Alle Stationen im Lebenslauf begründen?
In einem anderen Thread hatte ich Euch ja von meinem Vorstellungsgespräch am vergangenen Donnerstag berichtet. Unter anderem wurde ich allerdings auch zu jeder Station in meinem Lebenslauf befragt, sprich, zu jeder Firma und warum ich da aufgehört habe. Das war für mich etwas ungewöhnlich, denn im Jahr 2009, als ich aufgrund der Finanzkrise arbeitslos war und auch das eine oder andere Vorstellungsgespräch hatte, wurde ich das nicht gefragt. Da haben sich die Arbeitgeber eigentlich nur dafür interessiert, was ich als letztes gemacht habe.
Ist das so üblich, dass man aufgefordert wird, jede berufliche Station im Lebenslauf zu begründen, also weshalb man hier oder da aufgehört hat?
Ich selbst beginne im Herbst eine Ausbildung und kann daher natürlich nicht sagen, ob es üblich ist, bei einem Vorstellungsgespräch vom Personalchef gefragt zu werden, warum man bei welcher Firma aufgehört hat zu arbeiten. Allerdings wurde ich bei manchen Betrieben im Vorstellungsgespräch gefragt, warum ich mich für die Unternehmen, in denen ich Praktika absolviert habe, entschieden habe, welche Aufgaben ich dort übernehmen musste und wie es mir gefallen hat. Ich denke, dass es jeder Betrieb etwas anders handhabt, denn immerhin unterscheiden sich auch überall die Fragen, mit denen man konfrontiert wird.
Jeder Personaler hat da so seine Eigenheiten was Vorstellungsgespräche angeht. Von daher kann ich mir schon sehr gut vorstellen, dass man auch öfters sehr detailliert nach den letzten Arbeitsstellen gefragt wird. Möglicherweise hat die Firma auch schlechte Erfahrungen mit sprunghaften Arbeitnehmern gemacht hat und deshalb in dieser Beziehung sehr genau nachfragt. Ich würde mir dabei nicht so viel denken. Wenn man ruhig bleibt und ehrlich antwortet, kann man eigentlich nicht viel falsch machen.
Das kommt sicherlich auf das Unternehmen an bzw. auf die Leute, die das Vorstellungsgespräch mit dir führen. Ich habe zwar noch nicht viele Vorstellungsgespräche gehabt, aber die paar Gespräche, die ich bisher hatte, waren allesamt recht unterschiedlich. Ich erinnere mich an zwei völlig gegensätzliche Gespräche. Bei einem wurde mein kompletter Lebenslauf durchgegangen, bei einem anderen schien der überhaupt nicht zu interessieren und ich wurde kaum Persönliches gefragt, sondern fast nur berufsspezifische Fragen und Fragen zu dem Unternehmen. Der Normalfall dürfte wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegen.
Ich kann durchaus verstehen, dass man zu früheren Berufen gefragt wird. Ich weiß ja nicht, wie viele verschiedene Arbeitsstellen du bisher hattest, aber je mehr das sind und je kürzer die Zeiträume, die du dort jeweils gearbeitet hast, umso häufiger wird vermutlich nachgefragt, warum du jeweils aufgehört hast. Denn das kann durchaus Ausschluss geben, wie lange du vorhast, bei dem Unternehmen zu bleiben, bei dem du dich aktuell beworben hast. Und vor allem wenn dir gekündigt wurde und nicht du gekündigt hast, dürfte das interessant sein.
Es gibt die verschiedensten Personaler, oftmals hat es mir auch nicht gepasst was die einzigen Personaler gefragt haben, aber das wirklich jeder einzelne Punkt abgefragt wird habe ich auch noch nicht erlebt! Ich könnte jetzt natürlich mal blöde Fragen ob du vielleicht ein wenig übernervös warst und ein bisschen gestammelt hast, oder was durcheinandergeworfen hast, so das dein Gegenüber vielleicht der Meinung war mal nachhacken zu müssen ob es sich bei deinem Lebenslauf wirklich um deinen handelt!?
Natürlich, und vor allem wahrscheinlicher ist das der Personaler wissen wollte ob es jedes mal einen ähnlichen oder gleichen Grund gab warum du die Stelle gewechselt hast, so war das bei mir auch schonmal.
Du warst bei einer Firma für Personalvermittlung und die schauen da üblicherweise genauer hin, als ein normaler Arbeitgeber. Denn sie wissen auch im Vorfeld nicht genau, was der spätere Arbeitgeber über dich schon mal wissen will. Da aber deine letzten Vorstellungsgespräche noch nicht so lange her sind, wundert es mich schon, dass du scheinbar auf manche Fragen gar nicht gefasst bist.
Das muss man doch eigentlich wissen, was da kommen kann. Nicht umsonst gibt es auch viele Seiten im Internet und auch Bücher, die sich genau mit der Thematik befassen. Und ich kann dir eines versichern. Je unsicherer ein Bewerber wirkt, desto mehr Fragen werden kommen.
Ich bin eigentlich auch immer nur über meine letzte Stelle ausgefragt worden. Der letzte Arbeitgeber wollte auch dazu nichts wissen, weil es ein ganz anderer Bereich war und er schon wusste, dass ich mich ganz neu orientieren wollte. Also waren eher die allgemeinen Gründe für meine Neuorientierung interessant und nicht die alte Stelle.
Aber man sollte eben auf alles gefasst machen und sich selber Gründe zurechtlegen, ob sie nun stimmen oder nicht. Man sollte nur aufpassen und nichts Schlechtes über die alten Arbeitgeber und auch nichts Schlechtes über die Kollegen erzählen. Aber meistens hat man ja ein Zeugnis, das einem hilft. Es sollte sich natürlich nicht mit den Geschichten, die man erzählt widersprechen. Man muss unbedingt authentisch wirken.
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