Was würdet ihr eurem Kind auf einer Kirmes kaufen?

Da der Winter fast vorbei ist, fangen ja jetzt allmählich wieder die ersten Volksfeste statt, wo es natürlich die tollsten Angebote für die Kinder ist. Dass die Kinder ein paar der Angebote wahr nehmen wollen, ist völlig normal und daher wird ja schon mal um das ein oder andere gebeten.

Viele Kinder sind ja auf einen Ballon aus, andere würden gern ein paar Lose kaufen, Karussell fahren, kostenpflichtiges Kinderschminken mitmachen, um genauso auszusehen, wie vielleicht schon die beste Freundin oder sie wollen ein neues Spielzeug oder ein Kinderbuch von einem der zahlreichen Stände.

Ich denke, die meisten Eltern werden aber kaum alles ihren Kindern gönnen, denn gerade billig sind die Angebote wohl kaum. Was würdet ihr denn euren Kindern auf einer solchen Kirmes am ehesten gestatten, wenn so vieles geboten wird? Wo würde für euch der Spaß zuerst aufhören?

Ich finde die Luftballons ziemlich teuer und ansonsten ist das Meiste, das da verkauft wird, qualitativ totaler Schrott. Vergleichbar ist die Qualität mit Produkten aus 1-Euro-Läden, billigstes Plastikspielzeug, lidschäftig und vermutlich voller Schadstoffe und das dann auch noch überteuert.

Wenn ich meinen Kindern Spielzeug kaufe, dann lieber in einem Kaufhaus, Fachgeschäft oder online, Spielzeug auf einer Kirmes habe ich aber bisher noch nie gekauft und werde das auch wie es aussieht nie tun, dann noch lieber einen Luftballon.

Wichtig ist das man bei sowas vorab mit seinen Kinder spricht, wenn diese schon in der Lage sind das anständig zu verstehen, sollte man von vornherein klären, das die Kinder entweder ein beschränktes Budget haben, für das sie sich aussuchen können was sie wollen, oder man erlaubt eine bestimmte Anzahl an Teilen.

Sicherlich muss man hier gerade aufs Geld schauen denn die Sachen sind mittlerweile unverschämt teuer geworden. Ich muss gerade daran denken das ich als Kind von meinem Vater schon böse Blicke geerntet habe wenn die fahrt mit einem Karussell mal 2,50,- Mark gekostet hat, heute wäre das gleiche in Euro noch günstig.

Aber es sind ja nicht nur die kleinen Souvenirs von der Kirmes, sondern auch die ganzen Nebenkosten, sprich hier mal was trinken, da mal was essen, und so weiter, rechne ich das auf 3 Personen hoch kann so ein Kirmestag schnell mal 50-80 Euro kosten, ohne das man irgendwo drauf gewesen ist. Gerade wenn ich an meinen letzten Besuch bei Pützchens Markt denke, diese Preise kann ja kein Mensch bezahlen, bzw. will keiner mehr bezahlen.

Ich würde auf jeden Fall schauen das die Kinder etwas mit nach Hause nehmen, etwas das bleibt, und wenn es nur die Preise vom Zielschießen sind. Lose würde ich nicht empfehlen, das kann schnell zu Frust führen. Ich weiß noch wie mein Vater damals für mich immer wieder Lose kaufen musste, 3 Tage am Stück, immer weiter, meine Mutter hat auch mitgemacht, meine Großeltern, und alle Verwandten und Freunde, und im Anschluss hat mein Vater mir dann für 50 Mark einen Hauptpreis beim Schausteller gekauft. Insgesamt haben wir sicherlich 500 Mark für dieses blöde Riesenstofftier bezahlt, das es heute schon gar nicht mehr gibt.

Ich würde also darauf achten das für das ganze Geld etwas mit nach Hause genommen wird, das Sinn macht, und das auch haltbar ist. Ich würde mir aber klare Grenzen setzen, und auch wenn die Kiddies anfangen zu heulen, oder zu schreien, irgendwann ein Ende setzen, erfahrungsgemäß erinnern sich die Kids später eh nicht an das rumgeheule...

Ich habe als Kind ab einem gewissen Alter immer Geld bekommen und durfte mir dann selber aussuchen, was ich davon mache. Wenig Geld habe ich nicht bekommen, da meine Oma immer großzügig noch etwas draufgelegt hat. Meistens habe ich mir davon etwas zu essen gekauft und auch ab und zu Spielzeug. Das war so eigentlich eine gute Lösung, weil ich es dann besser zu schätzen wusste, was ich bekommen habe.

Ansonsten würde ich bei kleinen Kindern vielleicht etwas kaufen, was man mitnehmen kann und was man auch noch nutzen kann. Bei uns gibt es auf dem Frühjahrsfest auch immer Holzspielsachen, was ich beispielsweise sehr gut finden würde. Außerdem finde ich es ganz gut, wenn man seine Kinder bei Fahrgeschäften mitfahren lässt, wenn sie es möchten. Es kommt ja auch immer auf das Kind an. Manche mögen keine Fahrgeschäfte und da würde ich das Geld lieber in Süßes oder Spielzeug investieren. So ein kleines Teil zur Erinnerung sollte meiner Meinung nach aber schon gekauft werden.

Jan ist jetzt ja erst 3 Jahre alt. Meistens kaufen wir für ein Kinderkarussell den rabattierten Preis. Das heißt, dass er meistens für 4 Euro 3 mal fahren kann oder so. Das reicht meiner Meinung nach in dem Alter auch vollkommen aus. Wir fahren dann auch nicht dreimal hinter einander. Sondern meistens machen wir das so, dass er 1-2 mal am Anfang fahren kann, wir dann über die Kirmes gehen, und zum Abschluss darf er dann nochmal. Meistens sind aber noch meine Eltern dabei, dies dann noch eine 4 te Fahrt springen lassen. Wir waren letzten Sonntag auf einer sehr kleinen Kirmes, da war dann auch einmal Autoskooter fahren mit dem Papa drin.

Zu Essen nehme ich meistens mit. Mein Mann holt sich aber jedes Mal auf der Kirmes einen Crepe, von dem wird dann natürlich noch ein bisschen mit gegessen. Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich auf einer Kirmes mal etwas zu trinken gekauft habe, das habe ich immer dabei und sehe es auch nicht ein, dafür Geld zu bezahlen.

Was den Kleinkram angeht, so muss ich sagen, dass es da ganz selten etwas gibt. Einen Ballon für satte 6-10 Euro gibt es schon einmal gar nicht, nicht weil sie nicht schön sind, sondern weil ich so einen Preis einfach nicht unterstütze. Am Sonntag gab es eine kleine Flasche mit Liebesperlen für beide Kinder. Eine hat dabei 1,50 Euro gekostet, dass war dann auch okay. Lose machen wir auch nicht. So kommen wir immer mit um die 10 Euro auf der Kirmes aus. Das reicht auch. Ich denke, dass wird sich noch verdoppeln wenn beide Kinder älter sind.

Ich habe es mit meinen Kindern immer so gehalten, dass jeder ungefähr dasselbe Budget hatte. Auf dem Oktoberfest durfte jeder vier Fahrten mitmachen und sich drei Dinge zum Essen aussuchen. Meistens waren die Dinge zum Essen eine Zuckerwatte, ein kandierter Apfel und eine Bratwurst. Die Fahrten waren je nach Kind sehr unterschiedlich. Einer ist gerne Geisterbahn gefahren, ein anderer Achterbahn. Meisten habe ich am Schluss noch eine Sache extra spendiert, zum Beispiel eine gemeinsame Fahrt auf dem Riesenrad. Ich selber habe mir immer eine Fischsemmel und eine Tüte Mandeln gegönnt, von denen die Kinder dann natürlich auch etwas abbekommen haben. Insgesamt waren wir dann zu viert immer locker 100 Euro los.

Spielzeug kaufe ich auf einem Volksfest nicht, denn da gibt es nur völlig überteuert angebotenen Billigschrott. Mein Sohn darf immer Karussell fahren, wenn wir auf ein Fest fahren. Auf unserem Sommer-Volksfest auch gerne etwas öfter, da es dort immer einen Nachmittag gibt, an dem alle Fahrgeschäfte nur die Hälfte kosten. Da fahre ich dann auch immer 2-3 Fahrten Autoscooter mit ihm, da er das liebt und es mir selbst auch immer noch total Spaß macht.

Auch wenn die Ballons recht teuer sind, habe ich normalerweise kein Problem damit, ihm einen zu kaufen. Nicht jedes Mal, wenn wir irgendwo sind, aber einmal im Jahr finde ich das schon okay. Es ist auch nicht so, dass er sich am nächsten Tag nicht mehr dafür interessiert. Bisher hat er immer 2 Wochen oder länger damit gespielt.

Lose kaufen würde ich auch, oder meinen Sohn bei anderen Gewinn-Ständen mitmachen lassen, zum Beispiel dem Entchen-Spiel. Bisher haben wir das noch nie gemacht, er hat aber auch noch kein Interesse daran geäußert.

Ich habe noch keine Kinder, bin aber früher mit meinen Eltern natürlich auch auf Volksfeste gegangen. Am besten fand ich die vielen Losbuden. Bei einer Losbude habe ich dann auch immer Lose ziehen dürfen und meistens auch eine Kleinigkeit gewonnen. An Karussells hatte ich eher weniger Interesse, meistens durfte ich mir aber ein oder zwei Sachen aussuchen. Das war dann entweder die Geisterbahn oder ein Spiegelkabinett oder so etwas. Zu essen gab es einen Crepes oder eine Tüte gebrannte Mandeln und das wars. Das fand ich auch total in Ordnung so.

Ich würde es einfach so machen, dass ich dem Kind erklären würde, dass es auf der Kirmes zwei Sachen haben, beziehungsweise machen kann. Das heißt, dass das Kind sich beispielsweise einen Luftballon aussuchen und noch dazu einmal Karussell fahren kann. Es könnte aber auch eine Zuckerwatte bekommen und sich ein Spielzeug aussuchen. Möglicherweise will es aber auch zweimal Karussell fahren.

Ich finde es eigentlich ganz gut so, dass das Kind sich ganz einfach zwei Sachen aussuchen kann, die es machen, beziehungsweise haben will. So lernt es, sich die zwei Sachen gut einzuteilen und auch genau zu schauen, was es denn machen möchte. So wird es auch ein wenig selbstständiger und hat zudem eine klare Grenze. So gibt es am Ende vermutlich nicht so viele Diskussionen, wenn man von der Kirmes nach Hause geht.

Wenn ich dem Kind sagen würde, dass es sich zwei Sachen aussuchen kann, dann wäre es mir auch wirklich egal, was es damit machen wollen würde. Es wäre eben ganz allein seine Entscheidung, auch wenn ich ihm vielleicht den einen oder anderen Tipp geben würde.

Ich habe noch keine Kinder und kann somit nur von meiner eigenen Kindheit und dem Verhalten meiner Eltern berichten. Als ich noch klein war und noch nicht wirklich mit dem Geld umgehen konnte, hatten wir auf einer Kirmes meist die Richtlinie, dass es für jeden eine Kleinigkeit zu essen gab, desweiteren durften zwei Fahrgeschäfte in Anspruch genommen und ein Souvenir, wie beispielsweise ein Buch oder ein Luftballon, ausgesucht werden. War die Kirmes besonders groß, wurde die Zahl der Fahrgeschäfte manchmal auch ein bisschen aufgestockt, aber das war eben die ungefähre Richtlinie, mit der jeder leben konnte und einen schönen Tag auf der Kirmes hatte.

Als wir einige Jahre in der Schule waren, bekamen wir meist einen gewissen Geldbetrag, mit dem wir uns kaufen konnten, was uns wichtig war, meist waren das zwischen 15 € und 20 €, wobei wir Kinder ein Talent dafür hatten, beispielsweise der Oma noch eine Kleinigkeit zu entlocken. Im Übrigen litt auch unser eigenes Taschengeld oft unter der Kirmes, denn man schlug so manchem Sparschwein den Kopf ab und plünderte die Ersparnisse für einen coolen Tag mit Freunden und Fahrgeschäften. Das war zwar dann nicht unbedingt Sinn der Sache, aber ich fand die Regelung meiner Eltern immer gut, weil wir lernten, Maß zu halten und unser Geld einzuteilen. Ich denke, ähnlich würde ich es bei eigenen Kindern auch handhaben.