Sollten neben Titeln auch Nachnamen ge-gendert werden?
Wir müssen beim Schriftverkehr alle Titel gendern. Aus Mag. wird bei Frauen Mag.a, bei weiblichen Doktern wird es zu Dr.:in. Ich finde das Prozedere allein schon sehr mühsam, denn die Endungen gehören alle kleiner geschrieben und hochgestellt. Auch gibt es schon Denkansätze, die weiblichen Nachnamen anzupassen. Aus Frau Merkel würden also Frau Merklin, aus Frau Müller, die Frau Müllerin, usw. Ich fände das als analoge Maßnahmen. Außerdem gibt es das schon seit immer in den slawischen Sprachen mit Beckmann und Beckmannova oder Orlowska und Orlowska.
Fändet Ihr es gut, das Gendern von den Titelanreden auch auf alle Nachnamen anzuwenden? Sollte man das dann aus eigenem Gefühl machen oder sollte es Normen dafür geben? Würde Euch das bei Eurem eigenen Namen stören, oder fändet Ihr das sogar als klasse und geschlechtergleichstellende Neuerung?
Entschuldigung, aber das halte ich für absurd. Ein Familienname drückt für mich kein Geschlecht aus. Ein Familienname besagt für mich, dass diese Person zum Beispiel zum Clan der Meiers oder Hubers gehört. Dass es in so einer Sippe natürlich Personen beiderlei Geschlechts gibt, das sollte eigentlich jedem klar sein.
Wenn jetzt Herr Müller beispielsweise den Nachnamen so trägt und Frau Müller dann zur Frau Müllerin wird, ist für mich der Familienzusammenhang nicht mehr eindeutig erkennbar und das Prinzip der Familiennamens ad absurdum geführt. Eine Diskriminierung sehe ich auch nicht, denn man wird eben einfach in eine Familie hinein geboren und das ist ganz gleich, egal ob man Mann oder Frau ist.
Im mündlichen Sprachgebrauch in Bayern gibt es das übrigens schon eine ganze Weile. Da funktioniert das auch, wenn man so über andere Personen spricht. Allerdings käme auch da keiner auf die Idee, das in schriftlicher Form nieder zu legen, zum Beispiel als Anrede im Brief. Schließlich schreibt man da ja schon ganz eindeutig durch die Anrede Herr oder Frau Müller welches Geschlecht die Person hat.
Bei uns gibt es das auch, dass man sagt – Die Bergerin ist schon wieder krank usw. Das ist aber vom gendern her viel natürlicher als eine Magistra Berger, was total bescheuert klingt, sorry. Wer sich so etwas ausdenkt, hat die Sprache nicht mehr lieb. Ich kann mich auch nicht entsinnen, dass die Briten oder Franzosen an solchen Problemen leiden. Da gibt es maximal einen Zusatz femme-, wenn überhaupt. 20 Jahrhunderte ist keiner dran gestorben und eine Genderei der Familiennamen würde natürlich sein, weil wir das auch so im Alltag sagen und es auch in diversen Sprachen durch den Genitiv ausgedrückt wird. Im Ungarischen kommt hinter –né dran, was auch die Frau von bezeichnet. Bei den in Deutschland noch erlaubten Namen mit VON, wäre es sicher schwierig. Maria, Edlerin von Hoffmännin, wäre sicher gewöhnungsbedürftig.
Ich finde viele Punkte von Gender einfach nur noch lächerlich und die Anpassung der Namen gehört da für mich eindeutig dazu. Leider traue ich dem heutigen Genderwahnsinn vieles zu und so würde es mich nicht großartig wundern, wenn nun eben auch eine Namensänderung vorgeschlagen wird. Nun ja, so lange die Welt sonst keine Probleme hat.
Ich persönlich halte nichts von einer Namensanpassung. Wo zieht man da die Grenzen? Wird die Frau vom Herrn Hirsch dann zur Frau Hirschkuh? Und sollte man die Kinder dann nicht auch in Kitz umbenennen? Ist doch alles lächerlich, oder? Den Grundgedanken diverser Genderideen finde ich schon in Ordnung, aber ich denke, man kann es auch maßlos übertreiben. In einem Genderkurs wurde auch das Wort "Freundschaft" gegendert. Das sollte man in "Freund_innenschaft" ändern. Verrückt. Ich sehe das Wort "Freundschaft" als geschlechtsneutral. Und ich würde mich als Frau Hirsch nicht benachteiligt oder unterdrückt fühlen.
celles hat geschrieben:Maria, Edlerin von Hoffmännin, wäre sicher gewöhnungsbedürftig.
Aus Hoffmann wird natürlich Hofffrau. Bitte wer hat solche Denkansätze? Die Österreicher? Ich wusste gar nicht, dass ihr so feminstisch seid. Ich habe davon noch nie gehört und auch "Mag.a" oder "Dr.:in" habe ich noch nie irgendwo gesehen. Eine Änderung der Familiennamen von Frauen fände ich nun wirklich mehr als lächerlich. In Russland ist es ja normal, dass beispielsweise Petrowa die weibliche Form von Petrov ist. Aber das mit deutschen Namen zu machen, nachdem es Jahrhunderte lang nicht so war, wäre einfach nur schrecklich. Ich würde jedenfalls kein -in oder -a an meinen Nachnamen angehängt haben wollen. Das würde meinen ohnehin schon nicht kurzen Namen noch länger machen und einfach nur bescheuert klingen.
Ich habe noch gar nichts davon mitbekommen, dass man nun schon die Ehrentitel gendern muss und sie dann eben deutlich weiblich gekennzeichnet werden. Das alleine finde ich schon total schwachsinnig und ich selber möchte das später nicht, denn auch ich habe vor, mindestens eine Doktorarbeit zu schreiben, bevorzugt jedoch zwei. Und Frau Doktorin Doktorin möchte ich nun wirklich nicht heißen, das klingt ja vollkommen albern.
Die Nachnamen zu gendern ist ja in gewissen Ländern schon Tradition gewesen. Ich sage nur Olavson. Das weibliche Pendant dazu kann ich leider nicht schreiben, ich weiß nicht, wie man das schreibt.
Aber bei ganz gewöhnlichen, deutschen Nachnamen? Das ist doch vollkommen absurd! Der Familienname sagt lediglich etwas über die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Familie aus und diese Familie hat nun einmal kein einheitliches Geschlecht. Es ist daher an sich schon nicht sinnvoll, diese Namen zu gendern. Bei dem Beispiel mit Olavson ist es ja etwas anderes - das heißt einfach nur Sohn von Olav. Und wenn Olavs Frau Inga heißt, dann hieße die gemeinsame Tochter Ingas Tochter. Wenn man es richtig betrachtet, gibt es in diesen Kulturen beziehungsweise gab es bis vor einiger Zeit keine einheitlichen Familiennamen. Das müsste aber auch schon angepasst sein.
Somit habe ich weder etwas von dieser absurden Idee mitbekommen, noch würde ich sie unterstützen. Im Gegenteil, ich würde meinen weiblichen Nachnamen ganz bestimmt nicht annehmen.
Das ist völliger Quatsch. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand ernsthaft darüber nachdenkt. In gewissen Gegenden oder Ländern wird das automatisch so gemacht, aber bei uns oder im englischen Sprachraum nicht. Ein Nachname ist ein Name und kein Titel oder eine Berufsbezeichnung. Die meisten Nachnamen sind doch gar nicht typisch männlich oder weiblich, wie beispielsweise Klein, Groß, Schwarz, Edel, Stark, Strack oder Gauck.
Ich fände es spannend, wenn die Nachnamen angepasst würden. Das ist immerhin sinnvoller als der Quark mit den Titeln und Abstammungen. Wahrscheinlich müsste man fixe Regeln dafür aufstellen, denn ich kenne einen Herrn Mallin, dessen Frau dann Mallinin oder Mallina heißen müsste. Auch bei Trittin wäre das spannende, wie seine Ehefrau genannt werden müsste. Ich meine, dass gewisse Behörden doch das Rad gerne zehn Mal erfinden würden und dies gehört sicher mit dazu.
Ich kenne das auch von den slawischen Namen, dass dort die Nachnamen dem Geschlecht angeglichen werden, sodass der Mann mit Nachnamen zum Beispiel "Kosmow" und seine Frau "Kosmowa" heißt. Bei deren einheimischen Namen mit den üblichen Endungen klingt das auch irgendwie passend und stört dort niemanden. Allerdings sind "ausländische" Namen in den Gegenden dann meist so belassen worden, wie sie sind, da es da nicht so einfach gehandhabt werden kann.
Allerdings gibt es ja etliche Spätaussiedler aus der Gegend, die heute hier in Deutschland wohnen und da wurde soweit ich das bemerkt habe zumeist die quasi "männliche" Variante auf alle Familienangehörigen übernommen wurde. Schließlich gibt es solche Geschlechtsangleichungen bei uns so nicht. Bei vielen typisch deutschen Namen - wenn sie nicht gerade ein Beruf bezeichnen - oder auch recht außergewöhnlichen Namen gibt es meines Erachtens keine gute Möglichkeit diese einheitlich zu "gendern". Und da wir ja eigentlich bereits vorher in der Anrede das Geschlecht vermerken, fände ich es im deutschen Sprachgebrauch nur unnötig und lästig. Es sind halt besondere Eigenschaften, die andere Länder bei sich ausmachen, aber hier gibt es halt andere Sachen.
In gewissen Regionen/Ländern wurde oder wird eventuell immer noch (?) so gehandhabt, dass die Frau nach einer Heirat den Vornamen des Mannes quasi als zusätzlichen Beinamen erhält, was eben ihre Bindung zu ihrem Ehemann betont. Diese Idee finde ich an sich grundsätzlich niedlich, wenn auch nicht unbedingt von Nöten, aber es zeigt halt, wer zu wem gehört.
Ich empfinde das als den größten Blödsinn. Auf solche Ideen können nur solche Menschen kommen, die arbeitsmäßig nicht ausgelastet sind. Für mich stellt das einen Missbrauch der Gleichberechtigung von Frau und Mann dar. Eine Namensänderung hat nichts mit der Gleichstellung zu tun.
Sprachliche Gleichstellungsversuche habe ich vor Jahren schon einmal in einer Zeitung gelesen. Da wurde die Sprache richtig verhunzt. In Österreich wird die Sprache ja schon immer etwas anders gehandhabt. Würde man hier dazu übergehen, Titel und Nachnamen anzupassen, würde es wohl Lachsalven geben, mit Recht. Genau so, wie trüffelsucher es beschrieben hat, sehe ich auch die Zugehörigkeit des Nachnamens. Und dabei soll es in Deutschland auch bleiben.
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