hat den einen oder anderen Kratzer und das Lenkrad ist abgegriffen, weil der Vorbesitzer des Autos einen Ring getragen hat. Ein Freund hat sich letztes Jahr ein Auto mit 390 000 km gekauft und es ist technisch auch in einem einwandfreien Zustand.

Natürlich fällt bei einem Auto mit höherer Laufleistung der eine oder andere Wechsel eines Verschleißteils mehr an, aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Am wichtigsten beim Autokauf ist es darauf zu achten, dass kein Wartungsstau vorliegt, das heißt, dass alle Reparaturen rechtzeitig durchgeführt wurden und dass der Wagen keine technischen Mängel hat. Bei Automatikfahrzeugen ist es außerdem wichtig, dass das Getriebeöl regelmäßig gewechselt wurde. Sollte der Motor des Wagens über einen Zahnriemen verfügen, so sollte dieser auch regelmäßig gewechselt worden sein. Wenn alles in Ordnung ist, sich 100 000 km mehr oder weniger kein großes Problem.