Sollte man wieder das Adelprädikt in Ö tragen dürfen?

vom 08.03.2013, 20:17 Uhr

Was bei Euch in Deutschland Gang und Gebe ist, ist seit 1919 ist es in Österreich verboten. Niemand darf als österreichischer Staatsbürger das „von“ und die Titel im Namen tragen. Das finde ich schade, weil man so die Abstammung ziemlich verleugnen muss. Ich weiß auch nicht, wer sich heute noch an einem „von“ stoßen würde und es ist doch schon ewig her, dass wir eine K und K Monarchie waren. Das „von“ wurde oftmals zum plumpen Doppelnamen verwandelt. Ein Edler Martin Hoffmann von Salzburg, wurde zu einem Martin Hoffmann-Salzburg, was nicht unbedingt gut aussieht?

Sollte man diese 1919 eingeführte Regelung wieder revidieren und auch die „von“s wieder in den Pässen zulassen? Findet Ihr, dass die Doppelnamen Alternative gelungen ist, oder zerstörte diese den Sinn der Familiennamen?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Also mir persönlich ist es völlig egal, ob jemand von adliger Abstammung ist und oder nicht und ob man das an seinem Namen gleich erkennt. In der heutigen Zeit sind Adlige ja auch nicht mehr unbedingt besser gestellt, als der Rest der Bevölkerung. Zumindest habe ich schon ein paar Mal Berichte über Leute im Fernsehen gesehen, die zwar von und zu sonstwas hießen, aber kein tolles Schloss hatten und auch nicht reich waren. Also eigentlich ganz normale Leute, auch wenn ihre Vorfahren irgendeinem Adelsgeschlecht angehörten.

Ich sehe das ziemlich neutral und mir ist es egal, ob jemand ein "von" im Namen hat oder nicht. Einen Grund, es zu verbieten, sehe ich da nicht, aber ebenso sehe ich eigentlich keinen, warum man es unbedingt wieder zulassen sollte. Die Leute, die davon betroffen sind, sehen das aber vielleicht anders. Also wenn es nach mir ginge, sollte man das "von" denjenigen, die drauf bestehen, ruhig erlauben.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich fände es schon fairer, wenn man auch in Österreich das "von" im Namen tragen dürfte. Ausländischen Staatsbürgern darf man das auch nicht verwehren und so müsste man nicht anders heißen, als man will. In diesen Zeiten will eh niemand mehr eine Monarchie einführen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Und ich finde gut, dass es bei euch weg ist! Denn bei euch wird mit dem ehemaligen Adel nicht so ein Schindluder getrieben wie bei uns. Denn hierzulande versuchen Adelsverbände deutlich, sich im alten Glanz zu sonnen und eine Sonderstellung einzunehmen.

Nehmen wir zwei bekannte Beispiele. Alle früheren Titel sind hier nur noch Namensbestandteil wie ein Doppelname oder alte Namen wie "auf dem Hofe". Aber der ehemalige Adel nimmt Sonderrechte in Anspruch. Richard Freiherr von Weizsäcker unterschrieb gern als Weizsäcker, als wäre Freiherr von ein Titel und nicht fester Bestandteil des Namens.

Andere Bürger haben so ein Privileg nicht. Wenn du oder ich mit Meyer oder F.-Meier statt mit Faltermeyer unterschreiben, gibt es Ärger. Aber der ehemalige Adel suggeriert durch geschickte Nutzung von Teilnamen weiter Titel. Und das geht weiter. Hier bei uns gilt, Titel gibt es nicht, es gilt Vorname Nachname. Interessiert nur manchen Adeligen nicht und dann wird aus Frederic Prinz von Anhalt einfach Prinz Frederic von Anhalt. Aber Prinzen, Prinzessinnen und Grafen oder Freiherrn haben wir nicht mehr.

Zugegeben bei Herrn Prinz von Anhalt macht das eher die Presse, um den Klatschspalten ein wenig Glanz zu verleihen, aber er nimmt die Anrede hin. Andere bestehen allerdings darauf. Hier findet man immer noch Aufstellungen wo nicht nur der nicht mehr vorhandene Titel vor den Vornamen gesetzt wird, nein, es steht auch noch S. D. davor. Denn Herr Baron von Schluff zu Tuff sieht sich tatsächlich als Baron von Schluff zu Tuff und wünscht als Seine Durchlaucht angesprochen zu werden.

Und selbst Richter bekommen das mit dem abgeschafften Adel nicht hin. Bis heute gibt es Blitzbirnen die bei Namensstreitigkeiten Gutachter auf Staatskosten engagieren, weil es um Adelsrecht gehen soll. Jeder andere muss das selbst bezahlen. Und Vornamen wie Baron, der im englischsprachigen Raum normal ist, lehnt ein deutsches Standesamt schnell mal ab. Denn anders als bei Kevin oder Justin "könnte es Verwechslungen mit dem Adel geben". Dass der abgeschafft ist, wird hier gern vergessen.

» cooper75 » Beiträge: 13373 » Talkpoints: 508,48 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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