Wie gefährlich ist couchsurfing?

vom 06.03.2013, 17:01 Uhr

Meine beste Freundin und ich möchten in ein paar Wochen für ein paar Tage in den Urlaub fahren und wollten entweder zelten oder "couchsurfing" machen. Ich habe so etwas noch nie gemacht, finde die Idee eigentlich ziemlich gut und habe da auch echt Laune zu. Nun meinte mein Vater aber, dass das ziemlich gefährlich sei, aber man kann doch aufpassen, zu wem man geht und wir sind schließlich auch zu zweit.

Wie findet ihr couchsurfing? Ist das wirklich so gefährlich wie mein Vater sagt? Ich möchte da schließlich nur schlafen, ohne das mir oder meiner besten Freundin etwas passiert.

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei Couchsurfing kann man ja auch einsehen, wer gut bewertet ist und somit sicher scheint. Man hat natürlich keine 100% Garantie, dass alles reibungslos abläuft, aber eine Sicherheit. Ich denke aber nicht, dass man sich da Sorgen machen muss. Immerhin möchten die Leute ja auch nur die Vorteile nutzen, und wenn man es böse meint, wird man dort nicht lange sein können. Zumal das ja auch seine Kreise zieht. Ich würde es einfach versuchen und dann eben eigene Erfahrungen machen. Bei den meisten Menschen geht das gut und ich sehe auch keinen Grund, was da schiefgehen sollte. Man kann sich ja auch aussuchen, ob man zu einer Frau oder einem Mann geht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Couchsurfing ist auf jeden Fall eine interessante und auch sehr günstige Methode um irgendwo kurz unterzukommen. Das Problem an der Sache ist nur die Frage des Vertrauens, welches von beiden Seiten vorhanden sein sollte. Wenn ich hier ein Zimmer anbieten würde, dann hätte ich doch ein wenig Angst, dass man im Haus diverse Sachen mitgehen lässt. So weit reicht mein eigenes Vertrauen in der heutigen Zeit nicht mehr. Das ist traurig, weil es sicher lustig wäre, wenn man ab und zu mal die unterschiedlichsten Gäste in seinem Haus hätte. Ich würde es machen, aber ich habe da doch ein wenig zu viele Bedenken.

Es gibt ja im Internet bereits ein großes Portal, welches auch schon seit vielen Jahren besteht. Dort kann man seine Couch anbieten und bekommt entsprechende Anfragen. Jeder registrierte hat dort natürlich ein entsprechendes Profil und es gibt sogar eine Bewertungsfunktion. Hier kann man also schon mal ein kleines Maß an Sicherheit schaffen, indem man Rücksicht auf die Bewertungen nimmt. Ob es einem am Ende dann genauso gut gefällt, wie den Bewertern ist nicht gesagt, aber das kann man im Vorfeld nie so genau wissen. Auf jeden Fall kann man hier aber schon erkennen auf was man sich da in etwa einlässt.

Dein Vater hat nicht ganz unrecht, aber kaum irgendetwas bringt absolute Sicherheit mit sich. Auch wenn ihr zum Beispiel ein Hotelzimmer nehmt, heißt das noch lange nicht, dass ihr dort gut behandelt werdet. In eurer Position (als "Surfer") habt ihr den Vorteil auf eurer Seite, weil ihr frei wählen könnt wo ihr untergebracht werden wollt. Anhand der Bewertungen könnt ihr da schon etwas passendes finden und am Ende könnt ihr jederzeit wieder gehen, wenn es euch nicht gefällt, oder ihr mit dem Couchbesitzer nicht klar kommt. Ich würde es an eurer Stelle einfach mal ausprobieren. Es wird sicher eine intensive Lebenserfahrung werden.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Das ganze Leben ist gefährlich. Passieren kann immer etwas. Theoretisch auch beim Couchsurfing. Aber ebenso bei der Anreise, beim Zelten oder im Urlaub allgemein. Doch gefährlich kann es auch in der Uni, in der Schule und im Betrieb sein. Ich glaube dort sind wesentlich mehr Menschen bisher ums Leben gekommen, verletzt worden, angegriffen/überfallen worden oder auch sexuell belästigt, als beim Couchsurfing.

Aber ich kann auch die Sorge deines Vaters verstehen. Kenne es selbst von meinen Eltern. Als ich erstmals mit der Mitfahrgelegenheit gefahren bin (vom Trampen habe ich ihnen nie erzählt) machten sie sich auch die größten Sorgen. Mittlerweile soll ich zwar immer noch anrufen, wenn ich angekommen bin (was ich auch recht unsinnig finde, da ich mich auch sonst alleine fernab meiner Eltern bewege), aber das wünschen sie sich ebenso, wenn ich selbst fahre.

Ich finde es dabei gut, wenn man mit Eltern über Dinge reden kann. Es ist ja durchaus in Ordnung, dass dein Vater sich Sorgen macht. Sucht euch in Ruhe die Leute aus, wo ihr übernachten werdet, dann kannst du deinem Vater bereits im Vorfeld die Profile zeigen. Viele haben Fotos von sich und ihrer Couch veröffentlicht. Außerdem gibt es Nutzerbewertungen. Zudem kannst du anbieten die jeweiligen Adressen nochmal zu bestätigen, wenn ihr dort seid.

Mach deinem Vater außerdem klar, dass ihr ein gutes Urteilsvermögen habt und Menschen einschätzen könnt. Und wenn irgendetwas nicht passt, könnt ihr jederzeit sagen, dass ihr dort doch nicht übernachten möchtet und sucht euch Alternativen. Das passiert aber eigentlich nicht. Wobei der Ansatz "nur schlafen wollen" eventuell nicht allzu gut ankommt. Viele wünschen sich auch ein bisschen Kontakt, eventuell gemeinsames Kochen oder eine kleine Stadtführung. Ich würde auf jeden Fall auch immer eine Kleinigkeit mitbringen oder anbieten bei gemeinsamen Unternehmen einen Eintritt oder ähnliches zu zahlen.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Für "systematisch gefährlich" halte ich es nicht, weil z.B. gerade aus Deutschland recht wenige Horrormeldungen darüber zu hören sind. Und ich bin mir sicher, dass entsprechende Fälle in den Medien entsprechend gewürdigt werden würden. Aber richtig ist auch, dass in diversen Foren sehr wohl davon berichtet wird, dass selbstverständlich auch von verschiedenen Gastgebern "körperlicher Kontakt" nicht unerwünscht gewesen wäre. Teilweise subtil, teilweise auch sehr direkt werden entsprechende "Vorschläge" gemacht, die Couch z.B. gemeinsam zu nutzen. Wann dies dann zur Nötigung wird, ist sicher schwer zu beurteilen und man muss eben damit rechnen, um richtig und souverän reagieren zu können.

Nebenbei halte ich die Aussage, man sei ja zu zweit, nicht wirklich ausreichend, um sich sicher zu fühlen. Natürlich glaubt man dadurch die Hemmschwelle möglicher Täter zu heben. Aber das ist nicht der Fall und eine Person (oder eine Gruppe) mit der festen Absicht, ein (Sexual-)Verbrechen zu begehen, wird sich nicht davon abhalten lassen, nur weil das Opfer nicht allein ist sondern ein weiteres potentielles Opfer dabei ist.

Auch die Aussage "man kann doch aufpassen zu wem man geht" ist etwas seltsam und geht wohl von der Annahme aus, dass man beliebig viele Angebote bekommen würde (gerade wenn man zu zweit einen Platz sucht) und von den Anbietern vorher ein aussagekräftiges Profil erhalten könnte. Hier sollte definitiv nicht zu viel erwartet werden.

Letztlich gibt es ja auch (und die überwiegen) zahlreiche positive Beiträge und viele bereuen nicht, die Erfahrung gemacht zu haben. Dann spricht man von freundlichen Gastgebern und angenehmen Unterkünften. Was sich eher selten ergibt - ist aber auch kein erklärtes Ziel - sind Freundschaften, welche sich hier ergeben. Das aber sollte ja keine Rolle spielen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


derpunkt hat geschrieben:Aber richtig ist auch, dass in diversen Foren sehr wohl davon berichtet wird, dass selbstverständlich auch von verschiedenen Gastgebern "körperlicher Kontakt" nicht unerwünscht gewesen wäre.

Also weder bei Couchsurfing selbst (wo ich mich früher einmal durch hunderte von Bewertungen gelesen habe) noch in anderen Foren habe ich so etwas je gelesen. Was man findet, wenn man danach sucht ist der Fall aus dem Jahre 2009 Couchsurfing endet mit Vergewaltigung, wobei der Täter zu 10 Jahren Haft verurteilt wurde.

Ansonsten stieß ich auch bei meiner gezielten Suche nur auf Leute die Angst haben vor Diebstahl, Vergewaltigung, Mord und Totschlag und sich deshalb niemals vorstellen können bei Fremden zu übernachten. Auch in eher negativen Erfahrungsberichten geht es eher darum, dass die Wohnung nicht besonders sauber war, man sich wenig unterhalten hat oder eine Seite die ganze Nacht Party wollte.

Dass "körperlicher Kontakt" nicht unerwünscht gewesen wäre, wie du es schreibst, kann ich mir hingegen durchaus vorstellen. Es soll ja immer wieder Menschen geben, die andere attraktiv finden. Manche lernen sich vermutlich auch via Couchsurfing kennen und lieben. Da kommt dann durchaus irgendwann die Frage auf, ob man allein oder zu zweit einschlafen möchte. Zudem sind in manchen Kulturen Männer teilweise direkter. Um so etwas zu erleben muss man dann aber nicht einmal auf eine fremde Couch, sondern stellt es durchaus im Alltag fest.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich würde couchsurfing auch sehr gefährlich finden, weil man ja bei Fremden schläft und nicht bei Bekannten. Ein Vorteil hat aber dieses couchsurfing. Ich finde das sehr gut, dass man nichts bezahlen muss, aber ich würde immer etwas Geld geben, weil es sonst unhöflich wäre. Aber es könnte auch einen riesen Nachteil geben, wenn die Besitzer des Hauses pedofile sind. Man kann ja die Hausbesitzer nicht richtig einschätzen. Sie können ganz nett tun und im nächsten Moment werden sie dich dann vergewaltigen. Deshalb würde ich couchsurfing auch nur zu zweit machen, weil man sich dann im Ernstfall auch wären kann. Also alleine würde ich nicht couchsurfing machen. Aber wenn ihr alleine weg wollt, dann müsst ihr ein richtiges Hotelzimmer mieten, dann seit ihr immer auf der sicheren Seite.

» andre xD » Beiträge: 209 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



andre xD hat geschrieben:Aber es könnte auch einen riesen Nachteil geben, wenn die Besitzer des Hauses pedofile sind.

Dir ist aber schon bewusst, dass die Besitzer des Hauses selten die Gastgeber sind? Meinst du mit pedifile Pädophile? Wenn ja, dann ist diese Überlegung äußerst abwegig- doch selbst wenn es so wäre, sehe ich hierbei keinen Nachteil. Denn Couchsurfer sollten schon volljährig sein, zumindest das Alter in dem sie für Pädophile interessant sind, weit hinter sich gelassen haben. Denn Pädophile bezeichnet das sexuelle Interesse an kleinen Kindern. Leider findet man immer solche oder ähnliche Aussagen.

Die Gefahren beim Couchsurfing sehe ich ganz woanders. Doch darauf wird kaum eingegangen, stattdessen kommen immer wieder haarsträubende Vermutungen, was nicht alles passieren kann. Denkt dabei auch mal jemand daran, dass es auch Eltern gibt, die ihre Kinder ermorden, vergewaltigen oder beides?

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Couchsurfing ist meiner Meinung nach eine sehr gute Idee, besonders deswegen, weil man dadurch auch die Einheimischen kennen lernen kann. Natürlich kommt es darauf an, was für Menschen man trifft. Ich habe nur gute Erfahrung gemacht, weil ich immer bei Menschen übernachtet habe, die ganz herzlich und gastfreundlich waren. Als ich vor einem Jahr in Valencia war, haben sie mich und eine Freundin von mir sehr nett empfangen und dazu noch die Stadt gezeigt.

Wir sind immer noch in Kontakt! Alleine würde ich aber auf diese Weise nicht reisen, wichtig ist, dass man sich vorher informiert, was für Bewertungen die ausgewählten Personen haben (Couchsurfer findet man auf zahlreichen Online-Plattformen, sie werden meistens bewertet). Außerdem muss man sich das Profil der Person anschauen, falls etwas nicht stimmt oder beunruhigend ist, sollte man auf das Couchsurfen verzichten und lieber eine andere Option wählen.

» ClodiNeu » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,81 »


Dein Vater hat Recht, Couchsurfing kann gefährlich sein. Auch, wenn es schwer vorstellbar ist, ich als Mann bin bei Couchsurfing sexuell missbraucht worden und habe nun ein Trauma. Es war in Amsterdam und der Typ hatte vorher nur positive Bewertungen. Also es ist definitiv ein Risiko. Ein Vorredner meinte, dass so was auch in der Uni oder Schule passieren kann. Dazu kann ich nur sagen, dass es mir da nie passiert ist, aber bei meinem ersten Mal Couchsurfing.

» 777xxx » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,15 »


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