Leute, die keine Kinder mögen = schlechte Menschen?
Mir ist es eigentlich ziemlich egal, ob mich jemand als kinderfeindlich einstuft und deswegen in mir einen schlechten Menschen sieht, oder ob er das nicht tut. Wenn ich zum Beispiel danach gefragt werde, ob ich eigene Kinder habe oder möchte, dann sage ich auch, dass ich Kinder nicht leiden kann und daher keine haben möchte. Mein Umfeld weiß, dass ich Kinder nicht in meiner Nähe haben möchte, dass sie mich nerven und ich einfach auch keine Lust habe, mich mit ihnen abzugeben. Auf Hunde von Freunden würde ich zum Beispiel jederzeit aufpassen, aber ich würde niemals den Babysitter für ein Kind spielen. Das weiß auch jeder, den es betreffen könnte.
Natürlich war jeder mal ein Kind und war dabei auch mehr oder weniger anstrengend, aber das ist für mich immer eine ziemlich lahme Argumentation, wenn es darum geht, dass Leute einem unbedingt erklären wollen, warum man Kinder mögen sollte. Ich finde auch, dass viele Kinder einfach lausig oder gar nicht erzogen sind. Ich denke zwar, dass es während meiner Kindheit auch solche Extremfälle gab, aber mir fallen die auch erst in den letzten Jahren so massiv auf. Aber selbst gut erzogene Kinder nerven mich. Vor allem Babys und das zugehörige Gebrüll finde ich richtig schrecklich.
Menschen sind in manchen Bereichen einfach unterschiedlich. Der eine mag keinen Regen, der nächste keine Haustiere und wieder ein anderer mag den Sommer nicht. Und manche mögen eben keine Kinder. Es gibt ja sicher immer Gründe dafür, warum man dies oder jenes nicht mag und der Lärm, den Kinder verursachen, ist für mich wirklich einer der wichtigsten Gründe, weshalb ich mit Kindern so wenig zu tun haben möchte wie möglich.
Ich glaube, dass sich einfach viele Personen persönlich angegriffen fühlen durch so eine Aussage. Wenn deine Nachbarin nun zum Beispiel lesen würde, was du hier geschrieben hast, dann würde sie das sicher persönlich nehmen und denken, dass du ihre Tochter nicht magst, weil sie ab und zu mal etwas Lärm im Haus macht. Dabei ist es ja nicht einmal das Kind an sich, was dich nervt, sondern nur die Tatsache, dass es eben laut ist und von seinen Eltern scheinbar in der Beziehung keine Grenzen aufgesetzt bekommt. Das wiederum ist ja schon ein direkter Vorwurf an die Eltern und deren Erziehung und ich denke, das ist dann für sie ein Problem und nicht die Tatsache, dass du von dem Lärm beziehungsweise dem Kind genervt bist.
Ich weiß übrigens genau, was du meinst, denn auch ich habe in der Nachbarschaft zwei Kinder im Alter von zwei und fünf Jahren. Gegen den kleinen Jungen habe ich nichts, der ist eigentlich immer lieb und wird manchmal nur von seiner großen Schwester zu schlechten Taten angestachelt. Die große Schwester wiederum geht mir tierisch auf den Zeiger. Ich habe jetzt schon öfters mitbekommen, dass sie lügt, sie lügt sowohl mich, meine Mutter, als auch ihre Eltern an. Sie ist ziemlich hinterlistig, schlägt Türen zu bis sie kaputt gehen und schreien kann sie auch ziemlich laut. Aber auch hier mache ich nicht einmal dem Kind an sich den Vorwurf, sondern den Eltern, die die Kinder oftmals einfach schreien lassen und das geht einfach nicht. Sie packen die Kinder in meinen Augen zu sehr in Watte ein und setzen ihnen keine Grenzen auf, ebenso wenig wie klare Regeln.
Ausgesprochen habe ich das so direkt wie hier aber auch noch nicht. Ich merke dann nur manchmal an, dass ich heute Morgen wieder wegen dem Geschrei von den Kindern aufgewacht bin, aber direkt zu sagen, dass es mich nervt, habe ich mich bisher auch noch nicht getraut. Eben genau aus dem Grund, dass man dann sofort als kinderfeindlich dargestellt wird, dabei hätte ich gar nichts gegen die Kinder, wenn sie wohl erzogen wären. Aber du hast schon recht, dann kommt sofort das Argument „Aber Kinder müssen eben toben und dürfen auch mal laut sein“.
Es geht nicht darum, dass das nun so hingestellt wird, dass andere jedes Kind als lauten Schreihals hinstellen, das tut niemand. Aber viele der heutigen Kinder sind einfach nicht erzogen und dürfen machen, was sie wollen. Ich beobachte das oft in Bussen, dass die Eltern mit dem Handy am Ohr da sitzen, aus dem Fenster gucken und sich sich mit irgendwem unterhalten. Das Kind macht währenddessen was es will. Ich glaube fast, dass die Mutter es anderen Menschen überlässt, ihr Kind darauf hinzuweisen, dass manches Verhalten nicht geht. Schreit das Kind dann, obwohl ihm nur etwas gesagt wurde, sind es die bösen Menschen, die keine Kinder mögen und diese dann auch noch böse ansehen. Viele junge Frauen haben nicht das Interesse, auf ihr Kind aufzupassen und es dahingehend zu erziehen, dass es gewisse Dinge unterlässt.
Ich mag Kinder, auch wenn sie mal schreien. Aber ich kann niemandem recht geben, der sagt, es sind die bösen Menschen, die Kinder nicht mögen. Kinder sind oft kleine Nervensägen und Mütter sind auch oft überfordert, aber trotzdem muss ich sagen, dass vieles nicht richtiges Verhalten von Kindern auf fehlende Erziehung zurückzuführen ist. In diesem Falle sollte man eigentlich nicht die Kinder verantwortlich machen und mit ihnen schimpfen, denn sie haben es einfach nicht anders kennengelernt.
Ein einzelnes, nicht erzogenes Kind kann die Mieter eines ganzen Miethauses dazu bringen, dass das Wohnen unerträglich wird. Das aber kann nicht nur an dem Kind liegen. Die wenigsten Kinder sind von Natur aus bösartig. Kinder sind laut und machen Krach, das gehört zum Kindsein dazu. Aber sie müssen auch wissen, wann es genug ist.
Auch wir alle waren mal Kinder und andere waren auf uns angewiesen, wenn sie ihre Rente bekommen wollten. Wenn einige Menschen meinen, dass sie anderen vorhalten müssen, still zu sein, wenn Kinder zu laut sind, weil es diejenigen sind, die später für die Rente sorgen, so empfinde ich dass als eine ganz dumme Aussage. Das hat es schon immer gegeben. Man kann auch Menschen, die offen äußern, keine Kinder zu mögen, nicht pauschal als Kinderhasser verurteilen. Nicht jeder hat die Ruhe und die Nerven, den Kinderlärm zu ertragen. Da sollten die Menschen, die das von anderen sagen, auch mal darüber nachdenken und darüber, wie weit ihre Toleranz reicht.
Ich finde absolut nicht, dass man gleich ein schlechter Mensch ist, nur weil man keine Kinder mag. Es ist doch völlig normal, dass jeder Mensch andere Interessen und andere Vorlieben hat und nicht jeder Mensch kann sich für Kinder begeistern. Nicht jeder Mensch kann auch etwas mit Hunden anfangen und manche Menschen können Katzen nicht ausstehen. Von daher finde ich es nicht weiter verwerflich, dass man Kinder nicht mag. Nicht jeder Mensch möchte Kinder haben und ich denke, dass man das auch akzeptieren sollte. Deshalb gleich zu sagen, dass jemand grundsätzlich schlecht ist, finde ich dabei völlig falsch. Immerhin schadet man den Kindern ja nicht, wenn man einfach anmerkt, dass man nichts mit ihnen anfangen kann. Es ist ja nicht so, dass man den Kindern absichtlich etwas antun möchte. Stattdessen ist man doch einfach nur froh, wenn man seine Ruhe vor ihnen hat und das finde ich nicht schlimm.
Ich kann gut verstehen, dass man genervt sein kann, wenn kleine Kinder schreiend um einen herum rennen, während man selbst seine Ruhe haben möchte. Gerade dann, wenn man sich selbst keine Kinder wünscht, ist es doch sicherlich sehr nervig, wenn man dann noch ständig mit dem Lärm fremder Kinder belästigt wird. Wenn man dann auch noch einen stressigen Beruf hat und sich nach der Arbeit einfach nur ausruhen möchte, während fremd Kinder einem keine Ruhe lassen, dann ist das sicherlich schrecklich und ich denke, dass jeder in so einer Situation genervt wäre. Man kann nicht völlig ruhig und gelassen bleiben, wenn man müde, erschöpft und fertig mit den Nerven ist, während kleine Kinder schreiend um einen herum rennen.
Ich muss sagen, dass ich es verwerflich fände, wenn jemand Kinder einfach so anschreien würde, nur aus dem Grund, weil er sie nicht mögen würde. Auch fände ich es absolut nicht in Ordnung, wenn man fremden Kindern in irgendeiner anderen Weise Schaden zufügen wollen würde. Solange man den Kindern nichts tut und sich einfach nur distanziert verhält, ist doch alles in Ordnung und ich finde es daher dann auch nicht schlimm, wenn man sagt, dass man keine Kinder mag. Das schadet im Endeffekt auch niemandem und es ist nun einmal so, dass jeder Mensch unterschiedlich ist. Nicht jeder kann sich für Kinder begeistern und ich finde, dass daher auch ein wenig Akzeptanz von Menschen da sein sollte, die Kinder haben. Nur weil sie ihre Kinder über alles lieben, muss das ja nicht automatisch auch auf jeden anderen Menschen in der Umgebung zutreffen.
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