Vorstellungsgespräch - habe ich alles richtig gemacht?

Am vergangenen Donnerstag hatte ich nun mein erstes Vorstellungsgespräch bei einer Personalvermittlungs-Firma. Ich bin ja seit Ende Januar auf Jobsuche und habe schon viele Bewerbungen geschrieben. Und die Dame, mit der ich gesprochen habe, meinte zu mir, dass ich aufgrund meiner langjährigen Erfahrung recht gute Referenzen und damit auch gute Chancen habe, vermittelt zu werden.

Sie stellte mir auch viele Fragen, unter anderem kam wie erwartet, auch die Frage, warum ich denn wechseln möchte. Ich sagte ihr daraufhin, dass ich in meinem derzeitigen Job das Gefühl habe, "auf der Stelle zu treten" und mir eben einen größeren und eventuell verantwortungsvolleren Aufgabenbereich wünschen würde. Und dass ich meinen Horizont erweitern und mich selbst verwirklichen möchte.

Als die Frage nach Schwächen gestellt wurde, fiel mir spontan nur ein, dass ich manchmal etwas pingelig bin. Ich führte das Beispiel an, wenn ich einen Ausdruck eines bestimmten Dokumentes oder ähnliches habe und dabei feststelle, dass sich dort ein kleiner Fehler eingeschlichen hat, ich es am liebsten noch einmal neu ausdrucken, statt mit der Hand ändern würde. Das entspricht auch der Wahrheit, denn diesbezüglich bin ich wirklich komisch, ich mag es nicht, wenn man etwas mit der Hand ändert und drüber schreibt.

Alles in allem war ich mit dem Verlauf des Gespräches auch sehr zufrieden, denn die Dame sagte mir, dass sie mich bei drei Unternehmen vorschlagen wird. Nun bin ich gespannt und hoffe, dass ich dann vielleicht bald bei der eigentlichen Firma eingeladen werde, in der ich dann arbeiten soll.

Was denkt Ihr, habe ich alles richtig gemacht? Oder hättet Ihr etwas anders formuliert?

Das hört sich alles gut an. Ich denke, du hast alles richtig gemacht. Auch die Schwäche hast du richtig angegeben, denn sie wird von den anderen ja nicht als Schwäche, sondern als sorgfältige Arbeitsweise angesehen. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück, dass du deine Traumstelle bekommst.

Ich finde auch, dass du alles richtig gemacht hast. Deine Schwäche, die Pingeligkeit, hast du gleichzeitig als Stärke dargestellt, denn dadurch wird deutlich, dass du sorgfältig und gewissenhaft arbeitest. Es wird beim Chef wohl besser ankommen, wenn man ein fehlerhaftes Schreiben nochmals überarbeitet und neu ausdruckt als wenn man einfach mit einem Stift darüber schmiert.

Ich denke ernsthaft, dass die Personalabteilung des Unternehmens entscheiden soll, ob du alles richtig gemacht hast. Die Aussage mit der Pingeligkeit finde ich nun nicht so überragend, aber wenn dies deine Schwäche ist, dann ist es ok, dass du es erwähnt hast. Ansonsten hast du irgendwie Aussagen getätigt, die wahrscheinlich die Meisten abgeben würden, wenn sie eine Stelle wechseln. Ob du alles richtig ausgeführt hast, wirst du ja hoffentlich demnächst selbst bemerken, spätestens wenn du die Zusage hast.

Ich glaube kaum, dass jemand hier qualifiziert ist, dir da eine Antwort zu geben. Ich zumindest stelle niemanden ein und weiß auch nicht, ob mich das mit dem pingelig nun stören sollte oder ob ich das gut finden soll. Davon mal abgesehen kann ich mir auch vorstellen, dass jede Firma das etwas anders sehen kann und prinzipiell kann man fast alles negativ interpretieren.

Ökonomisch ist das nämlich nicht besonders, wenn jemand das Verlangen hat, ständig etwas neu auszudrucken, wenn sich ein Fehler eingeschlichen hat, wenn er es handschriftlich ändern könnte. Allerdings, und da gebe ich dir recht, sieht es eben besser aus. Da ist dann eben die Frage, auf was das Unternehmen mehr Wert legt. Pauschalisieren kann man das nicht.

Woher sollen wir denn wissen, was diese Dame nun über dich denkt? Aus meiner Sicht finde ich die Formulierung pingelig nicht so prickelnd. Wobei das eigentlich keine Schwäche ist, sondern, wie schon gesagt wurde, eine Stärke ist. Deine Schwächen, welche ja hier schon ausreichend von dir vorgestellt wurden, sind ganz anderer Natur und ob du damit wirklich mehr Verantwortung tragen solltest, wage ich zu bezweifeln.

Dass man in der derzeitigen Firma auf der Stelle tritt, ist auch recht unglücklich ausgedrückt. Und insgesamt zeigt es doch, dass du absolut nicht auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitet warst.

Anhand dessen, was du jetzt beschrieben hast, wird hier wohl niemand sagen können, ob du alles richtig gemacht hast. Außer die Dame, bei der du das Vorstellungsgespräch hattest. Dafür hast du jetzt entweder zu wenig von dem Gespräch erzählt, oder es war tatsächlich so kurz und nichts-aussagend.

Das, was du als Schwäche aufgeführt hast finde ich auch ein wenig schwach ausgedrückt und ist meiner Meinung nach wenn überhaupt nur eine Stärke, beziehungsweise eigentlich klingt es eher wie eine Schwäche die schön geredet wurde. Anhand deiner bisherigen Beiträge hier würden mir einige Schwächen mehr einfallen, die du besser hättest erwähnen sollen.

Deinen alten und eventuell neuen Aufgabenbereich kennt hier wohl niemand gut genug um sagen zu können, ob deine Begründung, die du gegeben hast als du gefragt wurdest, warum du einen neuen Job suchst, so gescheit war. Wenn sich der eventuell neue Aufgabenbereich kaum oder nur wenig von dem unterscheidet, was du bisher gemacht hast, dann könntest du damit auch in ein Fettnäpfchen getreten sein.

Keine Ahnung ob dein Vorstellungsgespräch wirklich so oberflächlich war oder du nur extrem gekürzt hast, aber das was du erzählt klingt weder danach, dass du das Gespräch besonders gut, noch besonders schlecht absolviert hast. Wenn dein Gefühl ok ist, dann sei doch erst mal froh. Aber nach einer herausragenden Leistung klingt das für mich eher nicht; eher wie ein 08/15 Gespräch.

Wir können doch gar nicht wissen, ob Du alles richtig gemacht hast, da keiner von uns beim Gespräch dabei war. Denn meiner Ansicht nach kommt es nicht nur darauf an, gut und ausreichend zu antworten, sondern auch darauf, welchen Eindruck man hinterlassen hat. Ein Vorstellungsgespräch lebt auch davon, wie man sich gibt und auch, ob einem die Nase passt. Solche Dinge können wir Dir als Außenstehende natürlich nicht beantworten und da musst Du selbst schauen, ob es passt beziehungsweise eben abwarten, was daraus wird.

Als Beispiel: ich habe sehr viele Gespräche als Bewerberin geführt und irgendwann habe ich es sein gelassen, auf mein Gefühl zu hören und mir den Rat anderer zu suchen. Denn oftmals kam mir Optimismus und Zuversicht entgegen, auch wurde seitens der Arbeitgeber immer so etwas angebracht und dann war ich hinterher doch diejenige, die das Nachsehen hatte. Insofern warte es ab und suche Dir keine Meinung von außen, es zählt nur das, was diese Personalvermittlung Dir letztendlich für eine Mitteilung macht.

Ich denke auch nicht, dass wir beurteilen können, ob du dich in deinem Vorstellungsgespräch hinreichend gut präsentiert hast. Die von dir aufgezählten Beispiele finde ich eigentlich auch nicht besonders überzeugend, aber eben auch nicht so negativ. Punktedieb hat es sehr zutreffend formuliert und auf mich wirken deine Antworten leider etwas unbeholfen und abgedroschen. Irgendwie will sich doch jeder selbst verwirklichen, wie auch immer das dann aussieht. Ich finde diese Formulierung nicht so gelungen.

Dass jemand pingelig ist, kann sowohl positiv als auch negativ ausgelegt werden. Die Frau bei der Personalvermittlung kann dich nun einerseits in die Schublade der sehr genauen, um Ordnung und Perfektion bemühten Menschen stecken, oder sie empfindet diesen Charakterzug als Bürde, weil man mit übertriebener Perfektion auch den Betrieb aufhalten kann. Insgesamt störe ich mich da ebenfalls an dem konkreten Begriff und denke, dass du vielleicht ein besseres Wort als „pingelig“ hättest finden können. Ob du das Beispiel mit dem fehlerbehafteten Dokument hättest ausführen müssen, weiß ich auch nicht.

Niemand hier kann wissen, wie andere Leute über dich denken. Aber es wird sicher so sein, dass es Bewerber gibt, die sich besser präsentieren. Auf der anderen Seite gibt es sicher auch welche, die es weniger gut hinbekommen. Du kannst nun lediglich abwarten und auf Antwort hoffen.