Wir oft richtet ihr euch nach euren Kindern?

vom 02.03.2013, 22:18 Uhr

Ich gehe gerne mit meinen Kindern nach draußen. Sofern es bei uns keine Bindfäden regnet, sind wir nachmittags draußen. Natürlich kommt es da auch mal vor, dass mein Großer auch mal keine Lust hat. Wenn dies aufgrund dessen ist, dass er an diesem Tag schon viel gemacht hat (mit dem Kindergarten draußen war, im Turnraum war etc.), dann wäge ich dies immer ab, und wähle dann meistens eine kürzere "Route" aus.

Manchmal darf Jan auch nach dem Kindergarten eine Folge Micky Maus oder Meister Manny gucken, gerade an den Tagen ist es manchmal auch schwieriger ihn danach aus dem Haus zu bekommen. Bei vielen Eltern höre ich öfters, dass sie nicht rausgehen, weil ihre Kinder gerade keine Lust haben. Auch wenn draußen 20 Grad sind bleiben sie lieber zu Hause, weil die Kleinen ja gerade so toll Ds spielen oder gerade etwas gucken.

Ebenso gibt es auch ganz viele andere Sparten wo ich für meinen Teil denke, dass sich viele zu sehr nach ihren Kindern richten. Ich sehe das auch oft im Geschäft, wenn die Mutter dann lieber einen anderen Pudding kaufen möchte, das Kind dann aber mit den Fruchtzwergen wedelt. Dann gelangen oft auch diese in den Einkaufswagen.

Ich bin da ziemlich knallhart. Wenn ich etwas durchsetzen möchte, dann mache ich dies auch. Dies gehört zum Teil zu meiner Erziehung. Dennoch wäge ich natürlich einigen Sachen auch ab, ob ich Jan oder Ben dies zumuten kann. Manchmal mache ich auch eine Ausnahme, dies ist dann aber eher in Situationen, wenn Jan mal einen anderen Weg gehen möchte als den den ich ausgesucht habe.

Richtet ihr euch viel nach euren Kindern oder seid ihr auch eher knallhart?

» Kleinnightwish85 » Beiträge: 684 » Talkpoints: 33,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Weder noch. Ich habe immer versucht, Kompromisse zu schließen. Natürlich habe ich beim Einkaufen das Sagen gehabt, aber wenn die Kinder Appetit auf etwas hatten, habe ich vielleicht ähnliche Dinge gekauft, die nicht so teuer waren oder nicht ganz so ungesund. Wenn sie beispielsweise Schokolade wollten, haben wir uns auf eine Brezel oder ein Gebäck geeinigt.

Beim Spielen habe ich mich eher nach den Kindern gerichtet. Sie durften eigentlich immer das spielen, was sie wollten. Wenn sie auf den Spielplatz wollten, sind wir auf den Spielplatz gegangen. Wenn sie lieber drinnen spielen wollten, sind wir im Haus geblieben. Ich möchte ja auch nicht gezwungen werden, ins Schwimmbad zu gehen, wenn ich keine Lust habe.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 02.03.2013, 22:35, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich mag den autoritären Erziehungsstil nicht, den laissez-fairen ebenso wenig. Ich finde man sollte versuchen einen "gesunden" Mittelweg zu finden. Im Sinne für das Kind. Das ist doch auch ein eigenständiger Mensch: mit Vorlieben und Abneigungen, Geschmack und Willen. Ein Kind muss auch lernen dieses zu entwickeln und selbst herausfinden was es mag und was nicht. Warum sollte ich meinem Kind all das von mir aufzwingen? Nur weil ich das so will? Nein! Dass heißt aber nicht, ich mache was mein Kind will. Man kann aber Kompromisse finden, Vorschläge machen. Ich will gar nicht "knallhart" sein. Warum sollte ich Beispielsweise meinem Kind einen Joghurt essen lassen den es nicht mag und ihr nicht lieber einen kaufen wo ich weiß, das sie ihn gerne isst? Möchtest du essen was du nicht möchtest nur weil das ein anderer so will? Wie schon gesagt, ein gesunder Mittelweg! Ich möchte doch das es meinem Kind gut geht.

» zeitfrei » Beiträge: 79 » Talkpoints: 0,52 »



Na ja, wenn mein Sohn mal keine Lust hat, rauszugehen, dann ist das eben so. Ich weiß nicht, warum ich ihn dann unbedingt dazu überreden müsste, sofern wir keinen Termin haben oder ich dringend einkaufen muss. Das heißt dann aber nicht, dass er den ganzen Tag fernsehen darf. Da muss er schon eine andere Beschäftigung finden.

Ansonsten richte ich mich durchaus auch mal beim Essen nach meinem Sohn, sofern er vernünftige Wünsche äußert und nicht immer Pommes oder Pizza haben will. Wenn er nach Kartoffeln und Gemüse fragt, dann koche ich das sehr gerne für ihn, auch wenn ich für den Tag ursprünglich Spaghetti geplant hatte. Wobei ich ihm das dann nicht unbedingt sage, da er seine Meinung sonst auch wieder ändern könnte.

Beim Einkaufen haben wir die Regel, dass er sich beim Samstagseinkauf immer eine Süßigkeit aussuchen darf. Daran hält er sich problemlos, meistens entscheidet er sich für ein Überraschungsei oder Gummibärchen. Sonderwünsche wie Fruchtzwerge werden gelegentlich bewilligt, davon wird dann eben höchstens einer pro Tag gegessen und dann habe ich damit auch kein Problem.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich setze mich schon meist durch, aber eben nicht immer. Und ich finde es auch irgendwie verkrampft, sich immer durchsetzen zu müssen. Manchmal gönne ich meinen Kindern auch den Triumph, und wenn sie beispielsweise nun mal Fruchtzwerge lieber essen, warum soll ich dann einen Pudding kaufen, den dann keiner isst. Solange es sich um kein schädliches Nahrungsmittel (Zucker in Maßen finde ich persönlich jetzt nicht schädlich an sich) handelt, warum muss man sich dann unbedingt durchsetzen? Ich sehe zumindest keinen Sinn dahinter.

Wenn die Eltern aber sagen, dass das / die Kinder "so schön DS spielen", dann ist das kein mangelndes Durchsetzen, sondern ich vermute mal, dass die Eltern selbst zu faul sind, etwas mit den Kindern zu unternehmen und es denen dann eher entgegenkommt, dass die Kinder vor TV oder DS sitzen. Das kann man dann aber nicht als mangelndes Durchsetzen deuten, sondern die Eltern wollen vermutlich selbst nicht unbedingt etwas mit den Kindern draußen unternehmen und sitzen in der Zeit dann vermutlich selbst am PC.

Ansonsten gebe ich dir natürlich Recht, dass manche Eltern sich überhaupt nicht durchsetzen können und die Kinder denen auf der Nase herumtanzen, das sind die Eltern, die dann spätestens im Schulalter ihr blaues Wunder erleben, wenn die Kinder überall anecken.

Und man muss natürlich aber auch fairerweise last but not least erwähnen, dass jedes Kind einen anderen Charakter hat. Bei manchen Kindern reicht eine klare Ansage, bei anderen wird jede Kleinigkeit zum Kampf, weil sie einfach kleine Sturköpfe und Rebellen sind und auf Krawall gebürstet. So sind meine Jungs zum Beispiel trotz zumindest weitgehender konsequenter Erziehung. Dann muss man natürlich auch am Ball bleiben, aber die Eltern solcher relativ einfach zu erziehenden Kinder, und die gibt es finde ich schon auch, haben natürlich auch leicht reden.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Sobald man ein Kind hat, richtet sich fast der gesamte Tagesablauf nach den Bedürfnissen des Kindes. Und ehrlich gesagt halte ich auch nichts davon Kinder wirklich täglich nach draußen zu locken. Auf der einen Seite wollen wir Kinder dazu erziehen, dass sie selbstbewusst sind und ihre eigenen Entscheidungen treffen und auf der anderen Seite soll ich dann als Mutter alles auf diktieren?

Klar, gibt es gewisse tägliche Abläufe, die eben sein müssen. Aber gerade bei der Freizeitgestaltung sollte man flexibel handeln. Man sollte sich dann zwar auch nicht von den Kindern erziehen lassen. Aber es ist eben auch wichtig, wenn sie ihre eigenen Entscheidungen treffen können. Wenn sie dann also abends jammern, dass sie bestimmte Freunde nicht noch mal gesehen haben, weil Fernsehen oder etwas anderes zu Hause wichtiger war, dann muss man es eben erklären.

Es ist wichtig, dass Kinder frühzeitig lernen, dass eben gewisse Dinge einfach so sind, andere Sachen abgesprochen werden können und Entscheidungen eben auch Konsequenzen nach sich ziehen. Und so kann ich vor dem Einkauf mit meinen Kindern absprechen, was sie sich aussuchen dürfen und dabei haben sie dann eben freie Auswahl. Wenn sie sich dann für die teuren Fruchtzwerge entscheiden, dann sollte man das als Eltern auch akzeptieren.

Später, wenn sie dann den Zahlenwert der Preise verstehen, dann kann man eben auch einen Geldwert festlegen. Kinder lernen dadurch sehr schnell, dass man am Ende mehr hat, wenn man preiswerte Produkte wählt. Und insgesamt ist es dann eher so, dass weder die Eltern ihr Leben nach den Kindern ausrichten, noch umgekehrt, sondern es ist ein Wechselspiel, weil sich eben beide Seiten gleichermaßen durchsetzen werden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Für mich sind das irgendwie viele verschiedene Paar Schuhe. In Bezug auf die titelgebende Frage muss ich sagen, dass ich mich derzeit und auch in ferner Zukunft nach meinem Kind richten werde (welches aktuell wenige Monate alt ist). Glücklicherweise neigen wir dazu, einige Bedürfnisse anderer Menschen befriedigen zu wollen und machen das selbstverständlich auch bei unseren Kindern. Es soll seine Persönlichkeit entfalten können, weshalb eine sehr strenge Erziehung nicht ratsam wäre. Gleichzeitig können wir die Folgen seines Handelns besser absehen (durch eigene Erfahrung, Gespräche mit anderen Menschen, Fachliteratur) und müssen in seinem oder ihrem eigenen Interesse mit strenger Hand eingreifen, wenn es sich z.B. weigert, sich die Zähne zu putzen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass unser Kind selbst denken kann und die Gelegenheit haben muss, das auszuprobieren.

Wenn wir einen Schaden vorhersehen, spricht nichts dagegen, ihn abzuwenden. Damit komme ich aber zum nächsten Punkt. Eltern sollten sich gut überlegen, wie unnachgiebig sie sein dürfen. Es hat Eltern gegeben, die selbst nichts von moderner Technik gehalten haben und ihre Kinder davon ferngehalten haben. Die Folge davon war, dass die Kinder sich nicht an tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen anpassen konnten. Damit erschweren Eltern ihren Kindern nicht nur den Einstieg ins Berufsleben, sondern schränken auch ihr Sozialleben ein. Indem Technik vom Menschen ferngehalten wird, kann dieser Mensch auch keine kritische Haltung gegenüber technischem Fortschritt entwickeln. Wie soll er sich mit Dingen auseinandersetzen, von deren Existenz er nichts weiß?

Ich kenne Eltern, die davon überzeugt waren, dass Lesen nichts für ihre Kinder ist, dass Kinder den ganzen Tag draußen zu sein haben, dass Fernsehen grundsätzlich schadet, etc. Es gibt aber Kinder, die häufig Computerspiele gespielt haben und jetzt Programmierer sind oder Computer entwickeln aus diesem kindlichen Interesse heraus. Sind diese Kinder missraten? Viele Kinder, denen ich Nachhilfe in Englisch gegeben habe, fehlen grundlegende muttersprachliche Kompetenzen, die besonders durchs Lesen gefördert werden (z.B. das Kennen des Präteritum). Eine gewisse Kompetenz in der Muttersprache ist aber Voraussetzung, um nach dem 10. Lebensjahr noch neue Sprachen zu lernen.

Damit lässt sich aber nicht rechtfertigen, dass ein Kind nur liest und sich von anderen Menschen und seiner Umwelt komplett isoliert. Vollständige Isolation ist eine potentielle Gefahr des Lesens, nicht, dass das Kind mal einen Tag Sonnenschein verpasst.

» DieBewusstheit » Beiträge: 66 » Talkpoints: 44,47 »



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